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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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für der gantzen Welt gestürtzt hat/ also [ist]
dieser Hoff-Bedienter endlich seiner Inso[-]
lentz halber auch sehr gefallen/ sich hat häß[-]
lich prostituirt, ist mit Schand und Spott i[n]
die Erde kommen/ und umb etliche tausen[d]
Thaler gestrafft worden und in Schaden ge[-]
rathen.

16. Ejusdem Invention aller Orte[n]
Wasser-Mühlen zu bauen.

Wie nützlich die Wasser-Mühle[n]
seyn/ ist bekandt/ und sind dieselbige ausse[r]
allem Zweiffel/ zu allerhand Gebrauch un[-]
gleich viel bequämer/ als die Wind-Müh[-]
len/ denn sie haben einen weit stetern und ge[-]
wissern Gang/ und thun ihre Bewegun[g]
viel sachter/ derowegen ist auch das Meh[l]
das auff den Wasser-Mühlen gemahle[n]
worden/ nicht allein feiner und besser/ als da[s]
man auff den Wind-Mühlen läßt mahlen[,]
sondern dasselbige gibt auch 10. pro cent[o]
am Gewicht mehr aus/ als daß von de[n]
Wind-Mühlen auff welchen viel verstäu[-]
bet: so können auch die Steine auff eine[r]
Wind Mühlen nicht so nett auff einande[r]

ge[-]

fuͤr der gantzen Welt geſtuͤrtzt hat/ alſo [iſt]
dieſer Hoff-Bedienter endlich ſeiner Inſo[-]
lentz halber auch ſehr gefallen/ ſich hat haͤß[-]
lich proſtituirt, iſt mit Schand und Spott i[n]
die Erde kommen/ und umb etliche tauſen[d]
Thaler geſtrafft worden und in Schaden ge[-]
rathen.

16. Ejusdem Invention aller Orte[n]
Waſſer-Muͤhlen zu bauen.

Wie nuͤtzlich die Waſſer-Muͤhle[n]
ſeyn/ iſt bekandt/ und ſind dieſelbige auſſe[r]
allem Zweiffel/ zu allerhand Gebrauch un[-]
gleich viel bequaͤmer/ als die Wind-Muͤh[-]
len/ denn ſie haben einen weit ſtetern und ge[-]
wiſſern Gang/ und thun ihre Bewegun[g]
viel ſachter/ derowegen iſt auch das Meh[l]
das auff den Waſſer-Muͤhlen gemahle[n]
worden/ nicht allein feiner und beſſer/ als da[s]
man auff den Wind-Muͤhlen laͤßt mahlen[,]
ſondern daſſelbige gibt auch 10. pro cent[o]
am Gewicht mehr aus/ als daß von de[n]
Wind-Muͤhlen auff welchen viel verſtaͤu[-]
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Wind Muͤhlen nicht ſo nett auff einande[r]

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[20[19]/0042] fuͤr der gantzen Welt geſtuͤrtzt hat/ alſo iſt dieſer Hoff-Bedienter endlich ſeiner Inſo- lentz halber auch ſehr gefallen/ ſich hat haͤß- lich proſtituirt, iſt mit Schand und Spott in die Erde kommen/ und umb etliche tauſend Thaler geſtrafft worden und in Schaden ge- rathen. 16. Ejusdem Invention aller Orten Waſſer-Muͤhlen zu bauen. Wie nuͤtzlich die Waſſer-Muͤhlen ſeyn/ iſt bekandt/ und ſind dieſelbige auſſer allem Zweiffel/ zu allerhand Gebrauch un- gleich viel bequaͤmer/ als die Wind-Muͤh- len/ denn ſie haben einen weit ſtetern und ge- wiſſern Gang/ und thun ihre Bewegung viel ſachter/ derowegen iſt auch das Mehl das auff den Waſſer-Muͤhlen gemahlen worden/ nicht allein feiner und beſſer/ als das man auff den Wind-Muͤhlen laͤßt mahlen, ſondern daſſelbige gibt auch 10. pro cento am Gewicht mehr aus/ als daß von den Wind-Muͤhlen auff welchen viel verſtaͤu- bet: ſo koͤnnen auch die Steine auff einer Wind Muͤhlen nicht ſo nett auff einander ge-

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 20[19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/42>, abgerufen am 28.03.2024.