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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi-
schenräume lassen; wovon vornämlich der
größte, mitten über der Stirne, zwischen den
beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey
Helften getheilten Stirnbein, von beynah
viereckter Form, insgemein das Blättchen
(Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi-
schen den Ohren und dem Nacken, da wo die
Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter-
hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae
casserii) zu merken sind.

§. 33.

Sehr viele andre Knochen bestehen dann im-
mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B.
das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das
Brustbein, die ungenannten Beine, und die
Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu
noch sehr unvollkommen und ohne dornichte
Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle
übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben
noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch
nicht zusammengewachsene sondern nur durch
Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.

§. 34.

So wie sich aber überhaupt die ganze fett-
rundliche Form und das Verhältniß der Theile
des Kindes zur Form und Proportion des
schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so

stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi-
schenräume lassen; wovon vornämlich der
größte, mitten über der Stirne, zwischen den
beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey
Helften getheilten Stirnbein, von beynah
viereckter Form, insgemein das Blättchen
(Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi-
schen den Ohren und dem Nacken, da wo die
Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter-
hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae
casserii) zu merken sind.

§. 33.

Sehr viele andre Knochen bestehen dann im-
mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B.
das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das
Brustbein, die ungenannten Beine, und die
Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu
noch sehr unvollkommen und ohne dornichte
Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle
übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben
noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch
nicht zusammengewachsene sondern nur durch
Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen.

§. 34.

So wie sich aber überhaupt die ganze fett-
rundliche Form und das Verhältniß der Theile
des Kindes zur Form und Proportion des
schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so

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[25/0051] stoßen, sondern weiche, bloß knorplichte Zwi- schenräume lassen; wovon vornämlich der größte, mitten über der Stirne, zwischen den beyden Scheitelbeinen und dem noch in zwey Helften getheilten Stirnbein, von beynah viereckter Form, insgemein das Blättchen (Fontanella) genannt; und zwey kleinere zwi- schen den Ohren und dem Nacken, da wo die Scheitelbeine, die Felsenbeine und das Hinter- hauptsbein aneinander stoßen (Fontanellae casserii) zu merken sind. §. 33. Sehr viele andre Knochen bestehen dann im- mer noch aus mehrern größern Stücken, z. B. das Stirnbein, das Hinterhauptsbein, das Brustbein, die ungenannten Beine, und die Wirbelbeine, die besonders nach hinten zu noch sehr unvollkommen und ohne dornichte Fortsätze (processus spinosi) sind. Fast alle übrige aber, zumahl die Röhrenknochen haben noch einzelne kleine mit dem Hauptstück noch nicht zusammengewachsene sondern nur durch Knorpel mit demselben verbundene Endstückchen. §. 34. So wie sich aber überhaupt die ganze fett- rundliche Form und das Verhältniß der Theile des Kindes zur Form und Proportion des schlankern erwachsenen Körpers verhalten, so

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/51>, abgerufen am 18.04.2024.