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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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§. 116.

Theils haben die jungen Fische so wie sie aus
dem Eye kriechen noch nicht ihre völlige Gestalt;
sondern müssen sich ebenfalls so wie viele Am-
phibien (§. 95.) erst einer Art von Metamorphose
unterziehen, wodurch erst nach und nach ihre
Flossen u. dergl. m. allgemach ausgebildet
werden.

§. 117.

Die Fische gelangen im Verhältniß zur Größe
ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weiß
von Karpfen, Hechten etc. daß sie anderthalb hun-
dert Jahre erreichen können. Doch werden ei-
nige kleine Fische, wie z. B. der Stichling etc.
nur wenige Jahre alt.

§. 118.

Die Brauchbarkeit der Fische für den Men-
schen ist ziemlich einfach, meist bloß zur Speise;
aber eben von dieser Seite für einen großen Theil
des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von
diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig-
keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt-
schadalen, Brasilianer etc. wissen die Fische auf
die mannigfaltigste Weise, sogar zu einer Art
Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey
vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil-
len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge-
schäft -, und in Rücksicht der überaus sinnrei-

§. 116.

Theils haben die jungen Fische so wie sie aus
dem Eye kriechen noch nicht ihre völlige Gestalt;
sondern müssen sich ebenfalls so wie viele Am-
phibien (§. 95.) erst einer Art von Metamorphose
unterziehen, wodurch erst nach und nach ihre
Flossen u. dergl. m. allgemach ausgebildet
werden.

§. 117.

Die Fische gelangen im Verhältniß zur Größe
ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weiß
von Karpfen, Hechten ꝛc. daß sie anderthalb hun-
dert Jahre erreichen können. Doch werden ei-
nige kleine Fische, wie z. B. der Stichling ꝛc.
nur wenige Jahre alt.

§. 118.

Die Brauchbarkeit der Fische für den Men-
schen ist ziemlich einfach, meist bloß zur Speise;
aber eben von dieser Seite für einen großen Theil
des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von
diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig-
keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt-
schadalen, Brasilianer ꝛc. wissen die Fische auf
die mannigfaltigste Weise, sogar zu einer Art
Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey
vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil-
len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge-
schäft –, und in Rücksicht der überaus sinnrei-

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[266/0282] §. 116. Theils haben die jungen Fische so wie sie aus dem Eye kriechen noch nicht ihre völlige Gestalt; sondern müssen sich ebenfalls so wie viele Am- phibien (§. 95.) erst einer Art von Metamorphose unterziehen, wodurch erst nach und nach ihre Flossen u. dergl. m. allgemach ausgebildet werden. §. 117. Die Fische gelangen im Verhältniß zur Größe ihres Körpers zu einem hohen Alter. Man weiß von Karpfen, Hechten ꝛc. daß sie anderthalb hun- dert Jahre erreichen können. Doch werden ei- nige kleine Fische, wie z. B. der Stichling ꝛc. nur wenige Jahre alt. §. 118. Die Brauchbarkeit der Fische für den Men- schen ist ziemlich einfach, meist bloß zur Speise; aber eben von dieser Seite für einen großen Theil des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtig- keit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamt- schadalen, Brasilianer ꝛc. wissen die Fische auf die mannigfaltigste Weise, sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stil- len Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptge- schäft –, und in Rücksicht der überaus sinnrei-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/282>, abgerufen am 19.04.2024.