Von dem Verfasser dieser Poësieen sind
noch folgende Schriften herausgegeben und
in meinem Verlage erschienen.
Von 1790 bis 1793:
Clarissa. Neu verdeutscht und Ihro Majestät
der Königin von Grossbritannien zugeeignet.
Mit diesem Buche ist 1796 eine verbesserte Eintheilung
gemacht worden; auch hat Daniel Chodowiecki
24 Kupfer, die besten Sujets, dazu gezeichnet und ge-
stochen. Es waren erst 6 starke Bände, diese sind nun-
mehr so abgetheilt, dass sie 16 proportionirte Bände aus-
machen, wodurch das Buch ein annehmlicheres Aeussere
erhalten hat, wenn es gebunden ist. Diese 16 Bände,
nebst den 24 Kupfern, kosten im Ladenpreise 16 Rthlr.
Da dieses Buch jedes Frauenzimmer in ihrer Bibliothek
haben und es gleich einem Gebethbuche lieb und werth
halten sollte, so habe ich zur leichteren Anschaffung
desselben einen sogenannten Pränumerationspreis wieder
eintreten lassen, nach welchem das Ganze für 2½ Frie-
drichsd'or in natura erlassen wird. Die 24 Kupfer apart
mit einem Commentar kosten 3 Rthlr. 12 Gr.
1790 erschien ferner:
Der Freudenzögling, aus dem Englischen
des Herrn Pratt. 8. 1 Rthlr.
Ein Pedant zu der Clarissa, oder vielmehr ein Vorläufer
dazu, als Übersetzung betrachtet. Dem Inhalte nach:
Chesterfields Grundsätze durch ein aufgestelltes Beispiel
als höchst gefährlich dargestellt. Im Kurzen: ein zwei-
ter Lovelace.
1789 erschien:
Psyche, ein Mährchen des Alterthums. Zweyte
umgearbeitete Ausgabe. 8. 9 Gr.
Dieses Mährchen des Apulejus ist zu bekannt, als dass
es einer besondern Zergliederung bedürfte. Herr K. hat
es nach seiner Phantasie dargestellt, und dieses Eigen-
thümliche giebt ihm unstreitig einigen Werth vor der
blossen trocknen Uebersetzung.
1790 erschienen:
die Rhapsodien, 1t Theil. gr. 8. 18 Gr.
1795:
der 2te Theil. gr. 8. 1 Rthlr. 3 Gr.
Der reichhaltige Inhalt derselben würde zu viel Platz
wegnehmen. Ich versichere einem Jeden, aufs Wort
eines ehrlichen Mannes, dass die Aufsätze eben so man-
nigfaltig als lehrreich und unterhaltend sind, und in die-
ser Rücksicht kann ich behaupten, dass ein Jeder etwas
Wünschenwerthes für sich finden wird.
Eine kleine Abhandlung: Des Herrn Abend-
mahl, an Serena, ist aus dem ersten Thei-
le einzeln abgedruckt und für 4 Gr. zu haben.
Diese kleine Schrift, über einen so wichtigen Gegenstand,
ist ihrer simplen Einkleidung, ihrer Fasslichkeit wegen,
so beliebt, dass viele Familien sie gleich einem Commu-
nionbuche gebrauchen. Gewiss ein Jeder, der mit war-
men, gefühlvollem Herzen an das grosse Urbild alles
Schönen und Guten denkt, der muss durch diese Schrift
noch fester an ihn gezogen werden. Ich bezeuge, dass
ich diese kleine Schrift mehrere male gelesen habe, und
dass ihr Inhalt ein immer grösseres Interesse für mich
erhalten hat.
1791 erschienen:
Heinings Briefe an Emma. 2 Bände. Mit
Kupfern von Penzel. 8. 2 Rthlr. 8 Gr.
und eine Uebersetzung von
A. Smiths Theorie der moralischen Gefühle.
gr. 8. 1 Rthlr. 12 Gr. davon
1795
der 2te Theil, welcher die Zusätze zur 6ten Ori-
ginalauflage enthält, erschienen. gr. 8. 18 Gr.
Ersteres, die Briefe an Emma, sind theils sentimentalischen,
theils wissenschaftlichen Inhalts; und letzteres:
Smiths Theorie ist längst als ein vortreffliches Buch jedem
Kenner bekannt. Durch die Anmerkungen des Herrn
K. hat es für uns Deutsche einen gsössern Werth er-
halten.
1793 erschienen:
3 Gelegenheitspredigten, nemlich 1) An-
trittspredigt zu Altenkirchen auf der Halb-
insel Wittow. 2) Erste Uferpredigt auf dem
Vorgebirge Arkona. 3) Jubelpredigt, gehal-
ten am 100jährigen Gedächtnisstage des im
Jahr 1593 in Schweden gesetzlich eingeführ-
ten Lutherthums. gr. 8. 8 Gr.
Die Gabe der Darstellung des Hrn. K. ist theils durch die
2 Bände seiner Predigten, theils durch die in den Rhap-
sodien und in Hainings Briefen an Emma zerstreuten
Predigten bekannt.
1797 erschien endlich:
Eusebia. Eine Jahresschrift zur Beförderung
der Religiosität. Mit 1 Kupfer von Penzel.
1S Jahr. gr. 8. 1 Rthlr. 8 Gr.
Eben so reichhaltig wie die Rhapsodien. Zur Michaelis-
Messe erscheint vielleicht das 2te Jahr, so wie von den
Rhapsodien bald ein 3r Band.
Leipzig, zur Oster-Messe 1798.
Heinrich Gräff.