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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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HimmlischerBraut-Krantz
lischen Schätzen überantwortet/ wie sich Jacob bey dem
Brunnen in die Rahel verliebete und hernach mit jhr
Gen. 29.
Tornov.
in Hos. 2.
Recensente
Scriv:
imS.
S. P. 2. p.
746.
verlobte Gen. 29. Ein GOttseliger Lehrer hat angemer-
cket/ daß beym Hoseae dreymahl daß Wort Verloben und
Vertrauen gebraucht werde/ zum theil darum/ daß die
Sache desto gewisser sey/ zum theil auch das verborgener
weise angedeutet werde/ daß alle drey Personen des einigen
Göttlichen Wesens das jhrige dabey thun/ der Vater läst
jhm die Vermählung in Gnaden gefallen/ Er erkläret
die Braut/ die gläubige Seele für sein liebes Kind/ und
machet seinem Sohne Hochzeit; Der Sohn würdiget
Sie seiner Liebe/ schmücket Sie aus seinen Schätzen/ und
verbindet sich mit jhr zu einer völligen und ewigen Ge-
meinschafft; Der H. Geist unterrichtet Sie/ wie Sie
jhrem Bräutigam begegnen solle/ lehret Sie denselben recht
erkennen/ sich jhm von gantzem Hertzen ergeben entzündet
in jhr eine brünstige Gegen-Liebe/ zieret Sie mit allerley
herrlichen Gaben/ und führet Sie jhm zu. Das mag ja
eine freundliche Verlobung seyn.

Er ist einer gläubigen Seelen Bräutigam

2. Wegen inbrünstiger Liebes-Bezeigung.
Ein Bräutigam liebet seine Braut inbrünstig/ wie an Ja-
Gen. 29.cob zusehen Gen. 29. Also liebet auch CHristus/ als der
Bräutigam die jhm Verlobete Gemeine und Seele. Da-
von der Apostel zeuget Ephes. 5. Christus hat geliebet sei-
Eph. 5, 25.ne Gemeine/ und hat sich selbst für Sie gegeben. Wie
hätte Er eine grössere Liebes-Bezeigung außsinnen kön-
nen? Und es darff die Braut sich keines wanckelmuths
noch Gemüths verenderung bey jhm besorgen. Seine

Lie-

Him̃liſcherBraut-Krantz
liſchen Schaͤtzen uͤberantwortet/ wie ſich Jacob bey dem
Brunnen in die Rahel verliebete und hernach mit jhr
Gen. 29.
Tornov.
in Hoſ. 2.
Recenſente
Scriv:
imS.
S. P. 2. p.
746.
verlobte Gen. 29. Ein GOttſeliger Lehrer hat angemer-
cket/ daß beym Hoſeæ dreymahl daß Wort Verloben und
Vertrauen gebraucht werde/ zum theil darum/ daß die
Sache deſto gewiſſer ſey/ zum theil auch das verborgener
weiſe angedeutet werde/ daß alle drey Perſonen des einigen
Goͤttlichen Weſens das jhrige dabey thun/ der Vater laͤſt
jhm die Vermaͤhlung in Gnaden gefallen/ Er erklaͤret
die Braut/ die glaͤubige Seele fuͤr ſein liebes Kind/ und
machet ſeinem Sohne Hochzeit; Der Sohn wuͤrdiget
Sie ſeiner Liebe/ ſchmuͤcket Sie aus ſeinen Schaͤtzen/ und
verbindet ſich mit jhr zu einer voͤlligen und ewigen Ge-
meinſchafft; Der H. Geiſt unterrichtet Sie/ wie Sie
jhrem Braͤutigam begegnen ſolle/ lehret Sie denſelben recht
erkennen/ ſich jhm von gantzem Hertzen ergeben entzuͤndet
in jhr eine bruͤnſtige Gegen-Liebe/ zieret Sie mit allerley
herrlichen Gaben/ und fuͤhret Sie jhm zu. Das mag ja
eine freundliche Verlobung ſeyn.

Er iſt einer glaͤubigen Seelen Braͤutigam

2. Wegen inbruͤnſtiger Liebes-Bezeigung.
Ein Braͤutigam liebet ſeine Braut inbruͤnſtig/ wie an Ja-
Gen. 29.cob zuſehen Gen. 29. Alſo liebet auch CHriſtus/ als der
Braͤutigam die jhm Verlobete Gemeine und Seele. Da-
von der Apoſtel zeuget Epheſ. 5. Chriſtus hat geliebet ſei-
Eph. 5, 25.ne Gemeine/ und hat ſich ſelbſt fuͤr Sie gegeben. Wie
haͤtte Er eine groͤſſere Liebes-Bezeigung außſinnen koͤn-
nen? Und es darff die Braut ſich keines wanckelmuths
noch Gemuͤths verenderung bey jhm beſorgen. Seine

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[50/0050] Him̃liſcherBraut-Krantz liſchen Schaͤtzen uͤberantwortet/ wie ſich Jacob bey dem Brunnen in die Rahel verliebete und hernach mit jhr verlobte Gen. 29. Ein GOttſeliger Lehrer hat angemer- cket/ daß beym Hoſeæ dreymahl daß Wort Verloben und Vertrauen gebraucht werde/ zum theil darum/ daß die Sache deſto gewiſſer ſey/ zum theil auch das verborgener weiſe angedeutet werde/ daß alle drey Perſonen des einigen Goͤttlichen Weſens das jhrige dabey thun/ der Vater laͤſt jhm die Vermaͤhlung in Gnaden gefallen/ Er erklaͤret die Braut/ die glaͤubige Seele fuͤr ſein liebes Kind/ und machet ſeinem Sohne Hochzeit; Der Sohn wuͤrdiget Sie ſeiner Liebe/ ſchmuͤcket Sie aus ſeinen Schaͤtzen/ und verbindet ſich mit jhr zu einer voͤlligen und ewigen Ge- meinſchafft; Der H. Geiſt unterrichtet Sie/ wie Sie jhrem Braͤutigam begegnen ſolle/ lehret Sie denſelben recht erkennen/ ſich jhm von gantzem Hertzen ergeben entzuͤndet in jhr eine bruͤnſtige Gegen-Liebe/ zieret Sie mit allerley herrlichen Gaben/ und fuͤhret Sie jhm zu. Das mag ja eine freundliche Verlobung ſeyn. Gen. 29. Tornov. in Hoſ. 2. Recenſente Scriv: imS. S. P. 2. p. 746. Er iſt einer glaͤubigen Seelen Braͤutigam 2. Wegen inbruͤnſtiger Liebes-Bezeigung. Ein Braͤutigam liebet ſeine Braut inbruͤnſtig/ wie an Ja- cob zuſehen Gen. 29. Alſo liebet auch CHriſtus/ als der Braͤutigam die jhm Verlobete Gemeine und Seele. Da- von der Apoſtel zeuget Epheſ. 5. Chriſtus hat geliebet ſei- ne Gemeine/ und hat ſich ſelbſt fuͤr Sie gegeben. Wie haͤtte Er eine groͤſſere Liebes-Bezeigung außſinnen koͤn- nen? Und es darff die Braut ſich keines wanckelmuths noch Gemuͤths verenderung bey jhm beſorgen. Seine Lie- Gen. 29. Eph. 5, 25.

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/50>, abgerufen am 28.03.2024.