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Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].

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Personalia.

Hier leuchten die Tugenden der Gottesfurcht/
der Sanfft-und Demuth/ der Klugheit und Erbar-
keit in ihrer höchsten Vollkommenheit. Vornehm-
lich aber brennen hier die Flammen der Ehlichen
Liebe/ welche keine Länge der Zeit verzehren/ und
nichts als der Todt auszuleschen vermocht.

Unserer seeligen Frau Packischin
gröste Sorge war/ wie Sie ihrem Hertz-innig-gelieb-
ten Ehe-Herren mit unaufhörlicher Treue und schul-
diger Ehr-Erbiethung entgegen gehen/ und so viel
in dieser Schwachheit möglich/ alle Wiederwertigkeit
verhüten möchte. Nach diesem einigen Centro gieng
das Absehen/ aller ihrer Verrichtungen/ in welchen
Sie eine ungemeine Embsigkeit spüren ließ. Dann/
wie die Sonne und andere vornehmsten Gestirne in
steter Bewegung sind und nimmer ruhen; Also war
Sie auch der faulen Ruhe feind/ und unabläßlich in
ihrer Haushaltung bemühet. Welche auch der
Allerhöchste zusehends gesegnet/ und glücklich von
statten gehen lassen. Absonderlich hat Er diesen
Treu-vereinigten Hertzen den lieben Ehe-Seegen
reichlich gewähret/ in dem Er Sie mit 13. Liebes-
Pfändern/ als 6. Söhnen und 7. Töchtern begna-
diget. Doch müssen wir uns nicht einbilden/ daß
dieser Mittag der Ehren und Glückseeligkeit/ ohne
Wolcken und Nebel/ ohne Sturm und Ungewitter
iederzeit verblieben; Denn da hat der liebe Gott
nicht allein ihre Hertzgeliebte Frau Mutter Anno
1643. am Himmelfarths-Tage Jhr durch den zeitli-
chen Todt entzogen; Sondern auch von den ge-

schenckten
E
Perſonalia.

Hier leuchten die Tugenden der Gottesfurcht/
der Sanfft-und Demuth/ der Klugheit und Erbar-
keit in ihrer hoͤchſten Vollkommenheit. Vornehm-
lich aber brennen hier die Flammen der Ehlichen
Liebe/ welche keine Laͤnge der Zeit verzehren/ und
nichts als der Todt auszuleſchen vermocht.

Unſerer ſeeligen Frau Packiſchin
groͤſte Sorge war/ wie Sie ihrem Hertz-innig-gelieb-
ten Ehe-Herren mit unaufhoͤrlicher Treue und ſchul-
diger Ehr-Erbiethung entgegen gehen/ und ſo viel
in dieſer Schwachheit moͤglich/ alle Wiederwertigkeit
verhuͤten moͤchte. Nach dieſem einigen Centro gieng
das Abſehen/ aller ihrer Verrichtungen/ in welchen
Sie eine ungemeine Embſigkeit ſpuͤren ließ. Dann/
wie die Sonne und andere vornehmſten Geſtirne in
ſteter Bewegung ſind und nimmer ruhen; Alſo war
Sie auch der faulen Ruhe feind/ und unablaͤßlich in
ihrer Haushaltung bemuͤhet. Welche auch der
Allerhoͤchſte zuſehends geſegnet/ und gluͤcklich von
ſtatten gehen laſſen. Abſonderlich hat Er dieſen
Treu-vereinigten Hertzen den lieben Ehe-Seegen
reichlich gewaͤhret/ in dem Er Sie mit 13. Liebes-
Pfaͤndern/ als 6. Soͤhnen und 7. Toͤchtern begna-
diget. Doch muͤſſen wir uns nicht einbilden/ daß
dieſer Mittag der Ehren und Gluͤckſeeligkeit/ ohne
Wolcken und Nebel/ ohne Sturm und Ungewitter
iederzeit verblieben; Denn da hat der liebe Gott
nicht allein ihre Hertzgeliebte Frau Mutter Anno
1643. am Himmelfarths-Tage Jhr durch den zeitli-
chen Todt entzogen; Sondern auch von den ge-

ſchenckten
E
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[[33]/0033] Perſonalia. Hier leuchten die Tugenden der Gottesfurcht/ der Sanfft-und Demuth/ der Klugheit und Erbar- keit in ihrer hoͤchſten Vollkommenheit. Vornehm- lich aber brennen hier die Flammen der Ehlichen Liebe/ welche keine Laͤnge der Zeit verzehren/ und nichts als der Todt auszuleſchen vermocht. Unſerer ſeeligen Frau Packiſchin groͤſte Sorge war/ wie Sie ihrem Hertz-innig-gelieb- ten Ehe-Herren mit unaufhoͤrlicher Treue und ſchul- diger Ehr-Erbiethung entgegen gehen/ und ſo viel in dieſer Schwachheit moͤglich/ alle Wiederwertigkeit verhuͤten moͤchte. Nach dieſem einigen Centro gieng das Abſehen/ aller ihrer Verrichtungen/ in welchen Sie eine ungemeine Embſigkeit ſpuͤren ließ. Dann/ wie die Sonne und andere vornehmſten Geſtirne in ſteter Bewegung ſind und nimmer ruhen; Alſo war Sie auch der faulen Ruhe feind/ und unablaͤßlich in ihrer Haushaltung bemuͤhet. Welche auch der Allerhoͤchſte zuſehends geſegnet/ und gluͤcklich von ſtatten gehen laſſen. Abſonderlich hat Er dieſen Treu-vereinigten Hertzen den lieben Ehe-Seegen reichlich gewaͤhret/ in dem Er Sie mit 13. Liebes- Pfaͤndern/ als 6. Soͤhnen und 7. Toͤchtern begna- diget. Doch muͤſſen wir uns nicht einbilden/ daß dieſer Mittag der Ehren und Gluͤckſeeligkeit/ ohne Wolcken und Nebel/ ohne Sturm und Ungewitter iederzeit verblieben; Denn da hat der liebe Gott nicht allein ihre Hertzgeliebte Frau Mutter Anno 1643. am Himmelfarths-Tage Jhr durch den zeitli- chen Todt entzogen; Sondern auch von den ge- ſchenckten E

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671], S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354511/33>, abgerufen am 25.04.2024.