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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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brauch. Verschiedne Insecten geben vortreff-
liche Farben, wie die Cochenille den Scharlach,
des Kermes das Carmoisin. Die Galläpfel
werden zur Dinte, und Wachs zu Lichtern und
vielerley andern Absichten benutzt. So das
Lack, ein Product gewisser ostindischer Schild-
läuse, das zu Firniß, zum Siegellack u. s. w.
verbraucht wird. Für die Arzney sind vorzüg-
lich die spanischen Fliegen, die Kelleresel und
die Maykäfer, und so genannten Maywürmer,
vom neuen als Hülfsmittel gegen den tollen
Hundsbiß berüchtigt worden.

§. 144.

Nutze und Schade der verschiednen Thier-
classen stehen meist im Verhältniß mit einander:
und so ist auch hier der Nachtheil, den die In-
secten anrichten, im Ganzen genommen, be-
trächtlicher als bey andern Thieren. Sehr viele
Insecten sind den Feldfrüchten überhaupt ge-
fährlich, verursachen Mißwachs, und verheeren,
wie die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und
alles, wo sie auffallen. Manche sind besonders
dem Getreide nachtheilig; andere, wie so viele
Raupen, Erdflöhe, Engerlinge etc. den Garten-
gewächsen; andre Raupen und Käferlarven etc.
den Obstbäumen; die Schildläuse besonders der
Orangerie; die Larven einiger Dermestes-
Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;

brauch. Verschiedne Insecten geben vortreff-
liche Farben, wie die Cochenille den Scharlach,
des Kermes das Carmoisin. Die Galläpfel
werden zur Dinte, und Wachs zu Lichtern und
vielerley andern Absichten benutzt. So das
Lack, ein Product gewisser ostindischer Schild-
läuse, das zu Firniß, zum Siegellack u. s. w.
verbraucht wird. Für die Arzney sind vorzüg-
lich die spanischen Fliegen, die Kelleresel und
die Maykäfer, und so genannten Maywürmer,
vom neuen als Hülfsmittel gegen den tollen
Hundsbiß berüchtigt worden.

§. 144.

Nutze und Schade der verschiednen Thier-
classen stehen meist im Verhältniß mit einander:
und so ist auch hier der Nachtheil, den die In-
secten anrichten, im Ganzen genommen, be-
trächtlicher als bey andern Thieren. Sehr viele
Insecten sind den Feldfrüchten überhaupt ge-
fährlich, verursachen Mißwachs, und verheeren,
wie die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und
alles, wo sie auffallen. Manche sind besonders
dem Getreide nachtheilig; andere, wie so viele
Raupen, Erdflöhe, Engerlinge ꝛc. den Garten-
gewächsen; andre Raupen und Käferlarven ꝛc.
den Obstbäumen; die Schildläuse besonders der
Orangerie; die Larven einiger Dermestes-
Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;

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[306/0328] brauch. Verschiedne Insecten geben vortreff- liche Farben, wie die Cochenille den Scharlach, des Kermes das Carmoisin. Die Galläpfel werden zur Dinte, und Wachs zu Lichtern und vielerley andern Absichten benutzt. So das Lack, ein Product gewisser ostindischer Schild- läuse, das zu Firniß, zum Siegellack u. s. w. verbraucht wird. Für die Arzney sind vorzüg- lich die spanischen Fliegen, die Kelleresel und die Maykäfer, und so genannten Maywürmer, vom neuen als Hülfsmittel gegen den tollen Hundsbiß berüchtigt worden. §. 144. Nutze und Schade der verschiednen Thier- classen stehen meist im Verhältniß mit einander: und so ist auch hier der Nachtheil, den die In- secten anrichten, im Ganzen genommen, be- trächtlicher als bey andern Thieren. Sehr viele Insecten sind den Feldfrüchten überhaupt ge- fährlich, verursachen Mißwachs, und verheeren, wie die Zug-Heuschrecken, junge Saat, und alles, wo sie auffallen. Manche sind besonders dem Getreide nachtheilig; andere, wie so viele Raupen, Erdflöhe, Engerlinge ꝛc. den Garten- gewächsen; andre Raupen und Käferlarven ꝛc. den Obstbäumen; die Schildläuse besonders der Orangerie; die Larven einiger Dermestes- Gattungen und die Holzraupen den Holzungen;

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/328>, abgerufen am 28.03.2024.