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Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].

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dem Leiden der Verdammten/ und euerer erfolgenden
Herrligkeit auffs genauste ab/ so werdet jhr sehen/ wie
leichte jenes gegen diesem sey. Was ist ein Sonnen-
Stäublein oder Pflaum-Federlein gegen tausend Cent-
ner? Und euer Creutz gegen der ewigen Herrligkeit?
Sie ist ja über alle maß wichtig/ 2. Cor. 4. v. 17. Dero-
halben/ ist euch das Creutz bitter und schwer/ gedenckt/
wie heiß die Hölle wär/ darein die Welt thut rennen/
mit Leib und Seel muß Leiden seyn/ ohn Unterlaß die
ewige Pein/ und mag doch nicht verbrennen. Jhr aber
(jhr frommen Creutz-Träger) werdet nach dieser (Lei-
dens) Zeit/ mit CHRJSTO haben die ewige Freud/
dahin solt jhr gedencken [;] Es lebt kein Mann/ der auß-
sprechen kan die Glorie und den ewigen Lohn/ den euch
der HERR wird schencken.

Die Ander ist: Einem Gottseligen Christen
soll seyn zeitliches Leiden mit ewiger Herrligkeit
verwechselt werden.
Ewige Freude wird über jhrem
Haupte seyn/ Freude und Wonne werden sie ergreif-
fen/ und Schmertz und Seufftzen wird weg müssen/
Es. 35. v. 10. Euer Traurigkeit soll in Freude verkehret
werden. Jch wil euch wieder sehen/ und euer Hertz soll
sich freuen/ und euer Freude soll Niemand von euch neh-
men/ Joh. 16. v. 20. 22. Murret doch nicht/ jhr lieben
Creutz-Träger/ und seyd nicht ungedultig! Sehet jhr
nicht die bevorstehende Herrligkeit/ die an euch soll
offenbaret werden?
Kommts zum Leiden/ so zaget
nicht/ sprecht vielmehr Freudig: GOTT Lob und
Danck! Das ist der Anfang zur ewigen Herrligkeit.
Jtzt komm ich auff den Weg meines HErrn JESU/
und trete in seine Fuß-Stapffen/ die er mir zur Nach-

folge
C ij

dem Leiden der Verdam̃ten/ und euerer erfolgenden
Herꝛligkeit auffs genauſte ab/ ſo werdet jhr ſehen/ wie
leichte jenes gegen dieſem ſey. Was iſt ein Sonnen-
Staͤublein oder Pflaum-Federlein gegen tauſend Cent-
ner? Und euer Creutz gegen der ewigen Herꝛligkeit?
Sie iſt ja uͤber alle maß wichtig/ 2. Cor. 4. v. 17. Dero-
halben/ iſt euch das Creutz bitter und ſchwer/ gedenckt/
wie heiß die Hoͤlle waͤr/ darein die Welt thut rennen/
mit Leib und Seel muß Leiden ſeyn/ ohn Unterlaß die
ewige Pein/ und mag doch nicht verbrennen. Jhr aber
(jhr frommen Creutz-Traͤger) werdet nach dieſer (Lei-
dens) Zeit/ mit CHRJSTO haben die ewige Freud/
dahin ſolt jhr gedencken [;] Es lebt kein Mann/ der auß-
ſprechen kan die Glorie und den ewigen Lohn/ den euch
der HERR wird ſchencken.

Die Ander iſt: Einem Gottſeligen Chriſten
ſoll ſeyn zeitliches Leiden mit ewiger Herꝛligkeit
verwechſelt werden.
Ewige Freude wird uͤber jhrem
Haupte ſeyn/ Freude und Wonne werden ſie ergreif-
fen/ und Schmertz und Seufftzen wird weg muͤſſen/
Eſ. 35. v. 10. Euer Traurigkeit ſoll in Freude verkehret
werden. Jch wil euch wieder ſehen/ und euer Hertz ſoll
ſich freuen/ und euer Freude ſoll Niemand von euch neh-
men/ Joh. 16. v. 20. 22. Murret doch nicht/ jhr lieben
Creutz-Traͤger/ und ſeyd nicht ungedultig! Sehet jhr
nicht die bevorſtehende Herꝛligkeit/ die an euch ſoll
offenbaret werden?
Kom̃ts zum Leiden/ ſo zaget
nicht/ ſprecht vielmehr Freudig: GOTT Lob und
Danck! Das iſt der Anfang zur ewigen Herꝛligkeit.
Jtzt kom̃ ich auff den Weg meines HErꝛn JESU/
und trete in ſeine Fuß-Stapffen/ die er mir zur Nach-

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[[19]/0019] dem Leiden der Verdam̃ten/ und euerer erfolgenden Herꝛligkeit auffs genauſte ab/ ſo werdet jhr ſehen/ wie leichte jenes gegen dieſem ſey. Was iſt ein Sonnen- Staͤublein oder Pflaum-Federlein gegen tauſend Cent- ner? Und euer Creutz gegen der ewigen Herꝛligkeit? Sie iſt ja uͤber alle maß wichtig/ 2. Cor. 4. v. 17. Dero- halben/ iſt euch das Creutz bitter und ſchwer/ gedenckt/ wie heiß die Hoͤlle waͤr/ darein die Welt thut rennen/ mit Leib und Seel muß Leiden ſeyn/ ohn Unterlaß die ewige Pein/ und mag doch nicht verbrennen. Jhr aber (jhr frommen Creutz-Traͤger) werdet nach dieſer (Lei- dens) Zeit/ mit CHRJSTO haben die ewige Freud/ dahin ſolt jhr gedencken ; Es lebt kein Mann/ der auß- ſprechen kan die Glorie und den ewigen Lohn/ den euch der HERR wird ſchencken. Die Ander iſt: Einem Gottſeligen Chriſten ſoll ſeyn zeitliches Leiden mit ewiger Herꝛligkeit verwechſelt werden. Ewige Freude wird uͤber jhrem Haupte ſeyn/ Freude und Wonne werden ſie ergreif- fen/ und Schmertz und Seufftzen wird weg muͤſſen/ Eſ. 35. v. 10. Euer Traurigkeit ſoll in Freude verkehret werden. Jch wil euch wieder ſehen/ und euer Hertz ſoll ſich freuen/ und euer Freude ſoll Niemand von euch neh- men/ Joh. 16. v. 20. 22. Murret doch nicht/ jhr lieben Creutz-Traͤger/ und ſeyd nicht ungedultig! Sehet jhr nicht die bevorſtehende Herꝛligkeit/ die an euch ſoll offenbaret werden? Kom̃ts zum Leiden/ ſo zaget nicht/ ſprecht vielmehr Freudig: GOTT Lob und Danck! Das iſt der Anfang zur ewigen Herꝛligkeit. Jtzt kom̃ ich auff den Weg meines HErꝛn JESU/ und trete in ſeine Fuß-Stapffen/ die er mir zur Nach- folge C ij

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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669], S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354494/19>, abgerufen am 29.03.2024.