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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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seitigen Umschaffung und neuen Mischung und
Bildung der Mineralien beytragen.

§. 234.

Weit unbemerkter, aber unaufhörlich ergie-
big und im Ganzen ungleich allgemeiner ist hin-
gegen die Entstehung der Mineralien durch das
allmälige Absterben der organisirten natürlichen
Körper, durch das Verwittern vieler unorgani-
sirten selbst, und endlich durch die Zerstörung
aller verarbeiteten Naturalien oder Kunstsachen:
kurz durch das unabbittliche Looß aller belebten,
vieler unbelebten natürlichen Körper, und aller
von Menschen verfertigten Dinge über kurz oder
lang einmal wieder aufgelöset zu werden und zur
Erde zu werden von der sie genommen waren.

§. 235.

So sind z. B. die 200000 Millionen Men-
schen, die nach der gemeinen Rechnung von Adam
bis jetzt gestorben seyn sollen, gleichsam verschwun-
den, zu einer Erde vermodert, die man deshalb,
so wie sie rein in den Gräbern gefunden wird,
terra adamica genannt hat. Und doch sagt dieser
Beytrag von menschlichen Leichen noch nichts nur
allein in Vergleich mit der Asche der seit der
gleichen Zeit gestorbenen übrigen Säuge-Thiere etc.

§. 236.

Der gleiche Uebergang der abgestorbenen
Gewächse ins Mineralreich wird theils am Torf,

seitigen Umschaffung und neuen Mischung und
Bildung der Mineralien beytragen.

§. 234.

Weit unbemerkter, aber unaufhörlich ergie-
big und im Ganzen ungleich allgemeiner ist hin-
gegen die Entstehung der Mineralien durch das
allmälige Absterben der organisirten natürlichen
Körper, durch das Verwittern vieler unorgani-
sirten selbst, und endlich durch die Zerstörung
aller verarbeiteten Naturalien oder Kunstsachen:
kurz durch das unabbittliche Looß aller belebten,
vieler unbelebten natürlichen Körper, und aller
von Menschen verfertigten Dinge über kurz oder
lang einmal wieder aufgelöset zu werden und zur
Erde zu werden von der sie genommen waren.

§. 235.

So sind z. B. die 200000 Millionen Men-
schen, die nach der gemeinen Rechnung von Adam
bis jetzt gestorben seyn sollen, gleichsam verschwun-
den, zu einer Erde vermodert, die man deshalb,
so wie sie rein in den Gräbern gefunden wird,
terra adamica genannt hat. Und doch sagt dieser
Beytrag von menschlichen Leichen noch nichts nur
allein in Vergleich mit der Asche der seit der
gleichen Zeit gestorbenen übrigen Säuge-Thiere ꝛc.

§. 236.

Der gleiche Uebergang der abgestorbenen
Gewächse ins Mineralreich wird theils am Torf,

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[561/0581] seitigen Umschaffung und neuen Mischung und Bildung der Mineralien beytragen. §. 234. Weit unbemerkter, aber unaufhörlich ergie- big und im Ganzen ungleich allgemeiner ist hin- gegen die Entstehung der Mineralien durch das allmälige Absterben der organisirten natürlichen Körper, durch das Verwittern vieler unorgani- sirten selbst, und endlich durch die Zerstörung aller verarbeiteten Naturalien oder Kunstsachen: kurz durch das unabbittliche Looß aller belebten, vieler unbelebten natürlichen Körper, und aller von Menschen verfertigten Dinge über kurz oder lang einmal wieder aufgelöset zu werden und zur Erde zu werden von der sie genommen waren. §. 235. So sind z. B. die 200000 Millionen Men- schen, die nach der gemeinen Rechnung von Adam bis jetzt gestorben seyn sollen, gleichsam verschwun- den, zu einer Erde vermodert, die man deshalb, so wie sie rein in den Gräbern gefunden wird, terra adamica genannt hat. Und doch sagt dieser Beytrag von menschlichen Leichen noch nichts nur allein in Vergleich mit der Asche der seit der gleichen Zeit gestorbenen übrigen Säuge-Thiere ꝛc. §. 236. Der gleiche Uebergang der abgestorbenen Gewächse ins Mineralreich wird theils am Torf,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/581>, abgerufen am 23.04.2024.