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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wieder
Das LVII. Capittel.
Trost wieder den zeitlichen Todt.
2. Tim. 1. Christus hat dem Tode
die macht genommen/ vnd das
Leben/ vnd vnuergenglich wesen
ans Liecht gebracht.

DIeser Spruch begreifft in sich
die höchste Artzney/ vnd krefftigen
trost wieder den zeitlichen Todt.
Dann so dem Tode die macht genommen/
sollen wir billig nit für jm erschrecken/ vnd
so das leben vnd vnuergenglich wesen
wiederbracht ist/ sollen wir vns billig frewen
das vnuergengliche Leben vnd wesen nach
dem zeitlichen Tode zubesitzen. Weil aber
kein Mensch in dieser Welt so heilig ge-
west ist/ d sich nit für dem Tode gefürch-
tet hette/ wollen wir die vornembsten trost-
gründe wieder den Todt besehen/ vnd die-
selbe in zwey Theil abfassen. Die erste
Heuptgründe des Trostes sind genommen
aus dem Tode vnd Aufferstehung Chri-
sti/ vnd aus desselben Frucht: Der ander

Theil
Troſt wieder
Das LVII. Capittel.
Troſt wieder den zeitlichen Todt.
2. Tim. 1. Chriſtus hat dem Tode
die macht genommen/ vnd das
Leben/ vnd vnuergenglich weſen
ans Liecht gebracht.

DIeſer Spruch begreifft in ſich
die hoͤchſte Artzney/ vñ krefftigen
troſt wieder den zeitlichen Todt.
Dann ſo dem Tode die macht genom̃en/
ſollen wir billig nit fuͤr jm erſchrecken/ vnd
ſo das leben vnd vnuergenglich weſen
wiederbracht iſt/ ſollẽ wir vns billig frewẽ
das vnuergengliche Leben vñ weſen nach
dem zeitlichen Tode zubeſitzen. Weil aber
kein Menſch in dieſer Welt ſo heilig ge-
weſt iſt/ ď ſich nit fuͤr dem Tode gefuͤrch-
tet hette/ wollẽ wir die vornembſten troſt-
gruͤnde wieder den Todt beſehen/ vñ die-
ſelbe in zwey Theil abfaſſen. Die erſte
Heuptgruͤnde des Troſtes ſind genom̃en
aus dem Tode vnd Aufferſtehung Chri-
ſti/ vnd aus deſſelben Frucht: Der ander

Theil
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[686/0710] Troſt wieder Das LVII. Capittel. Troſt wieder den zeitlichen Todt. 2. Tim. 1. Chriſtus hat dem Tode die macht genommen/ vnd das Leben/ vnd vnuergenglich weſen ans Liecht gebracht. DIeſer Spruch begreifft in ſich die hoͤchſte Artzney/ vñ krefftigen troſt wieder den zeitlichen Todt. Dann ſo dem Tode die macht genom̃en/ ſollen wir billig nit fuͤr jm erſchrecken/ vnd ſo das leben vnd vnuergenglich weſen wiederbracht iſt/ ſollẽ wir vns billig frewẽ das vnuergengliche Leben vñ weſen nach dem zeitlichen Tode zubeſitzen. Weil aber kein Menſch in dieſer Welt ſo heilig ge- weſt iſt/ ď ſich nit fuͤr dem Tode gefuͤrch- tet hette/ wollẽ wir die vornembſten troſt- gruͤnde wieder den Todt beſehen/ vñ die- ſelbe in zwey Theil abfaſſen. Die erſte Heuptgruͤnde des Troſtes ſind genom̃en aus dem Tode vnd Aufferſtehung Chri- ſti/ vnd aus deſſelben Frucht: Der ander Theil

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/710>, abgerufen am 18.04.2024.