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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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Madame Tallien.

Bei der Nennung dieses Namens erwachen alle Vorstellungen von Schönheit, wie die Phantasie es sich von hinreissenden Frauen erträumt. Therese Cabarrus wurde in Spanien als die Tochter des Grafen Cabarrus und der schönen Galabert geboren.

Sie kam als junges Mädchen nach Frankreich und brachte einen Schwung der Leidenschaften mit, der für gewöhnlich den Bewohnern dieses Himmelsstriches versagt ist.

Ihr Vater genoss am Hofe Karl III. von Spanien viel Gunst und war in der Lage, ein bedeutendes Vermögen anzusammeln, er galt für einen der geschicktesten Finanzmänner des Königreiches.

Zu wiederholtenmalen war der Graf Cabarrus, der sich mit der schönen Galabert vermählt hatte, nach Paris gekommen, teils zum Vergnügen, teils in Geschäften. Während eines dieser Aufenthalte in Paris machte Herr Devin, Marquis de Fontenay die Bekanntschaft von Therese Cabarrus, die damal sechzehn Jahre alt war. Er war von ihrer grossen Schönheit sehr hingerissen und hielt um ihre Hand an, die ihm auch gewährt wurde.

Sie wurde bald die Zierde der vornehmen Pariser Gesellschaft. Sie empfing in ihren Salons La Fayette, die Brüder Lameth, Favieres und viele andere.

Aber Theresens Ehe war keine glückliche. Der Marquis von Fontenay vergeudete fast ihre ganze Mitgift. Als die

Madame Tallien.

Bei der Nennung dieses Namens erwachen alle Vorstellungen von Schönheit, wie die Phantasie es sich von hinreissenden Frauen erträumt. Thérèse Cabarrus wurde in Spanien als die Tochter des Grafen Cabarrus und der schönen Galabert geboren.

Sie kam als junges Mädchen nach Frankreich und brachte einen Schwung der Leidenschaften mit, der für gewöhnlich den Bewohnern dieses Himmelsstriches versagt ist.

Ihr Vater genoss am Hofe Karl III. von Spanien viel Gunst und war in der Lage, ein bedeutendes Vermögen anzusammeln, er galt für einen der geschicktesten Finanzmänner des Königreiches.

Zu wiederholtenmalen war der Graf Cabarrus, der sich mit der schönen Galabert vermählt hatte, nach Paris gekommen, teils zum Vergnügen, teils in Geschäften. Während eines dieser Aufenthalte in Paris machte Herr Devin, Marquis de Fontenay die Bekanntschaft von Thérèse Cabarrus, die damal sechzehn Jahre alt war. Er war von ihrer grossen Schönheit sehr hingerissen und hielt um ihre Hand an, die ihm auch gewährt wurde.

Sie wurde bald die Zierde der vornehmen Pariser Gesellschaft. Sie empfing in ihren Salons La Fayette, die Brüder Lameth, Favières und viele andere.

Aber Thérèsens Ehe war keine glückliche. Der Marquis von Fontenay vergeudete fast ihre ganze Mitgift. Als die

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[214/0236] Madame Tallien. Bei der Nennung dieses Namens erwachen alle Vorstellungen von Schönheit, wie die Phantasie es sich von hinreissenden Frauen erträumt. Thérèse Cabarrus wurde in Spanien als die Tochter des Grafen Cabarrus und der schönen Galabert geboren. Sie kam als junges Mädchen nach Frankreich und brachte einen Schwung der Leidenschaften mit, der für gewöhnlich den Bewohnern dieses Himmelsstriches versagt ist. Ihr Vater genoss am Hofe Karl III. von Spanien viel Gunst und war in der Lage, ein bedeutendes Vermögen anzusammeln, er galt für einen der geschicktesten Finanzmänner des Königreiches. Zu wiederholtenmalen war der Graf Cabarrus, der sich mit der schönen Galabert vermählt hatte, nach Paris gekommen, teils zum Vergnügen, teils in Geschäften. Während eines dieser Aufenthalte in Paris machte Herr Devin, Marquis de Fontenay die Bekanntschaft von Thérèse Cabarrus, die damal sechzehn Jahre alt war. Er war von ihrer grossen Schönheit sehr hingerissen und hielt um ihre Hand an, die ihm auch gewährt wurde. Sie wurde bald die Zierde der vornehmen Pariser Gesellschaft. Sie empfing in ihren Salons La Fayette, die Brüder Lameth, Favières und viele andere. Aber Thérèsens Ehe war keine glückliche. Der Marquis von Fontenay vergeudete fast ihre ganze Mitgift. Als die

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/236>, abgerufen am 28.03.2024.