Vor der Fahrt.
Melodie der Marſeillaiſe.
Jenſeits der grauen Waſſerwüſte
Wie liegt die Zukunft winkend da!
Eine grüne lachende Küſte,
Ein geahndet Amerika!
Ein geahndet Amerika!
Und ob auch hoch die Waſſer ſpringen,
Ob auch Sandbank uns droht und Riff:
Ein erprobt und verwegen Schiff
Wird die Muth’gen hinüberbringen!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
O tapfer Fahrzeug! Ohne Schwanken
Befährt es dreiſt die zorn’ge Fluth!
Schwarz die Maſten und ſchwarz die Planken,
Und die Wimpel ſind roth wie Blut!
Und die Wimpel ſind roth wie Blut!
Die Segel braun von Dampf und Feuer;
Vom Verdeck herab ihren Blitz
Sprühn Gewehre, ſprüht das Geſchütz,
Und das blanke Schwert iſt ſein Steuer!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
So fährt es aus zu ſeinen Reiſen,
So trägt es Männer in den Streit: —
Mit den Helden haben die Weiſen
Seine dunkeln Borde geweiht!
Seine dunkeln Borde geweiht!
Ha, wie Kosciuszko dreiſt es führte!
Ha, wie Washington es gelenkt!
Lafayette’s und Franklin’s denkt,
Und wer ſonſt ſeine Flammen ſchürte!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
Ihr fragt erſtaunt: Wie mag es heißen?
Die Antwort iſt mit feſtem Ton:
Wie in Oeſterreich ſo in Preußen
Heißt das Schiff: „Revolution!“
Heißt das Schiff: „Revolution!“
Es iſt die einz’ge richt’ge Fähre —
Drum in See, du kecker Pirat!
Drum in See, und kapre den Staat,
Die verfaulte ſchnöde Galeere!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
Doch erſt, bei ſchmetternden Drommeten,
Noch eine zweite wilde Schlacht!
Schwarzer Brander, ſchleudre Raketen
In der Kirche ſcheinheil’ge Jacht!
In der Kirche ſcheinheil’ge Jacht!
Auf des Beſitzes Silberflotten
Richte kühn der Kanonen Schlund!
Auf des Meeres rottigem Grund
Laß der Habſucht Schätze verrotten!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
O ſtolzer Tag, wenn ſolche Siege
Das Schiff des Volkes ſich erſtritt!
Wenn, zu Boden ſegelnd die Lüge,
Zum erſehnten Geſtad es glitt!
Zum erſehnten Geſtad es glitt!
Zum grünen Strand der neuen Erde,
Wo die Freiheit herrſcht und das Recht,
Wo kein Armer ſtöhnt und kein Knecht,
Wo ſich ſelber Hirt iſt die Heerde!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!
Wo nur der Eintracht Fahnen wehen,
Wo uns kein Hader mehr zerſtückt!
Wo der Menſch von der Menſchheit Höhen
Unenterbt durch die Schöpfung blickt!
Unenterbt durch die Schöpfung blickt!
O neue Welt, nach Sturm und Fehde
Wie erquickt uns bald deine Ruh’!
Alle Herzen pochen dir zu — —
Und der Brander liegt auf der Rhede!
Friſch auf denn, ſpringt hinein! Friſch auf, das
Deck bemannt!
Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm!
Sucht Land und findet Land!