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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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II. Schwefel.

1. Schwefel, sulphur. (Fr. soufre, Engl.
brimstone.)

Brennbarer Stoff mit Vitriolsäure verbunden, brennt
mit blauer Flamme und durchdringendem stechenden Ge-
ruch: seine bekannte Farbe spielt meist ein wenig ins
Grünliche. Er ist fest, spröde, schmilzt bey = 244°
Fahr. und bricht bey = 414° in Flamme aus. Er
verbindet sich leicht fast mit allen Metallen am innig-
sten und leichtesten mit dem Eisen, als Schwefelkies
(S. 649).

1. Gediegner Schwefel, Jungfernschwefel.

In mancherley Abarten der Farbe, Durchsichtigkeit,
mehrern oder mindern Reinigkeit etc. theils derb, und
zwar häufig bey Alabaster und Gypsspath; theils cry-
stallisirt in mancherley Gestalt; theils wie geflossen, als
Tropfschwefel; theils mehlicht als Schwefelblumen
wie z. B. in den Cratern der Feuer speyenden Berge.
Specifisches Gewicht eines derben = 2033.

Häufig versteckt oder verlarvt als Schwefelerde mit
Thonerde etc. innig gemengt.

2. Natürliche Schwefelleber.

Mit Kalkerde oder festem Laugensalze verbunden;
daher ihr Geruch nach faulen Eyern. Meist von grauer
oder gelblicher Farbe, erdicht. Gewöhnlich in der Nähe
von Schwefelwassern und Vulcanen.

II. Schwefel.

1. Schwefel, sulphur. (Fr. soufre, Engl.
brimstone.)

Brennbarer Stoff mit Vitriolsäure verbunden, brennt
mit blauer Flamme und durchdringendem stechenden Ge-
ruch: seine bekannte Farbe spielt meist ein wenig ins
Grünliche. Er ist fest, spröde, schmilzt bey = 244°
Fahr. und bricht bey = 414° in Flamme aus. Er
verbindet sich leicht fast mit allen Metallen am innig-
sten und leichtesten mit dem Eisen, als Schwefelkies
(S. 649).

1. Gediegner Schwefel, Jungfernschwefel.

In mancherley Abarten der Farbe, Durchsichtigkeit,
mehrern oder mindern Reinigkeit ꝛc. theils derb, und
zwar häufig bey Alabaster und Gypsspath; theils cry-
stallisirt in mancherley Gestalt; theils wie geflossen, als
Tropfschwefel; theils mehlicht als Schwefelblumen
wie z. B. in den Cratern der Feuer speyenden Berge.
Specifisches Gewicht eines derben = 2033.

Häufig versteckt oder verlarvt als Schwefelerde mit
Thonerde ꝛc. innig gemengt.

2. Natürliche Schwefelleber.

Mit Kalkerde oder festem Laugensalze verbunden;
daher ihr Geruch nach faulen Eyern. Meist von grauer
oder gelblicher Farbe, erdicht. Gewöhnlich in der Nähe
von Schwefelwassern und Vulcanen.

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[672/0688] II. Schwefel. 1. Schwefel, sulphur. (Fr. soufre, Engl. brimstone.) Brennbarer Stoff mit Vitriolsäure verbunden, brennt mit blauer Flamme und durchdringendem stechenden Ge- ruch: seine bekannte Farbe spielt meist ein wenig ins Grünliche. Er ist fest, spröde, schmilzt bey = 244° Fahr. und bricht bey = 414° in Flamme aus. Er verbindet sich leicht fast mit allen Metallen am innig- sten und leichtesten mit dem Eisen, als Schwefelkies (S. 649). 1. Gediegner Schwefel, Jungfernschwefel. In mancherley Abarten der Farbe, Durchsichtigkeit, mehrern oder mindern Reinigkeit ꝛc. theils derb, und zwar häufig bey Alabaster und Gypsspath; theils cry- stallisirt in mancherley Gestalt; theils wie geflossen, als Tropfschwefel; theils mehlicht als Schwefelblumen wie z. B. in den Cratern der Feuer speyenden Berge. Specifisches Gewicht eines derben = 2033. Häufig versteckt oder verlarvt als Schwefelerde mit Thonerde ꝛc. innig gemengt. 2. Natürliche Schwefelleber. Mit Kalkerde oder festem Laugensalze verbunden; daher ihr Geruch nach faulen Eyern. Meist von grauer oder gelblicher Farbe, erdicht. Gewöhnlich in der Nähe von Schwefelwassern und Vulcanen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/688>, abgerufen am 18.04.2024.