Verehrter Herr.
Auf Ihr erst gestern mir zugekom̃enes Schreiben vom 17/7 47
beeilet ich mich, Ihnen für den diesjährigen WeihnachtsbaumHofmann, Friedrich: Weihnachtsbaum für arme Kinder: Gaben deutscher Dichter. Hildburghausen 1842–1866. [9. Jahrgang. Hamburg 1850. Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 14.08.2018.](http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10111441_00001.html) den
einliegenden Beitrag (ein erotisches Lied uund ein halbes Dutzend
Epigram̃e) zu senden uund zwar wähle ich den Weg per Post statt
des langweiligen uund langwierigen durch Buchhändlergelegenheit,
um nicht post festum zu kom̃en. – Für die mir schon seit längerer
Zeit bekañte Besprechung meiner „Gespräche“Sanders, Daniel: Gespräche. Eine Ergänzung zu allen Schullesebüchern für Kinder von 8–14 Jahren. Neustrelitz 1845. in der Allgem.Allgemeinen Schul-
zeitungZimmermann, Ernst / Zimmermann, Karl: Allgemeine Schul-Zeitung. Darmstadt 1824–1874. [Dreiundzwanzigster Jahrgang. Darmstadt 1846. Erster Band online verfügbar: DigiZeitschriften, abgerufen am 14.08.2018.](https://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=ZDB026397595_0023) sage ich Ihnen meinen besten Dank uund bemerke Ihnen
hinsichtlich des Manuscripts, das Sie von mir noch in Händen haben,
daß ich – in diesem Augenblick wenigstens – ebenso wenig Aussicht
habe, wie Sie, es irgendwo unterzubringen. Mag es daher vorläu-
fig im̃er noch bei Ihnen verweilen, bis sich einem von uns eine
passende Gelegenheit eröffnet, es in die Welt zu schicken. Mir
liegt augenblicklich ohnehin die Dialektpoesie etwas ferner, da ich
mit neugriechischen Arbeiten beschäftigt bin. Vielleicht köñten
Sie mir dabei behilflich sein, einen unterzsuchenden Verleger
für eine durchaus selbständige, fast nur mündliche Quellen
benutzende Sam̃lung neugriechischer Volkslieder (über
200) zu erlangen, deñ, wie Sie schreiben, unserunsere Buchhändler
sind zäh. – Zu ausführlichen Mittheilungen über das Werk,
wie auch zur Einsendung des (biñen kurzem ganz beendeten)
Manuscripts, falls Sie in Ihrer Bekañtschaft einen
Buchhändler wissen, der auch ein solche Spekulation ein-
geht, bin ich natürlich gerne bereit. – Doch nun auf mein plattdeut-
sches Mscr.Manuscript zurückzukom̃en, – vielleicht nehmen Sie eine Probe in Ihrem
WeihnachtsbaumHofmann, Friedrich: Weihnachtsbaum für arme Kinder: Gaben deutscher Dichter. Hildburghausen 1842–1866. mit auf, etwa das Gedicht „de ûl unn de Krei.“
Jedenfalls überlasse ich es Ihrer gütigen Sorgfalt und bin
überzeugt, daß es in guten Händen ist. – Schließlich bitte ich noch
um etwas frühere oder vielmehr möglichst frühzeitige Zu-
sendung des heurigen „Weihnachtsbaums“Hofmann, Friedrich: Weihnachtsbaum für arme Kinder: Gaben deutscher Dichter. Hildburghausen 1842–1866. und bin mit
herzlichen Grüßen
hochachtungsvoll Ihr
Dr D H Sanders
Strelitz dden 28/8 47.