Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
soll. Ambros. Tom. 3. oper. Serm. 90. Von sol-
chen Hertzen schreibet S. Johannes: Diese
sinds/ die mit Weibern nicht befleckt sind/
Denn sie sind Jungfrawen/ vnd folgen
dem Lamb nach/ wo es hingehet/
Apoc. 3.
Diese empfangen nun die Krone von der
Handt des HErren.

Was ists aber für eine Krone?

Jst es jrgendt König Pharaonis Krone?
von welcher Josephus schreibet/ lib. 2. antiquit.
cap.
7. Daß sie Mosi in seiner Kindheit/ da er
drey Jahr seines alters gewesen/ auffgesetzt wor-
den/ welche er vom Häupte genommen/ vnd mit
Füssen getretten? Oder ists König Davids
Krone/ welche einen gantzen Centner Goldes ge-
wogen/ vnd mit vielen Edlen Steinen versetzt ge-
wesen/ die er auffgesetzet im Triumph zu Rabba/
1. Paral. 29? Nein mit nichten. Mit solchen vnd
dergleichen Jrrdischen Kronen were einem Men-
schen nach dem Tode nichts gedienet/ Sintemal
doch Goldt vnd Gelt bleibet in der Welt: Son-

dern/
C iij

Chriſtliche Leich-Predigt.
ſoll. Ambroſ. Tom. 3. oper. Serm. 90. Von ſol-
chen Hertzen ſchreibet S. Johannes: Dieſe
ſinds/ die mit Weibeꝛn nicht befleckt ſind/
Denn ſie ſind Jungfrawen/ vnd folgen
dem Lamb nach/ wo es hingehet/
Apoc. 3.
Dieſe empfangen nun die Krone von der
Handt des HErren.

Was iſts aber fuͤr eine Krone?

Jſt es jrgendt Koͤnig Pharaonis Krone?
von welcher Joſephus ſchreibet/ lib. 2. antiquit.
cap.
7. Daß ſie Moſi in ſeiner Kindheit/ da er
drey Jahr ſeines alters geweſen/ auffgeſetzt wor-
den/ welche er vom Haͤupte genommen/ vnd mit
Fuͤſſen getretten? Oder iſts Koͤnig Davids
Krone/ welche einen gantzen Centner Goldes ge-
wogen/ vnd mit vielen Edlen Steinen verſetzt ge-
weſen/ die er auffgeſetzet im Triumph zu Rabba/
1. Paral. 29? Nein mit nichten. Mit ſolchen vnd
dergleichen Jrꝛdiſchen Kronen were einem Men-
ſchen nach dem Tode nichts gedienet/ Sintemal
doch Goldt vnd Gelt bleibet in der Welt: Son-

dern/
C iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0021" n="19"/><fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;oll.</hi><hi rendition="#aq">Ambro&#x017F;. Tom. 3. oper. Serm.</hi> 90. Von &#x017F;ol-<lb/>
chen Hertzen &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">S. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Johannes:</hi></hi></hi> <hi rendition="#fr">Die&#x017F;e<lb/>
&#x017F;inds/ die mit Weibe&#xA75B;n nicht befleckt &#x017F;ind/<lb/>
Denn &#x017F;ie &#x017F;ind Jungfrawen/ vnd folgen<lb/>
dem Lamb nach/ wo es hingehet/</hi> <hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 3.<lb/><hi rendition="#fr">Die&#x017F;e empfangen nun die Krone von der<lb/>
Handt des HErren.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p> <hi rendition="#fr">Was i&#x017F;ts aber fu&#x0364;r eine Krone?</hi> </p><lb/>
            <p>J&#x017F;t es jrgendt Ko&#x0364;nig Pharaonis Krone?<lb/>
von welcher Jo&#x017F;ephus &#x017F;chreibet/ <hi rendition="#aq">lib. 2. antiquit.<lb/>
cap.</hi> 7. Daß &#x017F;ie Mo&#x017F;i in &#x017F;einer Kindheit/ da er<lb/>
drey Jahr &#x017F;eines alters gewe&#x017F;en/ auffge&#x017F;etzt wor-<lb/>
den/ welche er vom Ha&#x0364;upte genommen/ vnd mit<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en getretten? Oder i&#x017F;ts Ko&#x0364;nig Davids<lb/>
Krone/ welche einen gantzen Centner Goldes ge-<lb/>
wogen/ vnd mit vielen Edlen Steinen ver&#x017F;etzt ge-<lb/>
we&#x017F;en/ die er auffge&#x017F;etzet im Triumph zu Rabba/<lb/>
1. <hi rendition="#aq">Paral.</hi> 29? Nein mit nichten. Mit &#x017F;olchen vnd<lb/>
dergleichen Jr&#xA75B;di&#x017F;chen Kronen were einem Men-<lb/>
&#x017F;chen nach dem Tode nichts gedienet/ Sintemal<lb/>
doch Goldt vnd Gelt bleibet in der Welt: Son-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C iij</fw><fw place="bottom" type="catch">dern/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0021] Chriſtliche Leich-Predigt. ſoll. Ambroſ. Tom. 3. oper. Serm. 90. Von ſol- chen Hertzen ſchreibet S. Johannes: Dieſe ſinds/ die mit Weibeꝛn nicht befleckt ſind/ Denn ſie ſind Jungfrawen/ vnd folgen dem Lamb nach/ wo es hingehet/ Apoc. 3. Dieſe empfangen nun die Krone von der Handt des HErren. Was iſts aber fuͤr eine Krone? Jſt es jrgendt Koͤnig Pharaonis Krone? von welcher Joſephus ſchreibet/ lib. 2. antiquit. cap. 7. Daß ſie Moſi in ſeiner Kindheit/ da er drey Jahr ſeines alters geweſen/ auffgeſetzt wor- den/ welche er vom Haͤupte genommen/ vnd mit Fuͤſſen getretten? Oder iſts Koͤnig Davids Krone/ welche einen gantzen Centner Goldes ge- wogen/ vnd mit vielen Edlen Steinen verſetzt ge- weſen/ die er auffgeſetzet im Triumph zu Rabba/ 1. Paral. 29? Nein mit nichten. Mit ſolchen vnd dergleichen Jrꝛdiſchen Kronen were einem Men- ſchen nach dem Tode nichts gedienet/ Sintemal doch Goldt vnd Gelt bleibet in der Welt: Son- dern/ C iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510585/21
Zitationshilfe: Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510585/21>, abgerufen am 28.03.2024.