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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. In: Adelbert von Chamisso's Werke. Bd. 4. Leipzig, 1836. S. 225-327.

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An fouque
von
Hitzig.


Da haben wir denn nun die Folgen Deines verzweifelten
Entschlusses, die Schlemihlshistorie, die wir als ein blos
uns anvertrautes Geheimniß bewahren sollten, drucken zu
lassen, daß sie nicht allein Franzosen und Engländer,
Holländer und Spanier übersetzt, Amerikaner aber den
Engländern nachgedruckt, wie ich dieß Alles in meinem
gelehrten Berlin des Breiteren gemeldet; sondern, daß auch
für unser liebes Deutschland eine neue Ausgabe, mit den
Zeichnungen der Englischen, die der berühmte Cruikshank
nach dem Leben entworfen, veranstaltet wird, wodurch die
Sache unstreitig noch viel mehr herum kommt. Hielte
ich Dich nicht für Dein eigenmächtiges Verfahren (denn
mir hast Du 1814 ja kein Wort von der Herausgabe
des Manuscripts gesagt) hinlänglich dadurch bestraft, daß
unser Chamisso bei seiner Weltumsegelei, in den Jahren
1815 bis 1818, sich gewiß in Chili und Kamtschatka,
und wohl gar bei seinem Freunde, dem seligen Tameia-

An fouqué
von
Hitzig.


Da haben wir denn nun die Folgen Deines verzweifelten
Entſchluſſes, die Schlemihlshiſtorie, die wir als ein blos
uns anvertrautes Geheimniß bewahren ſollten, drucken zu
laſſen, daß ſie nicht allein Franzoſen und Englaͤnder,
Hollaͤnder und Spanier uͤberſetzt, Amerikaner aber den
Englaͤndern nachgedruckt, wie ich dieß Alles in meinem
gelehrten Berlin des Breiteren gemeldet; ſondern, daß auch
fuͤr unſer liebes Deutſchland eine neue Ausgabe, mit den
Zeichnungen der Engliſchen, die der beruͤhmte Cruikſhank
nach dem Leben entworfen, veranſtaltet wird, wodurch die
Sache unſtreitig noch viel mehr herum kommt. Hielte
ich Dich nicht fuͤr Dein eigenmaͤchtiges Verfahren (denn
mir haſt Du 1814 ja kein Wort von der Herausgabe
des Manuſcripts geſagt) hinlaͤnglich dadurch beſtraft, daß
unſer Chamiſſo bei ſeiner Weltumſegelei, in den Jahren
1815 bis 1818, ſich gewiß in Chili und Kamtſchatka,
und wohl gar bei ſeinem Freunde, dem ſeligen Tameia-

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[0016] An fouqué von Hitzig. Da haben wir denn nun die Folgen Deines verzweifelten Entſchluſſes, die Schlemihlshiſtorie, die wir als ein blos uns anvertrautes Geheimniß bewahren ſollten, drucken zu laſſen, daß ſie nicht allein Franzoſen und Englaͤnder, Hollaͤnder und Spanier uͤberſetzt, Amerikaner aber den Englaͤndern nachgedruckt, wie ich dieß Alles in meinem gelehrten Berlin des Breiteren gemeldet; ſondern, daß auch fuͤr unſer liebes Deutſchland eine neue Ausgabe, mit den Zeichnungen der Engliſchen, die der beruͤhmte Cruikſhank nach dem Leben entworfen, veranſtaltet wird, wodurch die Sache unſtreitig noch viel mehr herum kommt. Hielte ich Dich nicht fuͤr Dein eigenmaͤchtiges Verfahren (denn mir haſt Du 1814 ja kein Wort von der Herausgabe des Manuſcripts geſagt) hinlaͤnglich dadurch beſtraft, daß unſer Chamiſſo bei ſeiner Weltumſegelei, in den Jahren 1815 bis 1818, ſich gewiß in Chili und Kamtſchatka, und wohl gar bei ſeinem Freunde, dem ſeligen Tameia-

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. In: Adelbert von Chamisso's Werke. Bd. 4. Leipzig, 1836. S. 225-327, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2749/16>, abgerufen am 28.03.2024.