Copenhagen, den 28. April.
Jhro Majeſt. des Koͤnigs Reiſe iſt zwar ſolcher ge-
ſtalt eingerichtet geweſen, daß Sie geſtern, als am
groſſen Faſt-Buß- und Beth-Tag haͤtten in Odenſee
ſeyn wollen, aber der Koͤnig hat reſolviret, ſelbigen auf
Fridensburg zu celebriren; und da Jh. Koͤnigl. Ma-
jeſt. dem Herrn Paſtor Hersloͤf auf Fridrichsburg die
vacante Hof-Prediger Charge conferiret, hat derſelbe
an dieſem Tage in ſelbiger Function zum erſtenmahl
vor die Koͤnigl. Herrſchafft geprediget. Vorigen
Mittwochen ſind auch Jh. Koͤnigl. Hoheit Printz Fri-
drich nach Herſchholm gegangen. Jh. Koͤnigl. Ma-
jeſt. haben allergnaͤdigſt reſolviret, daß alle annoch in
Juͤtland uͤbrig ſeynde Reluitions-Guͤter an den itzigen
Beſitzern verkaufft werden ſollen; wobey die Verſiche-
rung gegeben wird, daß niemahlen von dem Koͤnige,
oder Dero Succeſſores zur Crohne, einige Praͤtenſio-
nes, ſie moͤgen Nahmen haben wie ſie wollen, gemacht
werden koͤnnen noch ſollen.
Warſchau, den 20. April.
Der Cron-Groß-Marſchall iſt bereits Breslau paſ-
ſiret, und gehet nebſt dem Staroſten von Krakau nach
Sachſen; Der Cron-Hof-Marſchall hingegen wird
ſich anhero zur Cur tranſportiren laſſen. Dieſer Ta-
gen iſt der Tymboriſche Staroſt, vermuhtlich mit wich-
tigen Depechen, aus Sachſen allhier angelanget, und
hat ſich ſogleich zum Cron-Groß-Cantzler begeben.
Nachdem das Kriegs-Geſchrey allhier mehr zu- als ab-
nimt, und aus Curland verſichert wird, daß auf Ordre
der Rußiſchen Regentin bey Mietau ein Campement
von 12. Regimenter zu Pferd und Fuß, und noch ein
anderes auf Koͤnigl. Preußiſche Ordre bey Landsberg
an der Warthe von etlich 30000. Mann, aus Preußiſ.
Hannover- und Heſſen-Caſſelſchen Trouppen formiret
werden ſoll; Als hat der Cron-Feld-Herr, (ohngeach-
tet der Adel ſolchem noch nicht voͤlligen Glauben bey-
miſſet, ja wohl der groͤſte Theil deſſelben ſolches Deſſein
nur fuͤr ein Bagatelle aͤſtimiren will,) an alle Officiers
die zweyte Ordres ergehen laſſen, ſich ohne Verzug bey
ihren Fahnen und Poſten einzufinden; Welche Ordre
unter dem Poͤbel einen groſſen Rockoſch, und ſonder-
lich bey dem Land-Manne ein groſſes Fluͤchten derer
beſten Sachen in die haltbahre Oerter und Kloͤſter cau-
ſiret hat.
Lublin, den 15. April.
Jn der Moſcowitiſchen Ukraine ſind etliche Rußi-
ſche Regimenter angelanget, um daſiges Land wider
allen vermuhtlichen Anfall derer Tartarn zu beſchuͤ-
tzen.
Poſen, den 25. April.
Allhier iſt eine Schrifft gedruckt, worinnen der Thor-
niſche Tumult, nebſt der deswegen nieder-geſetzten
Commißion und darauf erfolgten Decret und Execu-
tion, zwar kurtz, aber glaubhafft beſchrieben, und alle
widrige Relationes widerleget worden, auch deutlich
dargetahn wird, daß hiedurch im geringſten nicht wider
den Oliviſchen Frieden gehandelt worden. Dieſe
Schrift iſt in teutſcher Sprache gedruckt, und wird ſo-
wohl allhier, als in Breslau verkaufft.
Dantzig, den 26. April.
Der hieſige Magiſirat laͤſſet noch fleißig acht ha-
ben, daß in der Thorniſchen Sache keine Schrifften,
wann ſie gleich noch ſo ſehr der Wahrheit gemaͤß ſeyn,
oͤffentlich verkauft werden, damit die Herren Pohlen
deßhalb nicht etwa Gelegenheit nehmen moͤgen, wi-
der uns eine Urſach zu ſuchen. Das in Elbingen
liegende Pohlniſche Regiment recrutiret fleißig zur
bevorſtehenden Munſterung; Es hat auch daſige
Guarniſon eine Zeither mehr Poſten, als ſonſt ge-
woͤhnlich, ausgeſetzet gehabt, welche aber der General-
Major von Flemming bey ſeiner Zuruͤckkunfft wie-
der abgehen laſſen. Aus dem Koͤnigl. und Chur-
Brandenburg-Preußiſchen Amt Niebſtadt vernimmt
man, daß im Dorfe Reichwalde ein Bauer, Nahmens
Becker, 101. Jahr alt bey geſunder Vernunft ge-
ſtorben ſey, welcher ſeine Wirthſchaft biß in ſein 81.
Jahr ſelbſt gefuͤhret hat, nachher aber ſelbige durch
ſeinen Sohn fuͤhren laſſen.
Rom, den 14. April.
Die Groß-Printzeßin von Toſcana, welche das
Merckwuͤrdigſte allhier zu beſehen continuiret, iſt von
dem Cardinal Zondedari mit einem H. Leichnam, den
ſie mit groſſer Veneration angenommen, regaliret
worden. Derſelben hat auch der Cardinal Gualtie-
ri ein Boucquet von 8. friſchen Nelcken, mit Baͤndern
von guͤldenen Brocat, zugeſendet. Am Donnerſta-
ge Nachmittags wurde von dem Pabſt bey Hofe zum
bevorſtehenden Concilio eine Vorbereitungs-Congre-
gation gehalten, welcher auſſer dem Collegio der Car-
dinaͤle die allhier anweſende Biſchoͤffe, ſo im Concilio
Votum haben ſollen, und die 2. aͤlteſte Protonotarii,
nemlich die Herren Farſetti und Ceva, aßiſtirten, wor-
innen der Pabſt anfangs vermittelſt einer wohlgefaſſe-
ten Anrede vorſtellete, wie er das Concilium zuſammen
zu berufen bewogen worden, nicht aus Begierde zu
Neuigkeiten, ſondern die Schluͤſſe des Tridentiniſchen
Concilii wieder in Obſervantz zu bringen, als worgegen
unzaͤhlige Misbraͤuche eingefuͤhret waͤren, deren er
ſelbſt in verſchiedenen Biſchoftuͤhmern, des Koͤnigreichs
Neapolis abſonderlich, da er zu andern Zeiten von weyl.
Pabſt Clemens XI. zum Viſitator derſelben beſtellet ge-
weſen, viele entdecket haͤtte: Hierauf wurde durch ein
Placet beſchloſſen, daß dieſes Concilium Lateranenſe
heiſſen ſolte; Es wurden auch die Bedienten des Concilii
ernennet: Die Ernennung der Theologorum und Ca-
noniſten aber, ſo uͤber ſchwere Puncten aus der Theo-
logie und dem Jure Canonico zu conſuliren, blieb
bis zur erſten Congregation ausgeſtellet, und baht der
Pabſt die Cardinaͤle, daß ſie ihm zu ſolchem Ende
diejenige Subjecta, welche ſie ihrer Gelehrtheit und
Aufrichtigkeit halber hierzu tuͤchtig erachteten, vor-
ſchlagen moͤchten. Sonſten ward noch verordnet,
daß die Secular und Regural Cleriſey waͤhrender
Zeit des Concilii in allen Kirchen Bet-Stunden hal-
ten, auch alle Donnerſtage die Meſſe vom Heil.
Geiſt, und die uͤbrigen Tage die Collecte zu Erlan-
gung eines heilſamen Zwecks dieſer Verſammlung
leſen ſolte. Heute Abend begiebt ſich der Pabſt nach
St. Giorgio, um ſich alldort, wie man ſagt, ſo lan-
ge aufzuhalten, als das Concilium waͤhret, welches
morgen fruͤh um 7. Uhr ſoll eroͤffnet werden, und
zwar nach Gewohnheit mit einer ſolennen Proceßion,
Hochmeſſe und Anrede des Pabſtes. Geſtern hiel-
te der Pabſt Biſchoͤfliches Examen, welches ein Zei-
chen, daß kuͤnftige Woche Conſiſtorium ſeyn wird.
Man ſagt, es werde wegen der Thorniſchen Af-
faire eine Congregation von verſchiedenen Cardinaͤ-
len angeſtellet, und in derſelben die Puncten uͤberle-
get werden, welche die bey dem Oliviſchen Frieden
intereßirte Proteſtantiſche Puiſſancen zu einer Satis-
faction verlangen. Der Baron Bodet, ein ge-
weſener Proteſtant, iſt, nachdem er den Ritter
Troſt, ſo ihm verwundet gehabt, ſolches ver-
ziehen, auff den Catholiſchen Glauben verſchieden.
Durch eine unbekandte Perſohn ſind an den alten
Vater 10. Pfund Spaniſcher Toback zum Geſchenck
geſand worden; Er hat aber das Pfund fuͤr
10. Ducaten verkaufen, und das Geld davon denen
Armen austheilen laſſen. Man hat endlich zu wiſ-
ſen bekommen, daß ſchon vor einigen Tagen incog-
nito von Turin iſt ankommen der Marquis Ferraro,
Miniſter des Koͤnigs von Sardinien, und daß er
ſolche Jnſtructiones mit gebracht, woraus man an
Beylegung der langwierigen Differentz mit ſeinem
Hofe nicht mehr zweifeln wolle, zumahl da er eine
lange Audientz beym Pabſte gehabt, und dar-
nach einen Pallaſt fuͤr ſich zu haͤuren befohlen.
Man ſagt daß im Vertrag mit dem Kayſer, wegen
Einraͤumung Comachio, dieſer ſondere Articul ent-
halten: „Es ſolle der Pabſt gehalten ſeyn, den Frie-
„den zwiſchen den Roͤmiſch-Catholiſchen Potentaten
„zu handhaben, und ſich oͤffentlich wider denjenigen
„zu erklaͤhren, der anfienge einige Unruhe in Jta-
„lien zu erwecken.„ Der Herr Ritter Johannes
Franciſcus Albani, Hauptmann der Gend-Armes
bey der Durchl. Venetianiſchen Signorie, iſt von
Sr. Heiligk. zu Dero Ehren-Caͤmmerer und Vertrau-
ten, gleichwie er ſolches bey Pabſt Clemente XI. ge-
weſen, erklaͤhret worden. Dermahlen ſollen ſich uͤber
70000. Fremde allhier befinden.
Regensburg, den 17. April.
Geſtern Nachmittags entſtunde zu Tumſtauf, 1.
Meil von hier, dem hieſig Fuͤrſtl. Hoch-Stifft zu-
ſtaͤndig, ein ſolch unvermuhtet-gefaͤhrliche Feuers-
Brunſt, daß in wenig Stunden der gantze Marck-
Flecken mit allen Gebaͤuden, und darunter auch
das unlaͤngſt neu-erbaute ſchoͤne Schloß ſamt dem
Pfarr-Hoff in die Aſchen gerahten: ja es ſeynd ſo
gar 2. Joch von der Donau-Bruͤcken daſelbſt ver-
brant; welches man hieſiger Orten um ſo mehr mit
Jammer-vollen Augen angeſehen, als die Entfernung
auf 2. Stunden wenig Huͤlffe verſtatten wollen, da
gleichwolen hieſiger Loͤbl. Magiſtrat mit einigen Feu-
er-Kuͤnſten und andern Rettungs-Jnſtrumenten zu
Huͤlffe gekommen, die aber wegen allzuſehr uͤberhand
genommenem Feuer wenig Huͤlffe leiſten koͤnnen.
Dresden, den 24. April.
Wie man aus dem Schloſſe Pretzſch vernimt, ſo wer-
den Jh. Majeſt. die Koͤnigin ſich in kurtzem nach den
Carlsbade erheben, um ſelbiges ſich einige Wochen
lang zu bedienen. Als die Chevalier-Guarde vor dem
Pirnaiſchen Tohre juͤngſt verſamlet geweſen, ſo ſind
von Jh. Koͤnigl. Majeſt. die beyden Capitains Myllie
und Wuttgenau zu Obriſt-Lieutenants von beſagten
Corps denominiret worden. Vorige Woche haben
allhier 3. Doctores Juris ihr Hochzeit-Feſtin vollzo-
gen, denn am Sonntage ließ ſich Herr D. Handeck,
Prof. Publ. in Wittenberg, des Koͤnigl. Cammer-Die-
ner Heerwagens aͤlteſte Jungfer Tochter ehelich bey-
legen, welchen Feſtin Jh. Koͤnigl. Majeſt. annoch vor
Dero Abreiſe in hoher Perſohn beygewohnet. Am
Montage und Dienſtage wurden des kurtzlich verſtor-
benen Hn. Hof-Rahts und Leib-Medici D. Schmel-
tzens 2. Jungfer Toͤchter mit Herrn D. Schillingen
und dem hieſigen Amts-Adjuncto Herrn D. Vockeln,
copuliret.
Leipzig, den 27. April.
Aus der Relation eines gewiſſen Ambaſſadeurs zu
Madrit ſiehet man, daß die Conſternation, welche in
gedachtem Madrit uͤber die Zuruͤckſchickung der jun-
gen Koͤnigin aus Franckreich entſtanden, gantz unbe-
ſchreiblich geweſen, inſonderheit aber ſey die Koͤnigin
durch dieſe Nachricht gantz auſſer ſich ſelbſt geſetzet, und
dergeſtalt in den Harniſch gebracht worden, daß ſie ſich
nicht mehr beſonnen; wie ſie denn ſo gar die groͤſten Jn-
jurien gegen den Hertzog von Bourbon, in Praͤſentz ih-
rer Hof-Dames, ausgeſtoſſen; und ob gleich der nun-
mehro zuruͤck geſchickte Ambaſſadeur, Abt Livri, in ei-
nem Schreiben an den Marquis de Grimaldo der Sa-
che eine Farbe zu geben, auch der Koͤnig ſelbſt ſeine Ge-
mahlin zu beſaͤnftigen geſucht, ſo haͤtte doch alles nichts
verfangen, vielmehr ſey man bereits auf den Punct ge-
weſen, jemand der verwittibten jungen Koͤnigin nach-
zuſchicken, und ihr alle Koſtbarkeiten und Praͤſente,
welche ſie von dem verſtorbenen Koͤnig, ihrem Gemahl,
wie auch dem jetzigen Koͤnig und Koͤnigin erhalten,
wieder zu nehmen, wenn der Koͤnig in ein ſo ſchimpfli-
ches Unternehmen willigen wollen, dahero denn endlich
die Printzeßin von Beaujolois das Zorn-Opffer der Koͤ-
nigin ſeyn, und ein ſehr hartes Tractement ausſtehen
muͤſſen, indem ihr nicht verſtattet worden, von beyden
Majeſtaͤten, vielweniger von dem Jnfanten Don Car-
los Abſchied zu nehmen; man rede dahero zu Madrit
von nichts anders, als eclatanten Satisfactionen, die
der Hof wegen dieſes Affronts zu nehmen, und daß man
vorerſt zum wenigſten alle Frantzoͤſiſche Schiffe arreſti-
ren muͤſſe. Jndeſſen iſt dennoch gemeldeter Ambaſ-
ſadeur der Meynung, daß wenn der erſte Zorn wuͤrde
vorbey ſeyn, die Spanier es wohl naͤher geben duͤrften,
zumahl da man verſichert ſey, daß Spanien der Cron
Franckreich, ohne anderweitige Huͤlffe, wenig wuͤrde
ſchaden koͤnnen.
Nachdem von den ſolennen Ceremonien, welche
bey dem Leichen-Begaͤngniß Jhr. Rußiſch-Kaͤyſerl.
Majeſt. zu S. Petersburg obſerviret worden, in den
vorhergehenden Meldung geſchehen, ſo hat man auch
noch folgende Grabſchrifft, ſo von dannen ebenfals
eingelauffen, allhier inſeriren wollen:
Wehklage und weine,
O Reußland!
Dein Vater hat dich verlaſſen,
PETER, der Groſſe,
Welcher dir Anno 1672. den 30. May vom Himmel
gegeben worden,
Und unglaubliche Tahten verrichtet,
Jndem Er uͤberwunden und Friede gegeben.
Da Er aber mit der allergroͤſten Glorie erfuͤllet,
Nahm Jhn der Himmel Anno 1725. den 28. Januar.
wieder zu ſich.
Und als Er die Welt verließ, verließ Er dich doch nicht,
Sondern gab dir die ſeines Reichs wuͤrdigſte
SUCCESSORIN.
Weine Reußland! und erfreue dich
Verbeſſerter Status Civilis!
Was fuͤr Danck ſageſt du, o Reußland!
Deinem wahrhaften Vater, in dem Er dich neugebohrẽ;
Er hat dich durch ſeine Geſetze und Verordnungen
Klug,
Mit gerechten Judicialibus
Geſund,
Und mit allerhand Kuͤnſten wohl gebildet;
Von dir wird nun erfodert Danckſagung,
Treue und Gehorſam gegen ſeine
Succeſſorin.
Jn Verſorgung der Kirchen
haſt du mit Namen und Taht
Dem fuͤrnehmſten Apoſtel Petro nachgeſtrebet.
Das von GOtt gecroͤnte Haupt, unſer PETER,
verließ uns.
Er war eifrig im Glauben, beſorgte die Verbeſſerung,
Vom Unglauben und Heucheley aber
war Er Verfolger,
O Chriſte! du Braͤutigam der Kirche!
Erfreue deine Braut!
Bauweſen der Flotte.
Den neuen in der Welt, und erſten Japhet in Reußland,
Der die Gewalt, Furcht und Glorie in der See
ausgebreitet,
Und uns zur Vereinigung mit der gantzen Welt
gebracht.
Den Schwimmenden werden wir nicht mehr ſehen;
Nun ſind die Gewaͤſſer unſere Thraͤnen,
Und die Winde unſer Othem.
Status Militaris.
Ohnmaͤchtig am Leibe, nicht aber am Geiſte,
Und von Fatiquen ein geſchaffener Simſon von
Reußland;
Durch ſeine Muͤhe hat er die Kraft denen Waffen
gegeben,
Und durch ſeine Gefahr die Sicherheit dem Vater-
lande verſchafft.
Aber ach! der traurigen Veraͤnderungen,
iſt Er zeitlich ruhig geworden,
Freudig, aber ewiglich jammern
und wehklagen wir.
Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Nuͤrnberg. Allhier hat Hr. Joh. Albr. Klimm
die Aſtronomiſchen Tafeln des de la Hire, ſo zu Pa-
ris 1702. Lateiniſch heraus kommen, in teutſcher
Sprache, nicht nur weit ordentlicher und deutlicher
als vorhero eingerichtet, ſondern auch mit vielen
wichtigen Zuſaͤtzen vermehret unter die Preſſe gege-
ben, daß die Aſtronomiſchen Liebhaber ſelbige in
Forma 4ta vielleicht mit eheſtem werden haben koͤn-
nen.
Zelle. Man arbeitet allhier an der 2ten Auflage
der teutſchen Uberſetzung beider Theile des vortref-
lichen Werckes von der Wahrheit der Chriſtlichen
Religion, welches der beruͤhmte Abbadie geſchrie-
ben hat.
Jn kurtzem wird man von zweyen bey der
gelehrten Welt beruͤhmten Buͤchern die Uberſetzun-
gen ins teutſche zu gewarten haben, als nemlich: Zu
Halle des Herrn la Croze Abbildung der Jndiani-
ſchen Chriſten, nach ihrem Urſprung, Lehr-Saͤtzen,
Sitten und Gewohnheiten, Gelehrſamkeit, Haͤndeln
und Streitigkeiten, aus dem Frantzoͤſiſchen durch
M. Georg Chriſt. Bohnſtedt: Und zu Jena Herrn
Joh. Laurent. Mosheims gruͤndliche Belehrung von
dem Dordrechtiſchen Concilio, als einem Hinderniß
der Proteſtantiſchen Kirchen-Vereinigung, nebſt
Joh. Haleſy Hiſtorie des Dordrechtiſchen Concilii,
durch M. Carl Henr. Langen.
Ob zwar auf nachſtehendem Buch Paris genen-
net wird, ſo ſiehet man doch, daß es in Holland ge-
druckt worden; Der Titel heiſt: Hermanni Boerhaa-
ve, Ph. & Med. Doct. Potanices, Chemiæ &c. Lugdu-
ni Batavorum Profeſſoris Inſtitutiones & Experimen-
ta Chemiæ. Tomus 1. & 2. 8. Der beruͤhmte Herr
Autor hat das Werck nicht ſelbſt heraus gegeben,
ſondern einige von ſeinen Zuhoͤrern haben dasjeni-
ge, was er im Collegio dictiret, drucken laſſen.
Jn Bremen wird gedruckt: Theod. Antonidis
Erklaͤhrung der Epiſtel Jacobi, aus dem Hollaͤn-
diſchen uͤberſetzt in 4to.: wie auch Joh. Viſchers
Erklaͤhrung der Epiſtel Judaͤ, aus dem Hollaͤndiſ.
uͤberſetzt in 4to. Jngleichen arbeitet man allda an
der zweyten Auflage 1) der beyden Theile von
Will. Cave Antiquitatibus Patrum & Eccleſiaſticis,
oder Geſchichte von dem Leben, Tahten, Lehre, Tod
und Marter der Apoſtoliſchen Vaͤter: 2) Davids
Knibbe Erklaͤhrung des Briefes Pauli an die E-
pheſer.