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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Künste.
niaco, Alumine plumoso per Alembi-
cum
destilliret.

Mit gantzen Wörtern etwas Ge-
heimes zu schreiben.

Dieses geschiehet also/ wann man die
Wörter die da gelten sollen/ mit gewis-
sen Zeichen oder Häcklein bemercket;
oder in einer gewissen Zahl folgende
Wörter/ als etwan das siebende oder
achte gelten lassen/ iedoch aber das bey-
de/ der eusserliche und verborgene Ver-
stand sich in dem Context geschickt er-
weisen möge/ damit beydes das Ge-
heimnis nicht gemercket/ und doch auch
verstanden werde.

Schwartze Briefe zu schreiben/ daß
die Buchstaben weiß bleiben/
und das Feld schwartz.

Nim lauter Wasser/ temperire das
mit Eyer-Dotter recht wohl/ daß du
mit schreiben kanst/ wie mit einer Ru-
bricen/ mit solcher schreibe auf ein Per-
gament/ laß es trocknen/ und zeuchs
durch eine Dinte/ daß es allenthalben
benetzet werde. Oder bestreiche es al-
lenthalben mit einem Pensel/ also daß

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Studenten-Kuͤnſte.
niaco, Alumine plumoſo per Alembi-
cum
deſtilliret.

Mit gantzen Woͤrtern etwas Ge-
heimes zu ſchreiben.

Dieſes geſchiehet alſo/ wann man die
Woͤrter die da gelten ſollen/ mit gewiſ-
ſen Zeichen oder Haͤcklein bemercket;
oder in einer gewiſſen Zahl folgende
Woͤrter/ als etwan das ſiebende oder
achte gelten laſſen/ iedoch aber das bey-
de/ der euſſerliche und verborgene Ver-
ſtand ſich in dem Context geſchickt er-
weiſen moͤge/ damit beydes das Ge-
heimnis nicht gemercket/ und doch auch
verſtanden werde.

Schwartze Briefe zu ſchreiben/ daß
die Buchſtaben weiß bleiben/
und das Feld ſchwartz.

Nim lauter Waſſer/ temperire das
mit Eyer-Dotter recht wohl/ daß du
mit ſchreiben kanſt/ wie mit einer Ru-
bricen/ mit ſolcher ſchreibe auf ein Per-
gament/ laß es trocknen/ und zeuchs
durch eine Dinte/ daß es allenthalben
benetzet werde. Oder beſtreiche es al-
lenthalben mit einem Penſel/ alſo daß

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[5/0367] Studenten-Kuͤnſte. niaco, Alumine plumoſo per Alembi- cum deſtilliret. Mit gantzen Woͤrtern etwas Ge- heimes zu ſchreiben. Dieſes geſchiehet alſo/ wann man die Woͤrter die da gelten ſollen/ mit gewiſ- ſen Zeichen oder Haͤcklein bemercket; oder in einer gewiſſen Zahl folgende Woͤrter/ als etwan das ſiebende oder achte gelten laſſen/ iedoch aber das bey- de/ der euſſerliche und verborgene Ver- ſtand ſich in dem Context geſchickt er- weiſen moͤge/ damit beydes das Ge- heimnis nicht gemercket/ und doch auch verſtanden werde. Schwartze Briefe zu ſchreiben/ daß die Buchſtaben weiß bleiben/ und das Feld ſchwartz. Nim lauter Waſſer/ temperire das mit Eyer-Dotter recht wohl/ daß du mit ſchreiben kanſt/ wie mit einer Ru- bricen/ mit ſolcher ſchreibe auf ein Per- gament/ laß es trocknen/ und zeuchs durch eine Dinte/ daß es allenthalben benetzet werde. Oder beſtreiche es al- lenthalben mit einem Penſel/ alſo daß es P 3

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/367>, abgerufen am 25.04.2024.