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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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in einem bewunderungswürdigen Gegengewicht
mit der thierischen Schöpfung stehen: indem
sie die vom Menschen und von andern rothblüthi-
gen Thieren als nachtheilig ausgedunstete soge-
nannte phlogistisirte Luft begierig einsaugen, und
dagegen die jenen Thieren so wie dem Menschen
so wohlthätige Feuerluft mittelst der Blätter am
Tage und besonders im Sonnenschein als eignen
Auswurf von sich entbinden.

Einen andern ebenfalls sehr beträchtlichen
Nutzen leistet die unermeßliche Menge der in der
Erde vermodernden Wurzelstuken, des abfallen-
den Laubes u. dergl. m. die zu Garten- und Damm-
Erde werden, und so viel zur allgemeinen Frucht-
barkeit des Erdreichs beytragen.

Des Schmuckes zu geschweigen womit das
Gewächsreich weit mehr als die andern beiden
Naturreiche dazu beyträgt den Totaleindruck
der Schöpfung schön zu machen, durch ihre
heitern abwechselnden Farben überall Leben und
Munterkeit, und großentheils auch durch ihre
balsamischen Gerüche Erquickung zu verbreiten:
was dann die Kunst in der Lustgärtnerey weiter
benutzt.

§. 211.

Die mancherley Futterkräuter dienen zur
Nahrung der dem Menschen wichtigsten eigent-
lich sogenannten Hausthiere; und der beiden
nützlichen Insecten-Gattungen die er sich zieht,
der Bienen nemlich und der Seidenwürmer.

in einem bewunderungswürdigen Gegengewicht
mit der thierischen Schöpfung stehen: indem
sie die vom Menschen und von andern rothblüthi-
gen Thieren als nachtheilig ausgedunstete soge-
nannte phlogistisirte Luft begierig einsaugen, und
dagegen die jenen Thieren so wie dem Menschen
so wohlthätige Feuerluft mittelst der Blätter am
Tage und besonders im Sonnenschein als eignen
Auswurf von sich entbinden.

Einen andern ebenfalls sehr beträchtlichen
Nutzen leistet die unermeßliche Menge der in der
Erde vermodernden Wurzelstuken, des abfallen-
den Laubes u. dergl. m. die zu Garten- und Damm-
Erde werden, und so viel zur allgemeinen Frucht-
barkeit des Erdreichs beytragen.

Des Schmuckes zu geschweigen womit das
Gewächsreich weit mehr als die andern beiden
Naturreiche dazu beyträgt den Totaleindruck
der Schöpfung schön zu machen, durch ihre
heitern abwechselnden Farben überall Leben und
Munterkeit, und großentheils auch durch ihre
balsamischen Gerüche Erquickung zu verbreiten:
was dann die Kunst in der Lustgärtnerey weiter
benutzt.

§. 211.

Die mancherley Futterkräuter dienen zur
Nahrung der dem Menschen wichtigsten eigent-
lich sogenannten Hausthiere; und der beiden
nützlichen Insecten-Gattungen die er sich zieht,
der Bienen nemlich und der Seidenwürmer.

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[546/0566] in einem bewunderungswürdigen Gegengewicht mit der thierischen Schöpfung stehen: indem sie die vom Menschen und von andern rothblüthi- gen Thieren als nachtheilig ausgedunstete soge- nannte phlogistisirte Luft begierig einsaugen, und dagegen die jenen Thieren so wie dem Menschen so wohlthätige Feuerluft mittelst der Blätter am Tage und besonders im Sonnenschein als eignen Auswurf von sich entbinden. Einen andern ebenfalls sehr beträchtlichen Nutzen leistet die unermeßliche Menge der in der Erde vermodernden Wurzelstuken, des abfallen- den Laubes u. dergl. m. die zu Garten- und Damm- Erde werden, und so viel zur allgemeinen Frucht- barkeit des Erdreichs beytragen. Des Schmuckes zu geschweigen womit das Gewächsreich weit mehr als die andern beiden Naturreiche dazu beyträgt den Totaleindruck der Schöpfung schön zu machen, durch ihre heitern abwechselnden Farben überall Leben und Munterkeit, und großentheils auch durch ihre balsamischen Gerüche Erquickung zu verbreiten: was dann die Kunst in der Lustgärtnerey weiter benutzt. §. 211. Die mancherley Futterkräuter dienen zur Nahrung der dem Menschen wichtigsten eigent- lich sogenannten Hausthiere; und der beiden nützlichen Insecten-Gattungen die er sich zieht, der Bienen nemlich und der Seidenwürmer.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/566>, abgerufen am 24.04.2024.