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Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.

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Leichpredigt.
drauff trawe vnd bawe ich/ drauff Lebe vnd Ster-
be ich/ drauff wil ich mit breitem Fusse stehen blei-
ben/ vnd sol mich/ vermittelst Göttlicher Gnade/ nie-
mand eines andern bereden in Ewigkeit; Es gehe
mir gleich hierzwischen/ wie es jmmer wolle/ ja/ wenn
der Herr mich auch gleich drüber Tödten würde/
so wil ich dennoch auff Jhn hoffen. Dieses nicht nurJob. 13.
mit dem Munde sagen/ Sondern auch mit lebendi-
ger Zuversicht des Hertzens fassen/ das heisset vnd ist
glauben. Ewer Liebe hören dessen ein Exempel an:

Alß des berühmbten Churfürstens, zu Sachsen
Augusti Fraw Mutter/ Anno 1561. zu Torgaw
starb/ Redete sie vnter andern auch diese großgläubi-
ge Wort; Jch wil an meinem Heylande Christo JE-
su kleben bleiben/ wie eine Klette am Rocke. Welche
großgläubige Worte alß sie jetzt genandtem jhrem
Herrn Sohne erzehlet wurden/ Sagte er zu seinem
Hoffprediger/ wie auch zu seinem Leib Medico D.
Johann Naevio,
GOtt helffe mir auch also/ an mei-
nem Erlöser wil auch ich kleben bleiben an meinem
Ende/ ER lasse mich nur seinen Schuchhader seyn
im ewigen Leben/ So habe ich genung/ wie solches
bezeuget ein berühmbter Theologus zu vnsern zei-
ten D. Selneccer in der LeichPredigt ChurFürsten
Augusto, Anno 1586. zu Leipzig gethan.

Ein SchrifftExempel haben wir an dem Köni-
ge David/ der beging zwo schreckliche Sünden/ Ehe-
bruch vnd Mord. Nach begangener schwerer Mis-
sethat wachete sein versehretes vnd hochbeschweretes
Gewissen auff/ Also/ daß David weder auß noch ein

wuste.
B

Leichpredigt.
drauff trawe vnd bawe ich/ drauff Lebe vnd Ster-
be ich/ drauff wil ich mit breitem Fuſſe ſtehen blei-
ben/ vnd ſol mich/ vermittelſt Goͤttlicher Gnade/ nie-
mand eines andern bereden in Ewigkeit; Es gehe
mir gleich hierzwiſchen/ wie es jmmer wolle/ ja/ wenn
der Herr mich auch gleich druͤber Toͤdten wuͤrde/
ſo wil ich dennoch auff Jhn hoffen. Dieſes nicht nurJob. 13.
mit dem Munde ſagen/ Sondern auch mit lebendi-
ger Zuverſicht des Hertzens faſſen/ das heiſſet vnd iſt
glauben. Ewer Liebe hoͤren deſſen ein Exempel an:

Alß des beruͤhmbten Churfuͤrſtens, zu Sachſen
Auguſti Fraw Mutter/ Anno 1561. zu Torgaw
ſtarb/ Redete ſie vnter andern auch dieſe großglaͤubi-
ge Wort; Jch wil an meinem Heylande Chriſto JE-
ſu kleben bleiben/ wie eine Klette am Rocke. Welche
großglaͤubige Worte alß ſie jetzt genandtem jhrem
Herrn Sohne erzehlet wurden/ Sagte er zu ſeinem
Hoffprediger/ wie auch zu ſeinem Leib Medico D.
Johann Nævio,
GOtt helffe mir auch alſo/ an mei-
nem Erloͤſer wil auch ich kleben bleiben an meinem
Ende/ ER laſſe mich nur ſeinen Schuchhader ſeyn
im ewigen Leben/ So habe ich genung/ wie ſolches
bezeuget ein beruͤhmbter Theologus zu vnſern zei-
ten D. Selneccer in der LeichPredigt ChurFuͤrſten
Auguſto, Anno 1586. zu Leipzig gethan.

Ein SchrifftExempel haben wir an dem Koͤni-
ge David/ der beging zwo ſchreckliche Suͤnden/ Ehe-
bruch vnd Mord. Nach begangener ſchwerer Miſ-
ſethat wachete ſein verſehretes vnd hochbeſchweretes
Gewiſſen auff/ Alſo/ daß David weder auß noch ein

wuſte.
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[9/0009] Leichpredigt. drauff trawe vnd bawe ich/ drauff Lebe vnd Ster- be ich/ drauff wil ich mit breitem Fuſſe ſtehen blei- ben/ vnd ſol mich/ vermittelſt Goͤttlicher Gnade/ nie- mand eines andern bereden in Ewigkeit; Es gehe mir gleich hierzwiſchen/ wie es jmmer wolle/ ja/ wenn der Herr mich auch gleich druͤber Toͤdten wuͤrde/ ſo wil ich dennoch auff Jhn hoffen. Dieſes nicht nur mit dem Munde ſagen/ Sondern auch mit lebendi- ger Zuverſicht des Hertzens faſſen/ das heiſſet vnd iſt glauben. Ewer Liebe hoͤren deſſen ein Exempel an: Job. 13. Alß des beruͤhmbten Churfuͤrſtens, zu Sachſen Auguſti Fraw Mutter/ Anno 1561. zu Torgaw ſtarb/ Redete ſie vnter andern auch dieſe großglaͤubi- ge Wort; Jch wil an meinem Heylande Chriſto JE- ſu kleben bleiben/ wie eine Klette am Rocke. Welche großglaͤubige Worte alß ſie jetzt genandtem jhrem Herrn Sohne erzehlet wurden/ Sagte er zu ſeinem Hoffprediger/ wie auch zu ſeinem Leib Medico D. Johann Nævio, GOtt helffe mir auch alſo/ an mei- nem Erloͤſer wil auch ich kleben bleiben an meinem Ende/ ER laſſe mich nur ſeinen Schuchhader ſeyn im ewigen Leben/ So habe ich genung/ wie ſolches bezeuget ein beruͤhmbter Theologus zu vnſern zei- ten D. Selneccer in der LeichPredigt ChurFuͤrſten Auguſto, Anno 1586. zu Leipzig gethan. Ein SchrifftExempel haben wir an dem Koͤni- ge David/ der beging zwo ſchreckliche Suͤnden/ Ehe- bruch vnd Mord. Nach begangener ſchwerer Miſ- ſethat wachete ſein verſehretes vnd hochbeſchweretes Gewiſſen auff/ Alſo/ daß David weder auß noch ein wuſte. B

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Zitationshilfe: Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509545/9>, abgerufen am 25.04.2024.