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Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].

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Es beliebe uns jtzo selbigen kürtzlich zu betrachtenPropositio.
als eine Apostolische Waag-Schale/ womit er die
gegenwärtige Trübseligkeit und zukünfftige Herr-
ligkeit der Christen abwieget.

GOTT segne diese unsere Arbeit/ und verleihe/ daß sie
zu seiner heiligen Ehre/ der Betrübten kräfftigem
Troste/ und unser aller seligsten Erbauung verrich-
tet werden möge/ Amen!
Abhandlung.

BEy Apostolischer Abwegung der gegenwärtigen
Trübseligkeit und zukünfftigen Herrligkeit eines
Gottseligen Christen betrachtet/ jhr Lieben/

I.
Die Waag[-]Schale an sich selbst.

Eine Waage muß richtig und gewiß seyn/ so man
derer Dinge/ die gewogen werden/ Gewichte und Un-
terscheid genau erkennen wil. Unsere Waag-Schale
ist richtig. Jch halte es dafür: Logizomai; (b) Nach-(b)
Accuratan
inquisitione
habita, re-
cta ratione
colligo, &
firmiter con-
cludo.

dem ich alles gründlich und umbständiglich erwogen/
mache ich diesen vernünfftigen festen Schluß. Da Pau-
lus die hohe Lehre von der Rechtfertigung deß Men-
schen für GOTT abgehandelt und nach der Länge di-
sputiret,
ob solche durch den Glauben/ oder durch die
Wercke/ oder aber durch den Glauben und die Wercke
zugleich geschehe/ braucht er eben dieses Wort/ und
schleust endlich/ logizometha, so halten wir es nu/ daß
der Mensch gerecht werde/ ohne deß Gesetzes Werck/
allein durch den Glauben/ Rom. v. 28. So behält ers
auch hier bey Außführung der Lehre von dem Creutz [;]

Als

Es beliebe uns jtzo ſelbigen kuͤrtzlich zu betrachtenPropoſitio.
als eine Apoſtoliſche Waag-Schale/ womit er die
gegenwaͤrtige Truͤbſeligkeit und zukuͤnfftige Herꝛ-
ligkeit der Chriſten abwieget.

GOTT ſegne dieſe unſere Arbeit/ und verleihe/ daß ſie
zu ſeiner heiligen Ehre/ der Betruͤbten kraͤfftigem
Troſte/ und unſer aller ſeligſten Erbauung verrich-
tet werden moͤge/ Amen!
Abhandlung.

BEy Apoſtoliſcher Abwegung der gegenwaͤrtigen
Truͤbſeligkeit und zukuͤnfftigen Herꝛligkeit eines
Gottſeligen Chriſten betrachtet/ jhr Lieben/

I.
Die Waag[-]Schale an ſich ſelbſt.

Eine Waage muß richtig und gewiß ſeyn/ ſo man
derer Dinge/ die gewogen werden/ Gewichte und Un-
terſcheid genau erkennen wil. Unſere Waag-Schale
iſt richtig. Jch halte es dafuͤr: Λογίζομαι; (b) Nach-(b)
Accuratã
inquiſitione
habitâ, re-
ctâ ratione
colligo, &
firmiter cõ-
cludo.

dem ich alles gruͤndlich und umbſtaͤndiglich erwogen/
mache ich dieſen vernuͤnfftigen feſten Schluß. Da Pau-
lus die hohe Lehre von der Rechtfertigung deß Men-
ſchen fuͤr GOTT abgehandelt und nach der Laͤnge di-
ſputiret,
ob ſolche durch den Glauben/ oder durch die
Wercke/ oder aber durch den Glauben und die Wercke
zugleich geſchehe/ braucht er eben dieſes Wort/ und
ſchleuſt endlich/ λογιζόμεϑα, ſo halten wir es nu/ daß
der Menſch gerecht werde/ ohne deß Geſetzes Werck/
allein durch den Glauben/ Rom. v. 28. So behaͤlt ers
auch hier bey Außfuͤhrung der Lehre von dem Creutz [;]

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[[7]/0007] Es beliebe uns jtzo ſelbigen kuͤrtzlich zu betrachten als eine Apoſtoliſche Waag-Schale/ womit er die gegenwaͤrtige Truͤbſeligkeit und zukuͤnfftige Herꝛ- ligkeit der Chriſten abwieget. Propoſitio. GOTT ſegne dieſe unſere Arbeit/ und verleihe/ daß ſie zu ſeiner heiligen Ehre/ der Betruͤbten kraͤfftigem Troſte/ und unſer aller ſeligſten Erbauung verrich- tet werden moͤge/ Amen! Abhandlung. BEy Apoſtoliſcher Abwegung der gegenwaͤrtigen Truͤbſeligkeit und zukuͤnfftigen Herꝛligkeit eines Gottſeligen Chriſten betrachtet/ jhr Lieben/ I. Die Waag-Schale an ſich ſelbſt. Eine Waage muß richtig und gewiß ſeyn/ ſo man derer Dinge/ die gewogen werden/ Gewichte und Un- terſcheid genau erkennen wil. Unſere Waag-Schale iſt richtig. Jch halte es dafuͤr: Λογίζομαι; (b) Nach- dem ich alles gruͤndlich und umbſtaͤndiglich erwogen/ mache ich dieſen vernuͤnfftigen feſten Schluß. Da Pau- lus die hohe Lehre von der Rechtfertigung deß Men- ſchen fuͤr GOTT abgehandelt und nach der Laͤnge di- ſputiret, ob ſolche durch den Glauben/ oder durch die Wercke/ oder aber durch den Glauben und die Wercke zugleich geſchehe/ braucht er eben dieſes Wort/ und ſchleuſt endlich/ λογιζόμεϑα, ſo halten wir es nu/ daß der Menſch gerecht werde/ ohne deß Geſetzes Werck/ allein durch den Glauben/ Rom. v. 28. So behaͤlt ers auch hier bey Außfuͤhrung der Lehre von dem Creutz ; Als (b) Accuratã inquiſitione habitâ, re- ctâ ratione colligo, & firmiter cõ- cludo.

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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669], S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354494/7>, abgerufen am 29.03.2024.