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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.

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Dritter Brief.

Schon gestern wollte ich zu schreiben anfangen;
aber da lag mir der Schrecken von Vorgestern zehn
Pfund schwer in den Fingern, und ich konnte nicht.
Sie wissen jetzt, daß man unsern guten König hat
umbringen wollen, und daß die beste aller Republi¬
ken in großer Gefahr war. Nie hat sich die Vor¬
sehung so glänzend gezeigt als dieses Mal. Sie hat
nicht allein verhindert, daß der König getroffen werde,
welches ihr als Leibwache der Fürsten Pflicht war;
sondern sie hat auch verhindert, daß keiner von den
Hunderten von Nicht-Königen, die den König eng
umschlossen und um die sie sich nicht zu bekümmern

Dritter Brief.

Schon geſtern wollte ich zu ſchreiben anfangen;
aber da lag mir der Schrecken von Vorgeſtern zehn
Pfund ſchwer in den Fingern, und ich konnte nicht.
Sie wiſſen jetzt, daß man unſern guten König hat
umbringen wollen, und daß die beſte aller Republi¬
ken in großer Gefahr war. Nie hat ſich die Vor¬
ſehung ſo glänzend gezeigt als dieſes Mal. Sie hat
nicht allein verhindert, daß der König getroffen werde,
welches ihr als Leibwache der Fürſten Pflicht war;
ſondern ſie hat auch verhindert, daß keiner von den
Hunderten von Nicht-Königen, die den König eng
umſchloſſen und um die ſie ſich nicht zu bekümmern

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[[20]/0032] Dritter Brief. Paris, Mittwoch, den 21. November 1832. Schon geſtern wollte ich zu ſchreiben anfangen; aber da lag mir der Schrecken von Vorgeſtern zehn Pfund ſchwer in den Fingern, und ich konnte nicht. Sie wiſſen jetzt, daß man unſern guten König hat umbringen wollen, und daß die beſte aller Republi¬ ken in großer Gefahr war. Nie hat ſich die Vor¬ ſehung ſo glänzend gezeigt als dieſes Mal. Sie hat nicht allein verhindert, daß der König getroffen werde, welches ihr als Leibwache der Fürſten Pflicht war; ſondern ſie hat auch verhindert, daß keiner von den Hunderten von Nicht-Königen, die den König eng umſchloſſen und um die ſie ſich nicht zu bekümmern

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834, S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris05_1834/32>, abgerufen am 20.04.2024.