Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

welcklichen Krone der ewigen Herrligkeit vergelten wird.
Henricus der III. im Franckreich erwehlte jhm zu
seinem Bilde zwey Kronen/ die Polnische/ und die
Frantzösische/ über welchen eine auß dem Himmel hin-
ge mit der Beyschrifft: Manet ultima Coelo, die letzte
wird im Himmel erwartet. (l) Solte ich euch euer
Symbolum außmahlen/ so wolt ich euch die drey Kro-
nen im Koth auff der Erden/ und eine Krone im Him-
mel mahlen. Meine Schrifft solte diese seyn: Manet
optima Coelo.
Die beste ist im Himmel.

Sehet unsern seeligsten Herrn von Zedlitz an.
Sein gerechter Richter und JESUS war jhm eins.
Er konte ohne den nimmer seyn/ in welchem er lebete.
Sein Tag deß Gerichtes und der Erscheinung/ waren
jhm alle Tage nahe. Er lebete stündlich also/ wie er sei-
nen Richter und dieser jhn empfangen solte. Der Him-
mel war in seinem Hertzen und auch für seinen Augen.
Die Welt zeigte jhm die Krone deß Geitzes/ und streue-
te jhm goldene Aepffel. Er trat sie/ wie Moses die Egy-
ptische/ mit Füssen. Er hatte Geld gnug/ weil er ei-
nen gnädigen GOTT hatte. Sie bot jhm an die Kro-
ne der Uppigkeit. Er hat sie in der Jugend also zerris-
sen/ daß sie jhm in Alter nimmermehr einkommen dörf-
fen. Sie stellte für die Krone der Hoffarth. Er sahe sie
nicht einmal an. Er hatte Ehre gnug/ daß er ein guter
Christe und treuer Patriote war. Damit gieng er auß
der Welt. Nun betrachtet seinen Lohn im Himmel.
Wie herrlich sind seine Ehrwürdige graue Haar gekrö-
net? Welche Güter deß Hauses GOTTES besitzet
er? Jn was für Wollust und Ehre lebet er nun ewig?Apoc. III.
12.

Der hier eine gute Säule deß Landes gewesen/ ist dorte

unter
D jij

welcklichen Krone der ewigen Herꝛligkeit vergelten wird.
Henricus der III. im Franckreich erwehlte jhm zu
ſeinem Bilde zwey Kronen/ die Polniſche/ und die
Frantzoͤſiſche/ uͤber welchen eine auß dem Himmel hin-
ge mit der Beyſchrifft: Manet ultima Cœlo, die letzte
wird im Himmel erwartet. (l) Solte ich euch euer
Symbolum außmahlen/ ſo wolt ich euch die drey Kro-
nen im Koth auff der Erden/ und eine Krone im Him-
mel mahlen. Meine Schrifft ſolte dieſe ſeyn: Manet
optima Cœlo.
Die beſte iſt im Himmel.

Sehet unſern ſeeligſten Herꝛn von Zedlitz an.
Sein gerechter Richter und JESUS war jhm eins.
Er konte ohne den nimmer ſeyn/ in welchem er lebete.
Sein Tag deß Gerichtes und der Erſcheinung/ waren
jhm alle Tage nahe. Er lebete ſtuͤndlich alſo/ wie er ſei-
nen Richter und dieſer jhn empfangen ſolte. Der Him-
mel war in ſeinem Hertzen und auch fuͤr ſeinen Augen.
Die Welt zeigte jhm die Krone deß Geitzes/ und ſtreue-
te jhm goldene Aepffel. Er trat ſie/ wie Moſes die Egy-
ptiſche/ mit Fuͤſſen. Er hatte Geld gnug/ weil er ei-
nen gnaͤdigen GOTT hatte. Sie bot jhm an die Kro-
ne der Uppigkeit. Er hat ſie in der Jugend alſo zerriſ-
ſen/ daß ſie jhm in Alter nimmermehr einkommen doͤrf-
fen. Sie ſtellte fuͤr die Krone der Hoffarth. Er ſahe ſie
nicht einmal an. Er hatte Ehre gnug/ daß er ein guter
Chriſte und treuer Patriote war. Damit gieng er auß
der Welt. Nun betrachtet ſeinen Lohn im Himmel.
Wie herꝛlich ſind ſeine Ehrwuͤrdige graue Haar gekroͤ-
net? Welche Guͤter deß Hauſes GOTTES beſitzet
er? Jn was fuͤr Wolluſt und Ehre lebet er nun ewig?Apoc. III.
12.

Der hier eine gute Saͤule deß Landes geweſen/ iſt dorte

unter
D jij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0029" n="[29]"/>
welcklichen Krone der ewigen Her&#xA75B;ligkeit vergelten wird.<lb/><hi rendition="#aq">Henricus</hi> der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III</hi>.</hi> im Franckreich erwehlte jhm zu<lb/>
&#x017F;einem Bilde zwey Kronen/ die Polni&#x017F;che/ und die<lb/>
Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che/ u&#x0364;ber welchen eine auß dem Himmel hin-<lb/>
ge mit der Bey&#x017F;chrifft: <hi rendition="#aq">Manet ultima C&#x0153;lo,</hi> die letzte<lb/>
wird im Himmel erwartet. <note xml:id="l1" next="#l2" place="end" n="(l)"/> Solte ich euch euer<lb/><hi rendition="#aq">Symbolum</hi> außmahlen/ &#x017F;o wolt ich euch die drey Kro-<lb/>
nen im Koth auff der Erden/ und eine Krone im Him-<lb/>
mel mahlen. Meine Schrifft &#x017F;olte die&#x017F;e &#x017F;eyn: <hi rendition="#aq">Manet<lb/>
optima C&#x0153;lo.</hi> Die be&#x017F;te i&#x017F;t im Himmel.</p><lb/>
            <p>Sehet un&#x017F;ern &#x017F;eelig&#x017F;ten Her&#xA75B;n von Zedlitz an.<lb/>
Sein gerechter Richter und JESUS war jhm eins.<lb/>
Er konte ohne den nimmer &#x017F;eyn/ in welchem er lebete.<lb/>
Sein Tag deß Gerichtes und der Er&#x017F;cheinung/ waren<lb/>
jhm alle Tage nahe. Er lebete &#x017F;tu&#x0364;ndlich al&#x017F;o/ wie er &#x017F;ei-<lb/>
nen Richter und die&#x017F;er jhn empfangen &#x017F;olte. Der Him-<lb/>
mel war in &#x017F;einem Hertzen und auch fu&#x0364;r &#x017F;einen Augen.<lb/>
Die Welt zeigte jhm die Krone deß Geitzes/ und &#x017F;treue-<lb/>
te jhm goldene Aepffel. Er trat &#x017F;ie/ wie Mo&#x017F;es die Egy-<lb/>
pti&#x017F;che/ mit Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Er hatte Geld gnug/ weil er ei-<lb/>
nen gna&#x0364;digen GOTT hatte. Sie bot jhm an die Kro-<lb/>
ne der Uppigkeit. Er hat &#x017F;ie in der Jugend al&#x017F;o zerri&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ daß &#x017F;ie jhm in Alter nimmermehr einkommen do&#x0364;rf-<lb/>
fen. Sie &#x017F;tellte fu&#x0364;r die Krone der Hoffarth. Er &#x017F;ahe &#x017F;ie<lb/>
nicht einmal an. Er hatte Ehre gnug/ daß er ein guter<lb/>
Chri&#x017F;te und treuer <hi rendition="#aq">Patriote</hi> war. Damit gieng er auß<lb/>
der Welt. Nun betrachtet &#x017F;einen Lohn im Himmel.<lb/>
Wie her&#xA75B;lich &#x017F;ind &#x017F;eine Ehrwu&#x0364;rdige graue Haar gekro&#x0364;-<lb/>
net? Welche Gu&#x0364;ter deß Hau&#x017F;es GOTTES be&#x017F;itzet<lb/>
er? Jn was fu&#x0364;r Wollu&#x017F;t und Ehre lebet er nun ewig?<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Apoc. <hi rendition="#g">III</hi>.</hi><lb/>
12.</hi></note><lb/>
Der hier eine gute Sa&#x0364;ule deß Landes gewe&#x017F;en/ i&#x017F;t dorte<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D jij</fw><fw place="bottom" type="catch">unter</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[29]/0029] welcklichen Krone der ewigen Herꝛligkeit vergelten wird. Henricus der III. im Franckreich erwehlte jhm zu ſeinem Bilde zwey Kronen/ die Polniſche/ und die Frantzoͤſiſche/ uͤber welchen eine auß dem Himmel hin- ge mit der Beyſchrifft: Manet ultima Cœlo, die letzte wird im Himmel erwartet. ⁽l⁾ Solte ich euch euer Symbolum außmahlen/ ſo wolt ich euch die drey Kro- nen im Koth auff der Erden/ und eine Krone im Him- mel mahlen. Meine Schrifft ſolte dieſe ſeyn: Manet optima Cœlo. Die beſte iſt im Himmel. Sehet unſern ſeeligſten Herꝛn von Zedlitz an. Sein gerechter Richter und JESUS war jhm eins. Er konte ohne den nimmer ſeyn/ in welchem er lebete. Sein Tag deß Gerichtes und der Erſcheinung/ waren jhm alle Tage nahe. Er lebete ſtuͤndlich alſo/ wie er ſei- nen Richter und dieſer jhn empfangen ſolte. Der Him- mel war in ſeinem Hertzen und auch fuͤr ſeinen Augen. Die Welt zeigte jhm die Krone deß Geitzes/ und ſtreue- te jhm goldene Aepffel. Er trat ſie/ wie Moſes die Egy- ptiſche/ mit Fuͤſſen. Er hatte Geld gnug/ weil er ei- nen gnaͤdigen GOTT hatte. Sie bot jhm an die Kro- ne der Uppigkeit. Er hat ſie in der Jugend alſo zerriſ- ſen/ daß ſie jhm in Alter nimmermehr einkommen doͤrf- fen. Sie ſtellte fuͤr die Krone der Hoffarth. Er ſahe ſie nicht einmal an. Er hatte Ehre gnug/ daß er ein guter Chriſte und treuer Patriote war. Damit gieng er auß der Welt. Nun betrachtet ſeinen Lohn im Himmel. Wie herꝛlich ſind ſeine Ehrwuͤrdige graue Haar gekroͤ- net? Welche Guͤter deß Hauſes GOTTES beſitzet er? Jn was fuͤr Wolluſt und Ehre lebet er nun ewig? Der hier eine gute Saͤule deß Landes geweſen/ iſt dorte unter Apoc. III. 12. D jij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354493
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354493/29
Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/29>, abgerufen am 25.04.2024.