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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. I. Von AEgidio Guthmann/ Paulo Lautensack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
de und eröffnung der geheimniße/ und
laß dir auff dißmal gnügen/ daß dir ge-
zeiget ist/ wo du diß suchen solst in
IV.
buch c. 17. p. 62. und im I. buch c. 18. p. 12.
Unter diesem wort Anfang so mit den
Göttlichen buchstaben
JEHOVAH
verzeichnet/ sind die höchste geheimnis-
se aller wunder wercke/ die in dieser welt
geschehen seyn/ und geschehen möchten/
begriffen/ da ein mensch dermassen aus-
gesöhnet/ und in GOttes huld wär/ daß
ihm seine augen eröffnet würden/ daß
der diß wort würdiglich könte gebrau-
chen/ seine geheimniße verstehen/ und in
das werck richten/ der würde alle die
wunderwercke so wol als Moses/ die
Partiarchen/ Propheten und Apostel
gewürcket haben/ und noch viel grössere
dinge thun können und mögen.
Anders
wo setzet er ebenfals im II. theil c. 32. p. 227.
daß das sehen am ersten durch den licht-
glantz geschehen müsse/ und alsdenn
müsse die kunst oder wissenschafft aus

Und Got-
tes nöthi-
gen bey-
stand.
GOttes wort erfolgen. Von sich selb-
sten bekennet er auch/ daß er dieses buch aus
dem klaren befehl GOttes geschrieben habe im
IV. buch c. 17. p. 62. und überhaupt weiset er
den leser allein zu GOTT selber und auff den
schlüssel Davids/ hat auch deswegen ofte vieles
verschwiegen/ mit der angehengten ursache/
damit ein begieriges gemüthe selber sich durch
die Göttliche weißheit führen und lehren liesse.
Siehe V. B. c. 104. p. 190. VI. B. c. 6. p.
193. IV. c. 17. V. c. 57. X. c. 17. XI. c. 88. XV.
c. 20. &c.

9. Dieses ist sonderlich der haupt-punct/
worinnen die Theologi ihn getadelt haben/
welchen sie auch als seinen grund-irthum ange-
ben/ darauff sein gantzes buch bestehe/ (lehr- und
schutz-schrifft. p. II. c. 3. p. 551. und p. I. p. 400.)
Hiernächst haben sie auch andere puncte aus
ihm gezogen/ welches sie aber nur irrigene-
Seine
andere
verworffe-
ne lehren.
ben-puncte nennen. Zum exempel sie tadeln
an ihm/ daß er gesetzet/ alle geschöpffe GOt-
tes hätten eine sinnlichkeit oder ein le-
ben in sich/ GOtt schaffe noch heut zu
tage neue dinge/ die zuvor nie gewesen/
GOtt habe keinen mitgehülffen oder
mitwircker/ er wircke nicht durch die an-
dere oder dritte ursache/ GOttes wille
sey nichts anders gewesen denn lauter
Engel/ die Engel wären und thäten
nichts anders denn allein GOttes wil-
len/ die stern-kugeln wären gewisse woh-
nungen der dienstbaren Geister/ es wä-
ren gewisse ordnungen und Chöre der
heiligen geister GOttes/ als die Cheru-
bim/ Seraphim/ Thronen/ Herrschaff-
ten/ Fürstenthümer/ Gewalten/ Kräff-
ten/ Ertz-Engel/ deren immer eine hö-

Von mei-
dung der
sünde.
her als die andere: Siehe l.c. p. 560. Jtem
sie verwerffen/ p. 569. daß er gesetzet: ein be-
kehrter mensch müsse den gäntzlichen
vorsatz fassen nimmermehr zu sündigen/
und solle auch im werck selber nicht mehr
sündigen/ ja wenn er ein kind GOttes
sey/ so sündige er auch gar nicht mehr.

Dahero halten sie vor irrig/ wann er geschrie-
ben: Selig ist der Mensch/ der solches von
[Spaltenumbruch] GOtt dem HErrn erlanget/ daß er noch
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

in dieser zeit in den dritten himmel und
gar ins Paradieß entzuckt wird/ er wird
fürder hin nimmermehr sündigen.
Jtem/
was die rechte kinder GOttes seyn/ die-
selbigen sündigen nicht/ denn sie bleiben
bey GOtt/ alda keine sünde ist/ aber die
sünden sind wercke des Teuffels/ und
wer dieselben thut/ der ist auch des Teuf-
fels.

10. Diese und dergleichen expressiones
mag freilich niemand/ den sein gewissen
überzeugt/ und verdammet/ daß er die
sünde weder überwunden habe/ noch ferner
zu überwinden willens sey/ vor wahrhafftig
erkennen/ und wenn gleich Johannes noch so
offt und deutlich bezeiget hätte/ daß es wahr
sey und keine lügen. Eben wie man auch vor
irrig ausgegeben/ wann Guthmann geschrieben:Von der
vollkom-
menheit.

Es werde ein sündiger mensch von dem
glantz des Göttlichen ansehens erleuch-
tet und gereiniget/ da die sünde in ihm
durch den wahren glantz des gesichts
GOttes ausgebrandt und endlich ver-
zehret werden
Vid. Baierus Collat. Doctr.
Quaker. Cap. XI. th. 1. p. R.
4. Jngleichen:
der mensch könne alle seine wercke gut
und vollkommen machen/ sich von allen
sünden reinigen/ GOtt den HErrn aus
grund seines hertzens aus gantzer seele
und gemüth/ und aus allen seinen kräf-
ten lieb haben/ und seinen nächsten als
sich selbst/ seine lehr und gebot halten.
GOtt der Herr begehre von einem men-
sche nichts unmügliches/ auch nicht/ daß
man dem menschen solte etwas unmüg-
liches anmuthen/ fürtragen/ oder für-
schreiben/ sondern alle seine lehre/ joch
bürde sey süß/ lieblich und sanfftmütig/
die der mensch leichtlich erschwingen/
ertragen/ und zu ende bringen könne.

Welches alles von denen orthodoxis vor gott-
loß/ Jüdisch und Socinianisch angegeben wird.
Siehe die lehr- und schutzschr. p. 571. Gleich-
wie sie ihm auch vor unrecht ausdeuten/ daß er
die kräffte des glaubens/ wie sie sich über die na-
tur durch GOttes allmacht erweisen könten/
sehr offt beschrieben hat.

11. Also führen sie diese seine worte als irrigVon der
krafft des
glaubens/

an: Ginge diß mit dem Teuffel zu/ wenn
jemand auff dem meer mit blossen füssen
wandelt/ so müste auch CHristus der
Herr in krafft des teuffels auff dem meer
umgangen seyn/ denn dem glauben ist
nichts unmüglich. Also auch und eben
und denen
wundern.

in diesem glauben mag ein mensch der
lufft brauchen/ daß er seine gantze wor-
te nicht allein hundert/ sondern etliche
tausend meil weges zu seinem freund
trage/ und von dannen wiederum ant-
wort bringe. -- Es will an dir und dei-
nem unglauben nicht gelegen seyn/ und
werden sich die kinder des lichts in diesen
und viel andern mehr wunderbarlichen
fällen der lufft rechter art nach zuge-
brauchen wissen/ daran sich die gantze
welt verwundern wird.
Part. 2. p. 34.
daraus folget/ daß ihr unglaubige Hei-
den und nichts anders seyd.
p. 35. da

würde

Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
de und eroͤffnung der geheimniße/ und
laß dir auff dißmal gnuͤgen/ daß dir ge-
zeiget iſt/ wo du diß ſuchen ſolſt in
IV.
buch c. 17. p. 62. und im I. buch c. 18. p. 12.
Unter dieſem wort Anfang ſo mit den
Goͤttlichen buchſtaben
JEHOVAH
verzeichnet/ ſind die hoͤchſte geheimniſ-
ſe aller wunder wercke/ die in dieſer welt
geſchehen ſeyn/ und geſchehen moͤchten/
begriffen/ da ein menſch dermaſſen aus-
geſoͤhnet/ und in GOttes huld waͤr/ daß
ihm ſeine augen eroͤffnet wuͤrden/ daß
der diß wort wuͤrdiglich koͤnte gebrau-
chen/ ſeine geheimniße verſtehen/ und in
das werck richten/ der wuͤrde alle die
wunderwercke ſo wol als Moſes/ die
Partiarchen/ Propheten und Apoſtel
gewuͤrcket haben/ und noch viel groͤſſere
dinge thun koͤnnen und moͤgen.
Anders
wo ſetzet er ebenfals im II. theil c. 32. p. 227.
daß das ſehen am erſten durch den licht-
glantz geſchehen muͤſſe/ und alsdenn
muͤſſe die kunſt oder wiſſenſchafft aus

Und Got-
tes noͤthi-
gen bey-
ſtand.
GOttes wort erfolgen. Von ſich ſelb-
ſten bekennet er auch/ daß er dieſes buch aus
dem klaren befehl GOttes geſchrieben habe im
IV. buch c. 17. p. 62. und uͤberhaupt weiſet er
den leſer allein zu GOTT ſelber und auff den
ſchluͤſſel Davids/ hat auch deswegen ofte vieles
verſchwiegen/ mit der angehengten urſache/
damit ein begieriges gemuͤthe ſelber ſich durch
die Goͤttliche weißheit fuͤhren und lehren lieſſe.
Siehe V. B. c. 104. p. 190. VI. B. c. 6. p.
193. IV. c. 17. V. c. 57. X. c. 17. XI. c. 88. XV.
c. 20. &c.

9. Dieſes iſt ſonderlich der haupt-punct/
worinnen die Theologi ihn getadelt haben/
welchen ſie auch als ſeinen grund-irthum ange-
ben/ darauff ſein gantzes buch beſtehe/ (lehr- und
ſchutz-ſchrifft. p. II. c. 3. p. 551. und p. I. p. 400.)
Hiernaͤchſt haben ſie auch andere puncte aus
ihm gezogen/ welches ſie aber nur irrigene-
Seine
andere
verworffe-
ne lehren.
ben-puncte nennen. Zum exempel ſie tadeln
an ihm/ daß er geſetzet/ alle geſchoͤpffe GOt-
tes haͤtten eine ſinnlichkeit oder ein le-
ben in ſich/ GOtt ſchaffe noch heut zu
tage neue dinge/ die zuvor nie geweſen/
GOtt habe keinen mitgehuͤlffen oder
mitwircker/ er wircke nicht durch die an-
dere oder dritte urſache/ GOttes wille
ſey nichts anders geweſen denn lauter
Engel/ die Engel waͤren und thaͤten
nichts anders denn allein GOttes wil-
len/ die ſtern-kugeln waͤren gewiſſe woh-
nungen der dienſtbaren Geiſter/ es waͤ-
ren gewiſſe ordnungen und Choͤre der
heiligen geiſter GOttes/ als die Cheru-
bim/ Seraphim/ Thronen/ Herꝛſchaff-
ten/ Fuͤrſtenthuͤmer/ Gewalten/ Kraͤff-
ten/ Ertz-Engel/ deren immer eine hoͤ-

Von mei-
dung der
ſuͤnde.
her als die andere: Siehe l.c. p. 560. Jtem
ſie verwerffen/ p. 569. daß er geſetzet: ein be-
kehrter menſch muͤſſe den gaͤntzlichen
vorſatz faſſen nimmermehr zu ſuͤndigen/
und ſolle auch im werck ſelber nicht mehr
ſuͤndigen/ ja wenn er ein kind GOttes
ſey/ ſo ſuͤndige er auch gar nicht mehr.

Dahero halten ſie vor irrig/ wann er geſchrie-
ben: Selig iſt der Menſch/ der ſolches von
[Spaltenumbruch] GOtt dem HErꝛn erlanget/ daß er noch
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

in dieſer zeit in den dritten himmel und
gar ins Paradieß entzuckt wird/ er wird
fuͤrder hin nimmermehr ſuͤndigen.
Jtem/
was die rechte kinder GOttes ſeyn/ die-
ſelbigen ſuͤndigen nicht/ denn ſie bleiben
bey GOtt/ alda keine ſuͤnde iſt/ aber die
ſuͤnden ſind wercke des Teuffels/ und
wer dieſelben thut/ der iſt auch des Teuf-
fels.

10. Dieſe und dergleichen expreſſiones
mag freilich niemand/ den ſein gewiſſen
uͤberzeugt/ und verdammet/ daß er die
ſuͤnde weder uͤberwunden habe/ noch ferner
zu uͤberwinden willens ſey/ vor wahrhafftig
erkennen/ und wenn gleich Johannes noch ſo
offt und deutlich bezeiget haͤtte/ daß es wahr
ſey und keine luͤgen. Eben wie man auch vor
irrig ausgegeben/ wann Guthmañ geſchrieben:Von der
vollkom-
menheit.

Es werde ein ſuͤndiger menſch von dem
glantz des Goͤttlichen anſehens erleuch-
tet und gereiniget/ da die ſuͤnde in ihm
durch den wahren glantz des geſichts
GOttes ausgebrandt und endlich ver-
zehret werden
Vid. Baierus Collat. Doctr.
Quaker. Cap. XI. th. 1. p. R.
4. Jngleichen:
der menſch koͤnne alle ſeine wercke gut
und vollkommen machen/ ſich von allen
ſuͤnden reinigen/ GOtt den HErrn aus
grund ſeines hertzens aus gantzer ſeele
und gemuͤth/ und aus allen ſeinen kraͤf-
ten lieb haben/ und ſeinen naͤchſten als
ſich ſelbſt/ ſeine lehr und gebot halten.
GOtt der Herr begehre von einem men-
ſchē nichts unmuͤgliches/ auch nicht/ daß
man dem menſchen ſolte etwas unmuͤg-
liches anmuthen/ fuͤrtragen/ oder fuͤr-
ſchreiben/ ſondern alle ſeine lehre/ joch
buͤrde ſey ſuͤß/ lieblich und ſanfftmuͤtig/
die der menſch leichtlich erſchwingen/
ertragen/ und zu ende bringen koͤnne.

Welches alles von denen orthodoxis vor gott-
loß/ Juͤdiſch und Socinianiſch angegeben wird.
Siehe die lehr- und ſchutzſchr. p. 571. Gleich-
wie ſie ihm auch vor unrecht ausdeuten/ daß er
die kraͤffte des glaubens/ wie ſie ſich uͤber die na-
tur durch GOttes allmacht erweiſen koͤnten/
ſehr offt beſchrieben hat.

11. Alſo fuͤhren ſie dieſe ſeine worte als irrigVon der
krafft des
glaubens/

an: Ginge diß mit dem Teuffel zu/ wenn
jemand auff dem meer mit bloſſen fuͤſſen
wandelt/ ſo muͤſte auch CHriſtus der
Herꝛ in krafft des teuffels auff dem meer
umgangen ſeyn/ denn dem glauben iſt
nichts unmuͤglich. Alſo auch und eben
und denen
wundern.

in dieſem glauben mag ein menſch der
lufft brauchen/ daß er ſeine gantze wor-
te nicht allein hundert/ ſondern etliche
tauſend meil weges zu ſeinem freund
trage/ und von dannen wiederum ant-
wort bringe. — Es will an dir und dei-
nem unglauben nicht gelegen ſeyn/ und
werden ſich die kinder des lichts in dieſen
und viel andern mehr wunderbarlichen
faͤllen der lufft rechter art nach zuge-
brauchen wiſſen/ daran ſich die gantze
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wuͤrde
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[4/0016] Th. III. C. I. Von Ægidio Guthmann/ Paulo Lautenſack/ de und eroͤffnung der geheimniße/ und laß dir auff dißmal gnuͤgen/ daß dir ge- zeiget iſt/ wo du diß ſuchen ſolſt in IV. buch c. 17. p. 62. und im I. buch c. 18. p. 12. Unter dieſem wort Anfang ſo mit den Goͤttlichen buchſtaben JEHOVAH verzeichnet/ ſind die hoͤchſte geheimniſ- ſe aller wunder wercke/ die in dieſer welt geſchehen ſeyn/ und geſchehen moͤchten/ begriffen/ da ein menſch dermaſſen aus- geſoͤhnet/ und in GOttes huld waͤr/ daß ihm ſeine augen eroͤffnet wuͤrden/ daß der diß wort wuͤrdiglich koͤnte gebrau- chen/ ſeine geheimniße verſtehen/ und in das werck richten/ der wuͤrde alle die wunderwercke ſo wol als Moſes/ die Partiarchen/ Propheten und Apoſtel gewuͤrcket haben/ und noch viel groͤſſere dinge thun koͤnnen und moͤgen. Anders wo ſetzet er ebenfals im II. theil c. 32. p. 227. daß das ſehen am erſten durch den licht- glantz geſchehen muͤſſe/ und alsdenn muͤſſe die kunſt oder wiſſenſchafft aus GOttes wort erfolgen. Von ſich ſelb- ſten bekennet er auch/ daß er dieſes buch aus dem klaren befehl GOttes geſchrieben habe im IV. buch c. 17. p. 62. und uͤberhaupt weiſet er den leſer allein zu GOTT ſelber und auff den ſchluͤſſel Davids/ hat auch deswegen ofte vieles verſchwiegen/ mit der angehengten urſache/ damit ein begieriges gemuͤthe ſelber ſich durch die Goͤttliche weißheit fuͤhren und lehren lieſſe. Siehe V. B. c. 104. p. 190. VI. B. c. 6. p. 193. IV. c. 17. V. c. 57. X. c. 17. XI. c. 88. XV. c. 20. &c. Jahr MDC. biß MDCC. Und Got- tes noͤthi- gen bey- ſtand. 9. Dieſes iſt ſonderlich der haupt-punct/ worinnen die Theologi ihn getadelt haben/ welchen ſie auch als ſeinen grund-irthum ange- ben/ darauff ſein gantzes buch beſtehe/ (lehr- und ſchutz-ſchrifft. p. II. c. 3. p. 551. und p. I. p. 400.) Hiernaͤchſt haben ſie auch andere puncte aus ihm gezogen/ welches ſie aber nur irrigene- ben-puncte nennen. Zum exempel ſie tadeln an ihm/ daß er geſetzet/ alle geſchoͤpffe GOt- tes haͤtten eine ſinnlichkeit oder ein le- ben in ſich/ GOtt ſchaffe noch heut zu tage neue dinge/ die zuvor nie geweſen/ GOtt habe keinen mitgehuͤlffen oder mitwircker/ er wircke nicht durch die an- dere oder dritte urſache/ GOttes wille ſey nichts anders geweſen denn lauter Engel/ die Engel waͤren und thaͤten nichts anders denn allein GOttes wil- len/ die ſtern-kugeln waͤren gewiſſe woh- nungen der dienſtbaren Geiſter/ es waͤ- ren gewiſſe ordnungen und Choͤre der heiligen geiſter GOttes/ als die Cheru- bim/ Seraphim/ Thronen/ Herꝛſchaff- ten/ Fuͤrſtenthuͤmer/ Gewalten/ Kraͤff- ten/ Ertz-Engel/ deren immer eine hoͤ- her als die andere: Siehe l.c. p. 560. Jtem ſie verwerffen/ p. 569. daß er geſetzet: ein be- kehrter menſch muͤſſe den gaͤntzlichen vorſatz faſſen nimmermehr zu ſuͤndigen/ und ſolle auch im werck ſelber nicht mehr ſuͤndigen/ ja wenn er ein kind GOttes ſey/ ſo ſuͤndige er auch gar nicht mehr. Dahero halten ſie vor irrig/ wann er geſchrie- ben: Selig iſt der Menſch/ der ſolches von GOtt dem HErꝛn erlanget/ daß er noch in dieſer zeit in den dritten himmel und gar ins Paradieß entzuckt wird/ er wird fuͤrder hin nimmermehr ſuͤndigen. Jtem/ was die rechte kinder GOttes ſeyn/ die- ſelbigen ſuͤndigen nicht/ denn ſie bleiben bey GOtt/ alda keine ſuͤnde iſt/ aber die ſuͤnden ſind wercke des Teuffels/ und wer dieſelben thut/ der iſt auch des Teuf- fels. Seine andere verworffe- ne lehren. Von mei- dung der ſuͤnde. Jahr MDC. biß MDCC. 10. Dieſe und dergleichen expreſſiones mag freilich niemand/ den ſein gewiſſen uͤberzeugt/ und verdammet/ daß er die ſuͤnde weder uͤberwunden habe/ noch ferner zu uͤberwinden willens ſey/ vor wahrhafftig erkennen/ und wenn gleich Johannes noch ſo offt und deutlich bezeiget haͤtte/ daß es wahr ſey und keine luͤgen. Eben wie man auch vor irrig ausgegeben/ wann Guthmañ geſchrieben: Es werde ein ſuͤndiger menſch von dem glantz des Goͤttlichen anſehens erleuch- tet und gereiniget/ da die ſuͤnde in ihm durch den wahren glantz des geſichts GOttes ausgebrandt und endlich ver- zehret werden Vid. Baierus Collat. Doctr. Quaker. Cap. XI. th. 1. p. R. 4. Jngleichen: der menſch koͤnne alle ſeine wercke gut und vollkommen machen/ ſich von allen ſuͤnden reinigen/ GOtt den HErrn aus grund ſeines hertzens aus gantzer ſeele und gemuͤth/ und aus allen ſeinen kraͤf- ten lieb haben/ und ſeinen naͤchſten als ſich ſelbſt/ ſeine lehr und gebot halten. GOtt der Herr begehre von einem men- ſchē nichts unmuͤgliches/ auch nicht/ daß man dem menſchen ſolte etwas unmuͤg- liches anmuthen/ fuͤrtragen/ oder fuͤr- ſchreiben/ ſondern alle ſeine lehre/ joch buͤrde ſey ſuͤß/ lieblich und ſanfftmuͤtig/ die der menſch leichtlich erſchwingen/ ertragen/ und zu ende bringen koͤnne. Welches alles von denen orthodoxis vor gott- loß/ Juͤdiſch und Socinianiſch angegeben wird. Siehe die lehr- und ſchutzſchr. p. 571. Gleich- wie ſie ihm auch vor unrecht ausdeuten/ daß er die kraͤffte des glaubens/ wie ſie ſich uͤber die na- tur durch GOttes allmacht erweiſen koͤnten/ ſehr offt beſchrieben hat. Von der vollkom- menheit. 11. Alſo fuͤhren ſie dieſe ſeine worte als irrig an: Ginge diß mit dem Teuffel zu/ wenn jemand auff dem meer mit bloſſen fuͤſſen wandelt/ ſo muͤſte auch CHriſtus der Herꝛ in krafft des teuffels auff dem meer umgangen ſeyn/ denn dem glauben iſt nichts unmuͤglich. Alſo auch und eben in dieſem glauben mag ein menſch der lufft brauchen/ daß er ſeine gantze wor- te nicht allein hundert/ ſondern etliche tauſend meil weges zu ſeinem freund trage/ und von dannen wiederum ant- wort bringe. — Es will an dir und dei- nem unglauben nicht gelegen ſeyn/ und werden ſich die kinder des lichts in dieſen und viel andern mehr wunderbarlichen faͤllen der lufft rechter art nach zuge- brauchen wiſſen/ daran ſich die gantze welt verwundern wird. Part. 2. p. 34. daraus folget/ daß ihr unglaubige Hei- den und nichts anders ſeyd. p. 35. da wuͤrde Von der krafft des glaubens/ und denen wundern.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/16>, abgerufen am 19.04.2024.