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Allgemeine Zeitung. Nr. 8. Augsburg, 8. Januar 1840.

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Portugal.

Die Nachrichten aus Lissabon in englischen Blättern reichen bis zum 24 Dec. Die neuen Minister entwickelten große Thätigkeit, wenigstens folgte ein Cabinetsrath auf den andern. Es hieß, wenn Visconde da Correira das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht annähme, so wolle der jetzige Marineminister, Graf v. Villareal, dasselbe mit dem bereits von ihm bekleideten vereinigen. In der Thronrede der Königin bei der auf den 2 Jan. anstehenden Corteseröffnung erwartete man eine aufrichtige Darlegung der kläglichen Lage des Landes, zugleich aber auch wenig Günstiges für die Staatsgläubiger. Die Minister sind entschlossen, falls sie in den Cortes eine Majorität gegen sich finden sollten, dieselben aufzulösen. - Hr. Ildefonso Leopoldo Bayard ist zum Nachfolger des Ritters Figanniere als portugiesischer Gesandter an den Hof von Rio-Janeiro ernannt. Man lebt fortwährend der zuversichtlichen Hoffnung, daß mehrere europäische Höfe, welche bis jetzt die Regierung der Dona Maria nicht anerkannt, demnächst wieder Botschafter nach Lissabon senden werden, wobei der König der Niederlande mit seinem Beispiel vorangehen werde. - Eine bei der Capitulation von Paris portugiesischen Unterthanen zuerkannte Entschädigungsforderung an Frankreich von 800,000 Francs, die seitdem mit den Zinsen auf 2 Millionen gestiegen ist, soll jetzt auf den Punkt der Liquidation gediehen seyn. - Die angeblich aus Bahia eingegangene Nachricht, daß englische Kreuzer neuerdings vier portugiesische Sklavenschiffe an der Westküste von Afrika weggenommen haben, hat die Oppositionsblätter in neue Wuth gegen die Engländer versetzt; der Procurador dos Povos schließt eine Diatribe mit den Worten: "Der Augenblick ist ganz nahe, wo man in Portugal rufen wird: er ist ein Engländer, schlagt ihn todt!" - Die Corvette Dom Joao sollte zum Schutz der portugiesischen Unterthanen nach Maranham abgehen. - Die Insel St. Michael, eine der Azoren, ward am 5 Dec. von einem furchtbaren Orcan heimgesucht. Das Meer stieg um 30 Fuß, und zerstörte viele Häuser. Der angerichtete Schaden beträgt über 500,000 Thaler; doch ging nur ein Menschenleben dabei zu Grund.


Spanien.

Die Armee hält sich in den nämlichen Stellungen. Was dieser unselige Krieg den Einwohnern kostet, davon kann man sich nach der Thatsache einen Begriff machen, daß in der Provinz Saragossa alle Last- und Zugthiere in Beschlag genommen worden sind, so daß den Landbewohnern keines weder zu dem Feldbau noch zur Verführung der Producte übrig geblieben ist. Die Carlisten haben mehrere Handstreiche gegen einzelne Cantone, besonders gegen den von Ginebrosa, der ihnen am nächsten liegt, auszuführen gesucht, sind aber immer zurückgetrieben worden. In Valencia ist das Fort von Manzanera, von wo aus sie die Transporte von Valencia nach Teruel beunruhigten, am 14 mit 40 Mann Besatzung und vielen Vorräthen nach einer kurzen Beschießung weggenommen worden. Ein ähnliches Schicksal wird das von Chulilla haben, gegen welches am 16 bereits eine Batterie aufgeführt worden ist. Da von diesen beiden Forts die Magazine von Collado und Alpuente versehen wurden, so werden nach ihrem Falle wohl die Operationen gegen die beiden letztern mit Erfolg unternommen werden. Aber die Provinzen Guadalarara und Cuenca werden stets von den Besatzungen von Beteta, Castielfalit und Cannete beherrscht, ohne daß die Regierung, in ihre politischen Plane vertieft, Anstalten zu einer Abhülfe träfe. Die Austreibung der Familien von entgegengesetzten Meinungen wird von beiden Seiten mit Strenge und von Seite der Carlisten mit unerhörter Grausamkeit betrieben. Cabrera hat sogar ein Verzeichniß von Ortschaften verfaßt, aus deren jeder zwei Personen erschossen werden müssen, und dieses Schicksal trifft sogar Carlisten, wie es in einem Orte gerade mit den zwei angesehnsten Einwohnern, bei welchen sich immer Cabrera und Forcadell einquartirt hatten, geschehen ist. Man begreift den Zweck dieser Grausamkeiten nicht; vielleicht ist es bloß um jeden Ausdruck von Sehnsucht nach Frieden, die hie und da selbst unter den Carlisten durchbricht, zu verhindern. Cabrera hat die festen Punkte am Ebro besucht, was zu dem falschen Gerüchte von seinem Abmarsche nach Catalonien Anlaß gab. - In Catalonien hat Valdes den


Portugal.

Die Nachrichten aus Lissabon in englischen Blättern reichen bis zum 24 Dec. Die neuen Minister entwickelten große Thätigkeit, wenigstens folgte ein Cabinetsrath auf den andern. Es hieß, wenn Visconde da Correira das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht annähme, so wolle der jetzige Marineminister, Graf v. Villareal, dasselbe mit dem bereits von ihm bekleideten vereinigen. In der Thronrede der Königin bei der auf den 2 Jan. anstehenden Corteseröffnung erwartete man eine aufrichtige Darlegung der kläglichen Lage des Landes, zugleich aber auch wenig Günstiges für die Staatsgläubiger. Die Minister sind entschlossen, falls sie in den Cortes eine Majorität gegen sich finden sollten, dieselben aufzulösen. – Hr. Ildefonso Leopoldo Bayard ist zum Nachfolger des Ritters Figanniere als portugiesischer Gesandter an den Hof von Rio-Janeiro ernannt. Man lebt fortwährend der zuversichtlichen Hoffnung, daß mehrere europäische Höfe, welche bis jetzt die Regierung der Dona Maria nicht anerkannt, demnächst wieder Botschafter nach Lissabon senden werden, wobei der König der Niederlande mit seinem Beispiel vorangehen werde. – Eine bei der Capitulation von Paris portugiesischen Unterthanen zuerkannte Entschädigungsforderung an Frankreich von 800,000 Francs, die seitdem mit den Zinsen auf 2 Millionen gestiegen ist, soll jetzt auf den Punkt der Liquidation gediehen seyn. – Die angeblich aus Bahia eingegangene Nachricht, daß englische Kreuzer neuerdings vier portugiesische Sklavenschiffe an der Westküste von Afrika weggenommen haben, hat die Oppositionsblätter in neue Wuth gegen die Engländer versetzt; der Procurador dos Povos schließt eine Diatribe mit den Worten: „Der Augenblick ist ganz nahe, wo man in Portugal rufen wird: er ist ein Engländer, schlagt ihn todt!“ – Die Corvette Dom Joao sollte zum Schutz der portugiesischen Unterthanen nach Maranham abgehen. – Die Insel St. Michael, eine der Azoren, ward am 5 Dec. von einem furchtbaren Orcan heimgesucht. Das Meer stieg um 30 Fuß, und zerstörte viele Häuser. Der angerichtete Schaden beträgt über 500,000 Thaler; doch ging nur ein Menschenleben dabei zu Grund.


Spanien.

Die Armee hält sich in den nämlichen Stellungen. Was dieser unselige Krieg den Einwohnern kostet, davon kann man sich nach der Thatsache einen Begriff machen, daß in der Provinz Saragossa alle Last- und Zugthiere in Beschlag genommen worden sind, so daß den Landbewohnern keines weder zu dem Feldbau noch zur Verführung der Producte übrig geblieben ist. Die Carlisten haben mehrere Handstreiche gegen einzelne Cantone, besonders gegen den von Ginebrosa, der ihnen am nächsten liegt, auszuführen gesucht, sind aber immer zurückgetrieben worden. In Valencia ist das Fort von Manzanera, von wo aus sie die Transporte von Valencia nach Teruel beunruhigten, am 14 mit 40 Mann Besatzung und vielen Vorräthen nach einer kurzen Beschießung weggenommen worden. Ein ähnliches Schicksal wird das von Chulilla haben, gegen welches am 16 bereits eine Batterie aufgeführt worden ist. Da von diesen beiden Forts die Magazine von Collado und Alpuente versehen wurden, so werden nach ihrem Falle wohl die Operationen gegen die beiden letztern mit Erfolg unternommen werden. Aber die Provinzen Guadalarara und Cuenca werden stets von den Besatzungen von Beteta, Castielfalit und Cañete beherrscht, ohne daß die Regierung, in ihre politischen Plane vertieft, Anstalten zu einer Abhülfe träfe. Die Austreibung der Familien von entgegengesetzten Meinungen wird von beiden Seiten mit Strenge und von Seite der Carlisten mit unerhörter Grausamkeit betrieben. Cabrera hat sogar ein Verzeichniß von Ortschaften verfaßt, aus deren jeder zwei Personen erschossen werden müssen, und dieses Schicksal trifft sogar Carlisten, wie es in einem Orte gerade mit den zwei angesehnsten Einwohnern, bei welchen sich immer Cabrera und Forcadell einquartirt hatten, geschehen ist. Man begreift den Zweck dieser Grausamkeiten nicht; vielleicht ist es bloß um jeden Ausdruck von Sehnsucht nach Frieden, die hie und da selbst unter den Carlisten durchbricht, zu verhindern. Cabrera hat die festen Punkte am Ebro besucht, was zu dem falschen Gerüchte von seinem Abmarsche nach Catalonien Anlaß gab. – In Catalonien hat Valdes den

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[0057/0001] Portugal. Die Nachrichten aus Lissabon in englischen Blättern reichen bis zum 24 Dec. Die neuen Minister entwickelten große Thätigkeit, wenigstens folgte ein Cabinetsrath auf den andern. Es hieß, wenn Visconde da Correira das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht annähme, so wolle der jetzige Marineminister, Graf v. Villareal, dasselbe mit dem bereits von ihm bekleideten vereinigen. In der Thronrede der Königin bei der auf den 2 Jan. anstehenden Corteseröffnung erwartete man eine aufrichtige Darlegung der kläglichen Lage des Landes, zugleich aber auch wenig Günstiges für die Staatsgläubiger. Die Minister sind entschlossen, falls sie in den Cortes eine Majorität gegen sich finden sollten, dieselben aufzulösen. – Hr. Ildefonso Leopoldo Bayard ist zum Nachfolger des Ritters Figanniere als portugiesischer Gesandter an den Hof von Rio-Janeiro ernannt. Man lebt fortwährend der zuversichtlichen Hoffnung, daß mehrere europäische Höfe, welche bis jetzt die Regierung der Dona Maria nicht anerkannt, demnächst wieder Botschafter nach Lissabon senden werden, wobei der König der Niederlande mit seinem Beispiel vorangehen werde. – Eine bei der Capitulation von Paris portugiesischen Unterthanen zuerkannte Entschädigungsforderung an Frankreich von 800,000 Francs, die seitdem mit den Zinsen auf 2 Millionen gestiegen ist, soll jetzt auf den Punkt der Liquidation gediehen seyn. – Die angeblich aus Bahia eingegangene Nachricht, daß englische Kreuzer neuerdings vier portugiesische Sklavenschiffe an der Westküste von Afrika weggenommen haben, hat die Oppositionsblätter in neue Wuth gegen die Engländer versetzt; der Procurador dos Povos schließt eine Diatribe mit den Worten: „Der Augenblick ist ganz nahe, wo man in Portugal rufen wird: er ist ein Engländer, schlagt ihn todt!“ – Die Corvette Dom Joao sollte zum Schutz der portugiesischen Unterthanen nach Maranham abgehen. – Die Insel St. Michael, eine der Azoren, ward am 5 Dec. von einem furchtbaren Orcan heimgesucht. Das Meer stieg um 30 Fuß, und zerstörte viele Häuser. Der angerichtete Schaden beträgt über 500,000 Thaler; doch ging nur ein Menschenleben dabei zu Grund. Spanien. △ Madrid, 26 Dec. Die Armee hält sich in den nämlichen Stellungen. Was dieser unselige Krieg den Einwohnern kostet, davon kann man sich nach der Thatsache einen Begriff machen, daß in der Provinz Saragossa alle Last- und Zugthiere in Beschlag genommen worden sind, so daß den Landbewohnern keines weder zu dem Feldbau noch zur Verführung der Producte übrig geblieben ist. Die Carlisten haben mehrere Handstreiche gegen einzelne Cantone, besonders gegen den von Ginebrosa, der ihnen am nächsten liegt, auszuführen gesucht, sind aber immer zurückgetrieben worden. In Valencia ist das Fort von Manzanera, von wo aus sie die Transporte von Valencia nach Teruel beunruhigten, am 14 mit 40 Mann Besatzung und vielen Vorräthen nach einer kurzen Beschießung weggenommen worden. Ein ähnliches Schicksal wird das von Chulilla haben, gegen welches am 16 bereits eine Batterie aufgeführt worden ist. Da von diesen beiden Forts die Magazine von Collado und Alpuente versehen wurden, so werden nach ihrem Falle wohl die Operationen gegen die beiden letztern mit Erfolg unternommen werden. Aber die Provinzen Guadalarara und Cuenca werden stets von den Besatzungen von Beteta, Castielfalit und Cañete beherrscht, ohne daß die Regierung, in ihre politischen Plane vertieft, Anstalten zu einer Abhülfe träfe. Die Austreibung der Familien von entgegengesetzten Meinungen wird von beiden Seiten mit Strenge und von Seite der Carlisten mit unerhörter Grausamkeit betrieben. Cabrera hat sogar ein Verzeichniß von Ortschaften verfaßt, aus deren jeder zwei Personen erschossen werden müssen, und dieses Schicksal trifft sogar Carlisten, wie es in einem Orte gerade mit den zwei angesehnsten Einwohnern, bei welchen sich immer Cabrera und Forcadell einquartirt hatten, geschehen ist. Man begreift den Zweck dieser Grausamkeiten nicht; vielleicht ist es bloß um jeden Ausdruck von Sehnsucht nach Frieden, die hie und da selbst unter den Carlisten durchbricht, zu verhindern. Cabrera hat die festen Punkte am Ebro besucht, was zu dem falschen Gerüchte von seinem Abmarsche nach Catalonien Anlaß gab. – In Catalonien hat Valdes den

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 8. Augsburg, 8. Januar 1840, S. 0057. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_008_18400108/1>, abgerufen am 29.03.2024.