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Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677.

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PERSONALIA.

Nach abgehandeltem Leich-Text/ ist/ Christlöb-
lichem Brauch nach/ noch übrig/ den Lobens-
würdigen Lebens-Lauff der weyland Hoch-
wol-Edel-gebornen/ Hoch-Ehren- und Hoch-
Tugend-begabten Frawen Marien Canitzin/
gebornen von SENJTZ/ Wittiben auff Urschke/ Wan-
dritzsch/ Groß und klein Gaffron/ etc. etc. in möglichster Kürtze
zu berühren/
Siutemaln auch die Heyden und klugen Römer
durch ein absonderlich Gesetz verordnet/ daß man das Tugend-
haffte Frawen-Zimmer/
nach ihrem ableben/ des wohlverdien-
ten Lobes nicht berauben/ und an Jhnen non formam, sed fa-
mam,
das ist/ nicht so sehr des Leibes- als Tugend-Zierde prei-
sen solle. Dannher wir auch die Hoch-seelig-Verstorbene in
dem Bilde der Sonnen/ wie Sie Ehrlich auffgegangen/
Christ- und lieblich fort-gegangen/
und endlich von Christi
blut-roth-gefärbet seliglich unter-gegangen/
in Dero höchst-
rühmlichen Lebens-Lauff betrachten wollen.

Dann eben wie das schöne Welt-Licht die Sonne des Mor-
gens in der güldenen Wiege der Morgen-Röthe sich auffgehende
erweiset/ Also ist unsere Tugend-Sonne in der damahls Fürstl:
Residentz-Stadt Brieg/ den 18. Februar. Anno 1612. durch glück-
selige Leibliche Geburth zum Leben auffgegangen/ auch durch die
Heil. Tauffe zu seeliger Wider-Geburt alsobald der Lebens-Son-
nen Christo JEsu von jhren Eltern/ als wie man von den Adlern
meldet/ daß sie jhre Jungen an die Sonne zu fuhren und probi-
ren
pflegen/ zugeführet worden.

Bald bey Jhrem Lebens-anfange hat Sie das helle Licht des al-
ten Adels und Ruhm-würdiger Thaten ihrer Hoch-Adelicher El-

tern
F
PERSONALIA.

Nach abgehandeltem Leich-Text/ iſt/ Chriſtloͤb-
lichem Brauch nach/ noch uͤbrig/ den Lobens-
wuͤrdigen Lebens-Lauff der weyland Hoch-
wol-Edel-gebornen/ Hoch-Ehren- und Hoch-
Tugend-begabten Frawen Marien Canitzin/
gebornen von SENJTZ/ Wittiben auff Urſchke/ Wan-
dritzſch/ Groß und klein Gaffron/ ꝛc. ꝛc. in moͤglichſter Kürtze
zu beruͤhren/
Siutemaln auch die Heyden und klugen Roͤmer
durch ein abſonderlich Geſetz verordnet/ daß man das Tugend-
haffte Frawen-Zimmer/
nach ihrem ableben/ des wohlverdien-
ten Lobes nicht berauben/ und an Jhnen non formam, ſed fa-
mam,
das iſt/ nicht ſo ſehr des Leibes- als Tugend-Zierde prei-
ſen ſolle. Dannher wir auch die Hoch-ſeelig-Verſtorbene in
dem Bilde der Sonnen/ wie Sie Ehrlich auffgegangen/
Chriſt- und lieblich fort-gegangen/
und endlich von Chriſti
blut-roth-gefaͤrbet ſeliglich unter-gegangen/
in Dero hoͤchſt-
ruͤhmlichen Lebens-Lauff betrachten wollen.

Dann eben wie das ſchoͤne Welt-Licht die Sonne des Mor-
gens in der guͤldenen Wiege der Morgen-Röthe ſich auffgehende
erweiſet/ Alſo iſt unſere Tugend-Sonne in der damahls Fuͤrſtl:
Reſidentz-Stadt Brieg/ den 18. Februar. Anno 1612. durch gluͤck-
ſelige Leibliche Geburth zum Leben auffgegangen/ auch durch die
Heil. Tauffe zu ſeeliger Wider-Geburt alſobald der Lebens-Son-
nen Chriſto JEſu von jhren Eltern/ als wie man von den Adlern
meldet/ daß ſie jhre Jungen an die Sonne zu fůhren und probi-
ren
pflegen/ zugefuͤhret worden.

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ten Adels und Ruhm-wuͤrdiger Thaten ihrer Hoch-Adelicher El-

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[41/0043] PERSONALIA. Nach abgehandeltem Leich-Text/ iſt/ Chriſtloͤb- lichem Brauch nach/ noch uͤbrig/ den Lobens- wuͤrdigen Lebens-Lauff der weyland Hoch- wol-Edel-gebornen/ Hoch-Ehren- und Hoch- Tugend-begabten Frawen Marien Canitzin/ gebornen von SENJTZ/ Wittiben auff Urſchke/ Wan- dritzſch/ Groß und klein Gaffron/ ꝛc. ꝛc. in moͤglichſter Kürtze zu beruͤhren/ Siutemaln auch die Heyden und klugen Roͤmer durch ein abſonderlich Geſetz verordnet/ daß man das Tugend- haffte Frawen-Zimmer/ nach ihrem ableben/ des wohlverdien- ten Lobes nicht berauben/ und an Jhnen non formam, ſed fa- mam, das iſt/ nicht ſo ſehr des Leibes- als Tugend-Zierde prei- ſen ſolle. Dannher wir auch die Hoch-ſeelig-Verſtorbene in dem Bilde der Sonnen/ wie Sie Ehrlich auffgegangen/ Chriſt- und lieblich fort-gegangen/ und endlich von Chriſti blut-roth-gefaͤrbet ſeliglich unter-gegangen/ in Dero hoͤchſt- ruͤhmlichen Lebens-Lauff betrachten wollen. Dann eben wie das ſchoͤne Welt-Licht die Sonne des Mor- gens in der guͤldenen Wiege der Morgen-Röthe ſich auffgehende erweiſet/ Alſo iſt unſere Tugend-Sonne in der damahls Fuͤrſtl: Reſidentz-Stadt Brieg/ den 18. Februar. Anno 1612. durch gluͤck- ſelige Leibliche Geburth zum Leben auffgegangen/ auch durch die Heil. Tauffe zu ſeeliger Wider-Geburt alſobald der Lebens-Son- nen Chriſto JEſu von jhren Eltern/ als wie man von den Adlern meldet/ daß ſie jhre Jungen an die Sonne zu fůhren und probi- ren pflegen/ zugefuͤhret worden. Bald bey Jhrem Lebens-anfange hat Sie das helle Licht des al- ten Adels und Ruhm-wuͤrdiger Thaten ihrer Hoch-Adelicher El- tern F

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Zitationshilfe: Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354523/43>, abgerufen am 18.04.2024.