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Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630.

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Gedächtnüß Predigt.
Erklärung dieses Texts.

ERLauchte/ Andächtige Geliebte KinderDreyerley
Hundelfart
d Christen
I.

Gottes. Die Christen halten dreyerley Himmelfart.
I. In Regeneratione, Wenn sie durch Wasser vnd Geist
wider oder Newgebornen vnd gerecht worden/ nicht Fleisch-
lich vnd jrrdisch/ sondern Himlisch vnd Geistlich gesinnet sein/
Jhre Seele mit dem Himlischen Manna Göttliches worts
nehren/ allein an Gott hangen/ vnd suchen waß droben ist/Joh. 3. . 5.
Rom. 8. 4.
Joh. 6. 50.
Col. 3. . 1.
Phil. 3. 20
1. Corint. 6.
. 17.
Ambros.

da Christus ist/ sitzend zur rechten Hand Gottes. Joh. 3.
Rom. 8. Joh. 6. 1. Cor. 6. Colos.
3. Denn vnser Wandel ist
im Himmel. Philip. 3. Vnd der H. Ambrosius saget:
Corpus Christiani hic est in terris, animus autem in
coelis.
Eines wahren Christen Leib ist hier auff Erden:
aber sein Gemüth im Himmel. Wenn wir auch bethen/
Waß thun wir anders/ als das wir mit vnserm Gemüth
Himmelfart halten oder gen Himmel steigen/ wie Damasce-Damascen.
Augustin.

nus vnd Augustinus lehren/ da dieser sagt: Das Gebet ist
die Scala, qua ascendimus ad Deum, die Leyter/ auff
welcher wir hinauff zu Gott steigen: Jener aber spricht:
Es ist anabasis iou pros theon, ein Auffarth des Gemüths zu
GOTT.

II. In mortis agone, Jm letzten Todeskamff/ wennII.
des Menschen Seele außfähret/ vnd von den H. Engeln
in die Schoß Abrahae getragen wird/ wie Gott den Engel-
wagen Lazaro schickte. Luc. 16. Dem Ammoni, welchenLuc. 16.
Ammonis
anima
In Viris P.
G. M. f. 116.
Euseb. hist.
Eccl. lib. 6.
Cap.
41.

der H. Antonius, wie in seinem Vita zulesen/ als er seine
Augen gen Himmel auffhub/ zu gutter letzte sahe/ vnd zu-
schawete/ wie desselben Seele die H. Engel mit lieblichen
Gesange gen Himmel führeten. So schreibet auch Eusebius
von einem fromen Bischoff zu Nilo Chaeremon genandt:

Das
A iiij
Gedaͤchtnuͤß Predigt.
Erklaͤrung dieſes Texts.

ERLauchte/ Andaͤchtige Geliebte KinderDreyerley
Huñelfart
ď Chꝛiſten
I.

Gottes. Die Chriſten halten dreyerley Him̃elfart.
I. In Regeneratione, Wenn ſie durch Waſſer vnd Geiſt
wider oder Newgebornen vñ gerecht worden/ nicht Fleiſch-
lich vñ jrꝛdiſch/ ſondern Himliſch vñ Geiſtlich geſiñet ſein/
Jhre Seele mit dem Himliſchen Maña Goͤttliches worts
nehren/ allein an Gott hangen/ vnd ſuchen waß droben iſt/Joh. 3. ꝟ. 5.
Rom. 8. ꝟ 4.
Joh. 6. ꝟ 50.
Col. 3. ꝟ. 1.
Phil. 3. ꝟ 20
1. Corint. 6.
ꝟ. 17.
Ambros.

da Chriſtus iſt/ ſitzend zur rechten Hand Gottes. Joh. 3.
Rom. 8. Joh. 6. 1. Cor. 6. Coloſ.
3. Deñ vnſer Wandel iſt
im Himmel. Philip. 3. Vnd der H. Ambroſius ſaget:
Corpus Chriſtiani hic eſt in terris, animus autem in
cœlis.
Eines wahren Chriſten Leib iſt hier auff Erden:
aber ſein Gemuͤth im Himmel. Wenn wir auch bethen/
Waß thun wir anders/ als das wir mit vnſerm Gemuͤth
Himmelfart halten oder gen Him̃el ſteigen/ wie Damaſce-Damaſcen.
Auguſtin.

nus vñ Auguſtinus lehren/ da dieſer ſagt: Das Gebet iſt
die Scala, qua aſcendimus ad Deum, die Leyter/ auff
welcher wir hinauff zu Gott ſteigen: Jener aber ſpricht:
Es iſt ἀνάβασις ιοῦ πρὸς ϑεόν, ein Auffarth des Gemuͤths zu
GOTT.

II. In mortis agone, Jm letzten Todeskamff/ wennII.
des Menſchen Seele außfaͤhret/ vnd von den H. Engeln
in die Schoß Abrahæ getragen wird/ wie Gott den Engel-
wagen Lazaro ſchickte. Luc. 16. Dem Ammoni, welchenLuc. 16.
Ammonis
anima
In Viris P.
G. M. f. 116.
Euſeb. hiſt.
Eccl. lib. 6.
Cap.
41.

der H. Antonius, wie in ſeinem Vita zuleſen/ als er ſeine
Augen gen Himmel auffhub/ zu gutter letzte ſahe/ vnd zu-
ſchawete/ wie deſſelben Seele die H. Engel mit lieblichen
Geſange gen Him̃el fuͤhreten. So ſchreibet auch Euſebius
von einem fromen Biſchoff zu Nilo Chæremon genandt:

Das
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[0007] Gedaͤchtnuͤß Predigt. Erklaͤrung dieſes Texts. ERLauchte/ Andaͤchtige Geliebte Kinder Gottes. Die Chriſten halten dreyerley Him̃elfart. I. In Regeneratione, Wenn ſie durch Waſſer vnd Geiſt wider oder Newgebornen vñ gerecht worden/ nicht Fleiſch- lich vñ jrꝛdiſch/ ſondern Himliſch vñ Geiſtlich geſiñet ſein/ Jhre Seele mit dem Himliſchen Maña Goͤttliches worts nehren/ allein an Gott hangen/ vnd ſuchen waß droben iſt/ da Chriſtus iſt/ ſitzend zur rechten Hand Gottes. Joh. 3. Rom. 8. Joh. 6. 1. Cor. 6. Coloſ. 3. Deñ vnſer Wandel iſt im Himmel. Philip. 3. Vnd der H. Ambroſius ſaget: Corpus Chriſtiani hic eſt in terris, animus autem in cœlis. Eines wahren Chriſten Leib iſt hier auff Erden: aber ſein Gemuͤth im Himmel. Wenn wir auch bethen/ Waß thun wir anders/ als das wir mit vnſerm Gemuͤth Himmelfart halten oder gen Him̃el ſteigen/ wie Damaſce- nus vñ Auguſtinus lehren/ da dieſer ſagt: Das Gebet iſt die Scala, qua aſcendimus ad Deum, die Leyter/ auff welcher wir hinauff zu Gott ſteigen: Jener aber ſpricht: Es iſt ἀνάβασις ιοῦ πρὸς ϑεόν, ein Auffarth des Gemuͤths zu GOTT. Dreyerley Huñelfart ď Chꝛiſten I. Joh. 3. ꝟ. 5. Rom. 8. ꝟ 4. Joh. 6. ꝟ 50. Col. 3. ꝟ. 1. Phil. 3. ꝟ 20 1. Corint. 6. ꝟ. 17. Ambros. Damaſcen. Auguſtin. II. In mortis agone, Jm letzten Todeskamff/ wenn des Menſchen Seele außfaͤhret/ vnd von den H. Engeln in die Schoß Abrahæ getragen wird/ wie Gott den Engel- wagen Lazaro ſchickte. Luc. 16. Dem Ammoni, welchen der H. Antonius, wie in ſeinem Vita zuleſen/ als er ſeine Augen gen Himmel auffhub/ zu gutter letzte ſahe/ vnd zu- ſchawete/ wie deſſelben Seele die H. Engel mit lieblichen Geſange gen Him̃el fuͤhreten. So ſchreibet auch Euſebius von einem fromen Biſchoff zu Nilo Chæremon genandt: Das II. Luc. 16. Ammonis anima In Viris P. G. M. f. 116. Euſeb. hiſt. Eccl. lib. 6. Cap. 41. A iiij

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Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: Servus Bonus & Fidelis. Oels, 1630, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508271/7>, abgerufen am 28.03.2024.