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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Schreber tab. CCXVII.

Von der Größe der Hausmaus. Zu seinem Win-
terschlaf bereitet es sich ein kuglichtes, ziemlich festes
Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Gestrüppe, worin
sie sich vergräbt.

B) Murina.

14. Marmota. auriculae abbreuiatae,
cauda breuis, pilosa. Dentes (plerisque)
ut in praecedentibus.

1. Alpina. das Murmelthier. (Romanisch murmont
vom Lat. mus montanus. Fr. la marmotte.) M. corpore
supra fusco, subtus flauescente. *

Schreber tab. CCVII.

In den höhern Alpen von Europa und Asien, beson-
ders in Savoyen, Graubünden, am St. Gotthard, und
in der großen Tatarey. Macht sich tiefe Höhlen in die
Erde, die es mit Heu und Moos ausfuttert, nährt sich
von allerhand Pflanzen und Wurzeln. Merkwürdig ist,
daß man es auf der allee blanche in Savoyen theils auf
isolirten Klippen findet die wie Inseln aus diesem Eis-
meer hervorragen, etliche Stunden weit von allem un-
beeiseten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur
etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt sind; so daß
es scheint, die dasigen Murmelthiere durchschlafen
wenigstens 10 Monate vom Jahr und bringen nur
einen äußerst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.

2. +. Citellus. das Erdzeifelchen, Suslik. (mus noricus).
M. corpore longiore, capite parno, pedibus breuibus
pentadactylis.
*

Schreber tab. CCXVII.

Von der Größe der Hausmaus. Zu seinem Win-
terschlaf bereitet es sich ein kuglichtes, ziemlich festes
Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Gestrüppe, worin
sie sich vergräbt.

B) Murina.

14. Marmota. auriculae abbreuiatae,
cauda breuis, pilosa. Dentes (plerisque)
ut in praecedentibus.

1. Alpina. das Murmelthier. (Romanisch murmont
vom Lat. mus montanus. Fr. la marmotte.) M. corpore
supra fusco, subtus flauescente. *

Schreber tab. CCVII.

In den höhern Alpen von Europa und Asien, beson-
ders in Savoyen, Graubünden, am St. Gotthard, und
in der großen Tatarey. Macht sich tiefe Höhlen in die
Erde, die es mit Heu und Moos ausfuttert, nährt sich
von allerhand Pflanzen und Wurzeln. Merkwürdig ist,
daß man es auf der allée blanche in Savoyen theils auf
isolirten Klippen findet die wie Inseln aus diesem Eis-
meer hervorragen, etliche Stunden weit von allem un-
beeiseten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur
etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt sind; so daß
es scheint, die dasigen Murmelthiere durchschlafen
wenigstens 10 Monate vom Jahr und bringen nur
einen äußerst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu.

2. †. Citellus. das Erdzeifelchen, Suslik. (mus noricus).
M. corpore longiore, capite parno, pedibus breuibus
pentadactylis.
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[71/0087] Schreber tab. CCXVII. Von der Größe der Hausmaus. Zu seinem Win- terschlaf bereitet es sich ein kuglichtes, ziemlich festes Lager von Tangelnadeln, u. a. kleinem Gestrüppe, worin sie sich vergräbt. B) Murina. 14. Marmota. auriculae abbreuiatae, cauda breuis, pilosa. Dentes (plerisque) ut in praecedentibus. 1. Alpina. das Murmelthier. (Romanisch murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmotte.) M. corpore supra fusco, subtus flauescente. * Schreber tab. CCVII. In den höhern Alpen von Europa und Asien, beson- ders in Savoyen, Graubünden, am St. Gotthard, und in der großen Tatarey. Macht sich tiefe Höhlen in die Erde, die es mit Heu und Moos ausfuttert, nährt sich von allerhand Pflanzen und Wurzeln. Merkwürdig ist, daß man es auf der allée blanche in Savoyen theils auf isolirten Klippen findet die wie Inseln aus diesem Eis- meer hervorragen, etliche Stunden weit von allem un- beeiseten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa 6 Wochen lang von Schnee befreyt sind; so daß es scheint, die dasigen Murmelthiere durchschlafen wenigstens 10 Monate vom Jahr und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ihrer Existenz wachend zu. 2. †. Citellus. das Erdzeifelchen, Suslik. (mus noricus). M. corpore longiore, capite parno, pedibus breuibus pentadactylis. *

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/87>, abgerufen am 28.03.2024.