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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Er sich bald besinnen/ und leicht entschliessen. Er war auch

(3.) Animi imperterriti. Wie wohl er
schwach am Leibe/ war Er doch hertzhaftig/ den Trübsalen un-
ter Augen zugehen/ schonete im Straffen keine Person/ ließ die
Mutter der Verfolgung/ als Nebulas cito transituras, über
sich hinstreichen. Denn das haben treue Lehrer davon/ wenn
sie alles gethan haben/ was ihr Amt mit sich bringet/ daß sie
auch tragen müssen

II.
Corona
Miseriae
& Affli-
[c]tionis.
II. Coronam Miseriae & Afflictionis.
Jhre Trubsals-Krone.

VOr warens WERCKE/ nun
folgen Trübsalen: Jch weiß deine Trübsal.
Ach das sind spitzige Nägel an dieser Kreutz-Kro-
ne; Wie man etwa von Constantino Magno
V. Baron.
in Annal.
ad Ann.

326.
lieset/ daß seine Mutter die Keyserin Helena, Jhm in seine
Keyserliche Krone einen Nagel vom Kreutze Christi habe drein
setzen lassen. Solche spitzige Nägel an der Trübsals Krone
Polycarpi waren/ Armuth/ Lästerungen von denen die
da sagten sie wären Juden/ und warens nicht/ sondern
auß des SatansSchule.

Darzu kamen heftige Verfolgungen/ davon hier im Texte
stehet: Siehe der Teuffel wird etliche von euch ins Ge-
Apoc. 2.
v.
9. 10.
fängniß werffen/ auf daß ihr versuchet werdet/ und
werdet Trübsal haben zehn Tage.
Wie denn der theure
Polycarpus allbereit in seinem achzigsten Jahre/ umbs Evan-
gelii
willen ist getödtet worden/ und hat die Warheit mit sei-
nem Blutte besiegeln müssen. Sein schönes Gebete/ wel-
ches er geseufftzet/ da er itzt ins Feuer hat gehen sollen/ ist zu lesen

beym

Er ſich bald beſinnen/ und leicht entſchlieſſen. Er war auch

(3.) Animi imperterriti. Wie wohl er
ſchwach am Leibe/ war Er doch hertzhaftig/ den Truͤbſalen un-
ter Augen zugehen/ ſchonete im Straffen keine Perſon/ ließ die
Mutter der Verfolgung/ als Nebulas cito tranſituras, uͤber
ſich hinſtreichen. Denn das haben treue Lehrer davon/ wenn
ſie alles gethan haben/ was ihr Amt mit ſich bringet/ daß ſie
auch tragen muͤſſen

II.
Corona
Miseriæ
& Affli-
[c]tionis.
II. Coronam Miſeriæ & Afflictionis.
Jhre Trůbſals-Krone.

VOr warens WERCKE/ nun
folgen Truͤbſalen: Jch weiß deine Truͤbſal.
Ach das ſind ſpitzige Naͤgel an dieſer Kreutz-Kro-
ne; Wie man etwa von Conſtantino Magno
V. Baron.
in Annal.
ad Ann.

326.
lieſet/ daß ſeine Mutter die Keyſerin Helena, Jhm in ſeine
Keyſerliche Krone einen Nagel vom Kreutze Chriſti habe drein
ſetzen laſſen. Solche ſpitzige Naͤgel an der Truͤbſals Krone
Polycarpi waren/ Armuth/ Laͤſterungen von denen die
da ſagten ſie waͤren Juden/ und warens nicht/ ſondern
auß des SatansSchule.

Darzu kamen heftige Verfolgungen/ davon hier im Texte
ſtehet: Siehe der Teuffel wird etliche von euch ins Ge-
Apoc. 2.
v.
9. 10.
faͤngniß werffen/ auf daß ihr verſuchet werdet/ und
werdet Truͤbſal haben zehn Tage.
Wie denn der theure
Polycarpus allbereit in ſeinem achzigſten Jahre/ umbs Evan-
gelii
willen iſt getoͤdtet worden/ und hat die Warheit mit ſei-
nem Blutte beſiegeln muͤſſen. Sein ſchoͤnes Gebete/ wel-
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[0046] Er ſich bald beſinnen/ und leicht entſchlieſſen. Er war auch (3.) Animi imperterriti. Wie wohl er ſchwach am Leibe/ war Er doch hertzhaftig/ den Truͤbſalen un- ter Augen zugehen/ ſchonete im Straffen keine Perſon/ ließ die Mutter der Verfolgung/ als Nebulas cito tranſituras, uͤber ſich hinſtreichen. Denn das haben treue Lehrer davon/ wenn ſie alles gethan haben/ was ihr Amt mit ſich bringet/ daß ſie auch tragen muͤſſen II. Coronam Miſeriæ & Afflictionis. Jhre Trůbſals-Krone. VOr warens WERCKE/ nun folgen Truͤbſalen: Jch weiß deine Truͤbſal. Ach das ſind ſpitzige Naͤgel an dieſer Kreutz-Kro- ne; Wie man etwa von Conſtantino Magno lieſet/ daß ſeine Mutter die Keyſerin Helena, Jhm in ſeine Keyſerliche Krone einen Nagel vom Kreutze Chriſti habe drein ſetzen laſſen. Solche ſpitzige Naͤgel an der Truͤbſals Krone Polycarpi waren/ Armuth/ Laͤſterungen von denen die da ſagten ſie waͤren Juden/ und warens nicht/ ſondern auß des SatansSchule. V. Baron. in Annal. ad Ann. 326. Darzu kamen heftige Verfolgungen/ davon hier im Texte ſtehet: Siehe der Teuffel wird etliche von euch ins Ge- faͤngniß werffen/ auf daß ihr verſuchet werdet/ und werdet Truͤbſal haben zehn Tage. Wie denn der theure Polycarpus allbereit in ſeinem achzigſten Jahre/ umbs Evan- gelii willen iſt getoͤdtet worden/ und hat die Warheit mit ſei- nem Blutte beſiegeln muͤſſen. Sein ſchoͤnes Gebete/ wel- ches er geſeufftzet/ da er itzt ins Feuer hat gehen ſollen/ iſt zu leſen beym Apoc. 2. v. 9. 10.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/46>, abgerufen am 28.03.2024.