Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Göttliche
unsträflich zu lieben/ wie sich selbst/ und
daß du ihm thuest/ auch nicht thuest/ was
du wilst und nicht wilst/ daß dir von ihm
gethan werde.

7 Sie verbietet einem jeden/ an seinem
eigenen Leib/ durch Unzucht und Unmäs-
sigkeit/ sich zu versündigen/ und andere zu
ärgern.

8 Sie befihlet den Fleiß des Beruffs/
um/ zu Unterhalt des Leibes und der Sei-
nen/ etwas zu erwerben/ und dem Dürfti-
gen mit zutheilen: und verbietet hingegen
daß man dem Nächsten durch Diebstal
oder Betrug aus Geldgeitz/ an seiner Haa-
be keinen Schaden zufügen solle.

9 Sie befihlet/ mit dem Munde die
Warheit zu reden/ und verbietet des Näch-
sten guten Namen nicht zu verletzen/ auch
alles dieses nicht im Herzen/ durch böse
Lust/ zu begehen.

10 So kan dann/ eine GOtt-ergebene
Seele/ in der Kirche/ oder zu Haus/ am
Sonntag/ gegen GOtt diese seine Gesetz-
Worte wiederholen/ und ihme seinen eif-
rigem Gehorsam-Vorsatz/ vortragen/ auf
diese oder andere Weise.

* 2 *
O du großer (n) GOtt der Götter!
der du/ von dem Berge dort/
dei-
(n) Kan gesungen werden nach dem Thon des Lieds: An
Wasser flüssen Babylon.

Goͤttliche
unſtraͤflich zu lieben/ wie ſich ſelbſt/ und
daß du ihm thueſt/ auch nicht thueſt/ was
du wilſt und nicht wilſt/ daß dir von ihm
gethan werde.

7 Sie verbietet einem jeden/ an ſeinem
eigenen Leib/ durch Unzucht und Unmaͤſ-
ſigkeit/ ſich zu verſuͤndigen/ und andere zu
aͤrgern.

8 Sie befihlet den Fleiß des Beruffs/
um/ zu Unterhalt des Leibes und der Sei-
nen/ etwas zu erwerben/ und dem Duͤrfti-
gen mit zutheilen: und verbietet hingegen
daß man dem Naͤchſten durch Diebſtal
oder Betrug aus Geldgeitz/ an ſeiner Haa-
be keinen Schaden zufuͤgen ſolle.

9 Sie befihlet/ mit dem Munde die
Warheit zu reden/ und verbietet des Naͤch-
ſten guten Namen nicht zu verletzen/ auch
alles dieſes nicht im Herzen/ durch boͤſe
Luſt/ zu begehen.

10 So kan dann/ eine GOtt-ergebene
Seele/ in der Kirche/ oder zu Haus/ am
Sonntag/ gegen GOtt dieſe ſeine Geſetz-
Worte wiederholen/ und ihme ſeinen eif-
rigem Gehorſam-Vorſatz/ vortragen/ auf
dieſe oder andere Weiſe.

* 2 *
O du großer (n) GOtt der Goͤtter!
der du/ von dem Berge dort/
dei-
(n) Kan geſungen werden nach dem Thon des Lieds: An
Waſſer fluͤſſen Babylon.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0138" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Go&#x0364;ttliche</hi></fw><lb/>
un&#x017F;tra&#x0364;flich zu lieben/ wie &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ und<lb/>
daß du ihm thue&#x017F;t/ auch nicht thue&#x017F;t/ was<lb/>
du wil&#x017F;t und nicht wil&#x017F;t/ daß dir von ihm<lb/>
gethan werde.</p><lb/>
            <p>7 Sie verbietet einem jeden/ an &#x017F;einem<lb/>
eigenen Leib/ durch Unzucht und Unma&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;igkeit/ &#x017F;ich zu ver&#x017F;u&#x0364;ndigen/ und andere zu<lb/>
a&#x0364;rgern.</p><lb/>
            <p>8 Sie befihlet den Fleiß des Beruffs/<lb/>
um/ zu Unterhalt des Leibes und der Sei-<lb/>
nen/ etwas zu erwerben/ und dem Du&#x0364;rfti-<lb/>
gen mit zutheilen: und verbietet hingegen<lb/>
daß man dem Na&#x0364;ch&#x017F;ten durch Dieb&#x017F;tal<lb/>
oder Betrug aus Geldgeitz/ an &#x017F;einer Haa-<lb/>
be keinen Schaden zufu&#x0364;gen &#x017F;olle.</p><lb/>
            <p>9 Sie befihlet/ mit dem Munde die<lb/>
Warheit zu reden/ und verbietet des Na&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;ten guten Namen nicht zu verletzen/ auch<lb/>
alles die&#x017F;es nicht im Herzen/ durch bo&#x0364;&#x017F;e<lb/>
Lu&#x017F;t/ zu begehen.</p><lb/>
            <p>10 So kan dann/ eine GOtt-ergebene<lb/>
Seele/ in der Kirche/ oder zu Haus/ am<lb/>
Sonntag/ gegen GOtt die&#x017F;e &#x017F;eine Ge&#x017F;etz-<lb/>
Worte wiederholen/ und ihme &#x017F;einen eif-<lb/>
rigem Gehor&#x017F;am-Vor&#x017F;atz/ vortragen/ auf<lb/>
die&#x017F;e oder andere Wei&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">* 2 *</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">O</hi> du großer <note place="foot" n="(n)">Kan ge&#x017F;ungen werden nach dem Thon des Lieds: <hi rendition="#fr">An<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Babylon.</hi></note> GOtt der Go&#x0364;tter!</l><lb/>
                <l>der du/ von dem Berge dort/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dei-</fw><lb/></l>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0138] Goͤttliche unſtraͤflich zu lieben/ wie ſich ſelbſt/ und daß du ihm thueſt/ auch nicht thueſt/ was du wilſt und nicht wilſt/ daß dir von ihm gethan werde. 7 Sie verbietet einem jeden/ an ſeinem eigenen Leib/ durch Unzucht und Unmaͤſ- ſigkeit/ ſich zu verſuͤndigen/ und andere zu aͤrgern. 8 Sie befihlet den Fleiß des Beruffs/ um/ zu Unterhalt des Leibes und der Sei- nen/ etwas zu erwerben/ und dem Duͤrfti- gen mit zutheilen: und verbietet hingegen daß man dem Naͤchſten durch Diebſtal oder Betrug aus Geldgeitz/ an ſeiner Haa- be keinen Schaden zufuͤgen ſolle. 9 Sie befihlet/ mit dem Munde die Warheit zu reden/ und verbietet des Naͤch- ſten guten Namen nicht zu verletzen/ auch alles dieſes nicht im Herzen/ durch boͤſe Luſt/ zu begehen. 10 So kan dann/ eine GOtt-ergebene Seele/ in der Kirche/ oder zu Haus/ am Sonntag/ gegen GOtt dieſe ſeine Geſetz- Worte wiederholen/ und ihme ſeinen eif- rigem Gehorſam-Vorſatz/ vortragen/ auf dieſe oder andere Weiſe. * 2 * O du großer (n) GOtt der Goͤtter! der du/ von dem Berge dort/ dei- (n) Kan geſungen werden nach dem Thon des Lieds: An Waſſer fluͤſſen Babylon.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/138
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/138>, abgerufen am 28.03.2024.