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Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.

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Christliche

Höret doch wie WortReich ist allhier der heilige
Gottes Mann Job; Mein Erlöser wird mich her-
nach auß der Erden auffwecken/ spricht Er zu Erst.
Vors ander/ Jch werde darnach mit dieser meiner
Haut vmbgeben werden/ ist noch nicht genung/ Er
setzet vors dritte/ darzu; Jch werde in meinem flei-
sche GOtt sehen. Daran ist noch nicht genung/ er
spricht weiter vnd zum vierden; Denselben werde ich
mir sehen.

Hierbey lessets Job noch nicht bleiben/ Sondern
hängt zum Fünfften auch dieses hinan: Meine Au-
gen werden Jhn schawen/ vnd schleust entlich zum
Sechsten; Jch vnd kein frembder/ kein Vnbußferti-
ger/ kein Flucher/ kein Predigerplager/ kein Rachgi-
riger/ kein Trunckener/ kein Vnzüchtiger/ kein Ei-
gennütziger/ etc. Hilff GOtt/ welch ein Reicher
Goldschatz von schönen Reden ist doch jmmer vnd
ewig dieses! wie fliessen die wort daher!

Es deutet aber Job in diesem seinem Reichen
Wortschatze/ Erstlich an: Resurrectionis causam,
Wer Jhn vnd vns alle von Todten erwecken wer-
de? Nemlich: Sein vnd vnser aller Erlöser Chri-
stus JEsus. Die Juden fabuliren vnd tichten/ daß
ein jeder Mensch/ an seinem Leibe habe ein besonderes
Beinlin/ darinnen stecke die Lebenskrafft/ der Spiri-
tus vitalis.
DasselbeGebeinlin verwese nimmermehr/
am Jüngsten Tage aber werde solche Lebenskrafft
im Beinlin sich regen vnd bewegen/ Vnd dannen-
hero werde der Menschliche Cörper wieder lebendig
werden. Aber Nein: Vnsers Erlösers des Herrn

Chri-
Chriſtliche

Hoͤret doch wie WortReich iſt allhier der heilige
Gottes Mann Job; Mein Erloͤſer wird mich her-
nach auß der Erden auffwecken/ ſpricht Er zu Erſt.
Vors ander/ Jch werde darnach mit dieſer meiner
Haut vmbgeben werden/ iſt noch nicht genung/ Er
ſetzet vors dritte/ darzu; Jch werde in meinem flei-
ſche GOtt ſehen. Daran iſt noch nicht genung/ er
ſpricht weiter vnd zum vierden; Denſelben werde ich
mir ſehen.

Hierbey leſſets Job noch nicht bleiben/ Sondern
haͤngt zum Fuͤnfften auch dieſes hinan: Meine Au-
gen werden Jhn ſchawen/ vnd ſchleuſt entlich zum
Sechſten; Jch vnd kein frembder/ kein Vnbußferti-
ger/ kein Flucher/ kein Predigerplager/ kein Rachgi-
riger/ kein Trunckener/ kein Vnzuͤchtiger/ kein Ei-
gennuͤtziger/ ꝛc. Hilff GOtt/ welch ein Reicher
Goldſchatz von ſchoͤnen Reden iſt doch jmmer vnd
ewig dieſes! wie flieſſen die wort daher!

Es deutet aber Job in dieſem ſeinem Reichen
Wortſchatze/ Erſtlich an: Reſurrectionis cauſam,
Wer Jhn vnd vns alle von Todten erwecken wer-
de? Nemlich: Sein vnd vnſer aller Erloͤſer Chri-
ſtus JEſus. Die Juden fabuliren vnd tichten/ daß
ein jeder Menſch/ an ſeinem Leibe habe ein beſonderes
Beinlin/ darinnen ſtecke die Lebenskrafft/ der Spiri-
tus vitalis.
DaſſelbeGebeinlin verweſe nimmermehr/
am Juͤngſten Tage aber werde ſolche Lebenskrafft
im Beinlin ſich regen vnd bewegen/ Vnd dannen-
hero werde der Menſchliche Coͤrper wieder lebendig
werden. Aber Nein: Vnſers Erloͤſers des Herrn

Chri-
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[26/0026] Chriſtliche Hoͤret doch wie WortReich iſt allhier der heilige Gottes Mann Job; Mein Erloͤſer wird mich her- nach auß der Erden auffwecken/ ſpricht Er zu Erſt. Vors ander/ Jch werde darnach mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/ iſt noch nicht genung/ Er ſetzet vors dritte/ darzu; Jch werde in meinem flei- ſche GOtt ſehen. Daran iſt noch nicht genung/ er ſpricht weiter vnd zum vierden; Denſelben werde ich mir ſehen. Hierbey leſſets Job noch nicht bleiben/ Sondern haͤngt zum Fuͤnfften auch dieſes hinan: Meine Au- gen werden Jhn ſchawen/ vnd ſchleuſt entlich zum Sechſten; Jch vnd kein frembder/ kein Vnbußferti- ger/ kein Flucher/ kein Predigerplager/ kein Rachgi- riger/ kein Trunckener/ kein Vnzuͤchtiger/ kein Ei- gennuͤtziger/ ꝛc. Hilff GOtt/ welch ein Reicher Goldſchatz von ſchoͤnen Reden iſt doch jmmer vnd ewig dieſes! wie flieſſen die wort daher! Es deutet aber Job in dieſem ſeinem Reichen Wortſchatze/ Erſtlich an: Reſurrectionis cauſam, Wer Jhn vnd vns alle von Todten erwecken wer- de? Nemlich: Sein vnd vnſer aller Erloͤſer Chri- ſtus JEſus. Die Juden fabuliren vnd tichten/ daß ein jeder Menſch/ an ſeinem Leibe habe ein beſonderes Beinlin/ darinnen ſtecke die Lebenskrafft/ der Spiri- tus vitalis. DaſſelbeGebeinlin verweſe nimmermehr/ am Juͤngſten Tage aber werde ſolche Lebenskrafft im Beinlin ſich regen vnd bewegen/ Vnd dannen- hero werde der Menſchliche Coͤrper wieder lebendig werden. Aber Nein: Vnſers Erloͤſers des Herrn Chri-

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Zitationshilfe: Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509545/26>, abgerufen am 28.03.2024.