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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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p).

§. 217.

Der Bogen an den Wirbeln ist von dich-
term Gefüge als ihr Körper, und bildet, den
obersten Halswirbel abgerechnet, bey allen
übrigen 7 Fortsätze: nämlich die beyden trans-
versos
zu beyden Seiten; den spinosus nach
hinten; und zwey Paar obliquos oder die ei-
gentlichen articulares die dem Rückgrath die
meiste Haltung und Festigkeit geben, und wo-
von die obern ascendentes (s. feminei), die
untern aber descendentes (s. masculini) ge-
nannt werden.

§. 218.

Der Bogen macht in Verbindung mit der
Hinterseite des Körpers die große Oeffnung
zum Durchgang des Rückenmarks, die gleich-
sam als eine Fortsetzung des großen Loches im
Hinterhauptbein anzusehen ist.

Nächstdem hat jeder Wirbel ohngefähr an
der Wurzel seines processus transversus auf
jeder Seite sowohl oben als unten einen meist
halbmondförmigen Ausschnitt, der dann mit
dem auf ihn passenden ähnlichen Ausschnitt
des benachbarten Wirbels ein foramen com-
mune
q) bildet, das durch die zwischen den

p)
l'Ac. des Sc. de Paris
1730. p. 351 sq. vergl. mit
einem Aufsatz des ältern Alex. Monro in s. Wer-
ken S. 281 u. f. der engl. Ausg.
q) Ueber die Verschiedenheiten dieser Oeffnungen an
den drey Haupttheilen des Rückgraths s. umständ-
lich Vesalius im großen Werke S. 83.

p).

§. 217.

Der Bogen an den Wirbeln ist von dich-
term Gefüge als ihr Körper, und bildet, den
obersten Halswirbel abgerechnet, bey allen
übrigen 7 Fortsätze: nämlich die beyden trans-
versos
zu beyden Seiten; den spinosus nach
hinten; und zwey Paar obliquos oder die ei-
gentlichen articulares die dem Rückgrath die
meiste Haltung und Festigkeit geben, und wo-
von die obern ascendentes (s. feminei), die
untern aber descendentes (s. masculini) ge-
nannt werden.

§. 218.

Der Bogen macht in Verbindung mit der
Hinterseite des Körpers die große Oeffnung
zum Durchgang des Rückenmarks, die gleich-
sam als eine Fortsetzung des großen Loches im
Hinterhauptbein anzusehen ist.

Nächstdem hat jeder Wirbel ohngefähr an
der Wurzel seines processus transversus auf
jeder Seite sowohl oben als unten einen meist
halbmondförmigen Ausschnitt, der dann mit
dem auf ihn passenden ähnlichen Ausschnitt
des benachbarten Wirbels ein foramen com-
mune
q) bildet, das durch die zwischen den

p)
l'Ac. des Sc. de Paris
1730. p. 351 sq. vergl. mit
einem Aufsatz des ältern Alex. Monro in s. Wer-
ken S. 281 u. f. der engl. Ausg.
q) Ueber die Verschiedenheiten dieser Oeffnungen an
den drey Haupttheilen des Rückgraths s. umständ-
lich Vesalius im großen Werke S. 83.
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[286/0312] p). §. 217. Der Bogen an den Wirbeln ist von dich- term Gefüge als ihr Körper, und bildet, den obersten Halswirbel abgerechnet, bey allen übrigen 7 Fortsätze: nämlich die beyden trans- versos zu beyden Seiten; den spinosus nach hinten; und zwey Paar obliquos oder die ei- gentlichen articulares die dem Rückgrath die meiste Haltung und Festigkeit geben, und wo- von die obern ascendentes (s. feminei), die untern aber descendentes (s. masculini) ge- nannt werden. §. 218. Der Bogen macht in Verbindung mit der Hinterseite des Körpers die große Oeffnung zum Durchgang des Rückenmarks, die gleich- sam als eine Fortsetzung des großen Loches im Hinterhauptbein anzusehen ist. Nächstdem hat jeder Wirbel ohngefähr an der Wurzel seines processus transversus auf jeder Seite sowohl oben als unten einen meist halbmondförmigen Ausschnitt, der dann mit dem auf ihn passenden ähnlichen Ausschnitt des benachbarten Wirbels ein foramen com- mune q) bildet, das durch die zwischen den p) l'Ac. des Sc. de Paris 1730. p. 351 sq. vergl. mit einem Aufsatz des ältern Alex. Monro in s. Wer- ken S. 281 u. f. der engl. Ausg. q) Ueber die Verschiedenheiten dieser Oeffnungen an den drey Haupttheilen des Rückgraths s. umständ- lich Vesalius im großen Werke S. 83.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/312>, abgerufen am 29.03.2024.