Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

m).

§. 13.

Nun zunächst von den achtn) Knochen aus
welchen die Hirnschale zusammen gesetzt ist:
aus vier flachen (Th. 1. §. 3.), nämlich:
1. dem Stirnbeine 2. 3. den beyden Scheitelbei-
nen, und 4. dem Hinterhauptbeine: und aus
eben so viel vieleckigten (Th. I. §. 6.) nämlich
5. 6. den beyden Schlafbeinen, 7. dem Keil-
beine und 8. dem Siebbeine.



m) Beyspiel dieser durch jene Streitigkeiten so beruf-
nen Anomalie gelten kann, da die Hirnschale des-
selben nach allen drey Hauptdimensionen meist von
gleichem Durchmesser, und bis anf ein kaum merk-
liches minus eben so breit als lang und hoch ist.

Von krankhaften Mißgestaltungen der Schä-
del ist oben im Iten Theil verschiednes berührt
worden. S. 15. 19. 37. 50.Bey den Cretins ist der Schädel zumahl an
der Grundfläche meist ganz verschoben und auf-
wärts gedruckt so daß z. B. die große Oeffnung
des Hinterhaupts in einer ganz widernatürlichen
Richtung von vorn nach hinten schräg hinab-
steigt u. s. w. S. außer den bekannten Monogra-
phieen über diese armseligen Halbmenschen von
Ackermann, Fodere, den beyden Wenzel u. a.
zwey treffliche Abbildungen und Beschreibung ihrer
Schädel von Michaelis in meiner medicinischen
Bibliothek III. B. S. 664 u. f. tab. I. II.Von Schädeln andrer Blödsinnigen finden
sich einige kleine Figuren bey pinel sur l'alie-
nation mentale
. tab. I. fig. 1. 2. 5. 6. Vergl.
Winkelmann's Archiv für Gemüths- und Ner-
venkrankheiten I. B. 1. St. S. 80 u. f.
n) Oder nach Sömmerring sieben, weil das Hin-
terhauptsbein mit den Jahren gewöhnlich mit dem
Keilbein zusammenwächst daher er beyde zusam-
men das Grundbein nennt.

m).

§. 13.

Nun zunächst von den achtn) Knochen aus
welchen die Hirnschale zusammen gesetzt ist:
aus vier flachen (Th. 1. §. 3.), nämlich:
1. dem Stirnbeine 2. 3. den beyden Scheitelbei-
nen, und 4. dem Hinterhauptbeine: und aus
eben so viel vieleckigten (Th. I. §. 6.) nämlich
5. 6. den beyden Schlafbeinen, 7. dem Keil-
beine und 8. dem Siebbeine.



m) Beyspiel dieser durch jene Streitigkeiten so beruf-
nen Anomalie gelten kann, da die Hirnschale des-
selben nach allen drey Hauptdimensionen meist von
gleichem Durchmesser, und bis anf ein kaum merk-
liches minus eben so breit als lang und hoch ist.

Von krankhaften Mißgestaltungen der Schä-
del ist oben im Iten Theil verschiednes berührt
worden. S. 15. 19. 37. 50.Bey den Cretins ist der Schädel zumahl an
der Grundfläche meist ganz verschoben und auf-
wärts gedruckt so daß z. B. die große Oeffnung
des Hinterhaupts in einer ganz widernatürlichen
Richtung von vorn nach hinten schräg hinab-
steigt u. s. w. S. außer den bekannten Monogra-
phieen über diese armseligen Halbmenschen von
Ackermann, Fodere, den beyden Wenzel u. a.
zwey treffliche Abbildungen und Beschreibung ihrer
Schädel von Michaelis in meiner medicinischen
Bibliothek III. B. S. 664 u. f. tab. I. II.Von Schädeln andrer Blödsinnigen finden
sich einige kleine Figuren bey pinel sur l'alie-
nation mentale
. tab. I. fig. 1. 2. 5. 6. Vergl.
Winkelmann's Archiv für Gemüths- und Ner-
venkrankheiten I. B. 1. St. S. 80 u. f.
n) Oder nach Sömmerring sieben, weil das Hin-
terhauptsbein mit den Jahren gewöhnlich mit dem
Keilbein zusammenwächst daher er beyde zusam-
men das Grundbein nennt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="m)"><p><pb facs="#f0132" xml:id="pb106_0001" n="106"/><lb/>
Beyspiel dieser durch jene Streitigkeiten so beruf-<lb/>
nen Anomalie gelten kann, da die Hirnschale des-<lb/>
selben nach allen drey Hauptdimensionen meist von<lb/>
gleichem Durchmesser, und bis anf ein kaum merk-<lb/>
liches <hi rendition="#aq">minus</hi> eben so breit als lang und hoch ist.</p><p><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></p><p>Von krankhaften Mißgestaltungen der Schä-<lb/>
del ist oben im Iten Theil verschiednes berührt<lb/>
worden. S. 15. 19. 37. 50.</p><p>Bey den Cretins ist der Schädel zumahl an<lb/>
der Grundfläche meist ganz verschoben und auf-<lb/>
wärts gedruckt so daß z. B. die große Oeffnung<lb/>
des Hinterhaupts in einer ganz widernatürlichen<lb/>
Richtung von vorn nach hinten schräg hinab-<lb/>
steigt u. s. w. S. außer den bekannten Monogra-<lb/>
phieen über diese armseligen Halbmenschen von<lb/>
Ackermann, Fodere, den beyden Wenzel u. a.<lb/>
zwey treffliche Abbildungen und Beschreibung ihrer<lb/>
Schädel von Michaelis in meiner medicinischen<lb/>
Bibliothek III. B. S. 664 u. f. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. II.</p><p>Von Schädeln andrer Blödsinnigen finden<lb/>
sich einige kleine Figuren bey <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">pinel</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">sur l'alie-<lb/>
nation mentale</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. I. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 5. 6. Vergl.<lb/>
Winkelmann's Archiv für Gemüths- und Ner-<lb/>
venkrankheiten I. B. 1. St. S. 80 u. f.</p></note>.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 13.</head><lb/>
            <p>Nun zunächst von den acht<note anchored="true" place="foot" n="n)"><p>Oder nach Sömmerring sieben, weil das Hin-<lb/>
terhauptsbein mit den Jahren gewöhnlich mit dem<lb/>
Keilbein zusammenwächst daher er beyde zusam-<lb/>
men das Grundbein nennt.</p></note> Knochen aus<lb/>
welchen die Hirnschale zusammen gesetzt ist:<lb/>
aus vier flachen (Th. 1. §. 3.), nämlich:<lb/>
1. dem Stirnbeine 2. 3. den beyden Scheitelbei-<lb/>
nen, und 4. dem Hinterhauptbeine: und aus<lb/>
eben so viel vieleckigten (Th. I. §. 6.) nämlich<lb/>
5. 6. den beyden Schlafbeinen, 7. dem Keil-<lb/>
beine und 8. dem Siebbeine.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0132] m). §. 13. Nun zunächst von den acht n) Knochen aus welchen die Hirnschale zusammen gesetzt ist: aus vier flachen (Th. 1. §. 3.), nämlich: 1. dem Stirnbeine 2. 3. den beyden Scheitelbei- nen, und 4. dem Hinterhauptbeine: und aus eben so viel vieleckigten (Th. I. §. 6.) nämlich 5. 6. den beyden Schlafbeinen, 7. dem Keil- beine und 8. dem Siebbeine. m) Beyspiel dieser durch jene Streitigkeiten so beruf- nen Anomalie gelten kann, da die Hirnschale des- selben nach allen drey Hauptdimensionen meist von gleichem Durchmesser, und bis anf ein kaum merk- liches minus eben so breit als lang und hoch ist. Von krankhaften Mißgestaltungen der Schä- del ist oben im Iten Theil verschiednes berührt worden. S. 15. 19. 37. 50. Bey den Cretins ist der Schädel zumahl an der Grundfläche meist ganz verschoben und auf- wärts gedruckt so daß z. B. die große Oeffnung des Hinterhaupts in einer ganz widernatürlichen Richtung von vorn nach hinten schräg hinab- steigt u. s. w. S. außer den bekannten Monogra- phieen über diese armseligen Halbmenschen von Ackermann, Fodere, den beyden Wenzel u. a. zwey treffliche Abbildungen und Beschreibung ihrer Schädel von Michaelis in meiner medicinischen Bibliothek III. B. S. 664 u. f. tab. I. II. Von Schädeln andrer Blödsinnigen finden sich einige kleine Figuren bey pinel sur l'alie- nation mentale. tab. I. fig. 1. 2. 5. 6. Vergl. Winkelmann's Archiv für Gemüths- und Ner- venkrankheiten I. B. 1. St. S. 80 u. f. n) Oder nach Sömmerring sieben, weil das Hin- terhauptsbein mit den Jahren gewöhnlich mit dem Keilbein zusammenwächst daher er beyde zusam- men das Grundbein nennt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/132
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/132>, abgerufen am 28.03.2024.