Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-Predigt.
Vide
D. Geieri
Comment.
in h. l.
Prov.
18/ 21
dem Grund-Text lautet es: Von der Höllen Hand. Und wird
dadurch nichts anders gemeinet/ als die Gewalt/ weil man mit
der Hand feste halten kan/ was man gefasset hat. Wie diese
Redens-Art von der Zungen Prov. 18. und auch von der Höl-
Ps. 89/ 49.len gebraucht wird Psalm 89.

Qvanqvam vox Scheol significat etiam immensos cru-
ciatus animae vel corporis in his terris Psalm
18. v. 6.
& alibi. Item Sepulchrum Psalm. 6. v. 6. Ps. 16. v. 10.
tamen heic denotari vel illud
oom, in qvo damnati cru-
ciantur, vel ipsos aeternos cruciatus, patet ex vers. an-
teced.
15. Ubi David dicit, qvod eos qvi in Inferno
positi sunt, mors depascat.

So muß demnach David und alle Menschen in der Höl-
len Gewalt kommen seyn. Ach freylich; durch die Sünde ist
das gantze menschliche Geschlecht in der Höllen-Gewalt gera-
then/ und solten von denen zur Höllen gestossenen bösen Gei-
stern ewig gehalten werden/ nicht anders als die Jsraeliten von
Pharao gehalten und geängstiget worden/ ehe sie durch die star-
Exod. 1/ 14cke Hand Gottes ausgeführet worden sind Exod. 1. Aus sol-
cher Noth hat nun unser Heyland uns alle erlöset/ nach der
Hos. 13/ 14Verheissung Hos. 13: Jch wil sie erlösen aus der Hölle/ und
Es. 49/ 25.erfüllet die Weissagung Es. 49: Nun sollen die Gefangene dem
Riesen genommen werden/ und der Raub des Starcken loß wer-
den. Und ist demnach diese Erlösung Redemptio po-
tentissima,
Eine mächtige Erlösung.

Daraus haben wir zu erkennen/ was für ein kräftiges
Schlag-Wasser wieder den Ewigen Todt König David und
unsere seelige Frau Pakischin gebrauchet/ dadurch Sie vor
dem Ewigen Tode gesichert blieben.

Jm

Chriſtliche Leich-Predigt.
Vide
D. Geieri
Com̃ent.
in h. l.
Prov.
18/ 21
dem Grund-Text lautet es: Von der Hoͤllen Hand. Und wird
dadurch nichts anders gemeinet/ als die Gewalt/ weil man mit
der Hand feſte halten kan/ was man gefaſſet hat. Wie dieſe
Redens-Art von der Zungen Prov. 18. und auch von der Hoͤl-
Pſ. 89/ 49.len gebraucht wird Pſalm 89.

Qvanqvam vox Scheól ſignificat etiam immenſos cru-
ciatus animæ vel corporis in his terris Pſalm
18. v. 6.
& alibi. Item Sepulchrum Pſalm. 6. v. 6. Pſ. 16. v. 10.
tamen hîc denotari vel illud
ῶομ̓, in qvo damnati cru-
ciantur, vel ipſos æternos cruciatus, patet ex vers. an-
teced.
15. Ubi David dicit, qvòd eos qvi in Inferno
poſiti ſunt, mors depascat.

So muß demnach David und alle Menſchen in der Hoͤl-
len Gewalt kommen ſeyn. Ach freylich; durch die Suͤnde iſt
das gantze menſchliche Geſchlecht in der Hoͤllen-Gewalt gera-
then/ und ſolten von denen zur Hoͤllen geſtoſſenen boͤſen Gei-
ſtern ewig gehalten werden/ nicht anders als die Jſraeliten von
Pharao gehalten und geaͤngſtiget worden/ ehe ſie durch die ſtar-
Exod. 1/ 14cke Hand Gottes ausgefuͤhret worden ſind Exod. 1. Aus ſol-
cher Noth hat nun unſer Heyland uns alle erloͤſet/ nach der
Hos. 13/ 14Verheiſſung Hos. 13: Jch wil ſie erloͤſen aus der Hoͤlle/ und
Es. 49/ 25.erfuͤllet die Weiſſagung Eſ. 49: Nun ſollen die Gefangene dem
Rieſen genommen werden/ und der Raub des Starcken loß wer-
den. Und iſt demnach dieſe Erloͤſung Redemptio po-
tentisſima,
Eine maͤchtige Erloͤſung.

Daraus haben wir zu erkennen/ was fuͤr ein kraͤftiges
Schlag-Waſſer wieder den Ewigen Todt Koͤnig David und
unſere ſeelige Frau Pakiſchin gebrauchet/ dadurch Sie vor
dem Ewigen Tode geſichert blieben.

Jm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vide<lb/>
D. Geieri<lb/>
Com&#x0303;ent.<lb/>
in h. l.<lb/>
Prov.</hi> 18/ 21</note>dem Grund-Text lautet es: Von der Ho&#x0364;llen Hand. Und wird<lb/>
dadurch nichts anders gemeinet/ als die Gewalt/ weil man mit<lb/>
der Hand fe&#x017F;te halten kan/ was man gefa&#x017F;&#x017F;et hat. Wie die&#x017F;e<lb/>
Redens-Art von der Zungen <hi rendition="#aq">Prov.</hi> 18. und auch von der Ho&#x0364;l-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;.</hi> 89/ 49.</note>len gebraucht wird P&#x017F;alm 89.</p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Qvanqvam vox</hi> Scheól <hi rendition="#i">&#x017F;ignificat etiam immen&#x017F;os cru-<lb/>
ciatus animæ vel corporis in his terris P&#x017F;alm</hi> 18. <hi rendition="#i">v.</hi> 6.<lb/><hi rendition="#i">&amp; alibi. Item Sepulchrum P&#x017F;alm.</hi> 6. <hi rendition="#i">v.</hi> 6. <hi rendition="#i">P&#x017F;.</hi> 16. <hi rendition="#i">v.</hi> 10.<lb/><hi rendition="#i">tamen hîc denotari vel illud</hi></hi> &#x1FF6;&#x03BF;&#x03BC;&#x0313;, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in qvo damnati cru-<lb/>
ciantur, vel ip&#x017F;os æternos cruciatus, patet ex vers. an-<lb/>
teced.</hi> 15. <hi rendition="#i">Ubi David dicit, qvòd eos qvi in Inferno<lb/>
po&#x017F;iti &#x017F;unt, mors depascat.</hi></hi></hi> </quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>So muß demnach David und alle Men&#x017F;chen in der Ho&#x0364;l-<lb/>
len Gewalt kommen &#x017F;eyn. Ach freylich; durch die Su&#x0364;nde i&#x017F;t<lb/>
das gantze men&#x017F;chliche Ge&#x017F;chlecht in der Ho&#x0364;llen-Gewalt gera-<lb/>
then/ und &#x017F;olten von denen zur Ho&#x0364;llen ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen bo&#x0364;&#x017F;en Gei-<lb/>
&#x017F;tern ewig gehalten werden/ nicht anders als die J&#x017F;raeliten von<lb/>
Pharao gehalten und gea&#x0364;ng&#x017F;tiget worden/ ehe &#x017F;ie durch die &#x017F;tar-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 1/ 14</note>cke Hand Gottes ausgefu&#x0364;hret worden &#x017F;ind <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 1. Aus &#x017F;ol-<lb/>
cher Noth hat nun un&#x017F;er Heyland uns alle erlo&#x0364;&#x017F;et/ nach der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hos.</hi> 13/ 14</note>Verhei&#x017F;&#x017F;ung <hi rendition="#aq">Hos.</hi> 13: Jch wil &#x017F;ie erlo&#x0364;&#x017F;en aus der Ho&#x0364;lle/ und<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Es.</hi> 49/ 25.</note>erfu&#x0364;llet die Wei&#x017F;&#x017F;agung E&#x017F;. 49: Nun &#x017F;ollen die Gefangene dem<lb/>
Rie&#x017F;en genommen werden/ und der Raub des Starcken loß wer-<lb/>
den. Und i&#x017F;t demnach die&#x017F;e <hi rendition="#fr">Erlo&#x0364;&#x017F;ung</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Redemptio po-<lb/>
tentis&#x017F;ima,</hi></hi> <hi rendition="#fr">Eine ma&#x0364;chtige Erlo&#x0364;&#x017F;ung.</hi></p><lb/>
            <p>Daraus haben wir zu erkennen/ was fu&#x0364;r ein kra&#x0364;ftiges<lb/><hi rendition="#fr">Schlag-Wa&#x017F;&#x017F;er</hi> wieder den Ewigen Todt Ko&#x0364;nig David und<lb/>
un&#x017F;ere &#x017F;eelige <hi rendition="#fr">Frau Paki&#x017F;chin</hi> gebrauchet/ dadurch Sie vor<lb/>
dem Ewigen Tode ge&#x017F;ichert blieben.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Jm</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[18]/0018] Chriſtliche Leich-Predigt. dem Grund-Text lautet es: Von der Hoͤllen Hand. Und wird dadurch nichts anders gemeinet/ als die Gewalt/ weil man mit der Hand feſte halten kan/ was man gefaſſet hat. Wie dieſe Redens-Art von der Zungen Prov. 18. und auch von der Hoͤl- len gebraucht wird Pſalm 89. Vide D. Geieri Com̃ent. in h. l. Prov. 18/ 21 Pſ. 89/ 49. Qvanqvam vox Scheól ſignificat etiam immenſos cru- ciatus animæ vel corporis in his terris Pſalm 18. v. 6. & alibi. Item Sepulchrum Pſalm. 6. v. 6. Pſ. 16. v. 10. tamen hîc denotari vel illud ῶομ̓, in qvo damnati cru- ciantur, vel ipſos æternos cruciatus, patet ex vers. an- teced. 15. Ubi David dicit, qvòd eos qvi in Inferno poſiti ſunt, mors depascat. So muß demnach David und alle Menſchen in der Hoͤl- len Gewalt kommen ſeyn. Ach freylich; durch die Suͤnde iſt das gantze menſchliche Geſchlecht in der Hoͤllen-Gewalt gera- then/ und ſolten von denen zur Hoͤllen geſtoſſenen boͤſen Gei- ſtern ewig gehalten werden/ nicht anders als die Jſraeliten von Pharao gehalten und geaͤngſtiget worden/ ehe ſie durch die ſtar- cke Hand Gottes ausgefuͤhret worden ſind Exod. 1. Aus ſol- cher Noth hat nun unſer Heyland uns alle erloͤſet/ nach der Verheiſſung Hos. 13: Jch wil ſie erloͤſen aus der Hoͤlle/ und erfuͤllet die Weiſſagung Eſ. 49: Nun ſollen die Gefangene dem Rieſen genommen werden/ und der Raub des Starcken loß wer- den. Und iſt demnach dieſe Erloͤſung Redemptio po- tentisſima, Eine maͤchtige Erloͤſung. Exod. 1/ 14 Hos. 13/ 14 Es. 49/ 25. Daraus haben wir zu erkennen/ was fuͤr ein kraͤftiges Schlag-Waſſer wieder den Ewigen Todt Koͤnig David und unſere ſeelige Frau Pakiſchin gebrauchet/ dadurch Sie vor dem Ewigen Tode geſichert blieben. Jm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354511
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354511/18
Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/18>, abgerufen am 18.04.2024.