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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Namen der Knorpelfische.
und in Anordnung wie Namengebung im Allgemeinen der systema-
tischen Reihenfolge in Bleeker's sechstem Beitrag zur japanischen
Fischfauna in den Acta societatis regiae scientiarum Indo-Neer-
landicae VIII. 1860 folge. Sehr oft fand ich es passend, nur die
Gattungen zu nennen, da die einzelnen Arten derselben entweder
nicht von den Japanern mit eigenen Namen unterschieden werden,
oder doch in den Bildern nicht zu erkennen sind.

Plagiostomen (Haie und Rochen).
Haie im Allgemeinen same; Scyllium neko-same I, d. h. Katzen-
hai, wie diese Gattung auch im Mittelmeer in alten und
neuen Sprachen nach Katzen oder jungen Hunden genannt
wird; Bleeker gibt für Scyllium Bürgeri die Bezeichnung
tora, d. h. Tiger. Triakis wani-same I, vergl. wawi-same,
Krokodil.
Grosse Haie, wie es scheint, hauptsächlich Lamna Cornubica L.
sp., heissen fuka II oder zusammengesetzt fuka-same II;
Scymnus in Fiuga kara-tono-bou.
Meerengel, Squatina Japonica Bleek., kas'-same I.
Hairochen, Rhinobatus, kensame I (Säbelhai?) in der Fauna Japo-
nica steht kemei (ken-jei, Säbelrochen?).
Zitterrochen, Torpedo (Astrape) Japonica Schleg., shibirei I, ver-
muthlich sibiri-jei, lahm- (machender) Rochen.
Stachelrochen, Trygon., aka-jei, abgekürzt akai, I, II, rother
Rochen.
Eigentliche Rochen, Raja, keno-jei II.
Seekatze, Chimaera monstrosa L., gin-same I, Silberhai.
Ganoiden.
Störe finde ich in keinem japanischen Bilderbuch, obwohl ich
einen solchen (Gruppe Antaceus Gray, vielleicht Acipenser
Chinensis Gray), schlecht getrocknet, angeblich aus Japan
stammend, bei einem Missionär in Nangasaki gesehen habe.
Den chinesischen Schwertstör, sin (Polyodon gladius mihi), hat
die japanische Encyclopädie aus der chinesischen entlehnt,
aber offenbar mit dem Schwertfisch (Xiphias L.) confundirt,
indem sie ihn Steuerdurchbohrer nennt und angibt, dass
er im Frühjahr blind werde.

Namen der Knorpelfische.
und in Anordnung wie Namengebung im Allgemeinen der systema-
tischen Reihenfolge in Bleeker’s sechstem Beitrag zur japanischen
Fischfauna in den Acta societatis regiae scientiarum Indo-Neer-
landicae VIII. 1860 folge. Sehr oft fand ich es passend, nur die
Gattungen zu nennen, da die einzelnen Arten derselben entweder
nicht von den Japanern mit eigenen Namen unterschieden werden,
oder doch in den Bildern nicht zu erkennen sind.

Plagiostomen (Haie und Rochen).
Haie im Allgemeinen same; Scyllium neko-same I, d. h. Katzen-
hai, wie diese Gattung auch im Mittelmeer in alten und
neuen Sprachen nach Katzen oder jungen Hunden genannt
wird; Bleeker gibt für Scyllium Bürgeri die Bezeichnung
tora, d. h. Tiger. Triakis wani-same I, vergl. wawi-same,
Krokodil.
Grosse Haie, wie es scheint, hauptsächlich Lamna Cornubica L.
sp., heissen fuka II oder zusammengesetzt fuka-same II;
Scymnus in Fiuga kara-tono-bou.
Meerengel, Squatina Japonica Bleek., kás’-same I.
Hairochen, Rhinobatus, kensame I (Säbelhai?) in der Fauna Japo-
nica steht kemei (keṅ-jei, Säbelrochen?).
Zitterrochen, Torpedo (Astrape) Japonica Schleg., shibirei I, ver-
muthlich sibiri-jei, lahm- (machender) Rochen.
Stachelrochen, Trygon., aka-jei, abgekürzt akai, I, II, rother
Rochen.
Eigentliche Rochen, Raja, keno-jei II.
Seekatze, Chimaera monstrosa L., gin-same I, Silberhai.
Ganoiden.
Störe finde ich in keinem japanischen Bilderbuch, obwohl ich
einen solchen (Gruppe Antaceus Gray, vielleicht Acipenser
Chinensis Gray), schlecht getrocknet, angeblich aus Japan
stammend, bei einem Missionär in Nangasaki gesehen habe.
Den chinesischen Schwertstör, sin (Polyodon gladius mihi), hat
die japanische Encyclopädie aus der chinesischen entlehnt,
aber offenbar mit dem Schwertfisch (Xiphias L.) confundirt,
indem sie ihn Steuerdurchbohrer nennt und angibt, dass
er im Frühjahr blind werde.
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[119/0137] Namen der Knorpelfische. und in Anordnung wie Namengebung im Allgemeinen der systema- tischen Reihenfolge in Bleeker’s sechstem Beitrag zur japanischen Fischfauna in den Acta societatis regiae scientiarum Indo-Neer- landicae VIII. 1860 folge. Sehr oft fand ich es passend, nur die Gattungen zu nennen, da die einzelnen Arten derselben entweder nicht von den Japanern mit eigenen Namen unterschieden werden, oder doch in den Bildern nicht zu erkennen sind. Plagiostomen (Haie und Rochen). Haie im Allgemeinen same; Scyllium neko-same I, d. h. Katzen- hai, wie diese Gattung auch im Mittelmeer in alten und neuen Sprachen nach Katzen oder jungen Hunden genannt wird; Bleeker gibt für Scyllium Bürgeri die Bezeichnung tora, d. h. Tiger. Triakis wani-same I, vergl. wawi-same, Krokodil. Grosse Haie, wie es scheint, hauptsächlich Lamna Cornubica L. sp., heissen fuka II oder zusammengesetzt fuka-same II; Scymnus in Fiuga kara-tono-bou. Meerengel, Squatina Japonica Bleek., kás’-same I. Hairochen, Rhinobatus, kensame I (Säbelhai?) in der Fauna Japo- nica steht kemei (keṅ-jei, Säbelrochen?). Zitterrochen, Torpedo (Astrape) Japonica Schleg., shibirei I, ver- muthlich sibiri-jei, lahm- (machender) Rochen. Stachelrochen, Trygon., aka-jei, abgekürzt akai, I, II, rother Rochen. Eigentliche Rochen, Raja, keno-jei II. Seekatze, Chimaera monstrosa L., gin-same I, Silberhai. Ganoiden. Störe finde ich in keinem japanischen Bilderbuch, obwohl ich einen solchen (Gruppe Antaceus Gray, vielleicht Acipenser Chinensis Gray), schlecht getrocknet, angeblich aus Japan stammend, bei einem Missionär in Nangasaki gesehen habe. Den chinesischen Schwertstör, sin (Polyodon gladius mihi), hat die japanische Encyclopädie aus der chinesischen entlehnt, aber offenbar mit dem Schwertfisch (Xiphias L.) confundirt, indem sie ihn Steuerdurchbohrer nennt und angibt, dass er im Frühjahr blind werde.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/137>, abgerufen am 29.03.2024.