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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 169.

Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke
des menschlichen Körpers, und, was nur die Gla-
sur der Zähne, die Werkzeuge des Athemholens,
und der Barmkanal ohne Nachtheil ertragen kön-
nen, der Luft unmittelbar ausgesetzt.

a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana.
Op. Ed. Angl. Edinb
. 1781. 4.

§. 170.

Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven,
ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber doch
besonders ausgezeichnet; a) sie besitzt, ihrer trüben
Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausnehmende Zä-
higkeit, so daß sie der Maceration und andern Ar-
ten des Verderbnisses hartnäckig widersteht.

a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge-
mein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt
zu seyn; ihre innere Flache ist durchlöchert, und
wird von wollartigen Fasern der darunterliegen-
den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk-
tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich
an anatomischen Präparaten von einer balaena
mysticeti
.

Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers
hat im kranken Zustande manchmal diese Struk-
tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit,
womit in England der sogenannte Igelmann
sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwarts
Gleanings of natural history. Vol. I. Tab. CCXII.

§. 169.

Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke
des menschlichen Körpers, und, was nur die Gla-
sur der Zähne, die Werkzeuge des Athemholens,
und der Barmkanal ohne Nachtheil ertragen kön-
nen, der Luft unmittelbar ausgesetzt.

a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana.
Op. Ed. Angl. Edinb
. 1781. 4.

§. 170.

Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven,
ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber doch
besonders ausgezeichnet; a) sie besitzt, ihrer trüben
Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausnehmende Zä-
higkeit, so daß sie der Maceration und andern Ar-
ten des Verderbnisses hartnäckig widersteht.

a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge-
mein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt
zu seyn; ihre innere Flache ist durchlöchert, und
wird von wollartigen Fasern der darunterliegen-
den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk-
tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich
an anatomischen Präparaten von einer balaena
mysticeti
.

Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers
hat im kranken Zustande manchmal diese Struk-
tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit,
womit in England der sogenannte Igelmann
sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwarts
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[110/0128] §. 169. Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke des menschlichen Körpers, und, was nur die Gla- sur der Zähne, die Werkzeuge des Athemholens, und der Barmkanal ohne Nachtheil ertragen kön- nen, der Luft unmittelbar ausgesetzt. a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana. Op. Ed. Angl. Edinb. 1781. 4. §. 170. Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven, ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber doch besonders ausgezeichnet; a) sie besitzt, ihrer trüben Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausnehmende Zä- higkeit, so daß sie der Maceration und andern Ar- ten des Verderbnisses hartnäckig widersteht. a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge- mein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt zu seyn; ihre innere Flache ist durchlöchert, und wird von wollartigen Fasern der darunterliegen- den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk- tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich an anatomischen Präparaten von einer balaena mysticeti. Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers hat im kranken Zustande manchmal diese Struk- tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit, womit in England der sogenannte Igelmann sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwarts Gleanings of natural history. Vol. I. Tab. CCXII.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/128>, abgerufen am 28.03.2024.