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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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wolten: Gott vergebe es ihnen/ sie
haben mich in den äussersten Ruin
gebracht/ und war ihnen nicht ge-
nug mich in Teutschland zu verfol-
gen/ sondern sie habens noch in
Holl. und Engelland gethan/ und
solcher Gestalt pressirt, daß wenn
ich solcher Privat-Personen wegen
mich hätte rächen wollen/ wie Bat-
clajus
sagt/ ich meinem allergnä-
digsten Kayser einen grossen Scha-
den von Interest und Quecksilber/
und andern Schaden jährlich
hätte thun können. Ich habe
mich aber still gehalten und ge-
wunden wie ein Wurm/ GOtt
hat mir doch dieses zu meiner con-
solation
gegeben/ daß mein gröster
Freund der Hoff-Cammer-Prä-
sident gefallen/ und ich bin gewiß
versichert/ daß Gott gerecht ist/ und
auff Ihro Kayserl. Maj. ein son-
derliches Absehen hat/ auch die
übrige drey die im Plott seyn stür-

tzen
A 2

wolten: Gott vergebe es ihnen/ ſie
haben mich in den aͤuſſerſten Ruin
gebracht/ und war ihnen nicht ge-
nug mich in Teutſchland zu verfol-
gen/ ſondern ſie habens noch in
Holl. und Engelland gethan/ und
ſolcher Geſtalt presſirt, daß wenn
ich ſolcher Privat-Perſonē wegen
mich haͤtte raͤchen wollen/ wie Bat-
clajus
ſagt/ ich meinem allergnaͤ-
digſten Kayſer einen groſſen Scha-
den von Intereſt und Queckſilber/
und andern Schaden jaͤhrlich
haͤtte thun koͤnnen. Ich habe
mich aber ſtill gehalten und ge-
wunden wie ein Wurm/ GOtt
hat mir doch dieſes zu meiner con-
ſolation
gegeben/ daß mein groͤſter
Freund der Hoff-Cammer-Praͤ-
ſident gefallen/ und ich bin gewiß
verſichert/ daß Gott gerecht iſt/ und
auff Ihro Kayſerl. Maj. ein ſon-
derliches Abſehen hat/ auch die
uͤbrige drey die im Plott ſeyn ſtuͤr-

tzen
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[0019] wolten: Gott vergebe es ihnen/ ſie haben mich in den aͤuſſerſten Ruin gebracht/ und war ihnen nicht ge- nug mich in Teutſchland zu verfol- gen/ ſondern ſie habens noch in Holl. und Engelland gethan/ und ſolcher Geſtalt presſirt, daß wenn ich ſolcher Privat-Perſonē wegen mich haͤtte raͤchen wollen/ wie Bat- clajus ſagt/ ich meinem allergnaͤ- digſten Kayſer einen groſſen Scha- den von Intereſt und Queckſilber/ und andern Schaden jaͤhrlich haͤtte thun koͤnnen. Ich habe mich aber ſtill gehalten und ge- wunden wie ein Wurm/ GOtt hat mir doch dieſes zu meiner con- ſolation gegeben/ daß mein groͤſter Freund der Hoff-Cammer-Praͤ- ſident gefallen/ und ich bin gewiß verſichert/ daß Gott gerecht iſt/ und auff Ihro Kayſerl. Maj. ein ſon- derliches Abſehen hat/ auch die uͤbrige drey die im Plott ſeyn ſtuͤr- tzen A 2

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/19>, abgerufen am 16.04.2024.