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Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672].

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schmertzlich/ und biß in die Seele dringet/ so ist doch
dieses hierwieder der allerbeste Rath/ und das kräff-
tigste Mittel/ daß Sie sich/ als Christen/ wie in allen
andern/ also auch diesem Falle dem allergenädigsten
Willen jhres treuen Gottes/ geduldig unterwerffen.
Nach diesem ists geschehen/ daß diese beyde verliebte
Personen zwar hier solten vermählet/ aber (wie es
nun der Außgang erwiesen) diese angefangene Hey-
rath nicht solte vollzogen werden. Gott hat seine
heilige Ursachen/ die Er euch nicht offenbaret. Genug
ists/ daß jhr als Christen/ auch dißfalls seines aller-
gnädigsten Willens versichert seyd. Hier solte die
Verlobung/ im Himmel aber die Verehe-
ligung geschehen.
Massen es auch allerdings
recht und billich/ daß diese edele Braut dem Jenigen
vereheliget werde/ dem Sie am ersten verlobet wor-
den/ Nemlich jhrem allerliebsten Seelen-Bräutigam
Christo JEsu/ der allbereit in der heiligen Tauffe zu
jhr gesprochen:

Textus
Hos. II. v.
19.
20.
JCh wil mich mit dir verloben in
Ewigkeit/ ich wil mich mit dir ver-
trauen in Gerechtigkeit und Ge-
richt/ in Gnad und Barmhertzigkeit/ ja
im Glauben wil ich mich mit dir verlo-
ben/ und du wirst den HERREN
erkennen.
Welches

ſchmertzlich/ und biß in die Seele dringet/ ſo iſt doch
dieſes hierwieder der allerbeſte Rath/ und das kraͤff-
tigſte Mittel/ daß Sie ſich/ als Chriſten/ wie in allen
andern/ alſo auch dieſem Falle dem allergenaͤdigſten
Willen jhres treuen Gottes/ geduldig unterwerffen.
Nach dieſem iſts geſchehen/ daß dieſe beyde verliebte
Perſonen zwar hier ſolten vermaͤhlet/ aber (wie es
nun der Außgang erwieſen) dieſe angefangene Hey-
rath nicht ſolte vollzogen werden. Gott hat ſeine
heilige Urſachen/ die Er euch nicht offenbaret. Genug
iſts/ daß jhr als Chriſten/ auch dißfalls ſeines aller-
gnaͤdigſten Willens verſichert ſeyd. Hier ſolte die
Verlobung/ im Himmel aber die Verehe-
ligung geſchehen.
Maſſen es auch allerdings
recht und billich/ daß dieſe edele Braut dem Jenigen
vereheliget werde/ dem Sie am erſten verlobet wor-
den/ Nemlich jhrem allerliebſten Seelen-Braͤutigam
Chriſto JEſu/ der allbereit in der heiligen Tauffe zu
jhr geſprochen:

Textus
Hoſ. II. v.
19.
20.
JCh wil mich mit dir verloben in
Ewigkeit/ ich wil mich mit dir ver-
trauen in Gerechtigkeit und Ge-
richt/ in Gnad und Barmhertzigkeit/ ja
im Glauben wil ich mich mit dir verlo-
ben/ und du wirſt den HERREN
erkennen.
Welches
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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672], S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354528/6>, abgerufen am 28.03.2024.