✝ Brüssel , 27 Dec . Ehe wir das Wesentlichste über die financielle Seite der belgischen Eisenbahnen anführen , müssen wir eine allgemeine Bemerkung vorausschicken . Die ursprüngliche Idee war , eine Handelsstraße von Ostende und Antwerpen nach dem Rhein zu erbauen ; der Personentransport schien dabei Nebensache . Man nahm z. B. an , daß auf der ganzen Linie zwischen Brüssel , Antwerpen , Lüttich , Verviers und der Gränze jährlich etwa 445,000 Personen circuliren , die ungefähr 500,000 Franken einbringen würden ; den Ertrag des Gütertransports veranschlagte man dagegen zu etwa zwei Millionen Franken . Aber schon auf der ersten Section zwischen Brüssel und Mecheln transportirte man vom 5 Mai 1835 bis zum 3 Mai 1836 : 563,210 Personen , und von da an bis zu Ende des Jahres 1836 auf den beiden Sectionen zwischen Brüssel , Mecheln und Antwerpen 729,545 Personen , was für ein ganzes Jahr auf nur zwei Sectionen schon eine Million Reisende ausmachte ; endlich , wie ich in meinem frühern Briefe bemerkte , belief sich im Jahr 1838 die Zahl der Reisenden , auf den damals fertigen Sectionen , auf 2,238,303 Personen .
Auf den ersten Blick scheint dieß in financieller Hinsicht als eine ungemein günstige Wendung angesehen werden zu müssen ; es hat aber auch seine Kehrseite . Indem nicht mehr der Waaren- , sondern der Personentransport die herrschende Idee wurde , und somit alle Provinzen daran ihren Theil haben wollten , wurde das Unternehmen weit über die zuerst angenommenen Verhältnisse hinaus erweitert ; mit dem vergrößerten Zweck mußten die Mittel ebenmäßig vergrößert werden ; die Zahl der Locomotiven und des Transportmaterials überhaupt stieg daher bedeutend ; es mußten mehr Stationen eingerichtet und diese mit Vielem versehen werden , woran man ursprünglich nicht gedacht ; der Personentransport erforderte größere Schnelligkeit ; wollte man z. B. ursprünglich nicht mehr als vier Lieues in einer Stunde zurücklegen , so legt man jetzt
mehr als acht zurück , daher denn die Nothwendigkeit stärkerer Maschinen und stärkerer Heizung eintrat . Alle Exploitationskosten stiegen dabei in einem solchen Verhältniß , daß sie schon im Jahr 1837 mehr betrugen ( 1,348,000 Fr. ) , als man anfangs für die vollendete Bahn von Antwerpen bis an die Gränze berechnet hatte ; die Bahn wurde auch in größerer Breite angelegt , als man zuerst beabsichtigt ( 1 1/2 statt 1 2/5 Meter ) , und zudem wird nun eine doppelte Bahn , die man ursprünglich nur zwischen Brüssel und Antwerpen , und etwa auf einem Fünftel der Linie von Ostende bis an die preußische Gränze beabsichtigte , wahrscheinlich überall eine Nothwendigkeit werden . Endlich stieg das Grundeigenthum auf der ganzen Linie sehr im Werthe , daher der Ankauf der nöthigen Strecken zur Anlegung der Bahn viel mehr Geld erforderte . Auch vertheuerte sich der Arbeitslohn , seit dem Anfang der Arbeiten , um ein Drittel .
So haben denn die Kosten der Ausführung überall die Voranschläge weit überstiegen . Hier einige Beispiele : Auf den zehn zu Ende Septembers d. J. vollendeten Sectionen hatte man die Erd- und Kunstarbeiten in Allem veranschlagt zu 16,512,080 Fr. : sie kosteten 24,177,648 Fr. , also 39 Procent mehr ; die Baulichkeiten zu 741,100 Fr. : sie kosteten 2,100,549 Fr. , also 183 Procent mehr ; den Ankauf des Bodens zu 3,074,900 Fr. : er kostete 7,321,852 Fr. , also 138 Procent mehr ; das Transport- u. s. w. Material zu 2 Millionen Fr. : es kostete 8,300,135 Fr. , also 315 Procent mehr ; die Studien und Vorarbeiten zu 502,250 Fr. : sie beliefen sich auf mehr als eine Million . Nur auf den Strecken , die in Folge des Gesetzes vom 26 Mai 1837 angelegt worden , wird dieser Mehrbetrag nicht so bedeutend seyn , da man die bis dahin gemachte Erfahrung bei den Voranschlägen benützte . Der Minister macht bei diesem Anlaß in seinem Bericht die Bemerkung , daß auch in England die wirklichen Kosten der Ausführung der Eisenbahnen die Voranschläge überall weit überstiegen . Er führt namentlich siebenzehn englische Eisenbahnen an , die 41,610,814 Pfd. St. kosten sollten , und 57,788,444 Pfd. St. gekostet haben .
Folgendes waren bis zum 30 Sept. 1839 die Ausgaben für alle Theile , die fertigen sowohl als die unfertigen , der belgischen Eisenbahnen , vom Anfang des Unternehmens an : Ankauf von Grundeigenthum 11,536,434 Fr. 44 C. ; Erd- und Kunstarbeiten 15,915,675 Fr. 88 C. ; Holzlieferungen 2,006,792 Fr. 65 C. ; Eisenlieferungen 12,076,777 Fr. 50 C. ; Eröffnungsfeste u. s. w. 112,152 Fr. 94 C. ; Gebäude 2,132,373 Fr. 71 C. ; Transportmaterial 8,300,135 Fr. 48 C. ; Verwaltung und Personal 1,573,066 Fr. 16 C. ; Vorauszahlungen an einige Lieferanten 1,010,894 Fr. 78 C. ( wovon indessen ein großer Theil durch Lieferungen abgetragen ist ) ; dazu noch eine vor dem eigentlichen Anfang des Bahnenbaues verausgabte Summe von 599,908 Fr. 40 C. ; in Allem also 55,264,211 Fr. 94 C . Vom 30 Sept . 1839 bis zum 12 Nov. ist dann noch eine Summe verausgabt worden von 1,395,373 Fr. 65 C. Der Totalbetrag des Baues der Eisenbahn und ihrer Instandsetzung , sammt Material u. s. w. belief sich also am 12 Nov. 1839 auf die Summe von 56,659,585 Fr. 79 C . Diese Summe ist auf folgende Weise aufgebracht worden : Das Gesetz vom 1 Mai 1834 decretirte die Emission von zehn Millionen Schatzbilleten 10,000,000 Fr. - C.
Ein Gesetz vom 18 Jun. 1836 decretirte ein Anlehen für öffentliche Bauten von 30 Mill . zu 4 Proc . ; dieses Anlehen brachte in Allem ein : 27,364,163 Fr. ; für die Eisenbahn wurden indessen hievon nur verwendet , außer der Tilgung jener 10 Mill . Schatzbillete 14,524,163 - 74 -
Ein Gesetz vom 12 Nov. 1837 decretirte eine Emission von 10 Mill . Schatzkammerscheinen , die rein aufbrachten 9,066,448 - 57 -
Endlich wurde kraft des Gesetzes vom 25 Mai 1838 ein neues Anlehen behufs der Ausführung öffentlicher Bauten eröffnet von 50,850,000 Fr. zu 3 Proc . , aus dessen Ertrag die vorgenannten Schatzkammerscheine getilgt , und übrigens noch für die Eisenbahn bestimmt wurden 23,068,973 - 48 -
Macht in Allem obige Summe von 56,659,585 Fr. 79 C. die nun ganz erschöpft ist , daher für die nächsten Bedürfnisse vor wenigen Tagen eine abermalige Emission von Schatzkammerscheinen zum Betrage von 12 Millionen autorisirt worden , deren Nothwendigkeit der Minister höchst dringend erklärte . Die genannten beiden Anlehen , vom 18 Junius 1836 und 5 Mai 1838 , figuriren auf dem Budget der Staatsschuld , ersteres mit einem jährlichen Zinsenbetrage von 1,200,000 Fr. , letzteres mit einem Zinsenbetrage von 1,525,524 Fr. ; zusammen also : 2,725,524 Fr. jährlicher Ausgabe . Die Verwaltungs- und Exploitationskosten der Bahn beliefen sich im Jahr 1838 auf 2,733,167 Fr. 93 C. ; in den neun ersten Monaten d. J. betrugen sie 1,899,006 Fr. 42 C. ; auf dem dießjährigen Budget sind sie veranschlagt zu 3,090,000 Fr. ; dieselbe Summe wird für 1840 gefordert , nehmen wir indessen nur eine Durchschnittssumme von 2,800,000 F. an , und erwägen wir auch , daß ungefähr ein Zehntel des Ertrags jener beiden Anlehen nicht für die Eisenbahn verwandt worden , von den jährlichen Zinsen also etwa nur 2,500,000 Fr. auf ihre Rechnung gesetzt werden dürfen , so müßte dennoch die Bahn , um sowohl den Zins ihres Erbauungscapitals , als ihre laufenden Verwaltungs- und Gebrauchskosten aufzubringen , jährlich plus minus 5,300,000 Fr. eintragen , wobei dann immer noch von keinem Benefiz die Rede wäre . Der Ertrag des Jahres 1838 war indessen nur 3,097,833 Fr. 40 C. ; die zehn ersten Monate von 1839 brachten ein : 3,611,816 Fr. 81 C. , und der Minister nimmt für das ganze laufende Jahr eine Summe von 4,300,000 als wahrscheinlich an . Die Bahn ist also in diesem Augenblick weit entfernt , sich selbst auch nur frei zu halten .
Der Minister hat diesen Punkt nicht so scharf hervorgehoben , als wir es hier thun , ohne ihn jedoch dissimuliren zu wollen und zu können . Er stellt folgende Ziffern zusammen : Die Exploitationskosten beliefen sich in Allem , vom Mai 1835 bis zum 30 Sept. 1839 , auf 6,442,071 Fr. 37 C. ; nämlich : 1835 168,772 Fr. 73 C. ; 1836 431,135 Fr. 67 C. ; 1837 1,189,988 Fr. 62 C. ; 1838 2,733,167 Fr. 93 C. ; 1839 ( neun Monate ) 1,899,006 Fr. 42 C. Der Ertrag während derselben Zeit war : 1835 268,997 Fr. 50 C. ; 1836 835,132 Fr. 85 C. ; 1837 1,416,982 Fr. 94 C. ; 1838 3,097,833 Fr. 40 C. ; 1839 ( zehn Monate ) 3,611,816 Fr. 81 C. ; in Allem : 8,759,946 Fr. 68 C. Zieht man hievon die Kosten ab , so bleibt ein Ertrag von 2,337,875 Fr. 21 C. innerhalb 4 1/2 Jahren , der bei weitem nicht zur Deckung der Zinsen jener Anlehen während dieser ganzen Zeit hinreicht . Diese Zinsen , so wie der jährlich zugewiesene Tilgungsfonds von 1 Procent , lasten daher einstweilen fast ausschließlich auf den andern Einkünften des Staats , und nur mit der Zeit verspricht man sich von der Eisenbahn ein hinlängliches Einkommen zur Deckung aller Ausgaben , deren Veranlassung sie geworden . In dieser Hinsicht stellt der Minister für 1840 folgende Berechnung an : Indem er die Einnahme von 1839 , so viel sie bis jetzt bekannt ist , als Basis annimmt , schlägt er für das Jahr 1840 den Ertrag sämmtlicher , jetzt fertigen Sectionen
an zu 4,413,331 Fr. 69 C. ; die im nächsten März zu eröffnende Station von Brüssel nach Tubize ( Richtung auf Valenciennes ) zu 225,000 Fr. , Gepäck und Waarentransport zu 960,000 Fr. , in Allem also 5,598,331 Fr. 69 C. ; nimmt man nun die Kosten zu dem sehr hohen Betrage von 3,598,331 Fr. 69 C. , den sie wahrscheinlich nicht erreichen werden , an , so blieben zwei Millionen Ueberschuß , welche die Zinsen ( zu 4 Procent ) eines Capitals von 50 Millionen repräsentiren . Immer also noch nicht die erforderliche Summe , aber doch dem Ziel einer completen Freihaltung der Bahn aus eigenen Mitteln um Vieles näher . Daß dieses Ziel einmal ganz erreicht und mehr als erreicht werde , darf man wohl erwarten , wenn man erwägt , daß in einiger Hinsicht das Unternehmen noch in einer Art von Kindschaft ist . Namentlich ist dieses mit dem Gütertransport der Fall , der doch nach der ersten Idee die Hauptsache seyn sollte . Erst im Laufe des gegenwärtigen Jahres hat derselbe einige Entwickelung erhalten . Im Januar brachte er nur ein : 7,713 Fr. , im Junius schon 37,998 Fr. , und im Oct. 74,790 Fr . Mit nächstem Jahre wird diese Entwickelung in noch größerem Maaßstab stattfinden und der jährliche Ertrag leicht eine Million Franken übersteigen . Und nun denke man sich die Bahn bis nach Köln fertig , und dadurch zu einer großen Handelsstraße erhoben ! Ueberhaupt darf man über das Financielle keine zu voreiligen Schlüsse ziehen ; nur das Eine geht unbestreitbar aus der gegenwärtigen Lage hervor , daß nur der Staat ein solches Riesenunternehmen durchzuführen vermag , was auch jetzt diejenigen gern zugeben , die ursprünglich für Privatconcessionen waren . Daher sind auch alle Privatunternehmungen von Eisenbahnen in Belgien ins Stocken gerathen , und dürften eine Zeitlang noch in Mißcredit bleiben . Auf die Beschlüsse der französischen Kammern , die sich in dieser Session auch wieder mit Eisenbahnen zu beschäftigen haben werden , kann diese hier gemachte Erfahrung nicht ohne Einfluß bleiben . Die Debatten unserer Kammern werden mir Gelegenheit geben , noch Einiges über diesen interessanten Gegenstand nachzuholen .
[32 ]
Erklärung .
Man hält mich , wie ich vernehme , für den Verfasser eines Artikels über Baden , welcher in der neuen „ Zeitung für den deutschen Adel “ erschienen ist . Diese Vermuthung rührt ohne Zweifel daher , weil ich 1832 , in der Zeit großer politischer Bewegungen , in einer ähnlich betitelten Zeitschrift den Versuch machte , den Adel an seinen Beruf zu erinnern , und dem hirnlosen Demokratismus wie dem haltlosen Lohndienstsysteme gegenüber an den Geist politischer Selbstständigkeit im Staate und der freien Hingabe an Fürst und Volk zu appelliren . Ich meinte damit natürlich nicht den Geist , der , unbekümmert um die Erfüllung seiner Aufgabe , nur die Bewahrung von materiellen Vortheilen im Auge hat , und seinen Werth und seine Bedeutung in Müßiggang , Hochmuth und Skandal setzt . Ich habe in Folge der damals gemachten Erfahrungen bisher noch keine Neigung verspürt , in einer neuen Adelszeitung das Wort zu nehmen , am allerwenigsten aber gegen das Verfahren einer Regierung aufzutreten , welcher ich mich zum lebhaftesten Dank verpflichtet fühle . Ich benütze diese Gelegenheit , zu erklären , daß ich auch nicht der Verfasser der Schrift „ Paradox o n der Zeit “ bin , welches mir in einem neuen bibliographischen Werke : „ Bücherkunde für kath. theolog. Litteratur “ ( Augsburg 1837 ) zugeschrieben wird , und wünsche , daß man , wenn auch nicht in seinen Vermuthungen , doch wenigstens in seinen Angaben gewissenhafter zu Werke gehen möchte .
Mannheim , den 31 December 1839 .
Pfeilschifter .
[ 33 ]
Der Verwaltungs-Ausschuß
der
Hüttensteinacher Eisenwerks-Gesellschaft
ladet hiemit die verehrlichen Gesellschafts-Mitglieder zu der
Donnerstags den 30 Januar k. J. Vormittags 9 Uhr
im Gasthause zum rothen Hahn dahier stattfindenden
General-Versammlung
ein , mit dem Wunsche , daß sich dieselben entweder persönlich oder im Verhinderungsfalle durch Bevollmächtigte recht zahlreich dabei einfinden möchten .
Zugleich wird bemerkt , daß so eben eine vorläufige Mittheilung an die diesseits bekannten verehrlichen Mitglieder versendet wird , welche über die dabei vorkommenden wichtigen Verhandlungen Aufschluß gibt , und es werden diejenigen , denen diese Mittheilung bis zum 15 k. M. nicht zukommen sollte , ersucht , dieselbe bei Hrn. Leonhard Kalb dahier abfordern zu lassen .
Nürnberg , am 31 December 1839 .
Der Verwaltungs-Ausschuß der Hüttensteinacher Eisenwerks-Gesellschaft
J. Schnerr , C. Zinn , E. Schmidmer , G. Oye , F. v. Tucher .
[15 ]
Bekanntmachung .
In Gemäßheit des §. 13 der Statuten der Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig sind an die Stelle der aus dem Ausschusse der Gesellschaftsmitglieder geschiedenen :
Hrn. Moriz Wilhelm Drobisch , Professor der Mathematik ,
Hrn. Eduard August Theodor Steche , Stadtgerichtsrath ,
Hrn. Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth , Professor der Geschichte ,
und deren Stellvertreter :
Hrn. Gustav v. Zahn , Dr. jur. und Advocat ,
Hrn. Ernst August Carus , Doctor und Professor der Medicin ,
Hrn. Otto Linné Erdmann , Prof . der technischen Chemie ,
durch verfassungsmäßige Wahl :
Hr. Moriz Wilhelm Drobisch , Professor der Mathematik ,
Hr. Eduard August Theodor Steche , Stadtgerichtsrath ,
Hr. Julius Ambrosius Hülsse , Doctor und Lehrer der Mathematik ,
zu Ausschußmitgliedern :
Hr. Heinrich August Ludwig Schröter , Wechselsensal ,
Hr. Gustav v. Zahn , Dr. jur. und Advocat ,
Hr. Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth , Professor der Geschichte ,
zu deren Stellvertretern ernannt worden . – Leipzig , am 27 December 1839 .
Das Directorium der Lebensversicherungs-Gesellschaft .
[ 5612-14 ]
Bekanntmachung .
Das unterzeichnete Directorium hat die Einhebung der zehnten Abschlagszahlung von 10 Proc . des Actiencapitals der München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft beschlossen , und hiezu
den 31 Januar k. J.
bestimmt .
Diese Zahlung wird bei der Gesellschaftscasse in München ( Promenadeplatz Nr. 18 ) oder bei dem Wechselhause der HH . Erzberger und Schmid in Augsburg geleistet , und zwar unter Einreichung der Interimsscheine und der dazu gehörigen acht Einzahlungs-Quittungen mit 47 fl. baar und durch Abrechnung von
3 fl. für 4 Proc . Zinsen aus 450 fl. – seit 30 November l. J. , wogegen bis zu der am Ende Februar 1840 erfolgenden Aushändigung der wirklichen Actien von dem Directorium gefertigte Haftscheine , und zwar auf Verlangen , entweder über jede einzelne , oder auch über mehrere Actien zusammen , ausgestellt werden .
Indem zugleich der §. 5 der Statuten , wörtlich lautend :
„ Wer eine Einzahlung zur festgesetzten Zeit und spätestens einen Monat nachher nicht leistet , wird dadurch aller seiner Rechte als Actionnär , so wie der bereits gezahlten Einschüsse , zum Besten des Gesellschafts-Vermögens , verlustig . Der ausgestellte Interimsschein wird in diesem Falle ungültig , und dieses öffentlich von der Gesellschaft bekannt gemacht , welche auch befugt ist , für diese ihr heimfallenden Actien neue Actien und resp. Interims-Scheine in gleichem Betrage auszustellen , und zu Gunsten der Gesellschaft öffentlich an der Börse zu verkaufen “
zur genauen Nachachtung in Erinnerung gebracht wird , macht man noch darauf aufmerksam , daß diejenigen Besitzer von Interims-Scheinen , welche die Einzahlung nicht am festgesetzten Tage , oder früher , sondern erst im Laufe des darauffolgenden Monats Februar 1840 leisten , Verzugszinsen von 4 Procent pro anno zu vergüten haben .
München , am 24 December 1839 .
Das Directorium der München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft .
Der stellvertretende Vorstand J. v. Mayer .
Maillinger , prov. Geschäftsführer .
[35 ]
Amortisations-Erkenntniß .
Die in dem diesseitigen Amortisationsedict vom 2 März d. J. aufgeführten , der Gemeinde Sandelzhausen , freiherrlich von Hornstein'schen Patrimonialgerichts gleichen Namens angehörigen , zu Verlust gegangenen zwei Urkunden von Staatscapitalien ( s. im Intelligenzblatt von Oberbayern Nr. 16 , Allg . Anzeiger Nr. 21 , Allg . Zeitung Nr. 71 , Bayer . National-Zeitung Nr. 39 , Bayer . Landbötin Nr. 30 ) werden , nachdem dieselben in der präfigirten Frist von sechs Monaten weder hierorts producirt , noch sonst Ansprüche darauf geltend gemacht worden sind , dem angedrohten Präjudize zufolge für kraft- und wirkungslos erklärt .
Moosburg , am 11 November 1839 .
Königl . Landgericht Moosburg .
Wiedemann , Landrichter .
[34 ]
Bekanntmachung .
Ansprüche jeder Art , welche an den Vermögensnachlaß der dahier gestorbenen Rentbeamtens-Wittwe Frau Crescens Hartmann gemacht werden wollen , müssen am
Samstag den 25 Januar 1840 ,
Vormittags zwischen 8 - 12 Uhr ,
in der diesseitigen Gerichtskanzlei angemeldet werden , widrigenfalls dieselben bei Auseinandersetzung dieser Verlassenschaft keine Berücksichtigung finden könnten .
Dieses wird hiermit öffentlich bekannt gemacht .
Dillingen , am 24 December 1839 .
Königl. bayer. Landgericht .
Hack , Landrichter .
[48 ]
Amortisations - Decret .
Nachdem die zu Verlust gegangenen Urkunden von den bei der k. bayer. Staatsschuldentilgungs-Specialcasse München aufliegenden 38 , mehrern Stiftungen des diesseitigen Gerichtsbezirkes angehörigen Capitalien innerhalb der vorgesetzten sechsmonatlichen Frist ungeachtet des in der Edictalladung vom 31 Mai 1839 ( Allg. Zeitung , Beilage Nr. 176 S. 1366 , Beilage Nr. 206 S. 1607 und Beilage Nr. 238 S. 1862 – Intelligenzblatt für Oberbayern St. 26 S. 733 , St. 31 S. 966 , St. 35 S. 1171 – Münchener politische Zeitung Nr. 143 ) bestimmten Präjudizes bei unterfertigtem Gerichte nicht producirt worden sind , so werden nunmehr diese Urkunden für kraftlos erklärt .
Am 28 December 1839 .
Königliches bayer. Landgericht Trostberg .
Luzzenberger , Landrichter .
[22 ]
Bekanntmachung .
Die Johann Buhlinger'sche Ehefrau , Maria Eva , geborne Reichert , von Malsch , welche im Jahre 1810 mit ihrem Ehemanne nach Rußland ausgewandert ist , und unterdessen keine Nachricht mehr von sich gegeben hat , deren jetziger Aufenthaltsort auch nicht auf andere Art ermittelt werden konnte , wird hiermit aufgefordert ,
binnen Jahresfrist
um so gewisser Nachricht von sich zu geben , und über ihr väterliches Vermögen ad 150 fl . Verfügung zu treffen , als sie sonst nach dem hierher gestellten Antrag ihrer nächsten Anverwandten für verschollen erklärt und ihr Vermögen den letzteren gegen Sicherheitsleistung in fürsorglichen Besitz verabfolgt werden wird .
Ettlingen , den 27 December 1839 .
Großherzoglich bad . Bezirksamt .
Wundt .
[45-47 ]
Versteigerung .
Montag , den 20 Januar 1840 werden im k. Zwirkgewölbe ( Lederergasse Nr. 26 ) , Vormittag von 9 bis 12 Uhr , mehrere Partien Wilddecken gegen sogleich baare Bezahlung an die Meistbietenden öffentlich versteigert . Kaufsliebhaber werden hiemit eingeladen .
München , den 2 Januar 1840 .
Königliche bayer. Hofjagd-Intendanz
[ 5174 ]
Die dritte verbesserte Auflage des sehr nützlichen Hausbuches ist bei Kollmann in Augsburg , Neff in Stuttgart , Palm in München , Gerold in Wien haben :
500
der besten Hausarzneimittel
gegen alle Krankheiten der
Menschen ;
als : Husten , – Schnupfen , – Kopfweh , – Magenschwäche , – Magensäure , Magenkrampf , – Diarrhöe , – Hämorrhoiden , – Hypochondrie , – träger Stuhlgang , – Gicht und Rheumatismus , – Engbrüstigkeit , – Schwindsucht , Verschleimung , – Harnverhaltung , – Gries und Stein , – Würmer , – Hysterie , – Kolik , – Wechselfieber , – Wassersucht , – Scrophelkrankheiten , – Augenkrankheiten , – Ohnmacht , – Schwindel , – Ohrenbrausen , – Taubheit , – Herzklopfen , – Schlaflosigkeit , – Hautausschläge .
Nebst
Hufelands
Haus- und Reiseapotheke .
8. brosch. 189 Seiten . Preis 15 Sgr.
oder 54 kr .
☞ Ein Rathgeber dieser Art sollte billiger Weise in keinem Hause , in keiner Familie fehlen ; man findet darin die hülfreichsten , wohlfeilsten und zugleich unschädlichsten Hausmittel gegen die obigen Krankheiten , womit doch der Eine oder der Andere zu kämpfen hat , oder mindestens durch dieses Buch guten Rath seinen leidenden Mitmenschen geben kann . – Es ist dieß hülfreiche Buch in allen Buchhandlungen zu haben .
[ 5610 ]
Bei Ch. E. Kollmann in Leipzig sind so eben erschienen :
Novels by G. P. R. James vol. I Philipp Augustus or the brothers in arms ; with two engravings in steel . Subscript .-Preis 1 Rthlr . ( 1 fl. 48 kr . )
( Der Ladenpreis wird 1 Rthlr. 12 gr. seyn. )
Ainsworth , W. H. , Jack Sheppard. 3tes Bändchen mit 7 Bildern nach G. Cruikshank. 5/6 Rthlr . ( 1 fl. 30 kr . )
Napoleon in Belgien und Holland . 1811 . Von Sor. 2tes Bändchen ( beide Bände 2 Rthlr. od. 3 fl. 36 kr . )
Pereira , Jon . , Vorlesungen über Materia medica , oder über Herkunft , Qualität , Zusammensetzung und Wirksamkeit der Arzneistoffe . Aus dem Englischen übersetzt und mit Zusätzen versehen von Dr. Fr. J. Behrend . 2ter Band . 3 1/2 Rthlr . 6 fl. 18 kr. rhn . ( Beide Bände 6 5/6 Rthlr . oder 12 fl. 18 kr. rhn. )
Fortmann , H. , Galerie der merkwürdigsten und anziehendsten Begebenheiten aus der Weltgeschichte . Ein Lesebuch für Jedermann . Neuere Geschichte. 1ster Band . ( 36 Bogen ) . Mit Portrait Karls XII von Schweden . 1 1/4 Rthlr . ( 2 fl. 15 kr . )
( Augsburg in der K. Kollmann'schen Buchhandlung zu haben . )
[20 ]
Heitere Lecture .
In J. Scheible's Buchhandlung in Stuttgart ist erschienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden :
Schwänke des ( Hebel'schen )
Rheinländischen Hausfreundes ,
mit allen spaßhaften Geschichten
vom Zundelfrieder , rothen Dieter und
Heiner .
In zwei Theilen
☞ mit 120 Abbildungen .
Preis pro Theil 1 fl. 12 kr. oder 22 1/2 Sgr. preuß .
Auszug aus dem reichhaltigen Inhalts-Verzeichnisse .
Zwei Gehülfen des Hausfreunds . – Das wohlfeile Mittagessen . – Das Mittagessen im Hof . – Der schlaue Husar . – Der Zahnarzt . – Zwei Erzählungen . – Der vorsichtige Träumer . – Schlechter Gewinn . – Eine sonderbare Wirthszeche . – Drei Wünsche . – Eine merkwürdige Abbitte . – Der schlaue Pilgrim . – Untreue schlägt den eigenen Herrn . – Der Wegweiser . – Der kann Deutsch . – Der Fremdling in Memel . – Der Barbierjunge von Segringen . – Merkwürdige Gespenstergeschichte . – Kannitverstan . – Drei Wünsche . – Ein Wort gibt das andere . – Theure Eier . – Die drei Diebe . – Merkwürdige Schicksale eines jungen Engländers . – Böser Markt . – Der silberne Löffel . – Einträglicher Räthselhandel . – Des Seilers Antwort . – Der geheilte Patient . – Wie der Cundelfrieder und sein Bruder dem rothen Dieter abermals einen Streich spielen . – Der Zirkelschmied . – Der Staar von Segringen . – Die falsche Schätzung . – Das letzte Wort . – Gutes Wort , böse That . – Der geduldige Mann . – Der Heiner und der Brassenheimer Müller . – Der falsche Edelstein . – Ein gutes Recept . – Vereiltete Rachsucht . – Seltsame Ehescheidung . – Der listige Steiermarker . – Wie der Zundelfrieder eines Tags dem Zuchthaus entwich und über die Gränze kam . – Der fremde Herr . – Theures Späßlein . – Die zwei Postillone . – Der betrogene Krämer . – Drei Worte . – Geschwinde Reise . – Der Recrut . – Gute Geduld . – Lange Kriegsfuhr . – Der schwarze Mann in der weißen Wolke . – Das Vivat der Königin . – Die betrogenen Zecher . – Der Lehrjunge . – Der Wasserträger . – Der listige Quäker . – Der Proceß ohne Gesetz . – Glimpf geht über Schimpf . – Wie sich der Zundelfrieder hat beritten gemacht . – Der Schimmel . – Wie einmal ein schönes Roß um fünf Prügel feil gewesen ist . – Die nasse Schlittenfahrt . – Hochzeit auf der Schildwache . – Der gläserne Jude . – Die Probe . – Die Schlafcameraden . – Der Hr. Wunderlich . – List gegen List . – Hülfe in der Noth . – Der Bock . – Gleiches mit Gleichem . – Der Thalhauser Galgen . – Wie den Hausfreund sein Schwager mit gleicher Münze bezahlt hat . – Von einem Manne , der den Teufel ums Geld zeigte . – Das Bergweiblein . – Bequeme Schifffahrt , wer 's dafür halten will . – Wie der Zundelfrieder Soldat wird . – Die Selbstüberwindung . – Das glücklich gerettete französische Wörterbuch . – Wie man mit Gelegenheit fahren kann . – Der abgebrochene Zopf . – Das bewährte Hausmittel . – Die hohle Eiche . – Die schnelle Luftreise . – Der belohnte Diebstahl . – Wie der Zundelfrieder im Pferdehandel Unterricht gibt . – Balbieren über den Löffel . – Schlechter Sinn bringt schlechten Gewinn . – Reise nach Frankfurt . – Der Wettermacher . – Der vortheilhafte Roßhandel . – Umgekehrt ist auch gefahren . – Wie man Jemanden los werden kann . – Der Bär in Konstantinopel . – Der dreizehnte Artikel . – Die schwärmende Biene . – Noch eine Art , wie man Jemand los werden kann . – Die Jungfer Baas aus Amerika . – Wie drei Esel Bürgerstrafe erleiden . – Sonderbare Gesundheit . – Der Gevattermann . – Wie der Zundelfrieder fast gar Tochtermann geworden wär . – Das richtige Augenmaaß . – Der schlechte Accord . – Noch ein Accord . – Die Rebhühner .
– Der Zundelfrieder gibt Lection im Fischschießen . – Die Tapferkeit im Nebel . – Die Geistesgegenwart . – Allzugroße Gewissenhaftigkeit . – Zwei Berichte . – Der Kupferstecher und der Jude . – Der Unterschied . – Die Wette . – Die lustige Compagnie . – Der todte Jude . – Die verwechselten Namen . – Die Laterne bei der Sonnenfinsterniß . – Das Kreuz auf dem Maul . – Neue Art , Roß zu verkaufen . – Gezwungenheit ist Gott leid . – Vorrichter statt Nachrichter . – Wie man es nimmt . – Die Nutzanwendung . – Die verlorne Weisheit . – Der Irrthum . – Oben oder unten . – Wie der Xaver den Kaiser Alexander begleitet . – Der Irrthum . – Warnung für Jäger . – Der gerechte Spruch . – Des Cirkelschmids Rückfall . – Das verunglückte Recept , oder der Zimmerstoffel und die Repetiruhr . – Wie man etwas verschlimmbessern kann . – Der stumme Verräther . – Der Schatzgräber . – Die Maulbeeren . – Der Irrthum . – Ein Keil treibt den andern . – Der Bockshandel . – Der Italiener in einem deutschen Bad . – Der Zundelfrieder und der Heiner statten auch wieder einmal dem rothen Dieter einen Besuch ab . – Die abgewiesene Ehre des Zweikampfes . – Vergeltung . – Der dreifache rothe Dieter . – Der Mißverstand . – Heldenmüthige Lebensrettung . – Der schelmische Barbier . – Wie ein schlafender Bürgermeister gut seyn kann . – Schweinfurt . – Der Accord . – Ist kein Fädelein so fein gesponnen , es kommt doch an die Sonne . – Der Versatz . – Wurst wider Wurst . – Eine Melodie , die gefällt . – Wie durch einen Metzgerhund das Bürgerhäuslein verunehrt , und durch den Dorfbarbier ein anderes eingeweiht wird . – Das Naturell . – Die Einsprache . – Mittel gegen das Aufschneiden . – Früh gesattelt und spät gefahren . – Die Wasserschlange . – Die Fahrt ins Zuchthaus . – Die Hasenfüße . – Kleine Unwahrscheinlichkeiten . – Nah dabei ist gut vorm Schuß . – Die Kriegs- und Friedenstrommel . – Honett und wieder honett . – Neue Erfindung . – Seines Gleichen . – Gänse mit einem Bein . – Irrthum und Buße – Das Blendwerk . – Der Häring . – Die Schlittenfahrt auf den siebenten August 1819 . – Fremdes Bier . – Eine Wurst mit vier Zipfeln . – Das Billard . – Der Lehrbursch . – Die unglückliche Verwechslung . – Warum man nur einen Sporn braucht . – Neues Recept für Schuhe . – Wasserläufer . – Ein Blinder sieht . – Zwei honette Kaufleute . – Wenn da war . – Der Furtwanger in Philippsburg . – Gegenlüge . – Gute Antwort . – Das Merkmal .
[ 17 ]
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben :
Europa im Jahr 1840
von
Wolfgang Menzel .
8. brosch. 1 Thlr. oder 1 fl. 45 kr .
Jetzt , bei einem entscheidenden Zeitpunkt in der Politik muß ein Wort des berühmten Hrn. Verfassers von besonderm Gewicht und Werth seyn , besonders da es , wie er sich in der Einleitung ausdrückt , kein Echo des vor kurzem erschienenen Werkes „ die europäische Pentarchie “ ist . Wir sind überzeugt , daß jeder , der an dem Gang der öffentlichen Angelegenheiten Theil nimmt – und wen interessiren sie nicht ? – mit Begierde das Buch ergreifen wird .
Stuttgart .
C. A. Sonnewald'sche Buchhandlung .
[ 39 ]
Den Freunden der Litteratur , so wie meinen HH . Collegen und allen denjenigen , welche sich dafür zu interessiren belieben , beehre ich mich die Anzeige zu widmen , daß ich die von Hrn. Wilhelm Birett auf hiesigem Platze begründete Antiquariats-Buchhandlung käuflich an mich gebracht habe . Ich werde das von mir seit einigen Jahren dirigirte Geschäft nun unter der Firma
Birett'sche Antiquariats-Buchhandlung
F. Butsch
auf meine eigene Rechnung fortführen , und jeder Branche desselben diejenige Sorgfalt zuwenden , welche mich hoffen läßt , das geschätzte Wohlwollen und Vertrauen mir zu erhalten , welches mein seliger Vorgänger in einer Reihe von Jahren sich zu erwerben wußte .
Damit verbinde ich die Anzeige , daß ich auch künftig , wie bisher , ganze Bibliotheken sowohl , als einzelne Bücher von Bedeutung zu annehmbaren Preisen kaufen werde . Nachstehend aufgeführte litterarische etc . Producte sind mir vorzugsweise willkommen , weßhalb ich diejenigen um gefällige Offerte ersuche , welche das eine oder das andere davon besitzen und mir käuflich zu überlassen geneigt seyn sollten .
1) Alte Manuscripte auf Papyrus , Palmblättern , Pergament und Papier ( besonders mit Malereien ) .
2 ) Xylographen . ( Ars memorandi etc. , ars moriendi , biblia pauperum etc. )
3) Alte Drucke – vorzüglich auf Pergament , darunter besonders erste Ausgaben von lateinischen und griechischen Classikern , altdeutsche , holländische , altenglische , spanische , altfranzösische und italienische Chroniken , Romane , Volksbücher , Gedichte und Volkslieder .
4 ) Bibeln vor 1500 gedruckt , in allen lebenden Sprachen , orientalische und slavische , auch in spätern Ausgaben .
5 ) Größere theologische Werke : Kirchenväter im Originaltext ; die griechischen vorzugsweise mit beigefügter lateinischer Uebersetzung . – Wichtigere Bibelcommentare , Conciliensammlungen , Werke der Jesuiten , Legenden , Acta Sanctoram , Werke der Reformatoren in lateinischen Ausgaben .
6 ) Kupfer- und Holzschnittwerke : Abbildungen von Trachten , Geschmeide , Hausgeräthen , Waffen , Münzen ; Vorstellungen von Ceremonien . Tauf- , Hochzeit- Krönungs- u. Leichenfeiern , Ritterspielen , Fastnachtspielen . Aufzügen von Zünften ; alte Reisebeschreibungen , besonders erste Nachrichten über Amerika ; größere naturhistorische Werke mit color . Abbild .
7) Alte theoretische Werke über Musik .
8 ) Autographen berühmter Männer : Briefe , Unterschriften etc .
Schließlich empfehle ich meine stets reichhaltigen antiquarischen Bücher-Verzeichnisse , wovon jährlich wenigstens zwei Nummern erscheinen , und bitte , dieselben entweder direct von mir , oder durch irgend eine Buch- oder Antiquariats-Handlung verlangen zu wollen .
Augsburg , den 3 Januar 1840 .
F. Butsch .
[ 5651 ]
So eben ist erschienen :
Wien und die Wiener , ihr öffentliches , häusliches , geistiges und materielles Leben . Ein Wegweiser für Einheimische und Fremde von Jean Charles . 12. Stuttg. , Metzler'sche Buchhandl . Velinpap . in hübschem Umschlag geh. Pr. 16 gr. oder 1 fl. 12 kr .
Diese Schrift umfaßt in gedrängter Kürze das Interessanteste der großen Kaiserstadt , bespricht lebhaft , heiter , eindringlich und pikant Alles , was der gebildete Reisende mit Recht verlangen darf , berichtigt manche über diese lebenskräftige Residenz noch bestehende Vorurtheile , gleichwie sie manche Schattenseite derselben humoristisch beleuchtet . Sie belehrt den Reisenden , indem sie ihn unterhält , ohne der Wahrheit durch ihre Heiterkeit Eintrag zu thun . Der Inhalt ist folgender : Eintritt . Wien : die Stadt ; Gasthöfe u. Gasthäuser ; Polizei ; Theater ; Kaffeehäuser ; der Prater ; Schönbrunn u. Hitzing ; geistiges Leben ; Zeitungen und Journale ; ästhetische Gesellschaften ; das litterarische Kaffeehaus ; bildende Kunst u. Künstler ; Musik ; der Hof ; öffentliches Leben ; häusliches Leben ; die Fiaker ; Ausflüge ; tutti frutti ; Ueberblick . – Vorräthig in allen Buchhandlungen Deutschlands , der Schweiz und der österr. Monarchie , in Wien bei C. Gerold , Beck , Heubner , Mayer u. Comp. , Mörschner , Mösle u. Braumüller , Rohrmann u. Schweigerd , Schaumburg , Volke , Wallishaußer , Wimmer ; Pesth bei Hartleben , Heckenast , Kilian sen . , Kilian und Comp . ; Lemberg bei Millikowsky ; Prag bei Calve , Borrosch und André ; Brünn bei Seidel ; Linz bei Fink ; Preßburg bei Wigand ; Grätz bei Ferstl .
[ 5681 ]
In der Cremer'schen Buchhandlung in Aachen ist erschienen :
Die Herrlichkeiten Maria's von dem heiligen Alphons Maria von Liguori . Neu aus dem Italienischen übersetzt von einem Mitglied aus der Versammlung des allerheiligsten Erlösers . Zwei Bände mit einem schönen Stahlstich . Preis 1 Rthlr . 6 gGr. ( 2 fl. 15 kr. rhn. od. 1 fl. 53 kr. C. M. )
[ 49 ]
Das Leben Johann Wesley's , nebst einer Schilderung des Methodismus und seiner Anhänger in Großbritannien und Irland . Beitrag zur christl. Religions- u. Kirchengeschichte . Nach Richard Watson . Frankfurt a. M. S. Schmerber .
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Anzeige .
Zwei Deutsche , welche ein Commissions-Geschäft in New-York errichten und gegen Ende April d. J. dahin abreisen wären geneigt mit noch einigen Fabricanten , deren Artikel sich zum Export eignen , in Geschäftsverbindung zu treten . Dieselben können sowohl über ihren moralischen Charakter als auch über ihre Geschäftskenntnisse die besten Zeugnisse produciren , so wie auf Verlangen für die ihnen anzuvertrauenden Consignationen hinlängliche Garantie leisten . Frankirte Offerte mit A. B. bezeichnet befördert die Expedition dieses Blattes .
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Ein Verwalter
für ein Oekonomie-Gut mit Bräuhaus in Oberbayern wird gesucht . Schriftliche , mit den nöthigen Belegen versehene und A. X. Z. bezeichnete Gesuche besorgt die Expedition der Allg. Zeitung .