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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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anderer Theil.
das wars/ das ists: HErr nun lässest du dei-
nen Diener im Friede fahren/ dann nun hör
ichs/ ich sehe es nun/ nun weiß ichs/ nun
verstehe ichs/ nun ist mirs klaar/ was ich so
lange bey mir herum getragen habe; ich habs
nun erlebt/ nun weiß ich nichts was ich
mehr veriangen soll? mich beschwemmt die
Gnadenfluth.

§. 27.

Sehet doch, wie vollkommen herrnhutisch der
liebe Heiland auf Befehl des Herrn Grafen re-
den muß! Sogar das Indianische Kehelle! muß
auch in seinen Worten stecken. Das ist den
Aposteln nicht zu verzeihen, daß sie so herrliche
Sachen ausgelassen, und die Rede des HErrn
nicht mit dem Indianischen Zuruf an die gräfli-
che Landstreicher bestätiget haben: da doch die
Erfüllung solcher Rede in dem Kehelle! sonnen-
klar vor Augen lieget. Doch wir wollen eines
nach dem andern durchgehen.

§. 28.

Unser Heiland soll seine Zeugen an solche Leu-
te abgeordnet haben, mit welchen der Graf in
Indien seine Sekte vermehret, oder die er durch
seine Teuscherei berükt zu haben glaubet. Die
plötzlich durch das Kehelle sagen/ zu Herrnhu-
tern geworden sind. Die Weissagung Christi
geher nach dem Inhalt seiner Rede, der aus den
damaligen Umständen begreiflich wird, (§. 24.)
aufs genaueste auf die Apostel, und ist durch die
Predig derselben, an den benahmten Orten,

erfüllet

anderer Theil.
das wars/ das iſts: HErr nun laͤſſeſt du dei-
nen Diener im Friede fahren/ dann nun hoͤr
ichs/ ich ſehe es nun/ nun weiß ichs/ nun
verſtehe ichs/ nun iſt mirs klaar/ was ich ſo
lange bey mir herum getragen habe; ich habs
nun erlebt/ nun weiß ich nichts was ich
mehr veriangen ſoll? mich beſchwemmt die
Gnadenfluth.

§. 27.

Sehet doch, wie vollkommen herrnhutiſch der
liebe Heiland auf Befehl des Herrn Grafen re-
den muß! Sogar das Indianiſche Kehelle! muß
auch in ſeinen Worten ſtecken. Das iſt den
Apoſteln nicht zu verzeihen, daß ſie ſo herrliche
Sachen ausgelaſſen, und die Rede des HErrn
nicht mit dem Indianiſchen Zuruf an die graͤfli-
che Landſtreicher beſtaͤtiget haben: da doch die
Erfuͤllung ſolcher Rede in dem Kehelle! ſonnen-
klar vor Augen lieget. Doch wir wollen eines
nach dem andern durchgehen.

§. 28.

Unſer Heiland ſoll ſeine Zeugen an ſolche Leu-
te abgeordnet haben, mit welchen der Graf in
Indien ſeine Sekte vermehret, oder die er durch
ſeine Teuſcherei beruͤkt zu haben glaubet. Die
ploͤtzlich durch das Kehelle ſagen/ zu Herrnhu-
tern geworden ſind. Die Weiſſagung Chriſti
geher nach dem Inhalt ſeiner Rede, der aus den
damaligen Umſtaͤnden begreiflich wird, (§. 24.)
aufs genaueſte auf die Apoſtel, und iſt durch die
Predig derſelben, an den benahmten Orten,

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[31/0041] anderer Theil. das wars/ das iſts: HErr nun laͤſſeſt du dei- nen Diener im Friede fahren/ dann nun hoͤr ichs/ ich ſehe es nun/ nun weiß ichs/ nun verſtehe ichs/ nun iſt mirs klaar/ was ich ſo lange bey mir herum getragen habe; ich habs nun erlebt/ nun weiß ich nichts was ich mehr veriangen ſoll? mich beſchwemmt die Gnadenfluth. §. 27. Sehet doch, wie vollkommen herrnhutiſch der liebe Heiland auf Befehl des Herrn Grafen re- den muß! Sogar das Indianiſche Kehelle! muß auch in ſeinen Worten ſtecken. Das iſt den Apoſteln nicht zu verzeihen, daß ſie ſo herrliche Sachen ausgelaſſen, und die Rede des HErrn nicht mit dem Indianiſchen Zuruf an die graͤfli- che Landſtreicher beſtaͤtiget haben: da doch die Erfuͤllung ſolcher Rede in dem Kehelle! ſonnen- klar vor Augen lieget. Doch wir wollen eines nach dem andern durchgehen. §. 28. Unſer Heiland ſoll ſeine Zeugen an ſolche Leu- te abgeordnet haben, mit welchen der Graf in Indien ſeine Sekte vermehret, oder die er durch ſeine Teuſcherei beruͤkt zu haben glaubet. Die ploͤtzlich durch das Kehelle ſagen/ zu Herrnhu- tern geworden ſind. Die Weiſſagung Chriſti geher nach dem Inhalt ſeiner Rede, der aus den damaligen Umſtaͤnden begreiflich wird, (§. 24.) aufs genaueſte auf die Apoſtel, und iſt durch die Predig derſelben, an den benahmten Orten, erfuͤllet

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/41>, abgerufen am 24.04.2024.