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Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

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Ps. 37.grosse Schätze beyseit zu legen gehabt/ so ist ihr doch
ihr ehrliches außkommen besser und auch lieber ge-
west/ alß daß grosse gutt vieler gottlosen. Auch
hat sie vernünfftig und weise gnug ihre Gemeine
regirt/ und mit bescheidenheit und sanfftmutt mehr
Gehorsam und Furcht erhalten alß andere mit ih-
rem poltern und stürmen; nicht weniger hat sie ein
feines Alter erreicht/ Kind und Kindes Kinder er-
lebt/ die Sie meistentheils alle zu einem unbefleck-
ten Wandel erzogen hat/ daß sie zum theil schon/
zum theil noch in der Haußhaltung mit Ruhm be-
stehen solten/ da sie GOtt den andern gleich be-
ruffen würde. Daß ist fürwar eine schöne Cro-
ne/ deren sie sich auch hertzlich gefreuet und ihrem
gnädigen GOtt offt hertzlich dafür gedancket hat.
Darnach haben auch die Christen etwas besonders
in dieser Welt vor dem Gotelosen hauffen und de-
nen die draussen sind/ welches ihre Crone genennet
wird/ das ist Corona Spiritualis & gratiae, eine
Geistliche gnaden Crone/ und daß ist ihr bester
schmuck/ mit welchem sie für GOtt und der
Welt prangen/ daß ist mit einem wort ihr reiner
und heiliger Gottesdienst. Diß ist eine schöne
Crone mit besondern edelsteinen versetzt. Der
eine ist Gottes reines und unverfälschtes wort/ oh-
ne welches der Gottesdienst nicht alleine schöne ist/
sondern gar nicht bestehen kan. Der andre ist

rech-

Pſ. 37.groſſe Schaͤtze beyſeit zu legen gehabt/ ſo iſt ihr doch
ihr ehrliches außkommen beſſer und auch lieber ge-
weſt/ alß daß groſſe gutt vieler gottloſen. Auch
hat ſie vernuͤnfftig und weiſe gnug ihre Gemeine
regirt/ und mit beſcheidenheit und ſanfftmutt mehr
Gehorſam und Furcht erhalten alß andere mit ih-
rem poltern und ſtuͤrmen; nicht weniger hat ſie ein
feines Alter erreicht/ Kind und Kindes Kinder er-
lebt/ die Sie meiſtentheils alle zu einem unbefleck-
ten Wandel erzogen hat/ daß ſie zum theil ſchon/
zum theil noch in der Haußhaltung mit Ruhm be-
ſtehen ſolten/ da ſie GOtt den andern gleich be-
ruffen wuͤrde. Daß iſt fuͤrwar eine ſchoͤne Cro-
ne/ deren ſie ſich auch hertzlich gefreuet und ihrem
gnaͤdigen GOtt offt hertzlich dafuͤr gedancket hat.
Darnach haben auch die Chriſten etwas beſonders
in dieſer Welt vor dem Goteloſen hauffen und de-
nen die drauſſen ſind/ welches ihre Crone genennet
wird/ das iſt Corona Spiritualis & gratiæ, eine
Geiſtliche gnaden Crone/ und daß iſt ihr beſter
ſchmuck/ mit welchem ſie fuͤr GOtt und der
Welt prangen/ daß iſt mit einem wort ihr reiner
und heiliger Gottesdienſt. Diß iſt eine ſchoͤne
Crone mit beſondern edelſteinen verſetzt. Der
eine iſt Gottes reines und unverfaͤlſchtes wort/ oh-
ne welches der Gottesdienſt nicht alleine ſchoͤne iſt/
ſondern gar nicht beſtehen kan. Der andre iſt

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[0016] groſſe Schaͤtze beyſeit zu legen gehabt/ ſo iſt ihr doch ihr ehrliches außkommen beſſer und auch lieber ge- weſt/ alß daß groſſe gutt vieler gottloſen. Auch hat ſie vernuͤnfftig und weiſe gnug ihre Gemeine regirt/ und mit beſcheidenheit und ſanfftmutt mehr Gehorſam und Furcht erhalten alß andere mit ih- rem poltern und ſtuͤrmen; nicht weniger hat ſie ein feines Alter erreicht/ Kind und Kindes Kinder er- lebt/ die Sie meiſtentheils alle zu einem unbefleck- ten Wandel erzogen hat/ daß ſie zum theil ſchon/ zum theil noch in der Haußhaltung mit Ruhm be- ſtehen ſolten/ da ſie GOtt den andern gleich be- ruffen wuͤrde. Daß iſt fuͤrwar eine ſchoͤne Cro- ne/ deren ſie ſich auch hertzlich gefreuet und ihrem gnaͤdigen GOtt offt hertzlich dafuͤr gedancket hat. Darnach haben auch die Chriſten etwas beſonders in dieſer Welt vor dem Goteloſen hauffen und de- nen die drauſſen ſind/ welches ihre Crone genennet wird/ das iſt Corona Spiritualis & gratiæ, eine Geiſtliche gnaden Crone/ und daß iſt ihr beſter ſchmuck/ mit welchem ſie fuͤr GOtt und der Welt prangen/ daß iſt mit einem wort ihr reiner und heiliger Gottesdienſt. Diß iſt eine ſchoͤne Crone mit beſondern edelſteinen verſetzt. Der eine iſt Gottes reines und unverfaͤlſchtes wort/ oh- ne welches der Gottesdienſt nicht alleine ſchoͤne iſt/ ſondern gar nicht beſtehen kan. Der andre iſt rech- Pſ. 37.

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/16>, abgerufen am 28.03.2024.