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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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in Vesals epitome suorum librorum de c. h. a-
natome. Basil
. 1542. fol. stehen.

§. 494.

Aber nicht blos die äußerliche Leibesbeschaf-
fenheit, sondern auch der Knochenbau beyder Ge-
schlechter ist verschieden; denn die Knochen des
weiblichen Skelets sind verhältnißmäßig glatter,
und runder, besonders sind die röhrigten Knochen
schmächigter, die flachen hingegen dünner; ich
übergehe die übrigen Verschiedenheiten des weib-
lichen Gerippes mit Stillschweigen, z. B. des Be-
ckens, der Schlüßelbeine, der Schenkelknochen u.
s. w. a).

a) Ausführlicher habe ich diese Verschiedenheiten in
meinem osteologischen Werke beschrieben.

§. 495.

Was die weichen Theile des Körpers be-
trifft, so ist überhaupt das Zellgewebe der Frauen-
zimmer schlapper, nachgiebiger, damit es bey
Schwangern desto leichter nachgiebt; die Haut ist
feiner, und das darunter liegende Fett von wei-
serer Farbe.

Ihre Haare sind meistens länger, andere
Theile hingegen, welche bey Männern behaart
sind, haben in dem weiblichen Körper entweder
gar keine Haare, wie das Kinn und die Brust;
oder sind weniger behaart, wie der Damm; oder
nur mit einer zarten und weichen Wolle überzo-
gen, wie die Arme und die Schenkel.

in Vesals epitome suorum librorum de c. h. a-
natome. Basil
. 1542. fol. stehen.

§. 494.

Aber nicht blos die äußerliche Leibesbeschaf-
fenheit, sondern auch der Knochenbau beyder Ge-
schlechter ist verschieden; denn die Knochen des
weiblichen Skelets sind verhältnißmäßig glatter,
und runder, besonders sind die röhrigten Knochen
schmächigter, die flachen hingegen dünner; ich
übergehe die übrigen Verschiedenheiten des weib-
lichen Gerippes mit Stillschweigen, z. B. des Be-
ckens, der Schlüßelbeine, der Schenkelknochen u.
s. w. a).

a) Ausführlicher habe ich diese Verschiedenheiten in
meinem osteologischen Werke beschrieben.

§. 495.

Was die weichen Theile des Körpers be-
trifft, so ist überhaupt das Zellgewebe der Frauen-
zimmer schlapper, nachgiebiger, damit es bey
Schwangern desto leichter nachgiebt; die Haut ist
feiner, und das darunter liegende Fett von wei-
serer Farbe.

Ihre Haare sind meistens länger, andere
Theile hingegen, welche bey Männern behaart
sind, haben in dem weiblichen Körper entweder
gar keine Haare, wie das Kinn und die Brust;
oder sind weniger behaart, wie der Damm; oder
nur mit einer zarten und weichen Wolle überzo-
gen, wie die Arme und die Schenkel.

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[299/0317] in Vesals epitome suorum librorum de c. h. a- natome. Basil. 1542. fol. stehen. §. 494. Aber nicht blos die äußerliche Leibesbeschaf- fenheit, sondern auch der Knochenbau beyder Ge- schlechter ist verschieden; denn die Knochen des weiblichen Skelets sind verhältnißmäßig glatter, und runder, besonders sind die röhrigten Knochen schmächigter, die flachen hingegen dünner; ich übergehe die übrigen Verschiedenheiten des weib- lichen Gerippes mit Stillschweigen, z. B. des Be- ckens, der Schlüßelbeine, der Schenkelknochen u. s. w. a). a) Ausführlicher habe ich diese Verschiedenheiten in meinem osteologischen Werke beschrieben. §. 495. Was die weichen Theile des Körpers be- trifft, so ist überhaupt das Zellgewebe der Frauen- zimmer schlapper, nachgiebiger, damit es bey Schwangern desto leichter nachgiebt; die Haut ist feiner, und das darunter liegende Fett von wei- serer Farbe. Ihre Haare sind meistens länger, andere Theile hingegen, welche bey Männern behaart sind, haben in dem weiblichen Körper entweder gar keine Haare, wie das Kinn und die Brust; oder sind weniger behaart, wie der Damm; oder nur mit einer zarten und weichen Wolle überzo- gen, wie die Arme und die Schenkel.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/317>, abgerufen am 28.03.2024.