Litterariſche Anzeigen.
Schloſſer, F. C., Geſchichte der bilderſtuͤrmenden
Kayſer des oſtroͤmiſchen Reichs, mit einer
Ueberſicht der Geſchichte der fruͤhern Regenten
deſſelben. gr. 8. 1812. 3 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ.
oder 6 Fl. 18 Kr. im 24-Guldenfuß.
Wir glauben, dem Publicum dieſes Buch ſehr
empfehlen zu koͤnnen, da es die beyden Eigenſchaf-
ten eines hiſtoriſchen Werks — allgemeines Jn-
tereſſe und einen Vortrag, der auch den mit
der Geſchichte unbekannten Leſer ergreift — ver-
einigt. Jedem Freund der Geſchichte wird
dieſe Bearbeitung eines Theils der Byzanti-
niſchen Geſchichte ſehr erfreulich ſeyn, da wir, Gib-
bon ausgenommen, welcher aber in dem letzten
Theile gar zu fluͤchtig verfahren iſt, durchaus keine
nur lesbare Geſchichte dieſes Reichs haben. Alle
occidentaliſchen und orientaliſchen Quellen hat der
Herr Verfaſſer benutzt, ſo daß die Noten mit dem
Texte zwar ein harmoniſches Ganze bilden, doch
aber beydes als eine fuͤr ſich beſtehende, fuͤr ſich
vollſtaͤndige Arbeit kann betrachtet werden. Da
derſelbe durch andre hiſtoriſche Arbeiten ſeinen Be-
ruf zu einem ſo großen Unternehmen bewaͤhrt; da
derſelbe eine faſt unglaubliche Muͤhe und Zeit dar-
auf verwendet hat, ſo duͤrfen wir einer guͤnſtigen
Aufnahme im voraus gewiß ſeyn.
Varrentrapp et Sohn,
Buchhaͤndler in Frankfurt a. M.
(Jn Haͤmburg bey Perthes zu haben.)
Jn der Pauliſchen Buchhandlung zu Berlin iſt
erſchienen:
D. Joh. Geo. Kruͤnitz’s oͤconomiſch-technologiſche
Enciklopaͤdie, 120ſter Theil, welcher die Arti-
kel Querdeich bis Ratzenfalle enthaͤlt. 746 S.
8. nebſt 19 Kupfertafeln auf 5½ Bogen.
Auch dieſer Theil des bekannten, großen, ge-
meinnuͤtzigen Werkes, handelt eine Menge Gegen-
ſtaͤnde aus den auf dem Titel genannten Faͤchern
ab, und iſt in der alphabetiſchen Folge nun ſchon
einen guten Schritt, in den Buchſtaben R. hin-
eingeruͤckt. Bedeutend große Artikel hat dieſer
Theil nicht; die vorzuͤglichſten duͤrften etwa fol-
gende ſeyn: Quetſchung, und das noͤthige Heil-
verfahren bey Menſchen und Thieren; Quincaille-
riewaaren, Quinenlotterie, Quitte, Beſchreibung,
Erziehung und Benutzung der verſchiedenen Quit-
tenarten; Quittung, Erforderniſſe und noͤthige
Vorſicht dabey; Raapfe, eine Art Fiſche; Rabatt-
rechnung, Rabdonantie, die Albernheiten der
Wuͤnſchelruthenlehre; Rabe, die verſchiedenen Ar-
ten beſchrieben ꝛc.; Race, Entwickelung des ei-
gentlichen Begriffs mit Anwendung auf Thiere
und Pflanzen; Rachen- oder Maulſeuche bey dem
Vieh und deren Heilung; Rachitis oder Engliſche
Krankheit, Rackete, Rad, Radeberger Geſundbrun-
nen, Raden eine Pflanze, Raͤderthier, Raͤderwerk,
Radieren, Ragout, Rah oder Segelſtange, Rah-
men, Rainfarr, Ralle, eine Gattung von Voͤgeln,
Rambouillet, die beruͤhmte oͤconomiſche Muſter-An-
ſtalt in Frankreich; Ramme, Rammelsberg bey
Goslar, wegen des ſtarken Bergwerksbetriebs da-
ſelbſt. Rand, Rang, Ranunkel, Rapert oder
Schiffslaffette, Rapunzel, Ros de Cesille, eine
Zeugart, Raſen in verſchiedener Ruͤckſicht; Ra-
ſiren, Rat de marée, eine ſonderbare Wirkung
der Fluth an den Muͤndungen großer Stroͤhme;
Rathhaus, Ratzenfalle.
Die vielen hunderte von kleineren Artikeln
konnten hier keinen Raum finden. Praͤnumera-
tions-Preis 3 Thlr. 8 Gr., Laden-Preis 4 Thlr.
15 Gr.; alle 120 Theile ſind noch auf eine kurze
Zeit fuͤr 142 Thlr. 9 Gr., anſtatt 403 Thlr. 10
Gr., in obiger Verlags-Handlung gegen baare
Zahlung zu haben, auch werden ſichere Terminal-
Zahlungen angenommen.
Jn Fr. Maurers Buchhandlung in Berlin ſind
in der Leipziger Jubilate-Meſſe 1812 folgende
neue Buͤcher erſchienen und um beygeſetzte
Preiſe zu haben:
Archiv Deutſcher Nationalbildung. Herausgege-
ben von R. B. Jachmann und Fr. Paſſow, Di-
rectoren des Conradinum zu Jenkan. 1s und
2s Quartalheft fuͤrs Jahr 1812. Alle 4 Quar-
talhefte 3 Thlr.
Blumenthal, S. Alb., Dissert. de externis ocu-
lorum integumentis inprimis de membrana
nictitante quorundam animalium, c. tab.
aen. 4. maj. 8 Gr.
Buchanan, J. L., Reiſen durch die weſtlichen He-
briden, waͤhrend der Jahre 1781 — 90. A. d.
Engl. 2te Aufl. mit einem illum. Titelkupf.
8. Geh. 16 Gr.
Ehrenberg, Fr., Betrachtungen uͤber die wichtig-
ſten Angelegenheiten des religioͤſen Sinnes und
Lebens, in Predigten. Ein Erbauungsbuch fuͤr
gebildete Chriſten. gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr.
Graͤvell, L. F. W., Anti-Platoniſcher Staat, oder
welches iſt die beſte Staatsverwaltung? Zweyte,
mit einem Anhange verm. Aufl. gr. 8. Geh.
1 Thlr. 12 Gr.
Hartig, G. L., Anleitung zur Berechnung des
Geldwerthes eines, in Betreff ſeines Ratural-
Ertrages, ſchon taxirten Forſtes. Ein Nachtrag
zur Anweiſung zur Taxation und Beſchreibung
der Forſten. gr. 8. Geh. 6 Gr.
Heinſius, D. Th., der vollkommene Geſchaͤftsmann,
oder Anleitung zur Befoͤrderung einer richtigen
Kenntniß der kaufmaͤnnifchen Correſpondenz und
Statiſtik des oͤffentlichen Geſchaͤftsganges und
des Muͤnz- und Poſtweſens in Deutſchland.
Dritte verb. und umgearb. Aufl. 8. 6 Gr.
Auch unter dem Titel:
Anhang zu Moritz allgemeinem Deutſchen Brief-
ſteller.
Kruͤger, F., alphabetiſches Verzeichniß der zum
Koͤnigl. Preuß. Churfuͤrſtl. und Marggraͤflich-
Hohenzollerſchen Stamme gehoͤrigen Prinzen und
Prinzeßinnen. 8. 6 Gr.
Manteuffel, A. W., der Deutſche Obſt- und Frucht-
gaͤrtner, oder Anweiſung, wie man Obſtbaͤume
aus dem Kern erziehen und ſie in der Folge
warten ſoll. Mit 3 Kupfert. 8. 18 Gr.
Meißner, A. G., der unſichtbare Kundſchafter,
nach dem Engl. 1r Thl. 2te verb. Aufl. mit
1 Titelkupf. 8. 1 Thlr. 6 Gr.
Meyer, J., D. und Prof., Verſuch einer kritiſchen
Geſch. der Entzuͤndungen. 1r Band. gr. 8.
1 Thlr. 20 Gr.
Müller, J., Altrussische Geschichte nach Nestor,
mit Rücksicht auf Schlözers Russische An-
nalen, die hier berichtigt, ergänzt und verm.
werden. 8. Auf Schreibp. 18 Gr.
Muͤller, Ch. H., ein neues leichtes Erwerbsmittel,
oder Anweiſung, wie der rohe Salpeter als Ne-
benproduct von jedem Grund- und Hausbeſitzer
und vielen Gewerbleuten mit wenigen Koſten
und großem Vortheile erzielet und fabricirt wer-
den kann. 8. 6 Gr.
Nikolai, K. H., Wegweiſer durch den Sternen-
himmel. 8. Mit einer illum. Karte. 16 Gr.
— — Umſicht im Sternenhimmel, als 2r Thl. des
Wegweiſers durch ihn. Mit erlaͤuternden Figu-
ren, in Holz geſchnitten. 8. 14 Gr.
Nuͤrnberger, J., Theorie des Jnfiniteſimal-Cal-
cuͤls. 4. 12 Gr.
Rudolphi, Dr. C. A., Spicilegium observatio-
num de Hyaena. Cum tab. aen. 4. maj.
16 Gr.
Sack, D. F. S. G., (Koͤnigl. Pr. Hofpred. und
Ober-Conſiſt. Rath) uͤber die Vereinigung der
beyden proteſtantiſchen Kirchen-Partheyen in der
Preuß. Monarchie. Nebſt einem Gutachten uͤber
die Befoͤrderung der Religioſitaͤt. 8. 16 Gr.
Wilke, F., Leitfaden zum practiſchen Geſang-Unter-
richt fuͤr Elementarſchulen, beſonders auf dem
Lande. Mit einer Kupfert. 4. 12 Gr.
So eben iſt die zweyte ſehr verbeſſerte und ver-
mehrte Auflage von:
Dr. C. G. Schmalz Verſuch einer mediciniſch-
chirurgiſchen Diagnoſtik in Tabellen, oder
Erkenntniß und Unterſcheidung der innern und
aͤußern Krankheiten, mittelſt Nebeneinanderſtel-
lung der aͤhnlichen Formen, Folio, erſchienen.
Ueber die erſte Auflage dieſer Diagnoſtik ſteht
in Hufelands Bibliothek der practiſchen Heilkunde,
im 5ten Stuͤck vom Jahre 1811, folgendes Urtheil:
“Dies Werk iſt in Abſicht ſowol der Jdeen
als der Ausfuͤhrung als eines der verdienſtlichſten
und muͤhevollſten zu betrachten, die wir ſeit lan-
gem erhalten haben und dem Verfaſſer gebuͤhrt da-
fuͤr der beſte Dank. Es befaßt ſich mit einem Ge-
genſtande, der, ſo zu ſagen, die Seele der Praxis
iſt, der hier als ein großes Ganze erſcheint, deſſen
einzelne Theile durch die tabellariſche Darſtellung
leicht uͤberſchbar gemacht worden ſind ꝛc. Die-
ſes in ſeiner Art einzige Werk enthaͤlt einen un-
geheuern Reichthum von lauter, dem Heilkuͤnſtler
unentbehrlichen und wiſſenswuͤrdigen Dingen, ſo
daß es Rec. in der Bibliothek eines jeden practi-
ſchen Arztes aufgeſtellt wuͤnſchen muß. Deutſcher
Fleiß und Deutſche Gelehrſamkeit zeigen ſich auch
hier im ſchoͤnſten Glanze, da keine Nation eine
aͤhnliche, ſo weit gediehene Arbeit dieſer Art auf-
weiſen kann.”
Wer ſich mit baarer Zahlung an uns ſelbſt,
oder an Fr. Bruder in Leipzig wendet, erhaͤlt das
Exemplat bis Michaeli fuͤr 3 Rthlr. 6 Ggr. im
Praͤn. Pr. Der Ladenpreis iſt 4 Rthlr.
Dres-
den, den 10ten Auguſt 1812.
Arnoldiſche Buchhandlung.
Wann der Eigenthuͤmer Arnold Friedrich Kracht
auf Guſtow ſein Vermoͤgen ſeinen Creditoren ab-
getreten hat, und von dieſen auf die Eroͤffnung
des foͤrmlichen Concurſes angetragen, ſolcher auch
hieſelbſt erkannt iſt; ſo ſind alle diejenigen, die an
denſelben und das ihm zugehoͤrige Gut Guſtow
Forderungen und Anſprache zu haben vermeynen,
durch die unterm heutigen Dato erlafſenen Proclama
aufgefordert, ad liquidandum et deducendum
jura auf den 28ſten October, oder 2ten December
dieſes Jahrs, oder am 16ten Januar kuͤnftigen
Jahrs, hieſelbſt zu erſcheinen, und iſt zugleich zur
Publication des Praͤcluſiv-Abſchiedes Termin auf
den 6ten Februar kuͤnftigen Jahrs angeſetzt. Auch
ſind alle, die etwa als Agenten und Lehnfolger ihre
Rechte an das Gut Guſtow geltend machen wollen,
zur Wahrnehmung ihrer Zuſtaͤndniſſe auf den 28ſten
October d. J. vorgeladen, da ſie ſonſt damit als-
dann werden praͤcludirt werden.
Greifswald, den 9ten Sept. 1812.
Koͤnigl. Hofgericht hieſelbſt.
Oeſſentlicher Verkauf eines Platzes mit darauf
ſtehendem Gebaͤude.
Vorlaͤufiger Zuſchlag.
Durch Me. Patow, Kayſerlichen Notar, reſi-
dirend zu Hamburg, ſoll am Neunten October die-
ſes Jahres, Nachmittags um fuͤnf ein halb Uhr, all-
hier in Hamburg in dem an der Zollenbruͤcke bele-
gene Caſſeehauſe des Herrn Muͤller oͤffentlich an
den Meiſtbietenden verkauft und proviſoriſch zuge-
ſchlagen werden:
Ein in Hamburg im Bleichergang zwiſchen
Leonhard Joachim Schuldt und Herrn Matthias
Paulſen, Doctoris, Erben, belegener, zu dem Nach-
laſſe des verſtorbenen Wilhelm Friederich Rolffſen
gehoͤriger Platz mit darauf ſtehendem Gebaͤude, in
zwey Haͤuſern und zwey Speichern beſtehend.
Dieſer Platz mit darauf ſtehendem Gebaͤude ſoll
zu der Summe von 10000 Mark Species eingeſetzt
werden.
Die Verkaufs-Bedingungen daruͤber ſind bey
dem benannten Notar Patow, Filterſtraße No. 48,
einzuſehen; und ſaͤmmtliche Notarien der Stadt
Hamburg, der Avoné Patow und die Makler Kruͤ-
ger, Thormoͤhlen ſenior und junior, De la Camp
ſenior und junior, von der Breling, Luſt, Ramcke,
Vornhorſt, Baumhauer, Paland, Luͤhrs und von
der Meden ertheilen daruͤber naͤhere Nachricht.
Oeffentlicher Verkauf eines Hauſes.
Vorlaͤufiger Zuſchlag.
Durch Me. Patow, Kayſerlichen Notar, reſi-
dirend zu Hamburg, ſoll am Neunten October die-
ſes Jahres, Nachmittags um fuͤnf Uhr, allhier in
Hamburg in dem an der Zollenbruͤcke belegenen
Caffeehauſe des Herrn Muͤller oͤffentlich an den
Meiſtbietenden verkauft und proviſoriſch zugeſchla-
gen werden:
Ein in Hamburg im Cremon ſub No. 63 zwi-
ſchen Johann Diedrich Stoppel und Albert Wul-
haſen Teſtament-Erben belegenes, zu dem Nachlaß
des verſtorbenen Wilhelm Friederich Rolffſen ge-
hoͤriges Brau-Erbe, beſtehend aus einem Wohn-
hauſe und einem Wohnkeller.
Dieſes Erbe ſoll zu dem Preiſe von 15000 Mark
Species eingeſetzt werden. Die Verkaufs-Bedin-
gungen daruͤber ſind bey dem benannten Notar
Patow, Filterſtraße No. 48, einzuſehen; und
ſaͤmmtliche Notarien der Stadt Hamburg, der
Avoné Patow und die Makler Kruͤger, Thormoͤh-
len ſenior und junior, De la Camp ſenior und
junior, von der Breling, Luſt, Ramcke, Bornhorſt,
Baumhauer, Paland, Luͤhrs und von der Meden
ertheilen daruͤber naͤhere Nachricht.
Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden Kö-
nig zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und
Gothen, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn
und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.
Es haben der Herr Geheime-Conferenzrath und Ver-
bitter des adelichen Kloſters zu Jtzehoe, Joſtas von Qua-
ten, Großkreuz ꝛc., und der Kammerherr und Probſt des
adlichen Kloſters zu Preetz, Cai Wilhelm von Ahlefeldt,
als verordnete Executoren des von dem verſtorbenen Land-
ſaſſen Hinrich Rumohr auf Bothkamp hinterlaſſenen Te-
ſtaments, allerunterthänigſt angezeigt, daß in dem von
dem Deſuncto ſ. d. Bothkamp den 3ten October 1799 er-
richteten Teſtament, in Anſehung des adlichen Guts Both-
kamp, mit den dazu gehörigen Meyerhöfen und übrigen
Pertinentien, eine fideicommiſſariſche Diſpoſition, benebſt
der Succeßions-Ordnung, in dieſem Gute verordnet wor-
den, und des Endes Nachſtehendes verfügt ſey:
§. 1.
Zu meinem alleinigen und Univerſal-Erben ſetze und
ernenne ich hiemit meiner Schweſter, der verwittweten
Frau Kammerherrin Chriſtina Friedericka von Bülow, ge-
bohrnen Rumohr, zweyten Sohn, Detlev Hinrich von
Bülow.
§. 2.
Sollte mein inſtituirter Univerſal-Erbe vor mir mit
Tode abgehen, ſo ſubſtituire ich demſelben in dieſer Eigen-
ſchaft ſeinen zunächſt auf ihn folgenden Bruder Cai So-
phus von Bülow; ſollte dieſen ein gleiches Schickſal tref-
fen, ſo ernenne ich an deſſen Stelle ſeinen jüngſten Bruder
Friederich von Bülow als ſubſtituirten Univerſal-Erben;
und dieſem ſubſtituire ich endlich, wenn er ebenfalls vor
mir verſtorben ſeyn möchte, ſeinen älteſten Bruder Johann
Rudolph von Bülow. Sollten, wider alles Verhoffen,
dieſe eben genannten Vier Gebrüder von Bülow vor mir
Todes verfahren, ſo wird denenſelben der jetzt lebende ein-
zige Sohn meiner älteſten Schweſter Dorothea Jda Jo-
hanna, verwittweten Frau Kammerherrin von Meurer,
gebohrnen Rumohr, Carl von Meurer, hiedurch in dieſer
Qualität fubſtituiret.
§. 3.
Mein adeliches Gut Bothkamp, zuſammt den dazu
gehörigen Meyerhöfen Schoenhagen, Bockhorſt und Alten-
rade, und allen übrigen dazu gehörigen Pertinentien, be-
lege ich mit einem perpetuo fideicommiſſo familiae,
ſolchergeſtalt, daß mein vorhin genannter und inſtituirter
Univerſal-Erbe, oder deſſen Subſtitutus und ſeine eheliche
Nachkommenſchaft, dieſe Grundſtücke, nach der ſofort wei-
ter feſtzuſetzenden näheren Vorſchrift, in Anſehung des
Genuſſes derſelben und demnächſt vorzuſchreibender Suc-
ceßions-Ordnung, als ein Fideicommiß beſitzen, nutzen und
gebrauchen ſoll.
§. 4.
Ein jeder der ſo eben benannten erſten Beſitzer dieſes
Fideicommiſſi, und die folgenden, wenn die Ordnung der
Erbfolge einen jeden dazu rufet, ſoll die zu dieſem Gute
Bothkamp gehörigen Grundſtücke weder zu verkaufen, noch
zu verpfänden, oder ſonſten ganz oder zum Theil zu ver-
äußern und ſelbige mit einigen Schulden weiter zu be-
ſchweren, als ich ſolches im Verlauf dieſes zu beſtimmen
für gut finden werde, ermächtiget ſeyn. Er iſt ferner
nicht befugt, von dem vorhandenen Holze, der Regel nach,
mehr als zum Gebrauch und zur Unterhaltung der Ge-
bäude und anderer Gutsbedürfniſſe erforderlich iſt, auf
dem Gute fällen zu laſſen, Glashütten darauf anzulegen,
Ziegeleyen weiter als zur Nothdurft des Gutes zu halten,
die bey meinem Leben und zur Zeit meines Ablebens ge-
ſchloſſenen Waldungen und ſonſtigen Zuſchläge mit keiner
Art des Viehes beweiden und die Befriedigungen und
Einhegungen verfallen, vielmehr ſelbſt in beſtmöglichſtem
Stande unterhalten zu laſſen, noch weniger überhaupt
zum Nachtheil des Fideicommiſſi etwas vorzunehmen er-
mächtiget, ſondern, da ich dieſes alles ausdrücklich unter-
ſage und hiedurch verbiete, ſich bloß mit der haushälteri-
ſchen Abnutzung und den Einkünften der fideicommiſſari-
ſchen Stücke zu begnügen ſchuldig. Eben dieſes uſufruc-
tuariſchen Beſitzes des Gutes Bothkamp wegen, iſt es dem
jedesmaligen Beſitzer deſſelben erlaubt, die dazu gehörigen
Höfe ganz oder zum Theil auf Zeitpacht zu verhäuren,
wenn er ſie nicht ſelbſt adminiſtriren laſſen will, der von
ihm darüber zu errichtende Pacht-Contract aber muß, ſo
wie die zur Verhäurung zu entwerfenden Conditionen, mit
Zuſtimmung der Herren Executoren errichtet werden, und
dieſe werden dabey vorzüglich zu ſehen erſuchet, daß dieſe
Zeitpachten ſo eingerichtet werden, daß die Subſtanz der
Güter dabey nicht eine Deteriorirung erleide. Sollte in-
deſſen ein Fideicommiß-Beſitzer dieſen Vorſchriften in ei-
nem oder andern Stücke vorſetzlich entgegen handeln, ſo
ſoll er dadurch, eo ipſo, für ſeine Perſon des Rechts
und des Genuſſes an und in dem Fideicommiſſo verluſtig
ſeyn, daſſelbe ſeinem Nachfolger Jnhalts der weiter un-
ten zu beſtimmenden Erbfolge anheim fallen, und er gleich-
wol gehalten bleiben, den dem Fideicommiß durch ſeinen
perverſen Gebrauch erweislich zugefügten Schaden zu
erſetzen.
So ſtehet es anbey einem jeden Beſitzer des Fidei-
commiß-Gutes Bothkamp frey, ſeiner Gemahlin und künf-
tigen Wittwe ſtatt der ſonſt gebräuchlichen Wiederfalls-
Gelder bis auf Funfzehnhundert Rthlr. jährlichen Witt-
wen-Gehalts aus dem Gute zu verſichern. Jnzwiſchen
geht dieſes Wittwen-Gehalt nur auf eine Wittwe; träfe
ſich daher der Fall, daß zwey Wittwen da wären, ſo muß
die jüngere den Abgang der ältern, es ſey durch Tod oder
Wiederverheyrathung, erwarten; überhaupt aber höret
aller Wittwen-Gehalt aus dem Fideicommiſſo bey der Wie-
derverheyrathung auf.
Keiner derjenigen, der zum Beſitz und Genuß dieſes
Fideicommiſſes gelanget, es ſey der erſt ernannte inſtituirte
Univerſal-Erbe oder die künftigen Jnhaber nach ihm,
ſoll zu irgend einiger Caution und Edirung eines Jnven-
tarii ſchuldig ſeyn, ſondern ein jeder derſelben das auf
ihn kommende Fideicommiß von allem dieſen frey antre-
ten. Dahingegen aber habe ich zu den verordneten Herren
Executoribus das Zutrauen, ſie werden, vermöge ihres
Amtes, ſich angelegen ſeyn laſſen, dahin vor allen Dingen
mit zu ſehen, daß nach dieſer von mir in dieſem Teſta-
ment gegebenen Vorſchrift die Güter von dem jedesma-
ligen herede fiduciario beſeſſen und genutzet, und die
Subſtanz derſelben darnach conſerviret und erhalten werde.
Zu dieſem Ende bitte und erſuche ich dieſelben, daß ſie
die Güte haben, ſich zu Zeiten, und wenn ſie es nöthig
finden, wenigſtens ein Jahr ums andere, zu einer ihnen
bequemen Zeit in Perſon nach den Fideicommiß-Gütern
zu begeben, als zu welchen Reiſen ihnen auf ihr Verlan-
gen ſogleich die erforderlichen Vorſpannpferde von den
Höfen, wohin ſie ſolche verlangen, geſandt werden ſollen,
daſelbſt, allenfalls in Gegenwart und mit Zuziehung der
Gutsbedienten, als welche ihnen von allem Nachricht zu
geben haben, die Haushaltung auf den Feldern, beſonders
die hauswirthſchaſtliche Benutzung und Conſervation der
Hölzung, meiner Vorſchrift gemäß, ſo wie in Hinſicht der
Unterhaltung der Gebäude auf den Höfen, in den Dör-
fern und den Feldern alles nachſehen, in wie ferne ſich
ſolches alles im haushälteriſchen Stande befindet, und
wenn ſie Mängel in dieſem oder jenem Stücke nach ihrer
Einſicht bemerken, ſolche dem jedesmaligen Beſitzer des
Fideicommiſſes zur Abſtellung und Verbeſſerung anzeigen;
in wie ferne ſich dann dieſe Mängel bey der nächſtfolgen-
den Beſichtigung nicht hergeſtellet finden möchten, haben
ſie darüber höheren Orts Anzeige zu thun, damit durch
richterliche Hülfe dieſen Mängeln abgeholfen werde und
ſelbigen für die Zukunft Einhalt geſchehe, auch nach be-
fundenen Umſtänden die oben beſchriebene poena priva-
soria gegen den Beſitzer eintreten könne.
§. 5.
Jndem ich in dem Anfang des vorhergehenden §. die
Art und Weiſe, wie der Regel nach der Beſitz und Genuß
des von mir conſtituirten Fideicommiſſi, mit welchem ich
das Gut Bothkamy und die dazu gehörigen Höfe und
ſonſtigen Stücke beleget habe, von dem jedesmaligen he-
rede fiduciario eingerichtet und geführet werden ſoll,
feſtgeſetzet habe; ſo finde ich mich doch bewogen, dar-
über in gewiſſen Fällen eine Ausnahme von dieſer Regel
eintreten zu laſſen, und zu dieſem Behuf Nachſtehendes
feſtzuſetzen. So viel demnach
1) den unterſagten Verkauf und die Veräußerung der
zu dem adelichen Gute Bothkamp gehörigen Stücke betrifft,
bleibt es mein unveränderter Wille, daß die größeren
Stücke deſſelben, nämlich der Haupthof Bothkamp und
die dabey von jeher gelegt geweſenen Höfe: Schoenhagen,
Bockhorſt und Altenrade, auch, wenn ich mich entſchließen
ſollte, außer dieſen annoch einen oder mehrere neue Meyer-
höfe anzulegen, ſo lange es immer möglich, in ihrem Gan-
zen und unzerſtückelt erhalten und conſerviret bleiben, auch
überall nichts davon als eigenthümlich veräußert werde,
mithin von dem jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer vorbe-
ſchriebenermaßen durch Zeitverpachtungen genutzet werden,
wenn auch eine ſolche Nutznießung mit einem mäßigen Ab-
gang in den Revenuen verbunden ſeyn mögte. Sollten ſich
indeſſen bey der allgemeinen Verfaſſung der Güter hier
in Holſtein ſolche Umſtände ereignen, wo nach dem Wunſche
des Beſitzers und mit Gutbefinden der Herren Executoren
die Parcelirung eines oder mehrerer dieſer mit dem Fidei-
commiß belegten Güter und Höfe unumgänglich nothwen-
dig oder auffallend und augenſcheinlich nützlich würde;
ſo autoriſire ich die Herren Executoren hiedurch zu einer
ſolchen Einrichtung; nur bitte ich, in dieſem Falle belie-
bigſt dafür zu ſorgen, daß eine ſolche Veränderung nicht
zum etwanigen bloßen Vortheil des Fiduciarii durchgeſetzet,
verfolglich, wenn es ſeyn kann, nichts an Kaufgeld ſogleich
baar ausgezahlet, dagegen aber der jährliche Canon er-
höhet werde, damit überhaupt bey ſolcher Gelegenheit die
Subſtanz der Güter nicht leide; in allem aber bey dieſem
Geſchäfte dahin Sorge zu tragen und es zu veranſtalten,
daß der jedesmalige Fideicommiß-Beſitzer ſich mit der haus-
hälteriſchen Abnutzung begnügen laſſe. Auf gleiche Weiſe
ſoll es auch mit der Ueberlaſſung der Hufen in den Dör-
fern, oder der kleinen Häuerſtellen im Gute gehalten wer-
den, bey welchen auch nur die Ausnahme des ſichtbaren
Nutzens, die Veräußerung zum Eigenthum auf Erbpacht
anrathen läßt, ſonſt aber die Zeitpacht als das Gewöhn-
liche eintritt; da dann in dem Falle der eigenthümlichen
Ueberlaſſung die Herren Executoren dahin zu ſehen ange-
wendet ſeyn werden, daß entweder gar kein Kaufgeld und
deſto höherer Canon, oder im Fall Kaufgeld bezahlet wird,
dieſes gleich, wie es bey Parcelirungen der größeren Höfe
ebenfalls geſchehen ſoll, wenn es bey deren Zerſtückelung
ſtipuliret und bezahlet wird, mit zum Abtrag der Schul-
den, die auf die Subſtanz des Gutes haften, ſie mögen
annoch von mir herrühren, oder nach der ſogleich folgen-
genden Beſtimmung von dem Beſitzer des Fideicommiſſes
contrahiret ſeyn, verwendet werden.
2) Auf gleiche Weiſe will ich, da ich die Erhaltung und
Erſparung des Holzes als das größte Kleinod für die Er-
haltung des Guthes Bothkamp anſehe, und darauf beſon-
ders Rückſicht zu nehmen verordne, den der Regel nach,
unterſagt bleibenden Holz-Verkauf in demſelben cum per-
tinentiis dahin modificiren, daß auf den Fall, da der
zeitige Beſitzer des Gutes durch unvorhergeſehene und
durch ſeine Schuld nicht erwachſene Unglücksfälle, ſie be-
ſtehen ſonſt worin ſie wollen, einen ſolchen Abgang in
den Revenuen erlitten, daß er bis gegen die Hälfte der
ſonſt in guten Jahren gewöhnlichen Einnahme eingebüßt,
oder der Beſitzer in die Nothwendigkeit verſetzet werden
möchte, bey außerordentlichen Vorfällen, nach der ſofort
weiter zu beſtimmenden Vorſchrift. Gelder aufzunehmen,
es erlaubt ſeyn ſolle, einiges Holz zu ſchlagen und zu ver-
kaufen, um dadurch dem Beſitzer ſeinen Schaden in etwas
zu erſetzen, oder die aufgenommenen Schulden zu tilgen.
Zu dieſem Holz-Verkauf ſoll aber nur dasjenige genommen
werden, was auf den Guts- und Dorfsfeldern als Sprang-
holz ſtehet, damit dieſe zugleich von dem Holze gereiniget
werden. Zur Zeit und in einem Jahre muß aber nicht
mehr als für etwa Zwey Tauſend Rthlr. gefället und ver-
kauft werden. Doch erweitere ich dieſe Erlaubniß für mei-
nen erſten inſtituirten Univerſal-Erben Detlev Hinrich von
Bülow dahin, daß es ihm, in ſo ferne von dem Sprang-
Holze hinreichender Vorrath vorhanden, mit Guthefinden
der Herren Executoren freyſtehe, von dieſem Holze jährlich
bis zur Summe von Fünf Tauſend Rthlrn. zu ſchlagen,
und er dieſes Geld nicht zu Abtragung von Schulden, ſon-
dern zu ſeinem und ſeiner Kinder und Familien Beſten
anzuwenden freye Macht haben könne. Wobey ich denn
zugleich wünſche, daß, in ſo ferne bey der von mir derma-
len vorzunehmenden Einrichtung in dem Gute, der Plan,
ſo wie ich ſelbigen auch in Anſehung der Aufräumung des
Sprangholzes angefangen, bey meinem Ableben noch nicht
vollführt ſeyn möge, darin, ſo viel möglich, nach der An-
lage, die ich darüber gemacht, mit verfahren werde. Die
geſchloſſenen Waldungen und Zufchläge bleiben aber von
der Fällung zum Verkauf ganz ausgeſchloſſen, als welche
forſtmäßig cultiviret, mit guter Einfriedigung verſehen
bleiben, und nur daraus das abgängige und auf Schaden
ſtehende Holz herausgenommen und zu den Bedürfniſſen
des Gutes verwendet wird. Das Weichholz wird gehö-
rig ausgehauen, und der Abfall zum Nutzen des Gutes
verwendet, auch die Cultur und Anpflanzung deſſelben auf
alle Weiſe befördert. Alles dieſes bleibet der Direction
der Herren Executoren, mit welchen der Beſitzer darüber
zuſammen treten muß, untergeordnet, die nach ihren be-
ſten Einſichten und Ermeſſen darüber das Nähere, in Ein-
richtung der Art des Verkaufs und der Stellen, wo ſelbi-
ges weggenommen werden ſoll, mit dem Beſitzer des Gutes
auszumitteln belieben werden. Sollten indeſſen die Ein-
richtungen des Guts eine Holzfällung außer den vorange-
zeigten Fällen nöthig machen, ſo kann ſelbige auch vorge-
genommen werden, das daraus gelöſete Geld aber muß
entweder zur Abführung von Schulden angewendet, oder
wenn dieſe nicht da ſind, zur ſichern Belegung ausgeſetzet
werden. Jn dieſem Falle genießt der Beſitzer des Gutes
die Zinſen davon ſo lange, bis der Hauptſtuhl bey ſich er-
eignenden Vorfällen zur verſchriebenen Beſtimmung ver-
wendet werden kann.
3) Auch die Beſchwerung der Subſtanz des Guts Both-
kamp mit darauf zu contrahirenden Schulden bleibt dem
jedesmaligen Beſitzer, der Regel nach, in alle Wege unter-
ſaget. Zu mehrerer Erleichterung deſſen aber will ich in-
deſſen dieſes als eine Ausnahme von der Regel verfügt
haben, daß es dem Fideicommiß-Beſitzer freyſtehen ſolle,
unter gewiſſe Umſtänden darauf Schulden zu contrahiren,
und die Subſtanz bis auf eine Summe von Einhundert
und Funfzig Tauſend Rthlr., aber nicht weiter, damit zu
beſchweren. Zu den dazu qualificirten Fällen rechne ich
theils den in Numero praecedenti angezeigten Fall, wenn
der Beſitzer durch unvorhergeſehene, durch ſeine Schuld
nicht erwachſene Unglücksfälle, in den gewöhnlichen Er-
trag der Revenuen des Guts geſchmälert worden, und
dazu die vorgeſchriebene Summe aus dem Holz-Verkauf
nicht zureichend erfunden werden ſollte, theils auch den
Umſtand, wenn außerordentlich bevorſtehende Ausgaben,
als der nothwendige Bau eines anſehnlichen Haupt-Ge-
bäudes auf den Höfen, oder die Unkoſten zu einer nach
Zeit und Umſtänden erforderlichen neuen Einrichtung dieſes
oder jenen größern Stücks des Guts, die Ausſchreibung
einer außerordentlichen ad tempus daurenden Auflage
und dergleichen außerordentliche beträchtliche Ausgaben,
die nicht durch die Schuld oder eine unordentlich geführte
Wirthſchaft des Fiduciarii entſtanden ſind, eintreten.
Bey dieſen ſich ereignenden Fällen ſind die Herren Execu-
tores mit dem zeitigen Beſitzer ermächtiget, die Subſtanz
des Guts mit einer zu contrahirenden Schuldenlaſt bis zu
dem vorgeſchriebenen Quanto zu bebürden. Sie negociiren
alsdann die erforderlichen Summen, ſtellen darüber ge-
meinſam die Verſchreibung unter Verpfändung der Güter
aus, und die Herren Executores werden die Güte haben,
über die auf das Gut haftenden Schulden ein beſonderes
Verzeichniß zu führen, damit ſie ſicher ſind, wie weit die
aufgenommenen Gelder ſich erſtrecken, und daß ſie den
Creditoribus zeigen können, daß die Gelder bis zu dem
angemerkten Quanto der Einhundert und Funfzigtauſend
Reichsthaler mit Sicherheit angeliehen werden können.
Die Wiederbezahlung dieſer Gelder kann nach und nach
aus dem etwa zu verkaufenden Holze, oder wenn bey Par-
celirungen Kaufgelder bezahlet werden, aus dieſen Geldern,
ſo wie aus demjenigen, was ich weiter im Verfolg dazu
anweiſen werde, geſchehen, und wenn der Beſitzer einige
gute Jahre gehabt hat, ſo kann er auch von ſeinem uſu-
fructu nach und nach etwas, nach Befinden der Herren
Executoren, zu Abtragung der Schulden, wenigſtens Ein
bis Zweytauſend Rthlr. mit hergeben, und hiezu erſuche
ich die Herren Executoren, den zweyten Beſitzer anzuhal-
ten, ſo lange wenigſtens, bis das Quantum der Schulden-
laſt bis zu Einhundert Tauſend Rthlrn. heruntergeſetzt
worden. Zu dieſem Behuf und damit gleich bey dem
erſten Beſitzer des Guts Bothkamp der ganze Paßiv-
Zuſtand meiner Verlaſſenſchaft ins Gewiſſe geſetzt werde,
extrahiren die Herren Executoren ein landübliches Pro-
clama; die dabey profitirten Schulden werden von meinem
inſtituirten Erben mit den von mir nachzulaſſenden Acti-
vis und ausſtehenden Capitalien, ſo weit ſelbige dazu
zureichen, getilgt, die übrig bleibenden aber auf die vor-
angezeigte Weiſe, ſo viel thunlich, nach und nach berich-
tiget.
§. 6.
Die Succeßions-Ordnung in dieſem mit einem Fidei-
commiſſo perpetuo belegten Gute Bothkamp, in An-
ſehung welcher ich, ſo wie bey dem erſten Beſitzer, alſo
auch bey Veränderung der nachherigen Poſſeſſorum, den
Abzug der Quartae Trebellianicae oder Falcidiae, un-
ter welchem Vorwand dieſelbe auch ganz oder zum Theil
verlangt werden möchte, ſchlechterdings und gänzlich hie-
durch unterſage, ſoll dieſe ſeyn: Daß nach dem erfolgten
tödtlichen Hintritt meines inſtituirten Univerſal-Erben
Detlev Hinrich von Bülow, oder wenn dieſer vor Abtre-
tung meiner Erbſchaft vor mir verſtorben ſeyn möchte,
derjenige von den ihm im §. 3. ſubſtituirten Erben, wel-
cher nach der daſelbſt feſtgeſetzten Ordnung vi ſubſtitu-
tionis dazu gerufen ſeyn möchte, ſolches Fideicommiß
ſeinem älteſten Sohne und ſeiner ferneren Nachkommen-
ſchaft zufalle, alſo und dergeſtalt, daß beydes, das männ-
liche und weibliche Geſchlecht, darin ſuccedire, jedoch nur
einer von jeden derſelben zur Zeit zur Perception komme,
inzwiſchen das männliche Geſchlecht in derſelben Linie
dem weiblichen und der Erſtgebohrne und deſſen Nachkom-
men dem jüngern und deſſen Descendenz immer vorgehe,
ſo daß keine Perſon weiblichen Geſchlechts zur Succeßion
in dieſem Fideicommiß gelangen kann, ſo lange noch eine Per-
ſon männlichen Geſchlechts in derſelben Linie vorhanden iſt.
Sollte nun aber dieſer mein inſtituirter Erbe ohne eheliche
Poſteritel dieſes Zeitliche verlaſſen, ſo fällt dieſes Fidei-
commiß an ſeinen Bruder, der zunächſt auf ihn folget,
Cai Sophus von Bülow und deſſen eheliche Descendenz,
nach der vorgeſchriebenen Ordnung. Stürbe auch dieſe
aus, ſo fällt es an den jüngſten, Friedrich von Bülow und
deſſen eheliche Nachkommenſchaft; nach deren Ausgang
aber an den älteſten der Gebrüder von Bülow, Johann
Rudolph von Bülow und deſſen eheliche Poſteritel. Würde
dieſe ganze Bülowſche Branche ausgehen, ſo fällt es auf
den jetzt lebenden einzigen Sohn meiner älteſten Schweſter,
Carl von Meurer und deſſen eheliche Descendenz. Stirbt
die Nachkommenſchaft dieſer meiner Schweſter-Söhne
aus, ſo trifft alsdann die Reihe der Erbfolge in dem Gute
Bothkamp die Descendenz der Töchter meiner Schweſter,
der Frau Kammerherrin von Bülow, und zwar zuerſt der
älteſten, Jda Margaretha, und nach deren Erlöſchung die
der jüngern, Sophia von Bülow, und endlich nach deren
Abſterben die Descendenz der Tochter meiner Schweſter,
der Frau Kammerherrin von Meurer, Namens Jda, und
wird allemal die Art der Succeßion in jeder Branche nach
obiger Vorſchrift beurtheilet und reguliret. Uebrigens
ſollen die jedesmaligen Fideicommiß-Beſitzer des Gutes
Bothkamp, aus rechtmäßiger Ehe gebohren, hinfolglich
ſind die Legitimati, es ſey per ſubſequens matrimo-
nium, oder per reſcriptum principis auf jeden Fall
ausgeſchloſſen und dabey ſchuldig ſeyn, ihre Töchter in
einem der drey adelichen Klöſter des Herzogthums Hol-
ſtein, deren Wahl denſelben vorbehalten bleibet, einſchrei-
ben zu laſſen, und ſoll dieſes gleich in dem erſten Geburts-
Jahre der Tochter geſchehen, und werden die Herren Exe-
cutoren, daß ſolches ja nicht verabſäumet werde, mit zu
ſehen, belieben.
Wann nun zugleich, dem ausdrücklichen Willen des De-
functi zufolge, darum angeſuchet worden, daß zur Beob-
achtung und Erfüllung dieſer fideicommiſſariſchen Diſpoſi-
tion ſelbige zur öffentlichen Publication gebracht werde,
und dieſer Bitte Statt gegeben iſt; als wird dieſe fidei-
commiſſariſche Diſpoſition über verbenanntes Gut cum
pertinentiis, ſo wie die darin enthaltene Succeßions-
Ordnung, hiedurch zu jedermanns Wiſſenſchaft gebracht,
damit ſelbige in allen Puncten und Klauſeln erfüllet werde.
Wornach ein jeder, den es angeht, ſich zu achten.
Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
Ge-
geben im Königl. Holſteinſchen Obergericht zu Glückſtadt,
den 7ten Sept. 1812.
-
L. S.
-
R.
M. Feldmann. Levſen.
Pro vera copia:
Rachel.
Börm.
Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König
zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Go-
then, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn
und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.
Es haben die Teſtaments-Executoren des verſtorbenen
Landſaſſen Hinrich von Rumohr auf Bothkamp allerun-
terthänigſt angezeigt, wie ſie zur völligen Conſtituirung und
Regulirung dieſer Erbſchaftsmaſſe die Extrahirung eines
öffentlichen Proclams über den Nachlaß des Defuncti er-
forderlich fänden, mit der hinzugefügten Bitte, gedachtes
Proclam zu erlaſſen.
Wann nun dieſem Geſuche Statt gegeben worden, ſo
werden hiedurch von Gerichts und Rechts wegen alle und
jede, welche an den Nachlaß des verſtorbenen Landſaſſen
Hinrich von Rumohr auf Bothkamp, ex capite heredi-
tatis, fideicommiſſi, crediti, mandati, depoſiti, vel
ex alio quocunque capite vel cauſa, irgend einige
Rechts begründete Anſprüche oder Forderungen, mit allei-
niger Ausnahme der teſtamentariſchen, ſo wie ſolche durch
die letzte Willens-Meynung des Defuncti d. d. Bothkamp
den 3ten October 1799 begründet ſind, haben oder zu ha-
ben vermeynen, hiedurch aufgefordert und befehligt, ſich,
und zwar die Einheimiſchen binnen 6, die Auswärtigen
aber durch die von ihnen hieſelbſt zu beſtellenden Procu-
ratores ad acta binnen 12 Wochen, nach geſchehener öf-
fentlichen Verkündigung dieſes Proclams, ſub poena
praecluſi et perpetui ſilentii bey dem Juſtizrath und
Landgerichts-Notario Rachel hieſelbſt gehörig anzugeben,
ihre in Händen habenden Documente in origine zu pro-
duciren, auch beglaubte Abſchriften davon beym Protocoll
zurück zu laſſen. Mit der ausdrücklichen Warnung, daß
alle, welche ihre Angabe binnen den obgedachten Friſten zu
beſchaffen verabſäumen, nach Ablauf derſelben damit nicht
weiter werden gehört werden, vielmehr gänzlich mit ſelbi-
gen präcludirt ſeyn ſollen. Wonach alle, die es angeht,
ſich zu achten und vor Schaden zu hüten haben.
Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
Ge-
geben im Königl. Holſteinſchen Obergericht zu Glückſtadt,
den 7ten September 1812.
L. S.
R.
M. Feldmann. Levſen.
Pro vera copia:
Rachel.
Börm.
Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König
zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Gothen,
Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn und der
Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.
Es hat der Landſaſſe Ludwig Matthias Scheel auf
Teſtorf um Bewilligung eines Folii für deſſen Gut Teſtorf
c. p. im landgerichtlichen Schuld- und Pfandprotocolle
und Erlaſſung des desfälligen Proclams allerunterthänigſt
angeſucht. Wann nun dieſem Anſuchen Statt gegeben
worden, ſo werden alle und jede, welche an das adeliche
Gut Teſtorf mit Zubehörungen irgend einige, daſſelbe
realiter afficirende protocollationsfähige Anſprüche, ſie
haben Namen, wie ſie immer wollen, machen zu können
vermeynen möchten, hiedurch aufgefordert und befehligt,
ſich als Einheimiſche binnen 6, als Auswärtige aber bin-
nen 12 Wochen, ſub poena praecluſi durch von ihnen
zu beſtellende Procuratores ad acta bey dem Juſtizrath
und Landgerichts-Notarius Rachel anzugeben, die ihre
Forderungen begründenden Documente in origine und
unter Beyfügung beglaubter Abſchriften derſelben zu pro-
duciren und demnächſt weitere Verfügungen zu gewär-
tigen, mit der ausdrücklichen Warnung, daß alle diejeni-
gen, welche ſich in dieſen Friſten verabſäumen, eo ipſo
in die angedrohte Strafe verfallen ſeyn ſollen. Nach ge-
ſchloſſenem Profeßions-Protocolle wird das bewilligte
Folium im Schuld- und Pfand-Procolle eingerichtet wer-
den, und haben die Profitenten zu gewärtigen, daß ihren
procurato ribus ad acta die producirten Documente
nach geſchehener Protocollation derſelben werden retradirt
werden.
Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
Ge-
geben im Königl. Holſteiniſchen Obergericht zu Glückſtadt,
den 8ten September 1812.
-
L. S.
-
R.
v. Brockdorff.Moritz.
Pro vera copia:
Rachel.
Rötger.
Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden König
zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und Gothen,
Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn und der
Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.
Es haben der Fürſtlich Lübeckſche Kanzleyrath Corne-
lius Chriſtoph Martens, und der Doctor der Rechte,
auch Obergerichts-Advocat, Daniel Friederich Martens
in Eutin, als Beſitzer des adelichen Guts Birkenmoor, für
ſich und ihre Mitbeſitzer gedachten Guts, nämlich den Päch-
ter Martens auf Rathmannsdorf, die Wittwe Geertz in
Eutin und Joachim Hinrich Micelſen, hieſelbſt vorgeſtellt,
daß, da die auswärtigen wie die einheimiſchen Gelderlei-
her, veranlaßt durch die Zeitumſtände, gegen alle dieje-
nigen Gutsbeſitzer, welche ihnen kein Protocoll anzubie-
ten hätten, mißtrauiſch wären und auch bey der augen-
ſcheinlichſten Sicherheit ſich mit ihnen entweder überall
nicht, oder doch nicht anders, als gegen unmäßige Zinſen
einließen, die Supplicanten es für ihr Jntereſſe vortheil-
haft finden müßten, in dem für die adelichen Güter er-
öffneten Schuld- und Pfand-Protocolle ein Folium für
ihr Gut Birkenmoor zu erhalten.
Um der dieſerwegen hinzugefügten Bitte zu willfahren,
wird hiemit allen und jeden, welche an das adeliche Gut
Birkenmoor und deſſen Zubehörungen aus irgend einem
Grunde einige, daſſelbe realiter afficirende, mithin pro-
tocollationsfähige Anſprüche und Forderungen zu haben
glauben, hiemit der Befehl ertheilt, ſich mit denſelben als
Einheimiſche binnen 6, als Auswärtige aber innerhalb 12
Wochen a dato publicationis hujus proclamatis, im
hieſigen Landgerichts-Notariat bey dem Kanzley- und Ober-
gerichts-Secretair Geiſter in Schleswig anzugeben, die Do-
cumente, worauf ihre Angaben ſich gründen, daſelbſt in
origine und mit Zurücklaſſung allda für die Gebühr zu
vidimirender Abſchriften zu produciren, auch, in ſo fern
ſie nicht am Orte ſind, procuraturam ad acta zu beſtel-
len. Mit der ausdrücklichen Verwarnung, daß alle, welche
ſolchergeſtalt ſich anzugeben unterlaſſen, mit ihren etwa-
nigen Anſprüchen vorgedachter Art bey Einrichtung des
erbetenen Folii überall nicht mehr berückſichtigt, vielmehr
in dieſer Hinſicht völlig präcludirt ſeyn ſollen. Und ſo
wie übrigens nach abgelaufenem Proclam und geſchloſſe-
nem Angabe-Protocolle das Folium für das adeliche Gut
Birkenmoor in dem Landgerichtl. Schuld- und Pfand-Pro-
tocolle behörig einzurichten und die Protocollation der an-
gegebenen dazu geeigneten Pöſte in rechtlicher Ordnung
vorzunehmen iſt, ſo müſſen auch die darauf lautenden Ori-
ginal-Documente bis zur geſchehenen Protocollation im
Landgerichts-Notariat verbleiben, oder, durch die vidi-
mirten Abſchriften einſtweilen erſetzt, demnächſt zur Be-
zeichnung mit dem Atteſtat wieder eingeliefert werden.
Wornach ein jeder, den es angeht, ſich zu richten hat.
Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
Gegeben im Schleswigſchen Obergericht auf Gottorff, den
7ten September 1812.
(L. S.)
F. C. Krück. Fr. Eggers.
Pro vera copia:
Geiſter.
H. C. Otte.
Frederik der Sechste, von Gottes Gnaden Kö-
nig zu Dännemark, Norwegen, der Wenden und
Gothen, Herzog zu Schleswig, Holſtein, Stormarn
und der Dithmarſchen, wie auch zu Oldenburg ꝛc.
Es haben der Fürſtlich Lübeckſche Canzeley-Rath Cor-
nelius Chriſtoph Martens und der Doctor der Rechte,
auch Obergerichts-Advocat, Daniel Friederich Martens,
in Eutin, als Beſitzer des adel. Guts Borghorſter-Hütten,
für ſich und ihre Mitbeſitzer gedachten Guts, nämlich den
Pächter Martens auf Rathmansdorf, die Wittwe Geertz
in Eutin und Joachim Hinrich Michelſen, hieſelbſt vorge-
ſtellt, daß, da die auswärtigen wie die einheimiſchen Geld-
verleiher, veranlaßt durch die Zeitumſtände, gegen alle
diejenigen Gutsbeſitzer, welche ihnen kein Protocoll anzu-
bieten hätten, mißtrauiſch wären und bey der augenſchein-
lichſten Sicherheit ſich mit ihnen überall nicht, oder doch
nicht anders als gegen unmäßige Zinſen einließen, die
Supplicanten es für ihr Jntereſſe vortheilhaft finden
müßten, in dem für die adelichen Güter eröffneten Schuld-
und Pfandprotocolle ein Folium für ihr Gut Vorghorſter-
Hütten zu erhalten.
Um der dieſerwegen hinzugefügten Bitte zu willfahren,
wird hiemit allen und jeden, welche an das adliche Gut
Borghorſter-Hütten und deſſen Zubehörungen aus irgend
einem Grunde einige, daſſelbe realiter afficirende, mithin
protocollationsfähige Anſprüche und Forderungen zu ha-
ben glauben, hiemit der Befehl ertheilt, ſich mit ſelbigen
als Einheimiſche binnen 6, als Auswärtige aber inner-
halb 12 Wochen, a dato publicationis hujus procla-
matis, im hieſigen Landgerichts-Notariat, bey dem Can-
zeley- und Obergerichts-Secretair Geiſter in Schleswig
anzugeben, die Documente, worauf ihre Angaben ſich
gründen, daſelbſt in origine und mit Zurücklaſſung allda
für die Gebühr zu ſidimirender Abſchriften zu produciren,
auch, in ſo fern ſie nicht am Orte ſind, Procuraturam
ad acta zu beſtellen. Mit der ausdrücklichen Verwarnung,
daß alle, welche ſolchergeſtalt ſich anzugeben unterlaſſen,
mit ihren etwanigen Anſprüchen vorbemeldeter Art bey
Einrichtung des erbetenen Folii überall nicht mehr berück-
ſichtigt, vielmehr in dieſer Hinſicht völlig präcludirt ſeyn
ſollen. Und ſo wie übrigens nach abgelaufenem Proclam
und geſchloſſenem Angabe-Protocolle das Folium für das
adeliche Gut Borghorſter-Hütten in dem Landgerichtlichen
Schuld- und Pfand-Protocolle behörig einzurichten und
die Protocollation der angegebenen dazu geeigneten Pöſte
in rechtlicher Ordnung vorzunehmen iſt, ſo müſſen auch
die dergleichen Pöſte betreffenden Original-Documente bis
zur geſchehenen Protocollation in dem Landgerichts-No-
tariat verbleiben, oder durch die fidimirten Abſchriften
einſtweilen erſetzt, demnächſt zur Bezeichnung mit dem
Atteſtat wieder eingeliefert werden. Wornach ein jeder,
den es angeht, ſich zu achten hat.
Urkundlich unterm vorgedruckten Königl. Jnſiegel.
Gegeben im Schleswigſchen Obergerichte auf Gottorff, den
7ten September 1812.
(L. S.)
J. C. Krück. v. Eggers.
Pro vera copia:
Geiſter.
H. C. Otte.
Die Wittwe des hierſelbſt im Jahr 1812 verſtorbenen
Stuhlmachers Ludolph Chriſtian Burchard, gebohrne
Hanſen, hat vorgeſtellt, daß gedachter ihr Ehemann keine
Leibeserben hinterlaſſen habe, und ihr von ſeinen ſonſti-
gen Jnteſtat-Erben nicht das mindeſte bekannt ſey, und
daher zur Ausfindigmachung derſelben um die Erlaſſung
eines Proclams gebeten.
Solchemnach werden von Bürgermeiſter und Rath die-
fer Stadt alle und jede, welche an den Nachlaß des wey-
land hieſigen Stuhlmachers Ludolph Chriſtian Burchard
als Jnteſtat-Erben deſſelben Anſprüche zu haben vermey-
nen, bey Strafe der Präcluſion hiemit ein- für allemal,
mithin peremtoriſch, geladen, daß ſie, die Einheimiſchen,
am 6ten November, die Auswärtigen aber, unter Beſtel-
lung eines procuratoris ad acta, am 15ten December
d. J. hierſelbſt auf dem Rathhauſe ſich gehörig angeben,
die zur Begründung ihrer Anſprüche dienenden Documente
im Original produciren, und davon beglaubte Abſchriften
bey den Acten zurücklaſſen, mit der Verwarnung, daß ge-
gen diejenigen, welche ſolches verabſäumen, die Strafe
reſpective der Präcluſion, des ewigen Stillſchweigens und
ſonſt den Rechten gemäß werde erkannt werden.
Wornach ſich zu achten.
Decretum Kiel in Curia, den 1ſten Sept. 1812.
Bürgermeiſter und Rath der Stadt Kiel.
Von Gerichts wegen gebiete Jch Chriſtian Matthias
Jacob Johannſen, beſtallter Conferenzrath und Landvogt
in Norderdithmarſchen, wie auch Ritter vom Dannebrog,
euch ſämmtlichen Gläubigern, Schuldnern, Rech-
nungsverwandten und etwanigen Pfandinhabern
des unlängſt verſtorbenen Samuel Matthias Hart-
nack in Reinsbüttel, wie auch allen, welche ſonſt
noch aus irgend einem Grunde an die Verlaſſen-
ſchaft des gedachten Defuncti Anſprüche zu haben
vermeynen möchten,
bey nachſtehender Commination:
Daß ihr ad inſtantiam der Antje Kälers in Reins-
büttel cum cur. als teſtamentariſcher Univerſal-Erbin des
obgenannten Defuncti — während ſie in ſolcher Eigen-
ſchaft die auf ſie verabfällete Verlaſſenfchaft nur ſub
beneficio legis et inventarii anzutreten geſonnen iſt —
nunmehr ſolches alles, und zwar ihr, die Einheimiſchen in-
nerhalb 6, ihr, die Auswärtigen aber unter Beſtellung
eines Procurators zu den Acten in dieſem Gerichtszwange,
innerhalb 12 Wochen, von Zeit der erſten Bekanntmachung
dieſes angerechnet, und zwar bey Strafe comparate der
Ausſchließung, doppelter Zahlung, imgleichen bey Verluſt
des Pfand- und Compenſations-Rechts und wie es ſonſt
den Rechten gemäß in der Kirchſpielſchreiberey zu Weſſel-
buhren geſetzmäßig angebet und verzeichnen laſſet.
Wornach ihr euch zu achten.
Heide, den 16ten September 1812.
(L. S.)
Wann der Hausmann Claus Mohr aus Brockdorf in
der Wilſtermarſch ſich inſolvent erklärt und um die
Rechtswohlthat der Güter-Abtretung angeſucht hat, ſolche
ihm auch, mit Vorbehalt der Gläubiger Einreden bewil-
ligt worden: Als werden hiedurch alle und jede, welche
an die Concurs-Maſſe des Boniscedenten aus irgend einem
Grunde Anſprüche und Forderungen zu haben vermeynen,
derſelben mit Schulden verhaftet ſind, oder Pfandgüter
und ſonſtige Sachen, die zu ſelbiger gehören, beſitzen, bey
Strafe der Ausſchließung und des immerwährenden Still-
ſchweigens, der doppelten Zahlung und des Verluſts ihrer
Rechte, citiret und befehliget, ſich, die Einheimiſchen in-
nerhalb 6, die Auswärtigen aber unter Beſtellung gehöri-
ger Procuratur zu den Acten, innerhalb 12 Wochen, von
der Bekanntmachung dieſes Proclams angerechnet, bey
dem in der Königl. Landſchreiberey zu Wilſter abzuhalten-
den Angabe-Protocoll rechtsbehörig zu melden, die Docu-
mente, worauf ſie ihre Angaben gründen, urſchriftlich
vorzuzeigen, davon beglaubte Abſchriften beym Protocoll
zurückzulaſſen und demnächſt weitere rechtliche Verfügung
zu gewärtigen.
Wornach, die es angeht, ſich zu achten und vor Scha-
den zu hüten haben.
Königl. Steinburger Amthaus zu Jtzehoe, den 4ten
September 1812.
Ahlefeldt Dehn.
Die hieſigen Kaufleute Stoppel et von Dadelszen
haben dem hieſigen Obergerichte angezeiget, daß im De-
cember 1808 an Bord des Schiffs Anna Metta Catharina,
geführt von dem Schiffer Anthonis Jörgenſen von Soe-
derſoe, welches größtentheils für ihre Rechnung mit
Thran beladen geweſen, auch vier Kiſten Jndigo, gemerkt
mit einem Drec k i eck, mit einer Null durchzogen und unten
Strich, No. 38 à 41, wiegend brutto 715 Pfund, von
dem Agenten Wollert D. Krohn in Bergen, an die
Kaufleute Schmidt et Pleſſing in Lübeck, von Bergen nach
Fanoe beſtimmt, abgeladen worden; daß dieſes Schiff eine
eine ſehr große Havarie gemacht habe, deren Belauf auf
ſie, die Jmploranten Stoppel et von Dadelszen, als
Haupt-Ladungs-Jntereſſenten, traſſiret und von ihnen
berichtiget ſey, von welcher Havarie, nach hieſelbſt auf-
gemachter Diſpache, auf erwähnte vier Kiſten Jndi-
go in allem 2174 Mk. 3 ßl. Bco. gefallen wären, welche
Jmploranten mit den Zinſen zu fordern hätten, ſo
wie auch außerdem noch von ihnen für dieſe zu Fa-
noe angekommenen vier Kiſten Jndigo, ſowol der
Tarif bezahlt worden, als auch alle bisherige Koſten
berichtiget werden müßten; daß hierauf die Kauf-
leute Schmidt et Pleßing in Lübeck, als nach dem Con-
noſſement und den am Bord des Schiffs befindlich gewe-
ſenen Certiſicaten, Eigner und Empfänger dieſer Waare,
ſelbige zu empfangen verweigert hätten, auch durchaus
niemand als Eigner derſelben auftreten wolle, und ſie,
die Jmploranten, daher, um wenigſtens ſo weit möglich zu
ihrem Gelde zu kommen, und dieſerwegen die ſreye Diſpo-
ſition über die vier Kiſten Jndigo zu erhalten, ein gericht-
liches Proclam zu impetriren genöthiget wären. Da nun
Jmploranter zugleich um Erlaſſung dieſes Proclams gezie-
mend angeſucht haben, und dieſer Bitte Statt gegeben
worden iſt; ſo werden alle und jede, welche an vorer-
wähnte vier Kiſten Jndigo irgend ein Recht oder eine An-
ſprache, es ſey aus welchem Grunde es wolle, zu haben
vermeynen, hiedurch ein- für allemal und mithin perem-
torie aufgefordert und angewieſen, ſich damit am 14ten
December dieſes Jahrs bey dem hieſigen Obergerichte an-
zugeben, auch ihre Angaben demnächſt gehörig zu juſtifici-
ren, unter der hinzugefügten Verwarnung, wie ſie widri-
genfalls mit ihren vermeintlichen Anſprüchen an ſolche vier
Kiſten Jndigo werden präcludiret, Jmploranten den hie-
ſigen Kaufleuten Stoppel et von Dadelszen die freye Dis-
poſition über ſelbige, um ſich daraus, ſo weit zureichend,
für ihre Vorſchüſſe nebſt Zinſen und Koſten bezahlt zu
machen, werde zugeſtanden, auch ihnen, in ſo fern ſie
aus dieſem Jndigo ihre Befriedigung nicht erhalten ſoll-
ten, ihre Gerechtſame contra quem- et quocunque
werden reſerviret werden. Wornach ſich zu achten.
Al-
tona, im Obergerichte, den 10ten September 1812.
Ex decreto Senatus.
Friederich Franz, von Gottes Gnaden ſouve-
rainer Herzog zu Mecklenburg ꝛc. ꝛc.
Wir eröffnen hiemit, daß in Gemäßheit einer zwiſchen
dem Geheimen Rath und Miniſter, Baron von Hammer-
ſtein auf Greven und Lindenbeck, und deſſen Creditoren
getroffenen Vereinbarung, von Uns zum gerichtlichen Ver-
kauf der eben genannten, im ritterſchaftlichen Amte Lübz
belegenen, in der nachfolgenden Beylage näher beſchrie-
benen Lehngüter Greven und Lindenbeck, die Conſtitutions-
mäßigen drey Terminen erkannt ſind, welche reſpective
auf den 20ſten October d. J.
auf den 15ten December d. J.
und auf den 9ten Februar k. J.
anberahmet worden. Wir laden deshalb Kaufliebhaber
hiedurch gnädigſt, ſich alsdann Morgens zu gewöhnlicher
Zeit auf hieſiger Unſerer Juſtiz-Canzley einfinden, und
nach geſchehenem Bot und Ueberbot zu gewärtigen, daß
im dritten Termino, mit Vorbehalt des Landes-Lehnsherr-
licher Conſenſes ſowol, als des creditoriſchen Gleichge-
bots-Rechts, für den annehmlich Meiſtbietenden, unter
den zum Grunde liegenden Bedingungen, der Zuſchlag er-
ſolgen werde.
Es ſind die Verkaufs-Bedingungen nicht nur in
Unſrer Canzley-Regiſtratur, ſondern auch bey dem von
Hammerſteinſchen Gevollmächtigten, Hofrath Maſius
hieſelbſt, zu inſpiciren; und Kaufliebhaber, welche die
Güter in Augenſchein nehmen wollen, haben ſich deshalb
auf dem Hofe zu Greven zu melden.
Datum Schwerin,
den 14ten September 1812.
(L. S.)
Ad Mandatum Sereniſſimi proprium.
Herzoglich Mecklenb. zur Juſtiz-Canzley ver-
ordnete Director, Vice-Director und
Räthe.
v. Bülow.
J. G. Drümmer.
Beſchreibung
der Güter Greven und Lindenbeck.
Die im Ritterſchaftlichen Amte Lübz belegenen Lehn-
Güter Greven und Lindenbeck ſind 1 Meile von Parchim
und Goldberg, 4 Meilen von Schwerin und Güſtrow,
6 Meilen von Hagenow und Wismar, 8 Meilen von Roſtock
und 10 Meilen von Boitzenburg entfernet und alſo zum
Abſatz der Producte ſehr belegen.
Sie ſteuern von 7 Hufen 16 dreyßig zwey und funfzig-
ſtel Scheffel und haben einen Superficial-Jnhalt von
432027 []R.
Das Gut Greven hat ungefähr 4¾ Hufen und einen
Flächen-Jnhalt von 284943 []R.
Der cultivirte Acker, welcher aus Waizen, Roggen und
Gerſten-Boden beſtehet und in guter Cultur iſt, hält
201226 []R.
Die Wieſen ſind ſehr bedeutend, durchgehends zwey-
ſcheurig und halten 40778 []R., welche mit Jnbegriff ei-
niger Brüche, die ebenfalls zweymal gemähet werden,
300 vierſpännige Fuder Heu geben.
Die geſchloſſene Hölzung, welche aus Eichen, Büchen
und Weichholz, nebſt einigen Zuſchlägen beſtehet, hat ei-
nen Jnhalt von 30358 []R., welche neben dem hinläng-
lich vorhandenen Torſmoor mehr als den nöthigen Be-
darf gewähret.
Die Holländerey beſtehet jetzt aus 150 Pacht-Kühen,
kann aber noch erhöhet werden.
Außerdem befindet ſich in dem Gute eine Pacht-Schä-
ferey von 300 Schaafen, ein Krug und Schmiede.
Der Ertrag der Jagd und Fiſcherey iſt zum Bedarf
des Guts hinreichend.
Die ſämmtlichen Hof- und Dorf-Gebäude ſind in
brauchbarem Stande, doch bedarf das herrſchaftl. Wohnhaus
einiger Reparatur.
Die Lage des Hofes iſt beſonders angenehm, da er
mit einem Engliſchen Garten umgeben iſt.
Das Gut Lindenbeck hat ungefähr 2¼ Hufen und einige
Scheffel und einen Flächen-Jnhalt von 147048 []R.
Der cultivirte Acker, welcher dem des Guts Greven
an Güte gleich iſt, hält 124613 []R.
Die Wieſen halten 9056 []R. und gewähren mit Bey-
hülfe des zu bauenden Klee-Heues die nöthige Winter-
futterung.
Die geſchloſſene Hölzung, welche aus Eichen und Bü-
chen beſtehet, hält 7207 []R. Torf iſt hinlänglich vor-
handen.
Die Holländerey beſtehet in dieſem Jahre aus 80
Pacht-Kühen; ſie kann aber bis zu 100 erhöhet werden.
Die Hoſ- und Dorf-Gebäude ſind in gutem Stande,
und Wohn- und Vieh-Haus erſt vor 8 Jahren gebauet.
Uebrigens ſind die Güter mit keinen andern, als den
gewöhnlichen Laſten beſchweret.
Ad inſtantiam der Vormundſchaft der von dem am
4ten huj. verſtorbenen Schiffsbaumeiſter und Altermann
der Schiffszimmerleute Johann Cornelius hinterlaſſenen
minderjährigen Kinder werden hiedurch alle, welche aus
irgend einem Rechts-Grunde an die Verlaſſenſchaft des
Verſtorbenen Anſprüche und Forderungen zu haben ver-
meynen möchten, vorgeladen, ſolche in terminis am 4ten,
oder 25ſten September, oder 16ten October d. J., Nach-
mittags um 3 Uhr, auf hieſiger Weinkammer gehörig an-
zumelden und zu verificiren; widrigenfalls ſie durch die
am 26ſten October d. J. in öffentlicher Diät zu publici-
rende Präcluſiv-Erkenntniß auf immer damit werden abge-
wieſen werden.
Stralſund, den 17ten Auguſt 1812.
Verordnete zum Waiſen-Gericht hieſelbſt.
Avertissement.
Vor dem Königl. Ober-Landes-Gericht von der Neu-
mark wird der im Jahre 1763 gebohrne Handlungsdiener
Daniel Gottlob Straube, welcher im Jahre 1795 von
Hamburg aus nach America gegangen iſt, und ſeit einem
aus New-York datirten Schreiben vom 27ſten May 1799
von ſeinem Leben und Aufenthalt niemals irgend eine
Nachricht gegeben hat, desgleichen die von ihm etwa zu-
rückgelaſſenen unbekannten Erben und Erbnehmer, hiedurch
öffentlich vorgeladen, ſich binnen 9 Monaten, und ſpäte-
ſtens in dem auf
den 13ten Januar 1813
vor dem Ober-Landes-Gerichts-Referendarius Holtzthiem,
als Deputirten, anberaumten Termin auf dem hieſigen
Königl. Ober-Landes-Gericht ſchriftlich oder perſönlich zu
melden und weitere Anweiſung zu erwarten.
Jm entgegengeſetzten Fall wird auf die Todes-Erklä-
rung des Daniel Gottlob Straube erkannt, und deſſen
im hieſigen Depoſitorio befindliches, an 130 Rthlr. betra-
gendes Vermögen, den ſich meldenden Erben, nach vor-
gängiger Legitimation, ausgeantwortet werden.
Soldin, den 24ſten März 1812.
Königl. Preuß. Ober-Landes-Gericht von
der Neumark.
Reck.