Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite
Erwägung über Gottes Wohltaten.

Gott hat dich aus dem Nichts ins Dasein gerufen
und nach seinem Ebenbilde erschaffen, ohne daß er
deiner irgendwie bedurfte. Er hat dich bestimmt,
einst mit ihm die Freuden des Himmels zu genießen.
Er hat dir die Gnade des allein wahren katholischen
Glaubens verliehen, während unzählige andere Men-
schen im Irrglauben oder im Unglauben geboren
werden. Er hat dich mit natürlichen und übernatür-
lichen Wohltaten überhäuft. Er hat dich trotz deiner
vielen und schweren Sünden bisher mit so großer
Langmut und Geduld ertragen. Hätte er wohl mehr
für dich tun können? Du aber hast alles mit Un-
dank erwidert. Mit Recht klagt er: "Höret es, ihr
Himmel, und vernimm es, o Erde, ich habe Kinder
auferzogen und emporgebracht, sie aber haben mich
verachtet."
(Js. 1, 2.)

Gebet.

O mein Gott, mein zärtlicher Vater
und liebreicher Wohltäter, wie konnte ich
dich so oft und schwer beleidigen! Wie
konnte ich dich durch die Glieder meines
Leibes und die Kräfte meiner Seele, die
ich dir verdanke, so oft betrüben! Wie
konnte ich so undankbar und treulos sein,
meine Augen, meine Hände, meine Zunge,
mein Herz zur Beleidigung meines
Schöpfers, meines Erlösers, meines größ-
ten Wohltäters zu mißbrauchen? O
barmherziger Gott, erbarme dich meiner!
Siehe, ich bereue meine Undankbarkeit
von ganzem Herzen und nehme mir ernst-
lich vor, dich in Zukunft nicht mehr zu
beleidigen.

Erwägung über Gottes Wohltaten.

Gott hat dich aus dem Nichts ins Dasein gerufen
und nach seinem Ebenbilde erschaffen, ohne daß er
deiner irgendwie bedurfte. Er hat dich bestimmt,
einst mit ihm die Freuden des Himmels zu genießen.
Er hat dir die Gnade des allein wahren katholischen
Glaubens verliehen, während unzählige andere Men-
schen im Irrglauben oder im Unglauben geboren
werden. Er hat dich mit natürlichen und übernatür-
lichen Wohltaten überhäuft. Er hat dich trotz deiner
vielen und schweren Sünden bisher mit so großer
Langmut und Geduld ertragen. Hätte er wohl mehr
für dich tun können? Du aber hast alles mit Un-
dank erwidert. Mit Recht klagt er: „Höret es, ihr
Himmel, und vernimm es, o Erde, ich habe Kinder
auferzogen und emporgebracht, sie aber haben mich
verachtet.“
(Js. 1, 2.)

Gebet.

O mein Gott, mein zärtlicher Vater
und liebreicher Wohltäter, wie konnte ich
dich so oft und schwer beleidigen! Wie
konnte ich dich durch die Glieder meines
Leibes und die Kräfte meiner Seele, die
ich dir verdanke, so oft betrüben! Wie
konnte ich so undankbar und treulos sein,
meine Augen, meine Hände, meine Zunge,
mein Herz zur Beleidigung meines
Schöpfers, meines Erlösers, meines größ-
ten Wohltäters zu mißbrauchen? O
barmherziger Gott, erbarme dich meiner!
Siehe, ich bereue meine Undankbarkeit
von ganzem Herzen und nehme mir ernst-
lich vor, dich in Zukunft nicht mehr zu
beleidigen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div>
          <div>
            <pb facs="#f0085" xml:id="F9_001_1921_pb0084_0001" n="84"/>
            <head rendition="#c">Erwägung über Gottes Wohltaten.</head><lb/>
            <p rendition="#s">Gott hat dich aus dem Nichts ins Dasein gerufen<lb/>
und nach seinem Ebenbilde erschaffen, ohne daß er<lb/>
deiner irgendwie bedurfte. Er hat dich bestimmt,<lb/>
einst mit ihm die Freuden des Himmels zu genießen.<lb/>
Er hat dir die Gnade des allein wahren katholischen<lb/>
Glaubens verliehen, während unzählige andere Men-<lb/>
schen im Irrglauben oder im Unglauben geboren<lb/>
werden. Er hat dich mit natürlichen und übernatür-<lb/>
lichen Wohltaten überhäuft. Er hat dich trotz deiner<lb/>
vielen und schweren Sünden bisher mit so großer<lb/>
Langmut und Geduld ertragen. Hätte er wohl mehr<lb/>
für dich tun können? Du aber hast alles mit Un-<lb/>
dank erwidert. Mit Recht klagt er: <q>&#x201E;Höret es, ihr<lb/>
Himmel, und vernimm es, o Erde, ich habe Kinder<lb/>
auferzogen und emporgebracht, sie aber haben mich<lb/>
verachtet.&#x201C;</q> (Js. 1, 2.)</p>
          </div>
          <div>
            <head rendition="#c">Gebet.</head><lb/>
            <p>O mein Gott, mein zärtlicher Vater<lb/>
und liebreicher Wohltäter, wie konnte ich<lb/>
dich so oft und schwer beleidigen! Wie<lb/>
konnte ich dich durch die Glieder meines<lb/>
Leibes und die Kräfte meiner Seele, die<lb/>
ich dir verdanke, so oft betrüben! Wie<lb/>
konnte ich so undankbar und treulos sein,<lb/>
meine Augen, meine Hände, meine Zunge,<lb/>
mein Herz zur Beleidigung meines<lb/>
Schöpfers, meines Erlösers, meines größ-<lb/>
ten Wohltäters zu mißbrauchen? O<lb/>
barmherziger Gott, erbarme dich meiner!<lb/>
Siehe, ich bereue meine Undankbarkeit<lb/>
von ganzem Herzen und nehme mir ernst-<lb/>
lich vor, dich in Zukunft nicht mehr zu<lb/>
beleidigen.</p>
          </div>
          <div>
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0085] Erwägung über Gottes Wohltaten. Gott hat dich aus dem Nichts ins Dasein gerufen und nach seinem Ebenbilde erschaffen, ohne daß er deiner irgendwie bedurfte. Er hat dich bestimmt, einst mit ihm die Freuden des Himmels zu genießen. Er hat dir die Gnade des allein wahren katholischen Glaubens verliehen, während unzählige andere Men- schen im Irrglauben oder im Unglauben geboren werden. Er hat dich mit natürlichen und übernatür- lichen Wohltaten überhäuft. Er hat dich trotz deiner vielen und schweren Sünden bisher mit so großer Langmut und Geduld ertragen. Hätte er wohl mehr für dich tun können? Du aber hast alles mit Un- dank erwidert. Mit Recht klagt er: „Höret es, ihr Himmel, und vernimm es, o Erde, ich habe Kinder auferzogen und emporgebracht, sie aber haben mich verachtet.“ (Js. 1, 2.) Gebet. O mein Gott, mein zärtlicher Vater und liebreicher Wohltäter, wie konnte ich dich so oft und schwer beleidigen! Wie konnte ich dich durch die Glieder meines Leibes und die Kräfte meiner Seele, die ich dir verdanke, so oft betrüben! Wie konnte ich so undankbar und treulos sein, meine Augen, meine Hände, meine Zunge, mein Herz zur Beleidigung meines Schöpfers, meines Erlösers, meines größ- ten Wohltäters zu mißbrauchen? O barmherziger Gott, erbarme dich meiner! Siehe, ich bereue meine Undankbarkeit von ganzem Herzen und nehme mir ernst- lich vor, dich in Zukunft nicht mehr zu beleidigen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/85
Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/85>, abgerufen am 29.03.2024.