Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

ein Ritter im Namen deß HERRN Bey den Fran-
tzosen und Engländern bekommen die Ritter einen Nah-
men/ den sie jhr Lebenlang behalten Jene heissen ei-
nen Ritter Messire, diese Sir. Es sind der Ritter-Or-
den fast unzehliche. Unter vielen nur zwey zu gedencken.
Die Ritter JESU CHRJSTJ sind entweder
von Dionysio König in Portugall/ oder Johanne
XXII.
umb den Portugesen wider die Saracenen
Hülffe zu thun eingeführet worden. Sie trugen auff
einem schwartzen Mantel ein halb rothes und halb
weisses Creutz/ wovon beym Megisero und Azorio.
Pabst Pius ordnet im Jahr 1560. die Gesellschafft/
der (Piorum Militum) frommen und gottseligen
Ritter. Sie müssen auß lauter Grafen bestehen/ be-
ständig zu Rom seyn/ und/ wenn der Papst Persöhnlich
in den Krieg wider die Ungläubigen/ oder auff ein all-
gemein Concilium zeucht/ jhm an der Seite stehen.
Wovon beym Calefato. (f) Christen entspringen auß
keinem Geblüte. Sie müssen auß Wasser und Geist
wieder gebohren werden. Wenn unser Erlöser mitten
in seinem Kampff der streitenden Kirchen stehet/ und
jhm die sündlichen Geschöpffe in der Tauffe fürgetra-
gen werden/ färbet er sie mit seinem Blut/ zeichnet und
schläget sie gleichsam mit seinem Creutz/ und nihmt sie
unter seinem Backen-Streich/ mit Verbündnüß zur
Gedult in aller Schmach/ zu seinen Rittern an. Die
Formul ist auß der Tauffe bekant. Jhr Nahmen ist/
daß sie jhr Lebenlang Christen heissen. Das sind die
rechten Ritter JESU CHRJSTJ/ oder die Gott-
seeligen Ritter. Wo sie hinsehen/ da finden sie Fein-
de. Satan sicht sie je gefährlicher an/ um wie freund-

licher
B ij

ein Ritter im Namen deß HERRN Bey den Fran-
tzoſen und Englaͤndern bekommen die Ritter einen Nah-
men/ den ſie jhr Lebenlang behalten Jene heiſſen ei-
nen Ritter Meſſire, dieſe Sir. Es ſind der Ritter-Or-
den faſt unzehliche. Unter vielen nur zwey zu gedencken.
Die Ritter JESU CHRJSTJ ſind entweder
von Dionyſio Koͤnig in Portugall/ oder Johanne
XXII.
umb den Portugeſen wider die Saracenen
Huͤlffe zu thun eingefuͤhret worden. Sie trugen auff
einem ſchwartzen Mantel ein halb rothes und halb
weiſſes Creutz/ wovon beym Megiſero und Azorio.
Pabſt Pius ordnet im Jahr 1560. die Geſellſchafft/
der (Piorum Militum) frommen und gottſeligen
Ritter. Sie muͤſſen auß lauter Grafen beſtehen/ be-
ſtaͤndig zu Rom ſeyn/ und/ wenn der Papſt Perſoͤhnlich
in den Krieg wider die Unglaͤubigen/ oder auff ein all-
gemein Concilium zeucht/ jhm an der Seite ſtehen.
Wovon beym Calefato. (f) Chriſten entſpringen auß
keinem Gebluͤte. Sie muͤſſen auß Waſſer und Geiſt
wieder gebohren werden. Wenn unſer Erloͤſer mitten
in ſeinem Kampff der ſtreitenden Kirchen ſtehet/ und
jhm die ſuͤndlichen Geſchoͤpffe in der Tauffe fuͤrgetra-
gen werden/ faͤrbet er ſie mit ſeinem Blut/ zeichnet und
ſchlaͤget ſie gleichſam mit ſeinem Creutz/ und nihmt ſie
unter ſeinem Backen-Streich/ mit Verbuͤndnuͤß zur
Gedult in aller Schmach/ zu ſeinen Rittern an. Die
Formul iſt auß der Tauffe bekant. Jhr Nahmen iſt/
daß ſie jhr Lebenlang Chriſten heiſſen. Das ſind die
rechten Ritter JESU CHRJSTJ/ oder die Gott-
ſeeligen Ritter. Wo ſie hinſehen/ da finden ſie Fein-
de. Satan ſicht ſie je gefaͤhrlicher an/ um wie freund-

licher
B ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0011" n="[11]"/>
ein Ritter im Namen deß HERRN Bey den Fran-<lb/>
tzo&#x017F;en und Engla&#x0364;ndern bekommen die Ritter einen Nah-<lb/>
men/ den &#x017F;ie jhr Lebenlang behalten Jene hei&#x017F;&#x017F;en ei-<lb/>
nen Ritter <hi rendition="#aq">Me&#x017F;&#x017F;ire,</hi> die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Sir.</hi> Es &#x017F;ind der Ritter-Or-<lb/>
den fa&#x017F;t unzehliche. Unter vielen nur zwey zu gedencken.<lb/>
Die Ritter JESU CHRJSTJ &#x017F;ind entweder<lb/>
von <hi rendition="#aq">Diony&#x017F;io</hi> Ko&#x0364;nig in Portugall/ oder <hi rendition="#aq">Johanne<lb/>
XXII.</hi> umb den Portuge&#x017F;en wider die Saracenen<lb/>
Hu&#x0364;lffe zu thun eingefu&#x0364;hret worden. Sie trugen auff<lb/>
einem &#x017F;chwartzen Mantel ein halb rothes und halb<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;es Creutz/ wovon beym <hi rendition="#aq">Megi&#x017F;ero</hi> und <hi rendition="#aq">Azorio.</hi><lb/>
Pab&#x017F;t <hi rendition="#aq">Pius</hi> ordnet im Jahr 1560. die Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft/<lb/>
der (<hi rendition="#aq">Piorum Militum</hi>) frommen und gott&#x017F;eligen<lb/>
Ritter. Sie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auß lauter Grafen be&#x017F;tehen/ be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig zu Rom &#x017F;eyn/ und/ wenn der Pap&#x017F;t Per&#x017F;o&#x0364;hnlich<lb/>
in den Krieg wider die Ungla&#x0364;ubigen/ oder auff ein all-<lb/>
gemein <hi rendition="#aq">Concilium</hi> zeucht/ jhm an der Seite &#x017F;tehen.<lb/>
Wovon beym <hi rendition="#aq">Calefato.</hi> <note xml:id="f1" n="(f)" place="end" next="#f2"/> Chri&#x017F;ten ent&#x017F;pringen auß<lb/>
keinem Geblu&#x0364;te. Sie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auß Wa&#x017F;&#x017F;er und Gei&#x017F;t<lb/>
wieder gebohren werden. Wenn un&#x017F;er Erlo&#x0364;&#x017F;er mitten<lb/>
in &#x017F;einem Kampff der &#x017F;treitenden Kirchen &#x017F;tehet/ und<lb/>
jhm die &#x017F;u&#x0364;ndlichen Ge&#x017F;cho&#x0364;pffe in der Tauffe fu&#x0364;rgetra-<lb/>
gen werden/ fa&#x0364;rbet er &#x017F;ie mit &#x017F;einem Blut/ zeichnet und<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;get &#x017F;ie gleich&#x017F;am mit &#x017F;einem Creutz/ und nihmt &#x017F;ie<lb/>
unter &#x017F;einem Backen-Streich/ mit Verbu&#x0364;ndnu&#x0364;ß zur<lb/>
Gedult in aller Schmach/ zu &#x017F;einen Rittern an. Die<lb/><hi rendition="#aq">Formul</hi> i&#x017F;t auß der Tauffe bekant. Jhr Nahmen i&#x017F;t/<lb/>
daß &#x017F;ie jhr Lebenlang Chri&#x017F;ten hei&#x017F;&#x017F;en. Das &#x017F;ind die<lb/>
rechten Ritter JESU CHRJSTJ/ oder die Gott-<lb/>
&#x017F;eeligen Ritter. Wo &#x017F;ie hin&#x017F;ehen/ da finden &#x017F;ie Fein-<lb/>
de. Satan &#x017F;icht &#x017F;ie je gefa&#x0364;hrlicher an/ um wie freund-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">B ij</fw><fw type="catch" place="bottom">licher</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0011] ein Ritter im Namen deß HERRN Bey den Fran- tzoſen und Englaͤndern bekommen die Ritter einen Nah- men/ den ſie jhr Lebenlang behalten Jene heiſſen ei- nen Ritter Meſſire, dieſe Sir. Es ſind der Ritter-Or- den faſt unzehliche. Unter vielen nur zwey zu gedencken. Die Ritter JESU CHRJSTJ ſind entweder von Dionyſio Koͤnig in Portugall/ oder Johanne XXII. umb den Portugeſen wider die Saracenen Huͤlffe zu thun eingefuͤhret worden. Sie trugen auff einem ſchwartzen Mantel ein halb rothes und halb weiſſes Creutz/ wovon beym Megiſero und Azorio. Pabſt Pius ordnet im Jahr 1560. die Geſellſchafft/ der (Piorum Militum) frommen und gottſeligen Ritter. Sie muͤſſen auß lauter Grafen beſtehen/ be- ſtaͤndig zu Rom ſeyn/ und/ wenn der Papſt Perſoͤhnlich in den Krieg wider die Unglaͤubigen/ oder auff ein all- gemein Concilium zeucht/ jhm an der Seite ſtehen. Wovon beym Calefato. ⁽f⁾ Chriſten entſpringen auß keinem Gebluͤte. Sie muͤſſen auß Waſſer und Geiſt wieder gebohren werden. Wenn unſer Erloͤſer mitten in ſeinem Kampff der ſtreitenden Kirchen ſtehet/ und jhm die ſuͤndlichen Geſchoͤpffe in der Tauffe fuͤrgetra- gen werden/ faͤrbet er ſie mit ſeinem Blut/ zeichnet und ſchlaͤget ſie gleichſam mit ſeinem Creutz/ und nihmt ſie unter ſeinem Backen-Streich/ mit Verbuͤndnuͤß zur Gedult in aller Schmach/ zu ſeinen Rittern an. Die Formul iſt auß der Tauffe bekant. Jhr Nahmen iſt/ daß ſie jhr Lebenlang Chriſten heiſſen. Das ſind die rechten Ritter JESU CHRJSTJ/ oder die Gott- ſeeligen Ritter. Wo ſie hinſehen/ da finden ſie Fein- de. Satan ſicht ſie je gefaͤhrlicher an/ um wie freund- licher B ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354493
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354493/11
Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/11>, abgerufen am 29.03.2024.