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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Vom elektrischen Funken.
gebogne Röhre in die Flasche K übergehen, das Wasser
aus derselben heraus treiben, und sie endlich ganz anfüllen
wird. Alsdenn nimmt man die Flasche hinweg, und ver-
stopst sie so geschwind, als möglich.

Fig. 39. stellt eine me ssingene Pistole zum Abfeu-
ern der entzündbaren Luft vor; a b ist eine messingene Kam-
mer, in deren Oefnung a c ein Korkstöpsel eingepasset ist;
an den Boden dieser Kammer ist ein durchbohrtes Stück
Messing angeschraubt, (welches Fig. 40. für sich allein
vorgestellt ist) in die Höhlung desselben ist eine gläserne
Röhre, und in diese wiederum ein messingener Drath ein-
geküttet. Das eine Ende dieses Draths ist mit einem
messingenen Knopfe versehen, das andere Ende aber so
gebogen, daß es ohngefähr einen Zehntel Zoll von dem mes-
singenen Stück abstehet. Fig. 41. ist eine m[e]ssingene
Haube, welche man an die Pistole schrauben kann, um
die Glasröhre für dem Zerbrechen zu sichern. Die Lust,
womit die Pistole geladen werden soll, muß man in einer
verstopften Flasche aufbewahren. Man ziehe den Stöp-
sel heraus, und bringe in demselben Augenblicke die Oef-
nung der Pistole an den Mund der Flasche, so werden
sich die gemeine und die entzündbare Luft mit einander ver-
mischen, weil die erstere leichter als die letztere ist, und
also natürlicher Weise herunter sinken muß. Man halte
die Pistole etwa 15 Secunden lang in dieser Stellung,
nehme sie alsdann hinweg, und verstopfe Flasche und Pi-
stole mit der möglichsten Geschwindigkeit.

Hält man die Pistole allzulang über die Flasche, so
daß sie sich ganz mit entzündbarer Luft anfüllt, so wird
sie nicht explodiren.

68. Versuch.

Man bringe die Kugel der mit brennbarer Luft gela-
denen Pistole gegen den Conductor, oder gegen den Knopf
[e]iner geladenen Flasche, so wird der Funken, welcher zwi-

Vom elektriſchen Funken.
gebogne Röhre in die Flaſche K übergehen, das Waſſer
aus derſelben heraus treiben, und ſie endlich ganz anfüllen
wird. Alsdenn nimmt man die Flaſche hinweg, und ver-
ſtopſt ſie ſo geſchwind, als möglich.

Fig. 39. ſtellt eine me ſſingene Piſtole zum Abfeu-
ern der entzündbaren Luft vor; a b iſt eine meſſingene Kam-
mer, in deren Oefnung a c ein Korkſtöpſel eingepaſſet iſt;
an den Boden dieſer Kammer iſt ein durchbohrtes Stück
Meſſing angeſchraubt, (welches Fig. 40. für ſich allein
vorgeſtellt iſt) in die Höhlung deſſelben iſt eine gläſerne
Röhre, und in dieſe wiederum ein meſſingener Drath ein-
geküttet. Das eine Ende dieſes Draths iſt mit einem
meſſingenen Knopfe verſehen, das andere Ende aber ſo
gebogen, daß es ohngefähr einen Zehntel Zoll von dem meſ-
ſingenen Stück abſtehet. Fig. 41. iſt eine m[e]ſſingene
Haube, welche man an die Piſtole ſchrauben kann, um
die Glasröhre für dem Zerbrechen zu ſichern. Die Luſt,
womit die Piſtole geladen werden ſoll, muß man in einer
verſtopften Flaſche aufbewahren. Man ziehe den Stöp-
ſel heraus, und bringe in demſelben Augenblicke die Oef-
nung der Piſtole an den Mund der Flaſche, ſo werden
ſich die gemeine und die entzündbare Luft mit einander ver-
miſchen, weil die erſtere leichter als die letztere iſt, und
alſo natürlicher Weiſe herunter ſinken muß. Man halte
die Piſtole etwa 15 Secunden lang in dieſer Stellung,
nehme ſie alsdann hinweg, und verſtopfe Flaſche und Pi-
ſtole mit der möglichſten Geſchwindigkeit.

Hält man die Piſtole allzulang über die Flaſche, ſo
daß ſie ſich ganz mit entzündbarer Luft anfüllt, ſo wird
ſie nicht explodiren.

68. Verſuch.

Man bringe die Kugel der mit brennbarer Luft gela-
denen Piſtole gegen den Conductor, oder gegen den Knopf
[e]iner geladenen Flaſche, ſo wird der Funken, welcher zwi-

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[59/0079] Vom elektriſchen Funken. gebogne Röhre in die Flaſche K übergehen, das Waſſer aus derſelben heraus treiben, und ſie endlich ganz anfüllen wird. Alsdenn nimmt man die Flaſche hinweg, und ver- ſtopſt ſie ſo geſchwind, als möglich. Fig. 39. ſtellt eine me ſſingene Piſtole zum Abfeu- ern der entzündbaren Luft vor; a b iſt eine meſſingene Kam- mer, in deren Oefnung a c ein Korkſtöpſel eingepaſſet iſt; an den Boden dieſer Kammer iſt ein durchbohrtes Stück Meſſing angeſchraubt, (welches Fig. 40. für ſich allein vorgeſtellt iſt) in die Höhlung deſſelben iſt eine gläſerne Röhre, und in dieſe wiederum ein meſſingener Drath ein- geküttet. Das eine Ende dieſes Draths iſt mit einem meſſingenen Knopfe verſehen, das andere Ende aber ſo gebogen, daß es ohngefähr einen Zehntel Zoll von dem meſ- ſingenen Stück abſtehet. Fig. 41. iſt eine meſſingene Haube, welche man an die Piſtole ſchrauben kann, um die Glasröhre für dem Zerbrechen zu ſichern. Die Luſt, womit die Piſtole geladen werden ſoll, muß man in einer verſtopften Flaſche aufbewahren. Man ziehe den Stöp- ſel heraus, und bringe in demſelben Augenblicke die Oef- nung der Piſtole an den Mund der Flaſche, ſo werden ſich die gemeine und die entzündbare Luft mit einander ver- miſchen, weil die erſtere leichter als die letztere iſt, und alſo natürlicher Weiſe herunter ſinken muß. Man halte die Piſtole etwa 15 Secunden lang in dieſer Stellung, nehme ſie alsdann hinweg, und verſtopfe Flaſche und Pi- ſtole mit der möglichſten Geſchwindigkeit. Hält man die Piſtole allzulang über die Flaſche, ſo daß ſie ſich ganz mit entzündbarer Luft anfüllt, ſo wird ſie nicht explodiren. 68. Verſuch. Man bringe die Kugel der mit brennbarer Luft gela- denen Piſtole gegen den Conductor, oder gegen den Knopf einer geladenen Flaſche, ſo wird der Funken, welcher zwi-

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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/79>, abgerufen am 24.04.2024.