Das Reichs-Patent-Gesetz.
Von Franz Wirth.
VII.
Der Entwurf des Reichs=Patent=Gesetzes, liegt nunmehr in
der verbesserten Gestalt, die ihm der Bundesrath gegeben, dem
Reichstage vor und wurde von letzterem am 2. März in erster
Berathung behandelt, sofern man die wenigen Worte, welche
dabei gesprochen wurden, eine Berathung nennen kann. Es hat
uns bei der äußerst geringen Sachkenntniß, welche über den Er-
finderschutz bei uns herrscht, nicht gewundert, daß der Entwurf
kurzer Hand an einen Ausschuß von 21 Mitglieder verwiesen
wurde -- wir hätten 14, wie ein Mitglied mit Rücksicht auf den
oben erwähnten Mangel verlangte, auch für hinreichend gehalten --
allein so kühl und achtungslos ist wohl selten ein Gesetz aufge-
nommen worden, wie dieses. Kein Wort der Erläuterung von
Seite der Regierungen wie es im englischen Parlament geschah,
kein Urtheil über dessen Jnhalt, kein Wunsch, welcher dem Aus-
schuß mitgegeben wurde, keine Andeutung, wie die Gesetzgeber die
Sache aufgefaßt und behandelt wissen wollten! Nichts als ein
kurzer Gruß des Abg. Ackermann, der die Vorlage als einen
Fortschritt willkommen hieß, aber als das Wesentliche daran nicht
die Hebung der Jndustrie und Jnschutznahme des bisher schutzlosen
Erfinders, sondern die Umkehr vom Prinzip der freien Konkurrenz
und des Freihandels hervorhob. Jhm wurde ganz richtig erwiedert,
daß Freihandel und Erfinderschutz nichts miteinander zu thun hätten,
selbst der Führer der Schutzzoll=Partei Kardorff trat ihm hierin
entgegen. Der Abg. Braun fühlte sich veranlaßt, für den Frei-
handel in die Schranken zu treten und, obwohl selbst Anhänger des
Patentgesetzes, Ackermann scharf zu erwiedern. Dabei entwickelte
er aber, wenn anders die Zeitungs=Berichte richtig sind, eine so
bedenkliche Unkenntniß über die Sache selbst, daß man nur hoffen
kann, seine Rede möchte im Ausland nicht gelesen werden. Er
sprach zunächst vom englischen Anmelde=Verfahren und stellte es
dem Prüfungsverfahren gegenüber. Nun ist aber England das
einzige Land, welches das Aufgebot hat, also nicht das Anmelde-
Verfahren. Wird nämlich » Opposition « gegen ein englisches
Patent erhoben, so folgt eine Prüfung und zwar eine sehr genaue,
wobei beide Theile gehört werden. Nur Frankreich, Belgien,
Jtalien und Oesterreich haben das reine Anmelde=Verfahren, bei
dem sich die Regierung gar nicht um den Jnhalt der Erfindung
bekümmert. Ferner bemerkte Herr Braun, es sei bis jetzt noch
nicht gelungen, einen Patentschutz durchzuführen. Nun, wir möchten
ihm nicht rathen, in Frankreich ein gutes Patent anzugreifen oder
eine wirklich neue Erfindung ohne Erlaubniß des Erfinders
nachzuahmen. Nicht blos empfindliche Entschädigungs = Ansprüche
sind dort die Folge von solchem Beginnen, sondern auch ziemlich
hohe Strafen! Das Nachdrucks=Gesetz ist darin weit milder.
Ebenso hat Eugen Richter, der als Gegner des Gesetzes
auftrat, dessen Bedeutung verkannt, obwohl seine Bemerkung, daß
man dasselbe nicht überschätzen solle, ganz richtig ist. Mit dem
Erfinder=Schutz werden nun nicht plötzlich die Erfindungen massen-
haft hereinfluthen, wenn auch eine Zunahme derselben bereits wahr-
nehmbar ist, die Vermehrung der Patentgesuche, zeitdem der
Reichs=Entwurf den Uebergang der alten Patente auf das Reich
aufgenommen, ist ziemlich groß. -- Jrrig dagegen ist die Ansicht
daß die auf das Marken= und Muster=Schutzgesetz gestellten Hoff-
nungen sich nicht erfüllt, sondern nur mehr Rechtsstreite enstanden
seien. So bedeutend wie Manche glaubten ist das Gesetz aller-
dings nicht benützt worden, allein es sind doch immerhin mehr als
7000 Marken eingetragen und Muster im Januar allein 1735.
Gerade die beklagte Zahl der Prozesse zeigt, daß das Gesetz von
Wirkung ist. An den Diebstahl bisher gewöhnt, kann man sich
bei uns noch nicht darein finden, fremdes Eigenthum zu achten.
Für das Ansehen des deutschen Namens im Auslande sind beide
Gesetze vom günstigsten Einfluß gewesen und eine Kunst=Jndustrie
ist überhaupt jetzt erst möglich.
Die Begründung des Gesetzes ist uns noch nicht zugekommen,
wir entnehmen daher der Ffurter Ztg., daß dieselbe zunächst die
Uebereinstimmung der in der Enquete vernommenen Sachverständigen
mit demselben hervorhebt und die Schattenseiten des Vorprüfungs-
Verfahrens nicht unerwähnt läßt. Es sei deshalb eine schärfere
Begrenzung der die Patentfähigkeit bedingenden Voraussetzungen
vorgenommen und die Prüfung durch ein Aufgebot=Verfahren er-
weitert, welches der prüfenden Behörde die Unterstützung der be-
theiligten sachkundigen Kreise zuführe. Die Revision im Fall der
Beschwerde durch neue Sachverständige sichere die Unpartheilichkeit
der Prüfung und wahre derselben den Karakter der Strenge.
Der neue vom Bundesrath verbesserte Entwurf unterscheidet
sich in mehren Punkten und zwar sehr zu seinem Vortheile von
dem Entwurf des Reichskanzler=Amtes. Zunächst ist die Fassung
der §.§. eine präzisere und dann sind einige grundsätzliche Aen-
derungen vorgenommen worden, wovon die des Lizenz=Paragraphen
10 unerläßlich war. Punkt 2 des § 1. ist auf Muster und
Modelle beschränkt, Punkt 3 auf Genuß- u. Arznei=Mittel,
womit auch das Bedenken einer aus Dresden kürzlich unter Pieper's
Leitung gehaltenen Versammlung, daß chirurg. Jnstrumente ausge-
schlossen wären, fällt. -- Die Veröffentlichung einer Erfindung
in ausländ. amtl. Schriften soll erst 3 Monate später als solche
gelten. Dem Verlangen, nur dem Erfinder ein Patent zu er-
theilen, ist mit §. 3 entsprochen und damit das Bedenken des
Patent=Schutz=Vereins gehoben, daß Dritte die ausländischen Er-
findungen stehlen. Es war dieß -- wie wir vermuthet -- nur
ein Redaktions=Versehen. -- Sehr zu beklagen ist, daß nicht
auch das Wort „feilhalten“ geändert wurde, weil es zu
Mißdeutungen Anlaß geben kann und keinen hinreichenden Schutz
gewährt. Es können patentirte Gegenstände möglicherweise durch
Vermittelung Dritter erworben werden, ohne daß diese sie feilbieten,
jedenfalls aber sind alle Gegenstände ausgeschlossen vom Schutze,
die Konsumenten direkt aus dem Ausland beziehen können, Oefen
z. B., Eisenbahn=Bedarf, kurz alle Artikel, die nicht „Maschine
oder eine sonstige Betriebs=Verrichtung, ein Werkzeug oder ein
sonstiges Arbeitsgeräth“ sind.
Jn eiuem neuen §. 6 sind nun auch die Erben aufgenommen
und im §. 5 die Entschädigung für Erfindungen, welche der
Staat übernimmt, nicht dem Oberhandelsgericht, sondern dem
Rechtsweg überlassen. Ganz besonders müssen wir es anerkennen,
daß im §. 7 neu unserer speziellen Forderung, das Datum fest-
zustellen, entsprochen und dasselbe auf den Tag nach der Anmeldung
verlegt worden ist. Die Zusatz=Patente sind geblieben; sie kosten
nur 50 M. Bedauern müssen wir dagegen, daß die Taxe von
50,100,150... M. bestehen blieb. Der Erfinder soll kein Steuer-
Objekt bilden, sondern es muß ihm so leicht als möglich gemacht
werden, seine Erfindung durch Patente zu schützen. Wir kommen
deshalb immer wieder darauf zurück, daß der Satz des Patent-
Schntz=Vereins ( 306,090 M. ) der richtige ist. Derselbe reicht nicht
blos zur Deckung aller Kosten, sondern wird noch einen bedeutenden
Ueberschuß liefern. Jn 5 oder 10 Jahren eine hohe Taxe zu
verlangen, damit unwichtige Erfindungen verlassen werden, ist ganz
in der Ordnung, allein in den ersten Jahren muß sie so nieder
wie möglich sein. Wir würden schon 10 20 30.. M. für genügend
halten, 700 M. aber in den ersten 5 Jahren ist entschieden zu
viel. Gemildert wird die Sache allerdings durch den Zusatz, daß
armen Erfindern die Taxe gestundet und bei Nichterfolg ganz
erlaßen werden kann, was nach dem I. Entwurf wieder hergestellt
worden ist.
Der englische Patent - Gesetz - Entwurf.
III.
Der neue ( III. ) englische Patent=Gesetz=Entwurf unterscheidet
sich wesentlich von dem früheren. Zunächst wird das Aufgebot-
Verfahren verlegt auf die Zeit nach Hinterlegung der definitiven
Beschreibung und das Patent wird 12 Monate hindurch, weder durch
den Gebrauch noch die Veröffentlichung der Erfindung beein-
trächtigt. Die Nachtheile der letzteren, welche nach Hinterlegung
der vollständigen Beschreibung erfolgt, werden aber dadurch nicht
beseitigt. Wird ein Patent aus irgend einem Grunde verweigert,
so ist der Erfinder, welcher seine Erfindung vielleicht auch ohne
Patent hätte verwerthen können, um sein Eigenthum gebracht.
Jedermann kennt es und kann es benützen.
Das Verfahren ist nach dem neuen Entwurf in England
folgendes: Mit der Eingabe wird nur eine provisorische Be-
schreibung hinterlegt, die später ergänzt und vervollkommnet
werden kann. Der Gegenstand der Eingabe ( aber nicht die Be-
schreibung ) wird im Patent=Journal bekanntgegeben und dieselbe
einer Prüfung dahin unterworfen, ob die Erfindung den Bestim-
mungen des Gesetzes ( Stat. of Monop. ) entspricht und ob Titel
und Beschreibung richtig und genügend sind. Die früher beige-
fügten Punkte der Neuheit und Frivolität hat man fallen lassen.
Die Prüfung ist demnach eine ganz andere wie bei uns. Der
Bericht des Examinators kann vom Erfinder eingesehen werden.
-- Drei Monate vor Ablauf des 12 monatl. provisor. Schutzes
muß die vollständige Beschreibung eingereicht werden, die
veröffentlicht und nochmals einer Prüfung unterworfen wird, welche
nun nicht blos auf die Form sich erstreckt, sondern auch auf die
Neuheit, aber nur insoweit als es frühere englische Patente und
Publikationen betrifft, die dem Patentbeamten bekannt sind. --
Der Bericht über diese II. Prüfung wird dann veröffentlicht
und das Aufgebot erlassen. Der juristische Beistand des Patent-
Amtes ( the law officer ) untersucht im Falle die Sache, hört den
Erfinder und Opponenten, und erstattet Bericht darüber. Dieser
Bericht wird auch veröffentlicht; wozu, ist eigentlich nicht ersichtlich.
Darauf hin muß der Erfinder die Ertheilung des Pa-
tentes beantragen ( notice to proceed ) und jede Versäumung
dieser Fristen zieht den Verfall des Patentes nach sich. Wird das
Patent bewilligt, so legen es die Patent=Commissäre dem Lordkanz-
ler zum Siegeln vor ( warrant ) : im gegentheiligen Falle kann
der Nachsuchende Berufung bei dem Kanzler einlegen. Jeder-
mann kann dann nochmals Opposition gegen die Patentirung
erheben. Jn allen Fällen muß aber der Antrag auf Ertheilung
des definitiven Patentes ( petition for sealing ) binnen 3 Mona-
ten nach dem Warrant eingereicht werden. Die Patente datiren
vom Tage der Hinterlegung. Sehr einfach ist diese Prozedur,
wie man sieht, nicht; es ist daher fraglich, ob sie im Parlament
durchdringt.
Eine wichtige Verbesserung ist die Verlängerung der
Patentdauer auf 21 Jahre, also um die Hälfte der jetzigen,
so daß damit England alle andern Länder, selbst Belgien, überragt,
ein sehr bedeutungsvolles Zeichen des Werthes, den man auf Pa-
tente legt. Die Fristen=Verlängerung ist, wie im vorigen
Entwurfe, beibehalten. -- Eine wesentliche Neuerung ist ferner die,
daß der Staat Erfindungen nicht mehr umsonst beanspruchen
kann -- was indessen nie geschah -- sondern bezahlen muß, wie
jeder Andere, event. auf dem Wege der Expropriation.
Bezüglich des Lizenzensystems ist die Frist des unbeding-
ten Schutzes von 2 auf 3 Jahre ausgedehnt worden. Man sieht,
daß hier keine Sicherheit herrscht: man fühlt wohl, daß man dem
Erfinder einige Zeit absoluten Schutz gewähren muß, erkennt aber
auch an, daß 2 Jahre zu wenig sind. Drei werden es aber in
gewissen Fällen ebenso sehr sein wie zwei.
Sehr wichtig, weil leicht zu versäumen, ist die Bestimmung,
daß im Ausland patentirte Erfindungen binnen 6 Mo-
naten auch in England patentirt werden müssen und daß das eng-
lische Patent mit dem ausländischen aufhört. Letztere Bestimmung
ist weitaus schärfer als im jetzigen Gesetz, welches solche Patente
nur dann aufhebt, wenn das ausländische vor dem englischen ge-
nommen war. Vermuthlich ist dies aber nur ein Redactions=Ver-
sehen, weil man, abgesehen vom Ausland, doch den englischen Er-
finder schwerlich beeinträchtigen wollte, und das würde geschehen.
Derselbe würde nämlich weder ein russisches, noch ein dänisches
oder schwedisches Patent nehmen können, weil diese nur 10 Jahre
und weniger dauern, er also 11 Jahre und mehr an seinem eng-
lischen verlieren würde. Ja es ist fraglich, ob er überhaupt ein
fremdes Patent nehmen könnte, weil die 6--11 letzten Jahre des
engl. Patentes mehr werth sein können, als die übrigen zusammen.
Diese Repressalie, welche zunächst der einheimischen Jndustrie zu
Gut kommen soll, aber den einheimischen Erfinder gerade so tref-
fen würde, wie den fremden, hat schon deshalb keinen Sinn, weil
sie wegfällt, wenn man im Ausland gar kein Patent nimmt.
Man will nicht, daß der Engländer Patent=Gebühr zahle, wenn
der Ausländer aufhört, dies zu thun: man läßt Jenen aber ruhig
zahlen, wenn der Ausländer überhaupt nie etwas entrichtet!! Die
Deutschen Patent=Gesetze haben, mit Recht eine solche Bestimmung
nicht aufgenommen.
Die Einführungs=Patente werden abgeschafft, nur der
Erfinder selbst erhält ein Patent. Eine eigenthümliche Bestimmung
ist die, daß ein Dritter mit Genehmigung des Patent=Jnhabers
ein Verbesserungs=Patent nehmen kann. Letztere kosten
nur 15 £ und werden dem ursprünglichen Patent beigefügt, lau-
fen aber auch natürlich mit ihm ab. Die Uebertragung von Pa-
tenten oder Theilen derselben wird in einem besonderen Buch
( Register of proprietors ) registrirt, das öffentlich aufliegt. --
Wer unberechtigt eine Patent=Marke auf einen Gegenstand setzt
wird mit 50 £ bestraft.
Der provisorische Schutz kann bis 15 Monate verlän-
gerr werden, ebenso die Frist für die Gesuche um Siegelung. Die
bestehenden Patente können der Erleichterungen des neuen Ge-
setzes theilhaftig werden mit Ausnahme der Patent=Dauer: sie
können nur 14 Jahre dauern, aber nach dem neuen Gesetze zah-
len. Die Taxen betragen2 1 / 2 £ für den provisor. Schutz von
12 Monaten, 10 £ für weitere 2 Jahre, 50 £ für weitere 4
Jahre, 100 £ für weitere 7 und 100 £ für weitere 7 Jahre.
Außerdem kosten die Erneuerungs=Gesuche je 10 £, so daß ein
21 jähr. Patent287 1 / 2 £ oder 5750 Mk. kosten würde, während
es jetzt in den 2 ersten Stadien das Doppelte, in den 2 letzten
dasselbe kostet. -- Komisch macht sich der am Ende auch des be-
stehenden Gesetzes beigefügte Vorbehalt, daß die Krone das Recht
habe, jedes Patent aufzuheben oder zu beschränken oder Patente für
beliebige Dinge zu ertheilen. Freilich wird davon nie Gebrauch
gemacht.
* Arbeitmarkt. Die mildere Witterung hat wieder etwas
mehr Verdienst gebracht: die durch den Frost unterbrochenen Bauten
sind wieder aufgenommen und die ländlichen Arbeiten werden auch
bald mehr Hände in Anspruch nehmen. -- Die Potsdamer Re-
gierung hat eine Warnung vor dem Zuzug nach Belgien erlassen,
weil dort wenig Arbeitsgelegenheit sei. Fremde Arbeiter müssen
einen regelmäßigen Paß mitbringen, auf Grund dessen sie dann
ein Arbeitbuch ( livret ) für Belgien bekommen.
Jm Allgemeinen ist wenig vom Arbeitmarkt zu berichten, er
ist still und das ist gegenüber den Entlassungen der Kohlenarbeiter
vor 3 Wochen gerade kein ungünstiges Zeichen. -- Jn Böhmen
ergibt der letzte Ausweis der Sparkassen, daß die Lage besser ist
als in den vorigen 3 Wintermonaten, während deren mehr Geld
zurückgezogen als eingelegt wurde. Jetzt überwiegen wieder die
Einlagen. -- Jn Brünn sind die Fabriken ziemlich gut beschäf-
tigt. -- Jn Wien dagegen klagt man über den Mangel an Ver-
dienst. -- Die „Corr. f. Nat.=Oekon. und Stat.“ gibt die Zahl
der beschäftigungslosen Arbeiter in Wien, wohl etwas übertrieben,
auf 11,000 an, während 18,000 nur als halb beschäftigt zu be-
trachten seien. Zu den ersteren gehören insbesondere Manufaktur=,
Holz= und Ledergalanterie=Arbeiter, Schlosser, Anstreicher, Vergolder,
Maurer; zu den letztern Eisenarbeiter, Schuhmacher, Schneider,
Goldarbeiter, Buchdrucker. Während in den Jahren 1872--1873
etwa 10,000 Tischlergesellen arbeiteten, seien jetzt wenig mehr als
3000 beschäftigt. Es ist immer wieder die alte Geschichte! Die
Ueberproduktion i. J. 1871 -- 1873 hat eine große Anzahl Ar-
beiter in die Städte gelockt, welche sie nun nicht mehr verlassen
wollen.
Jn Westfalen sind die Löhne begreiflicher Weise sehr ge-
sunken. Der bereits erwähnte Spezial=Korresp. der Fr. Ztg. be-
richtet, daß die Hütten=Arbeiter in Dortmund 2,80 M. täglich verdie-
nen. Eisen und Stahl sind so im Preis gesunken, daß wer solches
-- wenn auch erst in einigen Jahren -- braucht oder eine neue
Anlage beabsichtigt, gut thun wird, jetzt zu bestellen.
Jn England hat sich nichts verändert, in Nordamerika
liegt der Kohlenbau darnieder, wie überall. Nach dem Kap der
guten Hoffnung werden Eisenbahn=Arbeiter, Maurer und Zimmer-
leute gesucht. Jn Australien und Südamerika fehlt es an
Arbeitern: man denkt deshalb daran, Chinesen einzuführen.
Aus dem nassauischen Kannenbäkerlande schreibt man
uns, daß die dortige Thonwaaren-Jndustrie bisher durch die Krise
nicht berührt schien, in letzter Zeit mache aber dennoch ein kleiner
Rückgang in der Erzeugung von Luxuswaaren sich fühlbar. Die
Waarensendungen nach Holland bleiben sich gleich und ebenso die
Produktion der Krüge zum Versandt der Mineralwasser. Die Haus-
industrie jedoch, vorzüglich zur Erzeugung von Thonpfeifen einge-
richtet, zeigt einen stärkeren Ausfall in ihrer Arbeit. An Gehilfen
werden noch immer in den verschiedenen Ortschaften bei 2000 be-
schäftigt, doch ist der Lohn etwas reduzirt worden, weil die Arbeiter-
Konkurrenz aus anderen Jndustrie=Bezirken auf dessen Höhe drückt.
Aus Essen wanderten viele Familien zu, um hier Verdienst zu
suchen, und auch die Zahl anderer Handwerksgesellen die hierher
kommen um Arbeit, hat sich bedeutend vermehrt, sie können aber
nicht beschäftigt werden und sind den Gemeinden eine schwere Last.
Ein Uebel nimmt in den letzten Jahren in schauderhafter
Weise zu; es ist das Branntweintrinken, welches zahlreiche Opfer
fordert. Es ist aber auch nicht anders zu erwarten, da die Eltern
ihren halbwächsigen Jungen und die Meister ihren Lehrlingen zu
viel Freiheit lassen. An Sonntagen sind manche Gastwirthschaften
mit Lehrlingen dicht gefüllt, die sich dort mit Eifer dem Trunke
und dem Kartenspiele ergeben; so erzieht man einen Arbeiterstand
zur Produktion von „ billig und schlecht “. -- Es sollte doch
der sonst so ruhige Grenzhauser=Gewerbeverein ein ernstes Mahn-
wort an Eltern und Lehrmeister richten.
[ Wir bitten um Zusendung aller Zeitungsnummern, worin sich Angaben
über Bedarf oder Ueberfluß an Arbeitern befindet. D. Red. ]
♀ Patentrecht. Jn einem Patentprozesse hat der oberste
Gerichtshof in Frankreich folgende Rechtsgrundsätze aufgestellt:
Wer einen Apparat construirt, der nach dem Urtheile der Gerichte
in seiner Gesammtheit, in den einzelnen Theilen, aus denen er
besteht, und in der Functionirung aller seiner Organe mit einem
vorher durch einen Dritten patentirten Apparate übereinstimmt,
ist als Nachahmer zu bestrafen und hieran ändert der Umstand
nichts, daß der neue Apparat Modificationen enthält, aus welchen
sich eine Ersparniß an den Herstellungskosten und bestimmte Vor-
theile für die Reinigung und Handhabung des Apparates ergeben.
-- Jn einem andern Streitfalle hat der Appellhof von Paris ent-
schieden: Wenn ein früheres Patent genommen wurde auf die An-
wendung irgend eines Metalles zur Herstellung eines industriellen
Gegenstandes, im vorliegenden Falle für die Herstellung von Kanten
zum Schutze des Schuhwerkes, so konnten die Gerichte mit vollem
Rechte ein Patent wegen Mangels der Neuheit für nichtig erklären,
welches nachträglich für die Anwendung von Kupfer oder weichem
Eisenblech genommen wurde, wenn auch der zuletzt Patentirte das
letztere Metall zuerst für den gedachten Zweck benützt hat. Er hätte
in jedem Falle das Patent auf die Anwendung dieses Metalles
an Stelle des Kupfers nehmen müssen. -- Ferner in demselben
Streitfalle: die Patentfähigkeit einer Erfindung hängt zwar nicht
von der Wichtigkeit derselben ab, dennoch ist ein Verfahren nicht
patentfähig, von welchem die Gerichte erkannt haben, daß es sich
dem Wesen nach von den früher angewandten nicht sehr unter-
scheidet. Solche Fehler können durch richtige Abfassung der Be-
schreibung leicht vermieden werden.
* Markenschutz. Der Kongreß deutscher Chokolade-
fabrikanten zu Frankfurt a. M. empfahl im Jnteresse der
Bekämpfung der Vorurtheile des deutschen Publikums zu Gunsten
fremdländischer Fabrikate, insbesondere eine reichlichere Benützung
des deutschen Markenschutz=Gesetzes, der jedoch zugleich in
Analogie der englischen Trade Mark Protection So-
ciety eine Verwaltung des Markenrechtes durch den Verband
selbst zur Seite treten müsse. Die Mitglieder verpflichteten sich
darauf gegenseitig, Mißbräuche von Namen, Firmen oder Marken
ihrer Fachkollegen, sofort dem geschäftsführenden Büreau in Stutt-
gart im Jnteresse weiterer Wahrung der verletzten Rechte bekannt
zu geben, -- ein für Jndustrie=Verbände sehr beachtenswerthes
Beispiel, soll das Markenschutz=Gesetz seinen Zweck erfüllen und er-
reichen. -- Die Preisbewegung von Kakao und Zucker gab zugleich
Anlaß, prinzipielle gleichmäßige Erhöhung der Choko-
ladepreise durch Cirkuläre aller deutschen Fabrikanten zum Be-
schlusse zu erheben und einen weiteren Verbandstag im Som-
mer dieses Jahres in Leipzig wieder abzuhalten bei Betheiligung
möglichst sämmtlicher Jnteressenten.
-- Der Markenschutz wird verhältnißmäßig wenig benutzt. Jn
Lübeck z. B. hatte die Gewerbekammer ein Verzeichniß der
Marken angelegt, damit Jnteressenten dasselbe einsehen könnten,
es hat aber bis jetzt nur ein Gewerbtreibender sich Auskunft erbeten
und das Register wurde von gar Niemand nachgesehen, ebenso
wenig eine Marke eingetragen. Lübeck hat freilich wenig Jndustrie.
* Zahlungs=Reform. Neue Vereine für Baarzahlung haben
sich gebildet in Kempen.
-- Jn Wien hat der Reform=Verein die Sache in die
Hand genommen und vorgeschlagen, Vereine der Konsumenten
zu gründen, die sich zur Baarzahlung gegen Sconto und Be-
richtigung von Forderungen nach dem Tage der Faktura verpflichten.
-- Jn Darmstadt haben sich der Gewerbe= und der Handels=Ver-
ein verbunden, um die Agitation in's Werk zu setzen. Baar-
zahlung gegen Sconto, Berechnung von Verzugs=Zinsen, Ver-
weigerung jedes Kredits, der 3 Monate übersteigt und Bekannt-
machung dieses Verfahrens an allen Ecken sind auch hier die
vorgeschlagenen Mittel.
Der Verband oesterreichischer Müller und Mühlen-
Jnteressenten beschloß bezüglich der Kreditfrage die Anlage
eines Jnformationsbuches vorzubereiten und durch einen Ausschuß
von 5 Mttgliedern in Betreff des Mühleneskomptes mit den
Banken zu verhandeln.
* Handel. Aus englischen Konsularberichten über den
Handel China's im Jahre 1875 ergibt sich das interessante
Faktum, daß Deutschland im Verkehr mit dem himmlischen
Reiche die dritte Stufe unter den Staaten einnimmt. Es liefen
in jenem Jahre in chinesische Häfen ein: 8277 englische, 3836
amerikanische, 1577 deutsche Schiffe, dagegen nur 239 fran-
zösische u. s. w.
* Handels=Verträge. Am 14. sollen die Verhandlungen mit
Oesterreich über den neuen Handels=Vertag mit dem Zollverein
beginnen.
-- Jm » Journal des Débats « spricht Leroy = Beaulieu
seine Genugthuung über den Entschluß der französischen Re-
gierung aus, nicht den vom Ober=Handelsrathe ausgearbeiteten
Zolltarif, der von bedenklichen schutzzöllnerischen Tendenzen
behaftet ist, sondern die seit 1860 bestehenden Vertrags=Tarife
zur Grundlage der Unterhandlungen behufs Erneuerung der
Verträge zu nehmen.
* Eisenbahnwesen. Nachdem die in Berlin, Frankfurt a. M.
und Dresden in Gasthöfen errichteten Billet=Verkaufsstellen günstige
Ergebnisse geliefert, hat das Reichs=Eisenbahn=Amt die weitere
Ausdehnung der Errichtung bei den Verwaltungen angeregt.
-- Die neue Strecke Crefeld=Oppum=Linn ist eröffnet.
-- Die dritte Bahn durch die Alpen gewinnt an Wahr-
scheinlichkeit. Die Linie Sitters=Leuck der Simplonbahn soll am
1. Juni eröffnet werden, die Fortsetzung bis Visp und Brieg im
nächsten Jahre. Die Vorarbeiten für den Tunnel sind im vollen
Gang, derselbe wird 18 Km. lang.
* Pferdebahn. Die Arbeiten zur Mannheimer Pferde-
bahn sollen am 1. März mit 30 belgischen Arbeitern beginnen
und die Linien vom Bahnhof zum Hauptzollamt durch die breite
Straße, Schloßhof, Rheinbrücke nach dem Bahnhof Ludwigshafen
umfassen.
* Schifffahrt. Die Zahl der deutschen Handelsschiffe betrug
am 1. Januar 1875 4602, ( darunter 299 Dampfer ) mit einer
Tragfähigkeit von 1,068,383 Tons und 42,424 Mann Besatzung
83 mehr als i. J. 1871. Die Zahl der Segelschiffe ist zurückge-
gangen, wogegen die Zahl der Dampfer eine Steigerung um 124
Schiffe oder 70$%$ erfahren hat. Die 102 Dampfschiffe, welche
Hamburg besitzt, übertreffen die 117 Dampfschiffe, welche die
ganze preußische Küste aufweist, in der Ladungsfähigkeit um nahezu
das Dreifache und in der Maschinenkraft um weit über das Doppelte.
-- Wir entnehmen der Korrespondenz des Königlichen Sta-
tistischen Büreau's zu Berlin die interessante Angabe, daß in dem
Verkehr auf dem Rhein im Jahr 1875, obschon Handel und
Jndustrie in gedrückter Lage verharrten, sich doch eine merkliche
Besserung fühlbar machte. -- Wird die Steinkohlen=Abfuhr aus
dem Hochfelder Hafen hinzugerechnet, die 74--4, 205, 706 Ctr.
u. 75--5, 671, 959 Ctr. betrug, so übersteigt die gesammte
Steinkohlen Abfuhr zu Wasser von 1875 ( im Betrage von
40,394,835 Ctr. ) diejenige von 1869, die sich auf 39,394,835
Ctr. belief, um nahezu 1,500,000 Ctr.
-- Der Verein für Hebung der deutschen Fluß-
und Kanalschifffahrt hielt zwischen dem 19. und 22. Fe-
bruar seine Generalversammlung ab, in welcher Abgeordneter
Lammers ( Bremen ) über die Moorkultur und Dr. Hammacher
über Kapitalbeschaffung für Kanalbauten referirten.
* Münzwesen. Zur weiteren Durchführung des Münz-
Gesetzes ward beschlossen: Für Reichs=Rechnung weitere
40,000 Pfund Gold in Kronen und halben Kronen auszuprägen
und zwar zunächst zu gleichen Werthbeträgen, und hat vom 3. lau-
fenden Monats an, nur noch die Ausprägung von Zwei=Mark-
Stücken mit einem Betrage von etwa 19,000,000 Mk. und
von 50- Pfennig=Stücken mit einem Betrage von etwa
25,000,000 Mk. stattzufinden, worauf bis auf Weiteres mit der
Herstellung von Reichs=Silbermünzen ganz inne zu halten.
-- Die Börsen=Deputation und Handelskammer in Triest
beschloß die Niedersetzung einer Kommission zum gründlichen Stu-
dium des Ueberganges Oesterreichs zur Goldwährung, es sollen alle
österreichischen Handelskammern auf die Wichtigkeit desselben auf-
merksam gemacht werden.
* Telegrafie. Die Reichs=Post=Verwaltung beabsichtigt, im
Jnteresse des Verkehrs künftig Post=Marken auch zur Frankirung
der Telegramme zu verwenden und die besonderen Telegraphen-
Marken zu beseitigen, wodurch zugleich eine Vereinfachung im Ge-
schäftsbetrieb herbeigeführt und anderseits die Kosten für Herstellung
zweierlei Marken erspart werden.
* Honigmarkt. Der steiermärkische Bienenzucht=Verein
beschloß in seiner letzten Hauptversammlung die Einrichtung eines
steierischen Honigmarktes in Graz.
* Rechtspflege. Der Bundesrath hat entgegen dem Antrage
Preußens, den Sitz des Reichs=Gerichts nach Berlin zu verlegen,
die Verlegung des Reichs=Gerichts nach Leipzig be-
schlossen. Mit großer Spannung sieht man dem Reichstag=Votum
entgegen. Man befürchtet, daß dasselbe im Sinne des preußischen
Antrages ausfällt. -- Es ist mit Genugthuung zu begrüßen, daß
man den Sitz des obersten Gerichtshofes nicht in die größte Stadt
des Reiches legte. Abgesehen von der ungünstigen geographischen
Lage Berlins übt eine solche Stadt, wo Gesetzgebung, Regierung
und ein bewegtes Parteileben konzentrirt sind, immer einen gewißen
Einfluß auf den Einzelnen aus, der einem Richter gegenüber nicht
wünschenswerth ist. Leipzig ist bereits der Sitz des Reichs=Handels-
Gerichtes, ferner der Marken= und Musterschutz Registrirung für
Ausländer. Es wird nur zweckmäßig sein, wenn man alle ähnlichen
Reichs=Behörden, auch das künftige Patentamt dahin verlegt.
Jn Amerika hat man dieselbe Maxime befolgt und in Frankreich hat
man es auch für zweckmäßig erachtet, den Sitz der Nationalver-
sammlung von Paris wegzulegen.
* Der Haushalt des deutschen Reiches ist für 1877/8
auf 542,903,370 M. veranschlagt, worunter 414 Mill. laufende
und 128 Mill. einmalige Ausgaben, erstere natürlich meist für das
Heer, dazu kommen 168,000,000 Mk. für Kasernen, das sind
jährlich 8,400,000 M. Steuern mehr. Schöne Aussichten! --
* Steuerwesen. Jm preußischen Staat wurden im Jahre
1875 239,330 Steuer=Exekutionen in den unteren Klassen voll-
streckt, davon 124,196 fruchtlos, in den höheren 97,516,
fruchtlos 27,909. Jm Ganzen vollstreckt 403,456 davon frucht-
los 161,531!! Jm Landtag wurde der Gegenstand ebenfalls zur
Sprache gebracht, der Abg. Rickert erwähnte dabei, daß die
Steuer=Erhöhung i. J. 1873: 16$%$, 1874: 13, 1875: 6, also
im Ganzen in 3 Jahren 34$%$ bertagen habe. Die Zahl der
Steuer=Exkutionen, habe zeit 1871 um 332,000 und 256,000
zusammen abgenommen. Bemerkenswerth ist daß von 202,000
Reklamationen 100,000, also die Hälfte ( ! ) von der
Regierung selbst für berechtigt erklärt wurden.
* Steuer=Reform. Die Friedens=Propaganda hat
sich sehr praktisch jetzt auf die Steuern geworfen, um durch die-
selben den Völkern die Augen zu öffnen. Potoni é schreibt uns:
„Die indirekte Steuer beruht auf der Kunst, ein Huhn zu rupfen,
ohne daß es schreit. Das dumme Volk weiß nicht, daß es Steuer
zahlt und namentlich nicht wie viel. Die direkte Steuer ändert
das, sie ist die beste Schule des Selfgovernment. Die indirekte
Steuer legt eine Binde um die Augen der Völker, die direkte legt
die Wunde blos, so daß sie schmerzt. Jene erzeugt die Revolutionen,
diese führt auf den langsamen, aber sichern Weg der Reformen.
Kurz die indirekte Steuer ist der beste Weg den Krieg zu bekriegen.“
Die Völker werden dann fragen, wofür sie so viel zahlen müssen
und die Antwort wird immer lauten: „ für die Heere, für
den Krieg. “ Die Einführung der direkten Steuern hat ihre
Schwierigkeit, allein man wird sie überwinden.
* Aktien=Gesetzgebung. Die Ausschüsse für Handel und
Verkehr haben den Antrag gestellt, den Reichskanzler zu ersuchen,
den Entwurf eines Gesetzes ausarbeiten und vorlegen zu lassen,
welches unabhängig von der Revision des Handels=Gesetzbuches, den
Ausschreitungen bei der Gründung, Verwaltung und dem Betriebe
der Aktien=Unternehmungen, entgegen zu wirken geeignet ist.
* Genossenschaftswesen. Man kann die Genossenschaften nicht
genug zur Vorsicht warnen, damit sie bei der Wahl ihrer Geschäfts-
leitung die größte Sorgfalt beachten. Der Konsum=Verein
zu Jnsterburg geht trotz seines mehr denn 10jährigen Bestehens
und bei einem Jahresumsatz von 36,000 Mark, mit einem Rein-
gewinn von 1100 Mark und 407 Mitgliedern, seiner Auflösung
entgegen; die vorgenommene Revision des Statuts, Erneuerung
des Vorstandes, sowie Wechsel des Lagerhalters kamen zu spät.
Vor Verlusten bei der Liquidation sind die Mitglieder durch den
angesammelten Reservefond von 1800 Mark gesichert.
-- Großes Aufsehen erregt die Erlassung eines Steckbriefes
gegen den Kommerzienrath Paul Krauß in Kannstatt wegen
Unterschlagung in seinem Amte als Verwalter der Kannstatter
Spar- und Vorschußbank. Der Schaden, welchen die ge-
genannte Anstalt durch das pflichtwidrige Gebahren ihres ehemaligen
Vorstandes erleidet wird auf über 200,000 Mark angegeben,
wozu noch die Verluste aus verschiedenen statutenwidrigen Geschäften
hinzukommen.
-- Die Gewerbebank zu Murrhardt seit 1869 bestehend,
erhöhte das dividendenberechtigte Kapital auf 43,363 Mk. und den
Reservefond auf 7264 Mk. Sie erzielte bei 224 Mitgliedern ei-
nen Kassenverkehr von 1,108,147 Mk., einen Kontokorrentenverkehr
von 646,572 Mk. und einen Depositenverkehr von 321,773 Mk.
-- Die Aschaffenburger Volksbank hat 1876: 7,874,000 Mk.
umgesetzt. Mitglieder 236. Vermögen 132,000 Mk. Dividenden 7 $%$.
-- Der „Metall=Arbeiter“ bringt die Satzungen des
auch bei uns wenig bekannten interessanten „südd. Metall-
Geschäfts=Vereins “, der im Jahre 1872 zu Plochingen
gegründet wurde, und befürwortet die Errichtung einer
gleichen Vereinigung für Oestreich. Es ist dies ein Rohstoff=Verein,
welcher den Mitgliedern Eisen, Stahl, Kupfer, Blech, Kohlen u.
dgl. zu den Großpreisen und aus bester Quelle vermittelt, nebenbei
aber auch Vereinbarungen bezüglich der Lohnfrage trifft, den Ver-
kauf von Erzeugnissen der Mitglieder besorgt, dieselben auf Aus-
stellungen vertritt und auf Gleichmäßigkeit der Preise bedacht ist.
* Lebensversicherungen. Bei den deutschen Gesell-
schaften soll die Gesammtzahl der auf ihr Leben Versicherten
bereits über 74,000 betragen, das versicherte Kapital 2150 Mill. Mk.
Die Betheiligung der Beamten läßt indeß noch viel zu
wünschen übrig. Einige hohe Beamte in Hannover haben deshalb
einen „ Preußischen Beamten=Verein “ in Hannover ge-
gründet, um den Beamten die Versicherung zu erleichtern.
* Volksbildung. Jn einem Volksschullehrer=Verein zu
Laage in Mecklenburg entblödete sich kürzlich ein dortiger Leh-
rer nicht, als Referent aus dem Ritterschaftlichen, die Frage, was
die Volksschule gegen den Aberglauben thun könne, in fol-
gender Weise als These zu beantworten: „Es kann nicht be-
hauptet werden, daß die Zauberei nicht hilft. Die Frage ob es
überhaupt möglich, durch Hülfe des Teufels Wunderwerke zu ver-
richten, muß entschieden bejaht werden! Die heilige Schrift
lehrt es an verschiedenen Stellen und warnt zugleich ernstlich davor.
Die christliche Volksschule hat als im Dienste der Kirche stehend,
durch die Gnadenmittel des Wortes Gottes und des Gebets, diesem
Bollwerk des Satans kräftig entgegenzuwirken. Mit der Natur-
wissenschaft kommt man nicht aus, weil diese Sünden ihren Sitz
in Herzen, nicht im Verstande haben!“ Führwahr, ein hübsches
Exemplar von „ Volksschullehrer “ und beklagenswerth die Ge-
gend, welche von solchen Lehrern gebildet und unterrichtet wird!
-- Jn Breslau ist die Bildung eines Vereins im Werke,
welcher auf die Ertheilung von Unterricht in den Grund-
begriffen der Volkswirthschaft namentlich in den Volks-
schulen hinwirken soll.
Schulwesen. Wie traurig es noch mit dem Schulwesen und
namentlich in Preußen bestellt ist, zeigt folgende Geschichte des
71jährigen Lehrers Sch. in J. bei Luckenwalde, welche die Pädag.
Ztg. erzählt. Sch. wurde kurz vor seinem 50jährigen Amtsjubi-
läum mit --115 2 / 3 Thlr. jährlich pensionirt. Jn der Gemeinde
J. hatte er 42 Jahre hintereinander gewirkt. Die Bitte, noch
kurze Zeit länger im Amte bleiben zu dürfen, um sein wohlver-
dientes Jubiläum feiern zu können, wurde ihm abgeschlagen, eben
so seine Petition, den zum Leben und zum Sterben nicht aus-
reichende Ruhegehalt um etwas zu erhöhen. Von dieser Pension,
die der Amtsnachfolger tragen muß, hat nun der alte Mann bis
heutigen Tages keinen Pfennig erhalten, und deshalb sein bischen
Habe veräußern müssen, er sucht jetzt in Berlin nach 50jähriger Lehrer-
thätigkeit vergeblich nach einem anderen Broderwerb ( ! ) . Die Mit-
theilung klingt so gräulich, daß man sie kaum glauben kann. Die
Pädag. Ztg. würde sich ein Verdienst erwerben, wenn sie den Fall
im Aug' behielte und sich nach dem Lehrer erkundigte.
-- Der Gesetzentwurf des französischen Unterrichts-
Ministers über die Unentgeltlichkeit des Unterrichts be-
stimmt, daß es jeder Gemeinde freigestellt ist, in ihren Schulen die
absolute Unentgeltlichkeit einzuführen, ferner, daß jede Gemeinde,
welche nach den bestehenden Vorschriften auf keine Unterstützung
Seitens des Departements oder des Staates Anspruch hat, die
Schulausgaben aus ihren eigenen Mitteln zu decken hat.
-- Ein sehr eingehendes Promemoria ist von dem Direktorium
des Aachener Polytechnikums an das Ministerium gelangt; es
fordert die Ausbreitung der Real=Gymnasien und ihre gründ-
liche Vorbereitung für die polytechnische Hochschule.
* Hochschulen. Besuch im Winter 1876/77: Summa
| Juristen. | Mediziner. | Theologen. | 1876. | 1876/77. |
Berlin... | 1003 | 281 | 139 | 3666 | 2490 |
Bern... | 93 | 149 | 33 | -- | -- |
Bonn... | -- | -- | -- | 785 | 311 |
Breslau... | 438 | 177 | 106 | 1107 | 1219 |
Erlangen... | 45 | 121 | 149 | 422 | 474 |
Freiburg... | 64 | 128 | 41 | 290 | 329 |
Gießen... | 80 | 70 | 22 | 343 | 312 |
Göttingen.. | 324 | 121 | 71 | 1049 | 991 |
Graz.... | -- | -- | -- | 878 | -- |
Greifswald.. | 90 | 222 | 30 | 475 | 498 |
Halle... | 122 | 114 | 181 | 888 | 854 |
Heidelberg.. | 196 | 85 | 13 | -- | 473 |
Jnnsbruck.. | 201 | 54 | 186 | 570 | 628 |
Jena.... | -- | -- | -- | 503 | -- |
Summa
| Juristen. | Medeciner. | Theologen. | 1876. | 1876/77. |
Kiel.... | 14 | 75 | -- | 223 | -- |
Königsberg.. | -- | -- | -- | 611 | -- |
Leipzig... | 1053 | 361 | 327 | 2730 | 2906 |
Marburg.. | 65 | 104 | 49 | 445 | 382 |
München.. | 352 | 340 | 75 | 1158 | -- |
Münster... | -- | -- | 184 | 415 | -- |
Prag... | -- | -- | -- | 1885 | -- |
Rostock... | 37 | 29 | 24 | 141 | -- |
Straßburg.. | -- | 178 | -- | 700 | -- |
Tübingen.. | 175 | 94 | 301 | 1025 | 848 |
Wien... | -- | -- | -- | 3810 | -- |
Würzburg.. | 93 | 493 | 150 | 990 | 1030 |
Die Berliner Bau=Akademie wird in diesem Winter von
1085 Studenten besucht, dieselbe hat 77 Lehrer.
An sämmtlichen 8 Universitäten Rußlands: Dorpat, Warschau,
Kiew, Odessa, Charkow, Moskau und St.=Petersburg betrug die
Zahl der Studirenden am 1. Jänner 1866 4112, im ersten
Semester des Jahres 1875/76 aber 5791, was einem Zuwachse
um 41 pCt. gleichkommt. Das Maximum der Frequenz während
des Decenniums von 1866 bis 1875 wurde im Jahr 1871
ereicht und zwar mit 6734 Studenten. ( Fortsetzung siehe Beilage ) .
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nebst dessen „Mittheilungen,“ redigirt von Dr. Otto v. Schorn.
Preis für den ganzen Jahrgang, bestehend aus 48 Nummern und 48
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Gewerbemuseum 15 Mk. R.-W.
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durch ihren gediegenen Inhalt mehrere staatliche Empfehlungen,
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betrieb in einer Provincialstadt Schlesiens beabsichtigt
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gießerei und Kesselschmiede, in schwunghaftem
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Patent = Geschäft von Wirth & Co. in Frank-
furt a. M., errichtet im Jahre 1862.
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Farbholzmühle,
mit Wasser= und Dampfkraft versehen, steht demnächst
zu verpachten.
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Alters das seit langen Jahren mit Erfolg betriebene
Farbholzmahlgeschäft aufgibt ist geneigt, dem neuen
Anpächter das Geschäft unter günstigen Bedingungen
zu übertragen.
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züglichen Beschaffenheit auch zu jedem anderen Be-
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währt hat, ist wegen Aufgabe des Geschäftes mit
sonstigen Schuhmacher=Werkzeugen zu verkaufen.
Bierbrauerei=Verkauf.
Jn einer Garnisonsstadt der bayr. Pfalz ist eine
mittelgroße Bierbrauerei mit schönem, theilweise
neuem Jnventar unter den günstigsten Bedingungen
zu verkaufen. Dieselbe erfreut sich seit Jahren einer
starken und höchst soliden Kundschaft und steht in
bestem Betriebe. Offerten unter L. S. befördert die
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Photographie.
Ein photographisches Atelier in einer größeren
Stadt wird sofort zu pachten oder zu kaufen gesucht.
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mit Dampfbetrieb nebst Kau=Tabak=Spinnerei und
Cigarren=Fabrik in einer verkehrreichen Reichsstadt
Westfalens ist unter sehr günstigen Bedingungen zu
verkaufen. Sämmtliche Maschinen sind neuester Con-
struction, das Geschäft ist sehr flott im Betriebe und
hat eine alte feste Kundschaft. Offerten unter S. C.
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Es wird in einer größeren Stadt Süddeutschlands
eine frequente Apotheke zu kaufen gesucht und
hierbei hauptsächlich auf ein Geschäft reflectirt, das
mindestens 2 Gehülfen beschäftigt. Angeld auf Wunsch
bis zur Hälfte des Kaufpreises. Offerten unter D. S.
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industriellen und romantischen Stadt Westfalens, ist
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kaufen. Anzahlung Thlr. 5000. Franco = Offerten
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Ein Buch
welches
68 Auflagen
erlebt hat, be-
darf wohl
keiner weiteren Empfehlung, diese Thatsache ist
ja der beste Beweis für seine Güte. Für Kranke,
welche sich nur eines bewährten Heilverfahrens
zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit bedienen
sollten, ist ein solches Werk von doppeltem
Werth und eine Garantie dafür, daß es sich
nicht darum handelt, an ihren Körpern mit
neuen Arzneien herumzuexperimentiren, wie dies
noch sehr häusig geschieht -- Von dem be-
rühmten, 500 Seiten starken Buche: „ Dr.
Airy's Naturheilmethode“ ist bereits die 68.
Auflage erschienen. Tausende und aber Tau-
sende verdanken der in dem Buche besprochenen
Heilmethode ihre Gesundheit, wie die zahl-
reichen, darin abgedruckten Atteste beweisen.
Versäume es daher Niemand, sich dies vor-
zügliche populär=medicinische, 1 Mark kostende,
in der W. Erras'schen Buchhandlung vorräthige
Werk baldigst zu kaufen oder auch gegen Ein-
sendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. direct
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men zu lassen, welch' Letztere auf Verlangen
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günstigen Bedingungen billig sofort verkauft werden.
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Eine größere Fabrik in Köln a. Rh. deren Betriebs-
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nicht ausgiebig genug verwendet werden kann, wünscht
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unter Hinzuziehung eines befähigten Technikers zu
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Reihe von Jahren des besten Erfolges erfreut, zu
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mehr Jahre zu machen, um jährlich ungefähr 300
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zu einem angemessenen Preis gebaut zu bekommen.
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alle nothwendigen Schablonen für jeden Theil der
Maschinen werden geliefert. Alle Maschinentheile
müssen so hergestellt werden, daß sie an jeder andern
Maschine derselben Classe als Duplicate ohne Nach-
arbeit benutzt werden können.
Nur solche, die im Besitz großer Maschinen-
Fabriken sind und mit den modernsten Handwerk-
zeugen, wie Fraise = Maschinen arbeiten, können auf
den Contract reflectiren.
Garantie wird gegeben und verlangt. Offerten
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Ein solides rentables Fabrikgeschäft, wenn
auch auf dem Lande, wird von einem fähigen Kauf-
manne, der über hinreichende Mittel verfügt zu über-
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trolschloß zu liefern zum gewöhnlichen Schloßpreise.
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Eine Million Mark
wird ein industrielles Etablissement zu kaufen
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Apotheke, gesucht. Angenehme Familien=Wohnung,
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Württembergs, an der Eisenbahn gelegen wird bis
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wird ein examinirter Herr als erster Receptar für
dauernde Stellung gesucht.
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Gesteinarbeiter, ledige werden gesucht. Offerten
beliebe man zu richten an die Annoncen=Expedition
von Rudolf Mosse ( W. A. Gärtner ) in Darm-
stadt. 31
Brauer. Für eine größere Brauerei wird ein
gesetzter Mann gesucht, der etwas von der Buch-
führung versteht und den Principal auch bei der
Kundschaft vertreten kann. Offerten unter sub K.
U. L. 153 an die Exped. d. Bl.
Braumeister. Ein gut empfohlener theoretisch
und praktisch gebildeter Brauer sucht eine Stelle. 35
Buchhalter gesucht für ein kleines Manufactur-
Geschäft, verbunden mit Feuer=Versicherung; eine
Caution von Thlr. 2000 ist erforderlich. Offerten
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in Aachen, derselbe muß Deutsch, Französisch, Englisch
und womöglich Jtalienisch correspondiren können.
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Buchhalter ges.: für ein Nürnberger Hopfen-
Geschäft; Seidenwaaren en gros; Comptoir eines
größeren Fabrik=Geschäftes; Getreidegeschäft; f. ein
hiesiges Haus gleichzeitig für engl. und französische
Correspondenz; für ein hiesiges Bankhaus; Fabrik-
Geschäft im Bergischen; Wollhaus in Verviers;
Saatgeschäft; Lack= und Farbwaaren; Holzwaaren-
Fabrik.
Buchhalter. Ein erfahrener Rechnungsführer
wird zum baldigen Antritt auf ein Baubureau ge-
sucht. Offerten unter W. R. 185 bef. d. Exped.
d. Arbeitg.
Buchhalter mit schöner Handschrift, gleichzeitig
Correspondent in der engl. und franz. Sprache wird
zur Aushülfe gesucht. Convenirenden Falles festes
Engagement. Gute Referenzen erforderlich. Gefl.
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des Arbeitgeber.
Chemiker ges. für eine chem. Fabrik in den
vereinigten Staaten von Nord=Amerika. Derselbe
muß praktisch erfahren sein, in der Fabrikation von
Chemikalien für medicinische, besonders in Alkaloiden
etc. Nnr erste Fähigkeiten können beachtet werden.
Offerten unter F. W. 784 bef. d. Exp. d. Arbeitg.
Commis ges. Für ein Colonial=, Porcellan-
und Landesprodukten=Geschäft en gros & en détail
wird ein angehender Commis gesucht, welcher mit
der doppelten Buchhaltung und übrigen Comptoir-
arbeit vertraut und ein gewandter Detaillist ist.
Offerte unter Chiffre S. 18 post restante Jm-
menstadt in Bayern.
Commis ges. für ein Fabrikations = Geschäft;
Leinengarnbranche; bedeutendes Waaren = Geschäft;
Tuchhandlung; En = gros - Geschäft in Heilbronn;
Putz= und Modewaaren; Band= und Kurzwaaren
en gros; Tapetenfabrik; Manufactur; Saamen-
Geschäft; Getreide = Geschäft; Möbelbranche; hiesiges
Bankhaus; Lederhandlung; Weinhandlung; bedeuten-
des Fabrik=Geschäft in Würtemberg; Weißwaaren
( Jsraelit. ) ; mechan. Leinenweberei; Farbenbranche
( Expedient ) ; Kurzwaaren; Tapeten und Teppiche;
Correspondent f. eine deutsche Jute=Fabrik; Strumpf-
und Strickwaaren; Hemdenfabrik; feines Waaren-
Geschäft ( Jsrael. ) ; Specereigeschäft; Eisenwaaren;
Gummiwaaren; Mercerieartikel; Colonialwaaren;
Gußbranche; Bank=Geschäft in Westfalen; Strohhut-
Fabrik; Parfümerie=Fabrik; Tuchfabrik; gemischtes
Waaren=Geschäft en gros; schweiz. Anilinfarben-
Fabrik; Galanteriewaaren en gros; Hopfengeschäft;
Harzproductenfabrik; Wollen= u. Baumwollenbranche;
Herrengarderobe; Drogeuenhandlung; Destillations-
Geschäft; Delicatessen= und Weinhandlung.
Conditor, welcher selbstständig arbeiten kann,
findet dauernde Stellung in einer Hofconditorei.
Offerten untera E. C. 180 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Correspondent. Ein Wollhaus in Verviers
sucht einen tüchtigen Correspondenten, sowohl für
französische und engliche wie besonders für deutsche
Sprache. Franko=Offerten unter R. C. F. poste
restante Verviers erbeten.
Factor gesucht in ein größeres Fabrik=Geschäft
auf dem Lande, derselbe muß über 26 Jahre alt
und militärfrei sein. Kaufmännische Bildung ist
nicht absolut erforderlich, doch muß er im Rechnen
und Schreiben gut bewandert sein. Salair zwischen
1000--1500 Mark per Jahr. Offerten unter R.
7622 befördert d. Exped. d. Arbeitgeber.
Feuerschmiede die bereits in Waggonfabriken
gearbeitet haben, in eine Eisenbahnwaggonfabrik.
Offerten unter Chiffre M. G. 127 bef. d. Exped.
d. Arbeitg.
Gärtner. Ein Gärtner in allen Zweigen der
Gärtnerei erfahren, welcher mehrere Jahre einen
Schloßgarten bearbeitet, sucht eine ähnliche Stelle
bei einer Herrschaft. 33
Gärtner. Ein zuverlässiger Gärtner, der den
Rebbau gründlich versteht, die Baumzucht und den
Gemüsebau kennt, auch einige landwirthschaftliche
Kenntnisse besitzt, wird bei hohem Lohn gesucht. An-
träge, mit Beifügung von Zeugnissen, werden unter
M. N. F. postlagernd Baden=Baden erbeten.
Geometer ges. Ein mit dem Badischen Kataster-
wesen vertrauter geprüfter junger Geometer, dem die
besten Zeugnisse zur Seite stehen müssen, findet an-
genehme Stellung. Der Meldung wollen gefl. die
Gehaltsansprüche beigefügt werden. Offerten unter
D. E. F. 781 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Gerber, gesetzten Alters für Sohlledergerberei,
guter Lohn, Kost u. Logis im Hause. Offerten unter
B. G. bef. d. Exped. d. Arbeitgeber.
Geschäftsführer. Jn ein Hotel ersten Ranges
wird ein tüchtiger, solider junger Mann, der die
Buchführung versteht und der französischen und
englischen Sprache vollkommen mächtig ist, dauernd
gesucht.
Franco=Adressen unter Lit. K. O. B. 57 an die
Exped. d. Bl.
Gießermeister ges. Jn eine Gießerei wird
zum baldigen Eintritte ein gewandter, energischer
Gießermeister gegen hohes Salair gesucht. Nur solche
Reflektanten, welche nachweisbar Tüchtiges leisten
können, wollen sich melden. Offerte sub Z. befördert
d. Exped. d. Arbeitg.
Glasmaler im Figurenfach geübt, finden
lohnende Arbeit. Offerten unter B. H. 316 befördert
d. Exped. d. Arbeitg.
Guß= und Schmiederohrleger für ein Gas-
werk. Die Stellung ist bei gutem Lohn eine dauernde,
jedoch wollen nur solche sich melden, welche über
ihre bisherige Thätigkeit vortheilhafte Zeugnisse vor-
legen können. Franco=Offerten unter H. Z. 65 an
die Exped. d. Bl.
Heizer ges. Jn einer Papierfabrik findet ein
tüchtiger verheiratheter Heizer, der mit Dampf-
maschinen um zu gehen versteht, dauernde Stelle.
Offerten mit Zeugnißabschriften und Bezeichnung
der Lohnansprüche bef. unter K. E. d. Exped. des
Arbeitgeber.
Stelle=Gesuch.
Ein junger Kaufmann mit schöner Handschrift,
welcher mit der doppelten Buchführung, sowie der
Correspondenz wohl vertraut ist und auch gute Sprach-
kenntnisse besitzt, sucht bei bescheidenen Ansprüchen
Engagement. Offerten erbittet man unter „ B. L.
postlagernd Nürnberg.“
Kaufmännischer Leiter für eine süddeutsche
Papierfabrik, nur durchaus tüchtige und erfahrene
Leute mögen sich melden. Offerten unter E. E.
5400 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Klaviermacher. Ein tüchtiger Ausarbeiter,
der auch gut stimmen kann, findet in einer Fabrik
angenehme, dauernde und gutbezahlte Condition.
Offerten unter G. B. 180 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Landwirth, theoretisch und practisch gebildet,
mit längerer Erfahrung als Oeconomie = Jnspector.
Offerten unter T. 7495 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Stelle=Gesuch.
Ein praktisch und theoretisch gebildeter, verheiratheter
Landwirth, welcher auch mit allen Comptoirarbeiten
und der doppelten Buchhaltung, sowie mit dem Ma-
schinenwesen vollständig vertraut ist, sucht Stelle als
Fabrik=Jnspector, Rechnungsführer, Buchhalter, Lager-
meister oder drgl. in einem größeren Etablissement.
Gefl. Offerten unter F. S. 36 an die Expedition
des Arbeitgeber erbeten. 36
Lehrer gesucht. Schul=Jnspector an einer neu
zu errichtenden Mittelschule; an ein Handels=Jnstitut
für franz., engl. Sprache und Mathematik; f. die
zweite Classe einer Volksschule; evang. höhere Bürger-
schule, für die neueren Sprachen; höhere Stadtschule,
für Geschichte, Geographie und Latein; Hauslehrer
in eine hiesige protest. Familie; dsgl. in der bayr.
Pfalz; an eine städt. höhere Bürgerschule, f. Deutsch,
Geschichte, Geographie und Französisch; an eine
höhere Töchterschule, f. Religion, Geschichte, deutsche,
französische u. englische Sprache; academisch gebildeter
Lehrer, für Englisch u. Französisch an eine höhere
Töchterschule; an eine kath. Elementarschule; f. eine
Realschule ( Philologe ) ; Hauptlehrer für eine Bürger-
töchterschule; an eine Gewerbeschule, für Physik,
Chemie u. Mathematik; städtische Knabenschule, für
mathematisch=naturwissenschaftl. Gegenstände; Haupt-
lehrer für eine dreiklassige Volksschule; Zeichenlehrer
für die Jndustrie=Schule eines Waisenhauses.
Ein
Genossenschafts=Wanderlehrer
gesucht von F. W. Raiffeisen in Neuwied. 39
Lehrerinnen ges.: für eine Erziehungs=Anstalt
eine Französin ( Schweizerin ) ; an eine höhere Töchter-
schule für fremdsprachlichen Unterricht; für die zweite
Classe einer evangel. Volksschule; an eine höhere
Privat=Töchterschule; an eine kathol. Volksschule;
geprüfte Elementarlehrerin für zwei Kinder.
Lithograph tüchtig in Schrift und Zeichnung
erhält bei hohem Salair erste Condition und werden
Muster erbeten. Offerten unter S. A. bef. die
Exped. d. Arbeitg.
Maler. Ein unverheiratheter, in Decor, Filet
und Monogrammes tüchtig geübter Maler findet bei
gutem Verdienst dauernde Stellung. Offerten unter
J. T. 111 an die Redaction d. Bl. erbeten.
Maschinenschmiede finden lohnende Accord-
arbeit in einer Maschinenbau=Gesellschaft.
Mechaniker, gut geschulte, selbstständige Arbeiter,
finden dauernde Stellung in einer optischen Werk-
stätte. Offerten unter J. Z. 180 befördert d. Exped.
d. Arbeitg.
Metalldreher finden dauernde Beschäftigung.
Offerten unter Chiffre E. L. C. 130 an d. Exped.
d. Arbeitg.
Modelleur. Ein in jeder Hinsicht tüchtiger,
selbstständiger Modelleur für eine Ofengießerei Mittel-
Deutschlands gesucht. Offerten mit Zeugnissen und
Gehaltsansprüchen erbeten unter Chiffre N. R. 927
bef. d. Exped. d. Arbeitgeber.
Modellschreiner für dauernde Beschäftigung
in einer Maschinenfabrik. Offerten sub. M. G. 212
bef. d. Exp. d. Arbeitg.
Möbelschreiner für dauernde Arbeit gesucht.
Franco=Adressen mit Angabe des früheren Arbeit-
gebers oder Zeugnisse postlagernd Düsseldorf unter
den Buchstaben T. 6 gewünscht.
Monteur. Eine kleine Maschinenfabrik, in der
hauptsächlich landwirthschaftliche Maschinen, Brauerei-
Einrichtungen und Thonbearbeitungsmaschinen ge-
macht werden, sucht einen Monteur, der als Schlosser
wie Dreher arbeiten und angeführte Arbeiten selbst-
ständig ausführen kann. Offerten unter C. G. 397
bef. d. Exp. d. Arbeitg.
Photograph. Ein durchaus tüchtiger Retoucheur
( akademisch gebildet ) , am liebsten verheirathet, findet
sofort angenehme und gesicherte Stellung.
Offerte mit Gehaltsansprüchen nimmt entgegen
unter Chiffre F. H. 1889 bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Photograph. Zwei tüchtige Retoucheure fin-
den sogleich gegen hohes Salair dauerndes Engage-
ment und wollen sich nur in ihrem Fach ganz
tüchtige Leute melden. Ein gewandter Copist kann
ebenfalls eintreten. Offerten unter W. C. 312 bef.
d. Exped. d. Arbeitg.
Redactions - Practicant.
Ein wissenschaftlich gebildeter junger Mann, der
sich der Volkswirthschaft widmen will, findet Ge-
legenheit zu weiterer Fachbildung bei der Redaction
dieses Blattes.
Reisende gesucht: mit technischer Bildung für
eine Maschinen=Fabrik; Weiß= und Modwaaren en
gros; Harzproducten=Fabrik; Leder=Handlung en
gros; Cigarren=Fabrik; bedeutendes Haus in Leinen-
branche; größeres Fabrik=Geschäft Süddeutschlands;
Wein=Handlung; Porzellan=Malerei; zur Etablirung
eines Farbwaaren=Geschäftes en gros; Fabrik äther.
Oele und Essenzen; Tapeten=Fabrik; Besatzwaaren;
Seidenband, Tüll u. Spitzen; Branntweinhandlung
u. Liqueurfabrik; Papierfabrik; Lüdenscheider Knopf-
Fabrik; technische Arbeiten; Papierhandlung en gros;
Poterie u. Ofengießerei; seidene u. wollene Fantasie-
Artikel; Buchhandlung; Herren=Confections=Geschäft;
Mannfacturwaaren; Glasraffinerie; Elberfelder Haus;
Eisengießerei, welche Handelswaaren fabricirt; Colo-
nialwaaren; Seide= und Putzartikel; Kunstwollen-
Branche; Flanellhemden=Fabrik; Frucht=, Mehl= u.
Mühlenbranche; Wäsche = Fabrik; rhein. Glashütte;
Hopfen=Geschäft; Seifensiederei; Merceriewaaren en
gros; Steingutfabrik; Tuch -En=gros- Geschäft.
Säckler. Ein Arbeiter, der auf Bandagen geübt
ist, findet gut bezahlte, dauernde Arbeit.
Seifensieder, der hauptsächlich die Grün= und
Weißsiederei gründlich und dabei die neuesten Füll-
ungen in beiden Fächern mit Vortheil anzuwenden
verstehen muß, sowie in der Toilettseifenfabrication
nicht unerfahren ist, wird von einem ältlichen Fach-
mann, der eine sehr bequem und gut eingerichtete
Siederei in Norddeutschland besitzt, bei angenehmer
und dauernder Stellung gesucht. Offerten mit An-
gabe der früheren Thätigkeit bef. unter V. M. 6082
d. Exped. d. Arbeitgeber.
Spengler. Wir suchen zum sofortigen Antritt
einen tüchtigen Flaschner für Anfertigung von Zimmer-
Douchen. Fischer & Co., Heidelberg, Sandg. 4. 38
Techniker. Für eine größere Maschinenfabrik
wird ein tüchtiger Techniker gesucht, der mit dem
Publikum zu verkehren, Geschäftsabschlüsse zu machen
und die Monteure zu beaufsichtigen hat. Mit guten
Referenzen versehene Bewerber wollen ihre Offerten
unter V. H. 815 a. d. Exped. d. Arbeitgeber senden.
Techniker findet sofort Engagement für eine
Thonwaarenfabrik Oesterreichs. Reflectanten
müssen mit der Erzeugung von glasirten Wasser-
leitungsröhren, Chamottewaaren, Fußboden=Platten,
Gefäße für chemische Zwecke, Oefen ec. vollkommen
vertraut sein, über Leistungsfähigkeit und Character
prima Referenzen aufgeben können. Offerten sub
A. H. W. 1819 an d. Exped. d. Arbeitgeber.
Techniker. Für eine im Königr. Polen neu
zu errichtende Porcellan=Fabrik wird ein Mann
vom Fache, der mit guten Zeugnissen versehen ist,
um als Gründer und Leiter fungiren zu können,
gesucht. Offerten unter S. C. bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Techniker. Eine der bedeutendsten Fabriken für
Centralheizungen sucht einen erfahrenen
Oberingenieur.
Derselbe soll hauptsächlich die Leitung des technischen
Bureaus und der Fabrik übernehmen, muß aber
auch im Stande sein, den Chef geschäftlich zu ver-
treten. Ansehnliches Gehalt und eventuell Tanti è me
sind in Aussicht genommen. Antritt möglichst sofort
erwünscht. Offerten unter J. N. 8622 befördert die
Expedition des Arbeitgeber.
Techniker. Eine Baumwollspinnerei Süddeutsch-
lands sucht einen mit dem Spinnfach in allen
Theilen vollkommen vertrauten, gewandten Mann
gesetzten Alters, welcher mit der Feder und im Rech-
nungswesen erfahren und im Stande ist, den Eigen-
thümer in der Leitung und Beaufsichtigung des Ge-
schäfts an die Hand zu gehen unter Umständen den-
selben theilweise zu vertreten. Angenehme und dauernde
Stellung. Offerten sub Chiffer M. 7266 befördert
die Exped. d. Arbeitgeber.
Techniker gesucht: academisch gebildeter Architect,
als Lehrer; technischer Lehrer für Constructions-
Zeichnen; Bau = Assistent für eine Stadt - Bauver-
waltung; Maschinentechniker auf einem Polytechnicum
ausgebildet, der sich für den Eisenbahndienst practisch
ausbilden will; Techniker mit der Buchführung ver-
traut, auf ein Bau=Bureau; dsgl. als Correspondent;
Jngenieur für Wasser= und Straßenbau=Jnspection;
Jngenieur zur Besorgung von Reisen für ein techn.
Geschäft; ( Maurer ) Techniker; Jngenieur, welcher
gut Zeichnen und in Räderberechnung geübt ist, auf
ein Bureau einer Maschinen=Fabrik; Chemiker für
eine bedeutende Anilinfarben=Fabrik, der die Fabrikation
von Eosin und dem neuen Anilin=Scharlach genau
kennt; Director für eine Cementfabrik; Dirigent
für eine Baumwollspinnerei; Betriebs = Director
für eine Strickwaarenfabrik; Betriebsdirigent für
Erzgangbergbau; Maschinen=Constructeur; Betriebs-
Jngenieur zur Leitung der Werkstätten u. Gießereien
einer größeren Maschinenfabrik; Chemiker der die
Methyl=Grünfabrikation gründlich kennt; Chemiker
für eine große Stearinkerzenfabrik; Bau=Assistent,
gewandter Zeichner für Hochbau=, besonders Schul-
bauprojecte; Baumeister im Wasserbau erfahren zur
Leitung des Banes einer massiven Brücke; dsgl. zum
Bau einer Garnisonbäckerei; zur Leitung der Restaura-
tion einer Kirche; Techniker für Chaussee= und
Hochbau; dsgl. im Heizungsfach erfahren.
Theilhaber. Ein gebildeter Kaufmann wünscht
sich an einem soliden En-gros- oder Fabrik=Geschäjt
thätig zu betheiligen oder ein solches zu übernehmen.
Nur Offerten die mit genauer Angabe versehen sind,
finden Berücksichtigung. Dieselben sind unter K. B. R.
137 an die Exped. des Arbeitgeber zu richten.
Theilhaber angeboten: Man wünscht sich vor-
läufig mit Mk. 25--30,000 an einem nachweislich
lucrativen En-Gros- Geschäft zu betheiligen; dsgl.
mit Mk. 15,000 an einem Fabrik= oder Detail-
Geschäft; ein junger Kaufmann ( Jsraelit ) mit
Mk. 20,000 an Manufactur=, Kurz= oder Weißw.;
ein Kaufmann, gesetzten Alters, unverheirathet mit
Mk. 25--30,000; an einer Bierbrauerei, Kunst-
oder Sägemühle mit Mk. 10--12,000; Maschinen-
bautechniker an einem rentablen Fabrik=Geschäft mit
Mk. 5000; Chemiker, kaufmännisch gebildet, mit
Mk. 25,000; an einem rentablen Geschäft mit
Mk. 40--50,000; dsgl. mit Mk. 30,000; an einem
lucrativen Geschäft mit Mk. 8 -- 10,000; an
einem Leinen=, Tuch=, Material= oder Colonial -
En-gros- Geschäfte mit ca. Mk. 30,000 thätig zu
betheiligen; dsgl. mit Mk. 50,000 an einem hiesigen
Geschäfte; rentablen Geschäfte mit M. 20--30,000;
Fabrik oder En-gros- Geschäft mit Mk. 20,000; an
einem Möbel=Geschäft mit Mk. 15,000; Manufactur-
branche mit Capital=Einlage; soliden lucrativ. Geschäft
mit Mk. 30,000; an einem schon bestehenden Fabrik-
Geschäft mit Mk. 30--40,000; dsgl. mit Mk. 10--
20,000; dsgl. mit Mk. 5--6000; dsgl. mit ca.
Mk. 6000.
Theilhaber - Gesuch
für ein Mühlen= und Kalk=Etablissement,
einige Minuten von dem Bahnhofe einer verkehr-
reichen Stadt in der Nähe von Frankfurt gelegen.
Das Besitzthum hat eine bedeutende Wasserkraft,
neue und massiv in Steinen erbaute Wohn= und
Mühlen=Gebäude, Scheune, Stallung und Neben-
gebäude, ca. 20 Morgen gutes Grundeigenthum,
größtentheils aus den besten Kalkfelsen, ( sowohl grauen,
wie weißen Marmor bestehend ) und unbeschränkten
Absatz besonders auch an Eisenwerke. Die Wasserkraft
ließe sich auch vorzüglich zu einer Thonwaarenfabrikation
benutzen, da sehr edle plastische Thone, Traß, Quarz,
Sand und Kohlen ganz in der Nähe sind.
Das Einlage=Capital von wenigstens Mk. 30,000
kann durch hypothekarische Sicherheit garantirt wer-
den. Näheres unter T. S. 30 durch die Exped. d.
Arbeitgeber.
Verkäuferinnen f. ein gemischtes Waaren-
Geschäft; Kurz= u. Modewaaren; Manufacturw.;
Tapisserie und Posamenten; Eau de Cologne;
Aussteuer=Geschäft; Galanterie=, Leder= und Spiel-
waaren; Musikalien und Jnstrumentenhandlung;
Wollen= u. Weißwaaren: Specerei=Geschäft; Teppich-
u. Möbelstoffe; Papier=Schreibmaterialien= u. Kunst-
handlung; Confections = Geschäft; Seidenhandlung;
Band=Geschäft; Schuhwaaren; Haus= und Küchen-
geräthe; Conditorei; Colonialwaaren.
Verwalter. Für eine Fabriksniederlage wird
als Leiter und Verwalter eine repräsentationsfähige
Person gesucht. Gefordert werden vollst. Kenntnisse
der Nürnberger Waaren=Branche und womöglich der
französischen Sprache, ferner Erlag einer Baarcaution
von fl. 4000, welche sichergestellt wird. Jahresgehalt
fl. 1200 und 2$%$ Tant. Offerten unter Z. M. 4515
an d. Exped. d. Arbeitg.
Werkführer. Zur Errichtung und Leitung
einer Tricotagenfabrik wird für Berlin ein mit
diesem Fache gründlich vertrauter Werksührer, unter
günstigen Bedingungen per 1. April oder früher zu
engagiren gesucht. Adressen sub L. & L. Berlin,
Hauptpostlagernd.
Werkführer ( Schreiner ) , praktisch und theore-
tisch gebildet, der sich über Zuverlässigkeit ausweisen
kann, sucht in einer Möbel=Fabrik dauernde Stellung.
Offerten unter J. R. 37 befördert die Expedition des
Arbeitgeber.
Werkführer ges. für ein größeres Orgelbau-
Geschäft; Sand= und Lehmformer=Meister; Stein-
Fabrik; große Kunstmühle; Lackirermeister für eine
Wagenfabrik; Ziegelmeister für eine Dampfziegelei;
Schmelzer für eine Lackfabrik; Bauführer zur Hülfe-
leistung in Dienstgeschäften des Bau=Jnspektors;
Bauführer zur Beaufsichtigung von Jahresbauten;
für eine Glanzpapierfabrik; rheinische Tuchfabrik
( Färber ) ; Goldleistenfabrik ( Firnisser ) ; Maschinen-
fabrik, welcher befähigt ist, die Anfertigung von Ma-
schinen selbstständig zu leiten; Bautischlerei mit
Maschinenbetriebe; Buckskinfabrik ( Webermeister ) ;
Tuchfabrik ( Spinnmeister ) ; Bauführer für die Vor-
arbeiten und den Bau einer Chaussee.
Werkführer. Ein mit der Messingfabrikation
vertrauter Walzmeister wird von einem größeren
Messingwerke zum baldigen Eintritt gesucht. Dasselbe
Etablissement sucht einen mit der Geschirrfabrikation
für Drahtnägel vertrauten Schlosser der die Fabrikation
im Accord übernehmen will. Offerten mit Beifügung
von Zeugnissen unter J. F. bef. d. Exped. d. Arbeitg.
Zeichner. Jn einer Maschinenfabrik wird ein
Zeichner zur zeitweisen Beschäftigung gesucht. Offerten
mit Angabe der Ansprüche pro Tag franco an die
Exped. d. Bl. sub Q. C. 45.
Zeichner. Ein architectonitch gebildeter, nament-
lich in der farbigen Behandlung perspectivischer An-
sichten geübter Zeichner wird gesucht für außerhalb.
Gehalt pro Monat 100 Rubel bei freier Wohnung.
Offerten unter B. 101 an d. Verlag d. Arbeitgeber.
Zinngießer gesucht. Ein geübter und solider
Mann findet dauernde Beschäftigung. Offerten unter
W. P. 114 bef. d. Exped. d. Arbeitgeber.