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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Von der Liebe Gottes
I.

Erstlich spricht der heilige Apostel
Paulus: Die Liebe sey die Summa al-
ier Gebot/ das ist/ die Liebe so aus wah-
rem Glauben gehet/ ist das alleredelste/
beste vnd höchste Werck vnd Frucht des
Glaubeus/ das ein Mensch thun kan/
vnd das Gott am besten gefelt. Denn
Gott for-
dert nicht
hohe
Werck
von vns.
Gott fordert nicht grosse/ hohe vnnd
schwere Werck von vns jhm damit zu
dienen/ sondern hat den schweren Got-
tesdienst des alten Testaments/ vnd die
vielen Gebot in Glauben vnnd Liebe
verwandelt/ vnd vns darzu den heiligen
Geist gegeben/ wie Rom. 5. stehet: Gott
hat seine Liebe durch den heiligen Geist
in vnsere Hertzen außgegossen/ da hören
wir den rechten Vrsprung dieser Tu-
gend.


Liebe ist
kein
schwer
Werck [o-]
der Gebot

Darumb ist nun die Liebe nicht ein
schweres Werck/ sondern leichte einem
frommen gleubigem Menschen/ seine
Gebot sind nicht schwere/ spricht S.
Johannes 1. Joh. 5. verstehe einem er-
leuchteten Christen. Denn der heilige

Geist
Von der Liebe Gottes
I.

Erſtlich ſpricht der heilige Apoſtel
Paulus: Die Liebe ſey die Summa al-
ier Gebot/ das iſt/ die Liebe ſo aus wah-
rem Glauben gehet/ iſt das alleredelſte/
beſte vnd hoͤchſte Werck vñ Frucht des
Glaubeus/ das ein Menſch thun kan/
vnd das Gott am beſten gefelt. Denn
Gott for-
dert nicht
hohe
Werck
von vns.
Gott fordert nicht groſſe/ hohe vnnd
ſchwere Werck von vns jhm damit zu
dienen/ ſondern hat den ſchweren Got-
tesdienſt des alten Teſtaments/ vnd die
vielen Gebot in Glauben vnnd Liebe
verwandelt/ vñ vns darzu den heiligen
Geiſt gegebẽ/ wie Rom. 5. ſtehet: Gott
hat ſeine Liebe durch den heiligen Geiſt
in vnſere Hertzen außgegoſſen/ da hoͤrẽ
wir den rechten Vrſprung dieſer Tu-
gend.


Liebe iſt
kein
ſchwer
Werck [o-]
der Gebot

Darumb iſt nun die Liebe nicht ein
ſchweres Werck/ ſondern leichte einem
frommen gleubigem Menſchen/ ſeine
Gebot ſind nicht ſchwere/ ſpricht S.
Johannes 1. Joh. 5. verſtehe einem er-
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[244/0276] Von der Liebe Gottes I. Erſtlich ſpricht der heilige Apoſtel Paulus: Die Liebe ſey die Summa al- ier Gebot/ das iſt/ die Liebe ſo aus wah- rem Glauben gehet/ iſt das alleredelſte/ beſte vnd hoͤchſte Werck vñ Frucht des Glaubeus/ das ein Menſch thun kan/ vnd das Gott am beſten gefelt. Denn Gott fordert nicht groſſe/ hohe vnnd ſchwere Werck von vns jhm damit zu dienen/ ſondern hat den ſchweren Got- tesdienſt des alten Teſtaments/ vnd die vielen Gebot in Glauben vnnd Liebe verwandelt/ vñ vns darzu den heiligen Geiſt gegebẽ/ wie Rom. 5. ſtehet: Gott hat ſeine Liebe durch den heiligen Geiſt in vnſere Hertzen außgegoſſen/ da hoͤrẽ wir den rechten Vrſprung dieſer Tu- gend. Gott for- dert nicht hohe Werck von vns. Darumb iſt nun die Liebe nicht ein ſchweres Werck/ ſondern leichte einem frommen gleubigem Menſchen/ ſeine Gebot ſind nicht ſchwere/ ſpricht S. Johannes 1. Joh. 5. verſtehe einem er- leuchteten Chriſten. Denn der heilige Geiſt

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/276>, abgerufen am 19.04.2024.