VII. Annales.
Anno 1343 kamen die Meißner, als sie ins Zittauische Land vielen, 225. Mann starck, und legten sich in Ober-Olbersdorff, plünderten, raubten und mordeten. Carpzov.
Annalect. Zittav. part. 5. c. 1. §. 2. pag. 210. dessen gedenckt auch aus Manlio, M. Carl. Sam. Senf in der Stolp. Kirchen Historie p. 344 Item Frentzel in Annal. MS. Münch Annal. Zitt. MS. fol. 60.
Anno 1361. ward Olbersdorf von der Stadt verkaufft, zweyen Bürgern Heinrich Schubarten und Nicol Rößlern, um 400. Schock, dieser Stadt Zahl-Groschen, geschahe am Tage St. Barbarae. Weil die Stadt grosse Ausgaben hatte. Weil nun die Revolution wegen schwerer ZeitenLäufte nicht geschehen konte, kam endlich das Dorf an die Caelestiner Münche aufn Oybin. Carpzov. part. 2. c. 8. §. 4. p. 310. Frentzel. Münch. Grosser, Lausitzischen Merckwürdigkeiten, part 1. fol. 82.
Anno 1376. schenckte Käyser Carolus das Dorff Olbersdorf den Closter Oybin, sub dato Nürnberg 18. Calend. May. Münch Annal.
Anno 1388. ist den Tuchmachern von E. E. Rathe der Stadt Zittau zu Recht zuerkannt und verschrieben worden, ein Weg, gelegen bey der untersten Brücken zu Olbersdorf, an den Graben, der da gehet von der Burg-Mühlen, bey einen Garten, also daß sie desselben Weges zu ihrer Nothdurfft, zu Besserung ihrer Waaren, ewiglich gebrauchen sollen, ohne Hindernüß und Wiederrede aller Leute. Actum in die Elisabeth. cap. 29. Münch Annel. Zitt. f. 107.
Anno 1424. thate der Husitische Ketzer Botzko zu Olbersdorff Schaden mit Rauben und brennen, Carpzov. cit. loc. p. 212.
Anno 1466 kamen ein hauffen Husitten gen Olbersdorf, und stachen den Vätern von Oybin ihre Telche ab. Carpzov. pag. 213. Sie brenneten auch in Olbersdorfff, Frentzel. Münch.
Anno 1481. Feria 2. post Omnium Sanctorum hat E. E. Rath mit denen Patribus des Klosters Oybin einen Vergleich getroffen, daß das vom Gebürge entspringende Wasser zu Olbersdorf oberhalb der Mist-Mühle angespannet, und in die Stadt gebracht werden möge, so noch heute das Olbersdorffer Wasser heist, und so wohl in die öffentliche Röhr-Kasten als verschiedne Privat-Häuser läufft. Carpzov. part. 1. c. 7. § 5. p. 33. Frentzel. Münch. Annal.
Anno 1484. hat Jacob Fritsche ein Bürger zu Zittau 15. Ruthen seines Väterlichen Erbes zu Olbersdorf gelegen, den Hospital St. Jacobi verkaufft. Frentzel. Münch.
Anno 1488. musten die Olbersdorffer, König Matthia aus Hungarn, als er Großglogau in Schlesien belagerte, zu Hülffe schicken, 1. Wagen mit einen Krip-Tuch, mit Aexten, Schauffeln, Grabschelten, Breithauen, 4. Knechten und 4. Trabanten. Münch Annal.
Anno 1530. im Winter ist ein junger Edelmann bey Nacht hinter Olbersdorf geritten, und von etlichen Strassen-Räubern angegriffen, sein Roß, Kleidung, Wehre, Geld, und alles was er gehabt genommen, ja darzu jämmerlich geschlagen, sonderlich an seinen Haupte, daß er gantz irre etliche Tage im Siech-Hause in der Hinter-Gasse in Zittau gelegen, da er aber niemahls hat sagen können, was ihn wiederfahren, biß er also gestorben, Frentzel.
1532 den 21. Nov. brachte man das Jeschken Wasser in Zittau aufn Marckte, in die Röhrkästen, welches zu Olbersdorff bey Gottfried Englers Mühle angespannet wird. Carpzov. cit. loc. p. 33.
Anno 1544. an Olbersdorffer Kirms (welche diß Jahr von Christoph Ottomanno Priore zu Oybin also ausgesetzt worden, daß sie alle Jahr mit der Görlitzer Kirms solle gehalten werden) brannte hier ein Hauß ab. Frentzel. fol. 755. Münch.
Anno 1545. den 23. Oct. sind die Scheunen auf Oybinischen Väter Vorberge zu Olbersdorff durch Unvorsichtigkeit einer Magd angezündet, und verbrannt, worinne denen P. P. alles Geträyde, Vieh und anderer Vorrath verdarb. Zitt. Chron. MS. Carpzov. part. 1. c. 22. p. 153.
Anno 1552 im Jan. ist George Zeißig von Olbersdorf in eine Wols-Grube gefallen, und darinnen verdorben, ward den 5. Jan. besichtiget, und ehrlich begraben. Frentzel. Münch.
Anno 1558. Sonntags nach Michael erhieng sich hinter Olbersdorf
ein Krämer von Greiffenberg. In einen andern alten MS. stehet, er sey von Friedeberg gewesen.
Anno 1566. den 26. Jul. zündet das Wetter die grosse Scheune auf den Vorberge zu Olbersdorf an, und verbrannte sie samt den Heu und Grumt. Frentzel. Münch.
Anno 1572 d. 14 Jun. wurden in Zittau ihrer 3. gehangen, darunter Jacob Bartels Sohn von Olbersdorff war. Frentzel.
Anno 1574. kaufte Ein E. Rath das Olbersdorff nebst den gantzen Gestiffte Oybin von Käyser Maximiliano II. Und ist der Kaufbrief zu lesen in Carpzov. Analect. Zitt. part. 1. c. 22. p. 167.
Anno 1581. war George Wendler, Müller von Olbersdorff mit seiner Tochter zum Georgenthal zur Kirmes, und weil er sich vollgesoffen, vergas er des Nachts in seiner Herberge das Licht, und ließ es stecken, als er sich schlaffen legte, wodurch so ein Feuer aufgieng, daß 14. Häuser abbrannten, und verbrannte dabey des Müllers Tochter fast zu Asche, er selber aber ward so beschädiget, daß er in 3. Tagen starb, ward auf den lieben Frauen Kirchhof begraben.
Anno 1584. an die Olbersdorffer Kirmes, ward einer alhier Nahmens Reichelt mit einem Klotze erworffen. Es geschahe in Kretschen. Sieber. Frentzel.
Anno 1585. den 22. Mertz haben etliche Zittauische Bürger zu Olbersdorff wollen etliche Bauren auskauffen, sind vor dem Rath gewesen, aber nichts geschafft. Münch.
Anno 1587. den 9. Jun. ist zu Zittau eine Magd, die bey Adam Mauern in Ober-Dorff gedienet, und ihr Kind umgebracht, beym Galgen der Kopff abgeschlagen worden. Frentzel. Roch.
Anno 1590. den 13. Jan. ist Peter Scholtzes Sohn von Olbersdorf auf der Seuschwemme zu Zittau von einen Pferde aufs Eiß zu tode gefallen. Frentzel.
Anno 1596. den 13. Febr. bey grimmiger Kälte wanderten zwey Barbier-Gesellen von Zittau aus, und als sie hinter Olbersdorf hinaus kommen, ermordet einer den andern, und beraubet ihn. Frentzel setzt diß auf den 13. Sept. wie auch Münch.
Anno 1598. den 16. Febr. brante George Tiltzig und Fiebiger 2. Bauers Höfe allhier ab. Ist bey Jacob Grossern, Häuselmann und Wald Förster auskommen, derselbe soll vor der Zeit gesagt haben: Er müsse einmahl die Mäuse aussängen, er könte kein Brodt vor ihnen behalten. Es geschahe Abends. Frentzel. Münch
Anno 1600. ward die Brücke zu Olbersdorff bey der Schönmühle über den Mühlgraben gebauet.
Anno 1601. den 6. Jul. kam Feuer aus oberhalb Olbersdorff darinn ein Weib verbrannte. Frentzel. Münch.
Anno 1602. Lagen hier viel Reuter im Qvartier, so grossen Muthwillen ausübten, auch 2. Bauer und 1. Gärtner erschossen. Der Obrist so sie commandirt, des Geschlechts von Gerßdorf, wurde ein Arm entzwey geschlagen. Carpzov. part. 5. c. 1. §. 4. p. 218, es geschahe den 22. Jul. Frentzel. Münch.
Den 1. Jun. erhing sich alhier ein Weib auf einer Wiese an eine Erle
Anno 1613. den 19. Jan. brante Herr Thomas Beyers, weyland Schössers zu Rumburg, sein Wohn-Hauß zu Olbersdorf aufn Kaltsteiner Vorberge abe. Münch.
Des 27. Febr. gieng ein Weib von Olbersdorff die Reif Christina genannt, aus der Stadt, fiel bey der Walckmühlen in den Mühlgraben, und ertranck. Frentzel setzt den 12. Mart..
Diß Jahr kam die Pest nach Olbersdorf woran 25. Menschen sturben, wodurch man genöthiget ward, die Olbersdorffer nicht mehr in die öffentliche Kirch-Versammlung zu lassen, sondern es muste ihnen David Sutorius in der Kirchen zur Heil. Dreyfaltigkeit predigen, und communiciren, das wehrte von 20. Sonntag Trinitatis biß zum Neuen Jahr, da sie wieder in die Pfarr-Kirche kommen mochten. Carpzov. part. 3. c. 3. §. 4. pag. 36. Münch.
Anno 1614. den 12. Augst. hat das Wetter einen Mann aus den Eichgraben auf den Felde erschlagen.
Anno. 1615. hat zu Olbersdorff in Kessel Michels Mühle eine Magd ihr Kind umgebracht, ward in Zittau beym Galgen gericht.
Anno 1620. den 28. Jul. kamen 10. Compagnie Engelländische Hülffs-Völcker unter den Grafen de Gray in Zittau an, weil sie aber viel Krancke unter sich hatten, wurden sie zu Olbersdorff einqvartiret, und von E. E. Rathe mit Brod, Fleisch und Bier nach Nothdurfft versorget. Sie brachten den Gebrauch des Tabackrauchens mit in dieses Land, so sonst hier unbekant war, und zogen den 2. Aug. wieder in Böhmen. Carpzov. part. 2. c. 1. §. 23. p. 228.
Anno 1622. den 24. Sept. brannte Christoph Lincken sein Wohn-Gebäude allhier ohne Scheune ab. Acht Tage drauf kam des Nachts um 2. Uhr Feuer in der Tuchmacher Mühle aus, ohne zu wissen wie.
Diß Jahr musten die Tuchmacher ihre Mehl-Mühle zu Olbersdorff wegen böser Kriegs-Zeiten vor 1000. Zmarck verkauffen. Carpzov. part. 4. c. 4. §. 10. p. 169.
Anno 1631. d. 24. Oct. qvartirten sich allhier und zur Hartau 18. Cornet Churfürstl. Sächß. Reuter ein. Carpzov. part. 5. c. 1. §. 7. pag. 228. Münch.
Anno 1633. d. 23. May marchirten 12. Cornet Reuter aus Zittau nach Olbersdorff, und plünderten das Dorff, nahmen den Bauern die Pferde, Ochsen, Kühe, wie auch das Getreyde auf den Boden und im Felde weg, und verjagten sie zuletzt. Sie rissen Häuser und Scheunen ein, also daß es keinen Dorffe mehr ähnlich war. M. Frentzel, Münch.
Den 4. Jul. hat Rittmeister Bellwitzes Trompeter, Rittmeister Carl von Paservigs Trompeter, vor Christoph Linckens Hofe zu Olbersdorff im Duell erschossen.
Anno 1637. d. 24. Sept. hat Rittmeister Strohbauch zu Olbersdorff mit Cornet Lavendern (welcher Hanß Emmers Tochter geheurathet, und Nachbarn zu Olbersdorff zusammen gewesen) sich geuneinigt, wegen etlicher Gänß, so einander zu Schaden gegangen, geben Feuer auf einander, und trifft der Rittmeister den Cornet daß er gleich todt blieb. Die Leiche ward durch die
Stadt-Gerichten besichtiget, in die Stadt gebracht, und folgenden Tages begraben. Der Rittmeister verbarg sich etliche Tage, hernach begehrte er einen Salvum conductum mit Versprechen, die Sache rechtlichen aufzuführen, geschah aber nicht, sondern nach etlichen Monden ließ er sich wieder bestellen. Conf. M. Fr. Münch.
Anno 1639. d. 25. May. hat der Schwedische Obriste Wittenberger einen Qvartier-Meister, so einen Boten Briefe abgenommen, darinn Ordre gewesen, welche der General-Feld-Zeug-Meister zurück geschicket zerrissen in Olbersdorf archibusiren lassen.
Anno 1649. d. 11. Jul. begab sichs in Zittau, daß Jacob Küntscher von Olbersdorff, bey George Greinern einen Leinwand Händler ein Büchsen Rohr ausputzen soll, weil er nun solches aus Unvorsichtigkeit nicht besehen, daß es geladen und angespannet sey, ist es ihn unvermuthet loß gegangen, und hat des Greiners sein Eheweib so hoch schwanger war, durch den Leib geschossen, davon sie in Ohnmacht gefallen, und Abends ein unzeitig Töchterlein gebohren, folgenden Tages aber gestorben. Carpz. part. 5. c. 6. §. 3. p. 294. Der Thäter entlieff.
Anno 1656. im May ertrunck zu Olbersdorf ein Kind in einer Pfützen.
Anno 1662. an der Kirms den 10. Aug. hauet hier ein Bauers-Knecht einen Mägdlein von 7. Jahren, mit der Sensen, unwissent, daß das Kind hinter ihm steht, den einen Schenckel glat weg, und den andern halb entzwey. Ist Reichelts eines reichen Bauers eintzigs Kind gewesen. Frentzel.
Anno. 1668. im Oct. ist in Olbersdorf auf Anordnung E. E. Raths eine neue Tuch- und Walck-Mühle gebauet worden. Frentzel. Münch.
Ao. 1675. d. 25. Nov. brante im Eichgraben des Teichwärters Hauß ab.
Anno. 1678. ward beym Eichgraben ein Färber-Knecht von einen Förster erschossen. Es geschahe wegen eines Hundes.
Ao. 1680. brante des Teichwärters in Eichgraben Hauß abermahls ab.
Anno 1685. den 7. Dec. hat Tabiä Geißlers Bauers Ehe-Weib 3. Söhne auf einmahl gebohren, haben alle 3. die H. Tauffe erlangt. Münch.
Anno 1687. den 19. May ward auf den Olbersdorffer Viehwege von den Förster ein grosser Adler geschossen, also daß von dem äusersten Ende des einen Flügels biß zum Ende des andern Flügels 5te halb Ellen gemessen worden, Carpzov. part. 1. cap. 9. §. 6. pag. 39. Münch.
Anno 1688. den 4. May ward Rosina Hertzogin eine Müllerin zu Olbersdorf, als sie bey der Bach stehet und wäscht, unversehens vom Schlage gerühret, daß sie ins Wasser fiel und ertranck. Carpzov. part. 5. c. 6. §. 3. p. 295. Frentzel setzt diß auf 1649. wie auch Münch.
Den 7. Oct. hat eine Gärtnerin in Olbersdorff 3. Töchter zur Welt gebohren, wurden alle getaufft, als sie aber innerhalb 3. Tagen sturben, wurden sie alle in einen Sarg gelegt und begraben.
Den 13. Nov. hat zu Zittau ein Böhme am Pranger, eine gemahlte Kuhe am Halse hangen habende, stehen müssen, weil er Sonntags unter der Mittags-Predigt zu Olbersdorf eine Kuhe gestohlen, die man aber wieder bekommen. Frentzel. Münch. Scheffel.
Anno. 1689. den 23. Nov. brante Christoph Kochs, Bauers, in Felde stehendes Wohn-Hauß ab. Frentzel. Diß Jahr ließ E. E. Rath in Zittau zu Olbersdorff eine Ziegel-Scheune bauen. Frentzel.
Anno 1690. im Junii ward zu Olbersdorf bey Christoph Kochen ein Zimmer-Knecht von Annaberg in Meissen bürtig, von ein Stück Zimmer so beschädiget, daß er kurtz darauf starb.
Den 25. Jul. Wolte Michael Stürmer Bauer in Ober-Olbersdorff mit seinem Weibe eine Eiche absegen, welche aber im Fallen das Weib todt schlug. Sieber in Chron. Zitt. MS. M. Frentzel, Münch.
Anno 1694. d. 24. Sept. ist Tobias Reichels Bauers zu Olbersdorff Stief Söhnlein in einen Teichlein daselbst ertruncken. war 3. Jahr alt.
Anno 1695. d. 10. Sept. hat man auf den Olbersdorffer Feldern, ein neugebohren todtes Kindlein, welches eine Vettel dahin gelegt, gefunden, auch daselbst begraben.
Anno 1697. d. 6. Jun. ertranck Christoph Scholtzen, Bauern ein Söhnlein Gottfried genant, in einen Wasser Timpel. Den 26. Jul. kam ein Häußler Caspar Hülle in einer Lehm-Grube, so einrollete, um.
Anno 1698. d. 21. Sept. fiel hier und zu Bertzdorff ein Wolckenbruch, so Felder, Gärten und Wiesen überschwemmete, und viel Elend anrichtete. Carpzov. part. 5. c. 8. pag. 268.
Anno 1703 d. 31. May. erschlug der Donner den Olbersdorffer Richter ein Pferd auf dem Felde. Scheffel Annal. Zittav. MS.
Den 26. Jun. Morgens vor Tage, enstund ein grausam Donnerwetter mit grossen Donnerschlägen und Regen, zündet zu Olbersdorff Michael Frantzens Bauers Wohn-Hauß an, und brante es ab. Scheffel.
Anno 1705. d. 11. May. schlug das Wetter zu Olbersdorff in Hn.
Schürers Garten Scheune dieselbe brante samt einen Stübel ab. Geschahe Nachmittag um 7. Uhr. Münch. Scheffel.
Den 17. May. brante allda einen Bauer und Fuhrmann Nahmens Tobias Reicheln Sonntags unter der Predigt das Wohn-Hauß ab.
Anno 1707. d. 2. May. qvartierte der Sächßl. General Major von Schulenburg zu Olbersdorff.
Den 19. Jan. ward begraben von hier Fr. Sabina Friedrichin, ihres Alters 86. Jahr, hat erlebet 99. Kinder und Kindes Kinder.
Anno 1709. im Aprill. ward hier ein Mann in Ausreumung eines Brunnen von Schwaden ersteckt.
Den 27. May. brante zu Olbersdorff von Christoph Pfeiffers Gute das Gesperre samt einen Stalle ab.
Anno 1712. d. 21. May. ward Anna, Michael Hoffmanns von hier Tochter, in Zittau in der Lache hinter den Galgen gesäcket, drum daß sie ihr unehlich Kind ermordet.
Anno 1713 den 3. Aug. hat sich Andreas Huld, gewesener Bürger und Weißgerber aus Zittau, so bißhero einen Bothen abgegeben, zu Olbersdorf an einen Kirsch-Baum gehangen. Und zwar an seines Hundes Strick, sein Hund bewachte ihn treulich, sprang auch auf den Karn, als der Hencker Ihn begraben wolte.
Den 12. Novembr. ist zu Olbersdorf auf des Richters Schoppen oder Wagen-Hauß ein Mann Nahmens Simeon Spatzier, gefunden worden, so sich allda vor 14. Tagen gehangen.
Anno 1715. den 13. Juni. Abends zu Nacht, schlug das Wetter allhier bey Christian Ringhan in die Scheune, ward aber wieder gelöscht.
Anno 1717. den 28. Jul. ist Christian Küttel Müller zu Olbersdorff, von einen Wagen voll Reißig, welchen er an einer Henge halten wolte, und er auf ihn gefallen, Augenblicklich erdruckt worden.
Anno 1720. ward zu Olbersdorff eine alte Wittwe Sabina Jentschin 82. Jahr alt, den 19. Mart durch den Tod abgefodert.
Anno 1722. den 3. Jun. solte allhier ein Tag-Arbeiter Michael Frentzel von Meister David Donats Felde einen grossen Stein biß auf den niedern Viehweg helffen schaffen, woselbst er über einen Graben gelegt werden solte, unterwegs aber, als man bald an Ort und Stelle, ergrif ihn in Fortlegen eine Waltze beym Schuhe, und weil es eilig zugieng, in dem viel Pferde vorgeleget waren, so lief ihn selbige über ein Bein biß auf den Leib, also das ihn das Bein gantz zermalmet, und auch der Mastdarm heraus gedruckt wurde, und er den 7. Jun. vormittags in der 11ten Stunde sterben muste. Verließ eine Wittwe mit 6. Kinder, worunter 3. aus der letzten Ehe gar unerzogen waren.
Den 6. Jun. gegen Abend in der 6ten stunde zog ein zorniges Gewitter auf, schlug bey Michael Sommern einen Häußler in einen Pflaum-Baum hart am Hause, und versengte selben etwas, ja das Feuer kam durch die Wand in die Stube, und sprang dessen Töchterlein ans Haupt, doch ohne schaden.
Anno 1723. den 22. Febr. kam in Frauen Christinen Träncklerin Auenhause durch Verwahrlosung der Haußleute Feuer aus, so daß das gantze Backofen-Dach nebst den Dache am Hause schon lichter Lohe brante, aber doch noch geleschet ward.
Anno 1724. den 4. Jun. am H. Pfingst-Tage hatte man allhier ein gross Donner-Wetter, und thäten die Schlossen, sonderlich im Niederdorff, ziemlichen Schaden.
Anno 1725. den 15. Jun. zoge ein hefftiges Donner-Wetter von Sudwesten auf, welches so lange über Olbersdorff mit starcken Schlägen stunde, biß endlich so ein grausamer Regen fiel, daß die Wasser im Dorffe herunter an Wegen, Stegen, Wehren etc. unsäglichen Schaden gethan. Die helffte dieses Regengusses fiel zu grossen Glücke in die so genante Grund-Wiesen gegen Bertzdorff zu, welches auf Gottfried Englers und Christian Ringehans eine von seinen gewölbte Brücken aus den Grunde riß und wegspühlte. Ein Bauer sendete seinen Sohn mit einen Pferde nach Hörnitz, will solchen nacheilen, daß er nicht in Wasser soll Schaden leiden, und als er über eine Brücke geht, wird selbige gleich eingerissen, und er fält hinein, muß weit schwimmen, kam doch noch heraus, war aber von Schröcken lange unpaß. Die Schlossen hiebey waren grösser als Haselnüsse.
Anno 1726. den 24. May Nachmittags gegen 2. Uhr, ist Hanß Christoph Sperlings Gärtners in Eichgraben Dienstmägdgen in Pusch nach Streu gegangen, und hat dessen Töchterlein Anna Rosina von der andern Ehe, so Anno 1722. den 10. May. gebohren, mit sich genommen, aber aus Boßheit selben entlauffen. Da es nun bald Abend worden, fragen die Eltern und noch lebender Groß-Vater von der Mutter Seiten, wo sie das Kind gelassen? Sie antwortet: Sie wüste es nicht, es wehre im Busche von ihr wegkommen. Bey anbrechenden Abend suchten der Vater, Groß-Vater und die Nachbarn im Busche, funden aber das Kind nicht. Tages darauf visitirten die gesammten Eichgräber und Olbersdorffer den Busch, ohne das Kind zu finden. Der Vater aber als ein frommer Mann ließ seine Zuflucht zu GOtt nicht fallen, sondern hilt mit Gebet zu GOtt Tag und Nacht an. Hierauf geschahe es, daß des vierdten Tages etliche Leute mit Schubkarn auf die so genante hohe Heyde nach Holtze fahren, so finden sie es im Gebürge mit ein paar Höltzern spielen, da sie es angeredt, sagt es: Sie solten es nur mitte nehmen, es wolte ihnen gern die Kühe hütten: Darauf haben sie es denen Eltern gleich heimgebracht, (mit was vor Freuden der Eltern, kan ein jeder erachten.) Es klaget sonst über nichts als die Mücken, und war sehr durstig, welch Mücken Ungezieffer es auch sehr übel zugericht. Hat also 94. Stunden in den Gebürge zugebracht. Es sind darauf viel vornehme Personen zu den Vater kommen, diß Kind zu schauen, welche es auch mit Präsenten beschencket.
Anno 1728. den 9. May bey einen harten Donnerwetter, thaten allhier nachmittags, wie auch anders wo, die Schlossen in Geträyde ziemlich Schaden.
Anno 1729. den 25. Junii Nachmittags waren um die Zittauische Gegend sehr hefftige Donnerweter, wodurch unter andern Hirschfelde angezündet würde, (welcher Weiter-Brand in meinen Historischen Tegebuche 1732. Mensis April ausführlich wird zu finden seyn) Als nun in Zittau die Leute auf die Thürme lieffen den Brand zu sehen, schlug ein Donnerschlag zu Olbersdorff bey Friedrich Rudolphe, Bauern ein, und brante das Hauß biß auf die Stube ab.
Anno 1730. den 1. August. ward begraben Christoph Steudner von Olbersdorff seines alters 94. Jahr und 4. Tage.
Anno 1732. im Martio starb allhier Hanß Schröer, seines alters 83. Jahr, hat 53. Jahr im Ehestande gelebet, und eben so viel Kinder und Kindes-Kinder erlebt.