Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite

andere fliegen. Denke über das Gelesene nach
und frage dich:

Was ist da zu glauben? Warum?
- Wie habe ich das bis jetzt getan?
Reue über die Vergangenheit. - Was soll
ich in Zukunft tun?
Warum? Ist es ge-
ziemend? nützlich? vielleicht schwierig? Weshalb?

Du mußt dir aber wohl merken, daß die
eigentliche Frucht der Betrachtung in drei Din-
gen bestehe, nämlich darin, daß du 1. fromme
Anmutungen erweckest. 2. Gott um seine Gna-
den bittest und 3. gute Vorsätze für die Zu-
kunft fassest. Darin liegt der große Nutzen des
betrachtenden Gebetes. Wenn du also eine
Wahrheit erwogen hast und Gott zu deinem
Herzen gesprochen hat, dann mußt auch du mit
Gott sprechen.

1. Erwecke fromme Anmutungen, nämlich
Akte des Glaubens, der Danksagung, der De-
mut, der Hoffnung; vor allem aber erwecke
viele Akte der Liebe und der Neue. Nach dem
heiligen Thomas verdienen wir durch jeden
Liebesakt einen neuen Grad der himmlischen
Glorie. Solche Akte kann man z. B. mit fol-
genden Worten erwecken: Mein Gott, ich liebe
dich über alles. Ich liebe dich von ganzem
Herzen. Ich will in allem deinen Willen tun
Ich freue mich, daß du unendlich glückselig
bist usw. Um vollkommene Reue zu erwecken,
genügt es, wenn du mit wahrer Ueberzeugung
sagst: Es tut mir leid, daß ich dich, das höchste
Gut, beleidigt habe.

2. Bitte Gott um seine Gnaden. Flehe zu
ihm um Erleuchtung, Demut oder eine andere
Tugend, um einen guten Tod und die ewige
Seligkeit; vor allem aber um seine Liebe und

andere fliegen. Denke über das Gelesene nach
und frage dich:

Was ist da zu glauben? Warum?
Wie habe ich das bis jetzt getan?
Reue über die Vergangenheit. – Was soll
ich in Zukunft tun?
Warum? Ist es ge-
ziemend? nützlich? vielleicht schwierig? Weshalb?

Du mußt dir aber wohl merken, daß die
eigentliche Frucht der Betrachtung in drei Din-
gen bestehe, nämlich darin, daß du 1. fromme
Anmutungen erweckest. 2. Gott um seine Gna-
den bittest und 3. gute Vorsätze für die Zu-
kunft fassest. Darin liegt der große Nutzen des
betrachtenden Gebetes. Wenn du also eine
Wahrheit erwogen hast und Gott zu deinem
Herzen gesprochen hat, dann mußt auch du mit
Gott sprechen.

1. Erwecke fromme Anmutungen, nämlich
Akte des Glaubens, der Danksagung, der De-
mut, der Hoffnung; vor allem aber erwecke
viele Akte der Liebe und der Neue. Nach dem
heiligen Thomas verdienen wir durch jeden
Liebesakt einen neuen Grad der himmlischen
Glorie. Solche Akte kann man z. B. mit fol-
genden Worten erwecken: Mein Gott, ich liebe
dich über alles. Ich liebe dich von ganzem
Herzen. Ich will in allem deinen Willen tun
Ich freue mich, daß du unendlich glückselig
bist usw. Um vollkommene Reue zu erwecken,
genügt es, wenn du mit wahrer Ueberzeugung
sagst: Es tut mir leid, daß ich dich, das höchste
Gut, beleidigt habe.

2. Bitte Gott um seine Gnaden. Flehe zu
ihm um Erleuchtung, Demut oder eine andere
Tugend, um einen guten Tod und die ewige
Seligkeit; vor allem aber um seine Liebe und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div>
          <p><pb facs="#f0030" xml:id="F9_001_1921_pb0029_0001" n="29"/>
andere fliegen. Denke über das Gelesene nach<lb/>
und frage dich:</p>
          <p><hi rendition="#g">Was ist da zu glauben?</hi> Warum?<lb/>
&#x2013; <hi rendition="#g">Wie habe ich das bis jetzt getan?</hi><lb/>
Reue über die Vergangenheit. &#x2013; <hi rendition="#g">Was soll<lb/>
ich in Zukunft tun?</hi> Warum? Ist es ge-<lb/>
ziemend? nützlich? vielleicht schwierig? Weshalb?</p>
          <p>Du mußt dir aber wohl merken, daß die<lb/>
eigentliche Frucht der Betrachtung in drei Din-<lb/>
gen bestehe, nämlich darin, daß du 1. fromme<lb/>
Anmutungen erweckest. 2. Gott um seine Gna-<lb/>
den bittest und 3. gute Vorsätze für die Zu-<lb/>
kunft fassest. Darin liegt der große Nutzen des<lb/>
betrachtenden Gebetes. Wenn du also eine<lb/>
Wahrheit erwogen hast und Gott zu deinem<lb/>
Herzen gesprochen hat, dann mußt auch du mit<lb/>
Gott sprechen.</p>
          <p><hi rendition="#b">1. Erwecke fromme Anmutungen</hi>, nämlich<lb/>
Akte des Glaubens, der Danksagung, der De-<lb/>
mut, der Hoffnung; vor allem aber erwecke<lb/>
viele Akte der Liebe und der Neue. Nach dem<lb/>
heiligen Thomas verdienen wir durch jeden<lb/>
Liebesakt einen neuen Grad der himmlischen<lb/>
Glorie. Solche Akte kann man z. B. mit fol-<lb/>
genden Worten erwecken: Mein Gott, ich liebe<lb/>
dich über alles. Ich liebe dich von ganzem<lb/>
Herzen. Ich will in allem deinen Willen tun<lb/>
Ich freue mich, daß du unendlich glückselig<lb/>
bist usw. Um vollkommene Reue zu erwecken,<lb/>
genügt es, wenn du mit wahrer Ueberzeugung<lb/>
sagst: Es tut mir leid, daß ich dich, das höchste<lb/>
Gut, beleidigt habe.</p>
          <p><hi rendition="#b">2. Bitte Gott um seine Gnaden.</hi> Flehe zu<lb/>
ihm um Erleuchtung, Demut oder eine andere<lb/>
Tugend, um einen guten Tod und die ewige<lb/>
Seligkeit; vor allem aber um seine Liebe und<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0030] andere fliegen. Denke über das Gelesene nach und frage dich: Was ist da zu glauben? Warum? – Wie habe ich das bis jetzt getan? Reue über die Vergangenheit. – Was soll ich in Zukunft tun? Warum? Ist es ge- ziemend? nützlich? vielleicht schwierig? Weshalb? Du mußt dir aber wohl merken, daß die eigentliche Frucht der Betrachtung in drei Din- gen bestehe, nämlich darin, daß du 1. fromme Anmutungen erweckest. 2. Gott um seine Gna- den bittest und 3. gute Vorsätze für die Zu- kunft fassest. Darin liegt der große Nutzen des betrachtenden Gebetes. Wenn du also eine Wahrheit erwogen hast und Gott zu deinem Herzen gesprochen hat, dann mußt auch du mit Gott sprechen. 1. Erwecke fromme Anmutungen, nämlich Akte des Glaubens, der Danksagung, der De- mut, der Hoffnung; vor allem aber erwecke viele Akte der Liebe und der Neue. Nach dem heiligen Thomas verdienen wir durch jeden Liebesakt einen neuen Grad der himmlischen Glorie. Solche Akte kann man z. B. mit fol- genden Worten erwecken: Mein Gott, ich liebe dich über alles. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich will in allem deinen Willen tun Ich freue mich, daß du unendlich glückselig bist usw. Um vollkommene Reue zu erwecken, genügt es, wenn du mit wahrer Ueberzeugung sagst: Es tut mir leid, daß ich dich, das höchste Gut, beleidigt habe. 2. Bitte Gott um seine Gnaden. Flehe zu ihm um Erleuchtung, Demut oder eine andere Tugend, um einen guten Tod und die ewige Seligkeit; vor allem aber um seine Liebe und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/30
Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/30>, abgerufen am 19.04.2024.